Persönlichkeitsentwicklung

Hallo zusammen,

ich hätte gerne gewusst, welche wesentlichen Voraussetzungen für
eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung bei einem Menschen von
Bedeutung sind? Was muss also mindestens vorhanden bzw. erfüllt
sein?

***Zum Beispiel:

  • Verlässliche Nähe (Bindung)
  • Ernstgenommen werden
  • Grundausstattung (materiell, finanziell, emotional, sozial)
  • Freiheiten und Grenzen
  • Freude/Lachen
  • Aktive Entwicklungsunterstützung (Anleitung, Förderung)
  • Raum, Zeit,
  • Identifikationsmöglichkeit (mit eigenem Sein, Haben, Können)
  • Ein Vorbild (oder mehrere)
  • Verlässliche Sicherheit und Orientierung
  • Freunde, Soziales (auch hier wieder Nähe und Ernstgenommen w.)
  • Was noch?

Üblicherweise erhält ein Mensch dies als Kind von seinen Eltern.
Was aber wenn er dies nicht, oder nur mangelhaft erhalten hat?
Wie und wo kann er es sich später als Erwachsener selbst aneig-
nen bzw. verschaffen?

Danke und Gruß,
Yedi386

Hi
Deine Aufzählung ist schon nicht schlecht, aber was sollen

  • Raum, Zeit,

dabei? Raum und Zeit sind doch sowieso da und wie willst du die modifizieren?
Ein wesentlicher Aspekt bei der frühen Persönlichkeitsentwicklung ist die Freude und Begeisterung der Mutter ber ihr Kind. Man spricht in diesem Zusammenhang vom „Glanz im Auge der Mutter“, den das kleine Kind schon wahrnimmt.
Gruß,
Branden

Hi vanBranden,

das ist ein ziemlich interessanter Aspekt, den Du da schreibst.
Da muss ich erst mal drüber nachdenken…

Nein, also Raum und Zeit sind sehr wichtig für die Entwicklung.
Das sagen auch Psychologen.

  1. Fallbeispiel: 3 Kinder müssen sich aus Platzmangel ein Zimmer
    zusammen teilen und wachsen so auf. Es ist sehr wahrscheinlich,
    dass das einzelne Individuum hier zu wenig Raum für die eigene
    Entwicklung hat (später auch keine Privatsphäre u. a.). Mit Raum
    ist aber mitunter auch seelischer oder emotionaler Raum gemeint.

  2. Fallbeispiel: 5 Kinder wachsen ohne Vater auf (tot). Die Mut-
    ter ist mit der Erziehung und dem Geldverdienen völlig überfor-
    dert und so muss der Älteste schon sehr früh (z.B. mit 7 Jahren)
    die Vaterrolle für seine Geschwister übernehmen. Er selbst wird
    zu wenig Zeit für seine eigene Entwicklung haben, da von ihm ver-
    langt wird, dass er schon sehr früh erwachsen sein muss. Hier ist
    also Zeit die Mangelware.

Yedi386

Hallo Yedi,

um deine Frage detailliert zu beantworten, haben Leute eine jahrelange Ausbildung absolviert und Unmengen von Büchern verschlungen,
soll heißen, sie ist so umfassend, dass sie nicht in diesem Forum beantwortet werden kann.

Es beginnt bereits bei der Begriffsdefinition, was ist ein „gesunder“ Mensch? Einer völlig ohne Neurosen? Den gibt es kaum! :smile:
Weiterhin ist die persönliche Entwicklung nicht nur von äußeren Einflüssen abhängig, sondern auch von seinem Charakter:
Der eine steckt einen, ich nenne es mal ungünstigen Faktor gut weg, der andere zerbricht daran.

Gehe ich davon aus, dass ein „gesunder“ Mensch alle Voraussetzungen erfüllt, sich selbst zu verwirklichen (da ohne emotionale Belastungen), wäre die Maslowsche Bedürfnispyramide ein für dich interessantes Modell, da es die Erfüllung der einzelnen Bedürfnisse ihrer Wichtigkeit entsprechend aufzeigt, die für eine gesunde Entwicklung Voraussetzung sind.

http://de.wikipedia.org/wiki/Maslowsche_Bed%C3%BCrfn…

Aus pädagogischer Sicht ist die Liebe einer Bezugsperson das Wichtigste, da es dem Menschen ansonsten am Urvertrauen mangelt.
Ein Mensch mit mangelndem Urvertrauen kann im reifen Alter aber auch zu einem glücklichen Menschen werden (wozu allerdings viel Therapie nötig sein wird!?!), wohingegen ein Mensch mit Urvertrauen auch durch andere Faktoren in seiner gesunden Entwicklung stark beeinträchtigt werden kann.

