PersonIdentifizierung anhand welcher Irismerkmale?

hallo,

die iris wird ähnlich wie der fingerabdruck zur personenidentifikation genutzt. welche merkmale denn genau? die krypten, die größe, die farbe???

danke!

Hallo,

soweit ich weiss, ohne Garantie: die Iris hat ein Strahlenmuster aus radialen Strahlen (Farbe und Helligkeit). Die Abfolge (im Kreis herum) ist einmalig.

Gruss Reinhard

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die iris wird ähnlich wie der fingerabdruck zur
personenidentifikation genutzt. welche merkmale denn genau?
die krypten, die größe, die farbe???

In dem Bereich hat sich seit den Anfangsjahren einiges getan. Anfang der 90er beruhten die meisten Iris-Scanner auf Algorithmen, die auf normalen CCD-Aufnahmen die Iris freistellten und Pixel für Pixel mit gespeicherten Aufnahmen verglichen. Solche Systeme sind zwar relativ sicher, haben aber auch geringe positive Erkennungsraten.
Heute gibt es dafür zwei weitere Verfahren: Das, von dem Reinhard schon schrieb, teilt den Irisring in 3, bei neueren Systemen 4 umlaufende Streifen ein. An den 2 bzw. 3 Trennlinien wird die Farbinformation in Graphen übertragen. Sind die Graphen innerhalb eines Toleranzwertes identisch, ist die Erkennung positiv. Zu den Kriterien für negative Erkennung gehört speziell die Phasenverschiebung unter den Graphen. Der Vorteil besteht darin, dass die Iris auch auf dem Kopf stehend erfasst werden kann. Dennoch wird abgelehnt, wenn die Verschiebung des ersten Ringes zum Vergleichsmuster dabei z.B. 175°, die des zweiten aber 185° beträgt.
Das zweite Verfahren erstellt etwa 12-18 Graphen aus radialen Bahnen der Iris. Radial weist die Iris natürlich deutlich weniger Farbinformationen auf, daher liegt hier die Sicherheit in einer möglichst großen Zahl von Graphen. Die Iris kann nur minimal gedreht aufgenommen werden, um Fehlerkennungenauszuschließen. Darf z.B. der Graph Nr. 7 aus dem Bild mit den Graphen 6-8 aus dem Vergleichsbild übereinstimmen, so kann bei 18 radialen Bahnen das Auge also maximal um etwa 20° gedreht sein.

Entscheidend für die Iriserkennung ist jeweils die Farbinformation, die aber schwarzweiß erfasst wird. Der Grund ist, dass bei Dunkeläugigen der Kontrast der Irisstrukturen im sichtbaren Licht nicht ausreicht. Das Auge wird daher immer mit IR beleuchtet.
Methode 1 wird bei Systemen eingesetzt, die keinen definierten Lichtverhältnissen ausgesetzt sind, z.B. Zugangskontrolle an Außentüren. Dieses Verfahren ist nämlich auch dann noch zuverlässig, wenn Größenunterschiede der Pupille auftreten. Bei Methode 2 muss das Auge in der Regel beleuchtet werden, um die Iris auf die benötigte Größe zu bringen.

An den 2 bzw. 3
Trennlinien wird die Farbinformation in Graphen übertragen.
Das zweite Verfahren … Radial weist die Iris natürlich deutlich
weniger Farbinformationen auf, daher liegt hier die Sicherheit
in einer möglichst großen Zahl von Graphen.

Wow, danke, so genau und umfassend! :smile:
Woher weißt du das denn?

Das heißt es geht also um die individuellen Farbabstufungen der Iris? Krypten direkt spielen dabei keine, sondern nur wegen ihrer Farberscheinung eine Rolle…richtig?

Wow, danke, so genau und umfassend! :smile:
Woher weißt du das denn?

Ich bin im Sicherheitsbereich tätig und hatte letzten Sommer dazu eine Schulung bei der Bundespolizei :smile:.
Die ging noch wesentlich tiefer in Bezug auf die Computerauswertung, weil ja z.B. auch Fehlerquellen wie unterschiedliche Erfassungswinkel, Lichteinfall etc. berücksichtigt werden müssen und die meisten Verfahren sich diesen Parametern anpassen können. Aber das hab ich nicht mehr alles im Kopf.

Das heißt es geht also um die individuellen Farbabstufungen
der Iris? Krypten direkt spielen dabei keine, sondern nur
wegen ihrer Farberscheinung eine Rolle…richtig?

Ich weiß ehrlich gesagt nicht genau was Krypten sind, das ist doch aus der alternativen Medizin, oder?
Die Computersoftware verarbeitet jedenfalls ausschließlich ein SW-Bild anhand seiner Farb- bzw. Graustufeninformation. Wie gesagt wird das Auge mit IR bestrahlt, von Farbe im eigentlichen Sinn kann man nur sprechen, soweit die Bilderfassung in das sichtbare Spektrum reicht. Würde man das Iris-Bild eines Blauäugigen mit einer imaginären Iris vergleichen, die braun, ansonsten aber exakt identisch ist, so würden sich die erhobenen Daten unterscheiden. Dennoch lässt sich umgekehrt aus den gespeicherten Daten nicht zuverlässig auf die für Menschen sichtbare Augenfarbe schließen (sofern nicht das Originalbild gespeichert wurde).
Mit welchem Gewicht bestimmte Strukturen der Iris die Farbinformation des IR-Bilds beeinflussen, kann ich nicht sagen.