All das, was du aufzählst:

  • Verlässliche Nähe (Bindung)
  • Ernstgenommen werden
  • Grundausstattung (materiell, finanziell, emotional, sozial)
  • Freiheiten und Grenzen
  • Freude/Lachen
  • Aktive Entwicklungsunterstützung (Anleitung, Förderung)
  • Raum, Zeit,
  • Identifikationsmöglichkeit (mit eigenem Sein, Haben, Können)
  • Ein Vorbild (oder mehrere)
  • Verlässliche Sicherheit und Orientierung
  • Freunde, Soziales

sind Faktoren, die sich sicherlich sehr günstig auf die psychische Gesundheit eines Menschen auswirken, aber auch in ihrer bestmöglichsten Umsetzung noch keine Garantie geben können.
Dazu gibt es einfach noch zu viele weitere Faktoren, die den Menschen beeinflussen und je nach Persönlichkeit ihre negativen Folgen haben.

Bereits die Liebe kann zu Leid führen, muss sie doch im richtigen Maße stattfinden. Liebst du dein Kind zuwenig, ist´s nicht gut, erstickst du es mit deiner Liebe, ebensowenig.

  • Was noch?
  • Achtung und Wahrung der Grenzen des Kindes/ keine körperlichen und psychischen Übergriffe
  • Gute intakte Familienstruktur
  • Klarheit, Authentizität, Konsequenz, Transparenz

…lässt sich beliebig fortsetzen, da eben jedes Verhalten zu Störungen der gesunden Entwicklung beitragen kann.

Was aber wenn er dies nicht, oder nur mangelhaft erhalten hat?
Wie und wo kann er es sich später als Erwachsener selbst
aneignen bzw. verschaffen?

Ich behaupte mal, das ist abhängig davon, in welcher Form es sich auswirkt.
Ist es eine von diesen (zumindest hierzulande) stinknormalen Neurosen, lässt sich damit wohl mehr oder weniger gut leben.
Von manchen kann man sich gut lösen, indem man sich selbst reflektiert und sich mit Eifer neue Verhaltensmuster antrainiert.
Andere indes, unter denen man vielleicht leidet, bedürfen einer Therapie, ebenso wie alle anderen psychischen Krankheiten, die als Folge entstehen können.
Wieder andere Neurosen, Psychosen und dergleichen begleiten uns bis in den Tod. Wir werden sie nicht los. Die einzige Möglichkeit, mit ihnen einen halbwegs guten Weg zu gehen, ist, sie als einen Teil von uns zu akzeptieren und einen möglichst guten Umgang damit zu finden.

Viele Grüße,
jeanne

Er selbst wird zu wenig Zeit für seine eigene Entwicklung haben, da von ihm verlangt wird, dass er schon sehr früh erwachsen sein muss. Hier ist also Zeit die Mangelware.

Anthropologische Forschungen (Magared Mead, „Kindheit und Jugend auf Samoa“) haben gezeigt, dass Verantwortung ab ca. 4 Jahren für noch kleinere Kinder zu übernehmen eine von dreierlei unerläßlichen Voraussetzungen der artgerechten psychischen Entwicklung darstellt, parallel zu den wetteifernden Beziehungen mit jeweils ca. gleichaltrigen, ebenbürtigen Kindern und der Beziehung zu den jeweils ein wenig älteren, wo Rückhalt, Trost, Anerkenung und körperliche Zuwendung gesucht und gefunden werden. Nicht zu vergessen natürlich die Beziehung des Säuglings (1. bis ca. 3. Lebensjahr) zu einer Mutter, die eben in solch einer großen, dauerhaft zusammen lebenden, alle Altersstufen umfassende „Kindergruppe“ heranwuchs, darin die volle „psychische Reife“ des Homo sapiens erreichend, das „Glück“…

Der Umstand des Fehlens solch einer artgerechten, erzieherisch un-manipuliert belassenen Beziehungsumwelt in unserer Kultur, erklärt das in ihr allgegenwärtige „Leiden“.

Kinder auf Samoa
Hallo Joshua N.,

vielen Dank für Deinen Beitrag aber das ist wirklich nicht vergleich-
bar mit unserer Kultur. Es ist auch ein Unterschied, ob Kinder Verant-
wortung für ihre Geschwister übernehmen (was mit Sicherheit positiv
ist), oder ob sie beim frühen Tod des Vaters - wie in meinem Beispiel
genannt -, neben der Mutter in eine totale Überforderungssituation ge-
raten (zumindest das älteste Kind).

Yedi386

Maslow
Hi Jeanne,

also Maslow ist mir schon bekannt gewesen. Bei seiner Pyramide geht
es ja auch mehr um Motivation und allg. Entwicklung. Alle Bedürfnis-
se einer Stufe müssen befriedigt sein, um quasi zur nächsten Stufe
aufzusteigen, usw. Meine Frage indes zielte explizit auf die Per-
sönlichkeit ab. Was braucht man um eine stabile und gesunde Per-
sönlichkeit zu entwickeln?

Ich denke Entfaltungsfreiheit ist dabei oberwichtig! Denn Enge führt
nur zu Einschränkungen in der Entwicklung und zu Ängsten. Und Ängste
führen maßgeblich zu Neurosen und Psychosen. Mängel und Defizite, die
über lange Zeit einwirken, können sogar traumatisieren.

Ich fand Deinen Beitrag im Übrigen sehr hilfreich. Hat mir ein paar
Ansichten/Dinge klarer gemacht. Dankeschön!

An alle: Bitte weitere Antworten…
Yedi386

Charakter, Wesensart, usw.
Mir ist da gerade noch eingefallen

Was bei diesem Thema natürlich auch in Betracht gezogen werden sol-
lte, ist der Umstand, dass uns folgende Faktoren stark prägen und
formen (was unser zeitstabiles Verhalten und Reagieren maßgeblich
beeinflusst):

  1. Anerzogenes u. Angeeignetes von den Eltern
  2. Eigener Charakter, Wesensart, usw.
  3. Prägung durch Umwelt u. Leben

Gruß,
Yedi386 (…bitte mehr Antworten von Euch!)

Moin Yedi,

dass es bei Maslow um Bedürfnisbefriedigung geht, weiß ich, mein Gedanke war der, dass sich ein Mensch nicht gesund entwickeln kann, wenn seine Bedürfnisse nicht gestillt werden.

Aber mir ist auch klar geworden, dass du was anderes meinst :smile:

Grüße von jeanne

Hallo!

Jeannes Hinweis ist völlig korrekt: die Identifikation dieser Faktoren ist für diejenigen Experten, die sich mit dem Thema befassen, Lebensaufgabe.

Was mir aber direkt auffällt, ist dass die Unterscheidungen die Du machst nicht differenziert genug sind und der wichtigste Faktor fehlt:

Der genetische Einfluss auf die Persönlichkeit!

Hilfreich finde ich das Modell von Asendorpf (1992), welches die individuelle Entwicklung auf 4 (wechselseitig in Interaktion stehende Ebenen) unterscheidet: Genetische Aktivität, Neurale Aktivität, Verhalten und Umwelt.

Dass die Genetik einen Einfluss auf die Persönlichkeit hat, ist dank der Zwillingsforschung mittlerweile bewiesen. Bei der Intelligenz ist dies schon lange bekannt - es wird ein genetischer Anteil von mind. 50% angenommen (z.B. Chipuer et al., 1990). Bei den „Big Five“ der Persönlichkeit schwankt der gentische Einfluss zwischen ca. 35 und 50% in den einzelnen Dimensionen (Loehlin, 1992).

Es wäre auch sehr hilfreich, den Begriff Persönlichkeit näher zu spezifizieren. Hier wäre z.B. die Einteilung aus dem Oerter & Montada (2002) aus dem Kapitel „Persönlichkeit und Selbstkonzept“ z.B. hilfreich - es wird in drei unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmalsklassen unterschieden:

  1. Temperamentsmerkmale (z.B. die „Big Five“)
  2. Leistungsmerkmale (z.B. fluide & kristalline Intelligenz, 3. Kreativität, soziale Kompetenzen)
  3. Selbst- und Umweltbezogene Kognitionen (z.B. Selbstkonzept, Vertrauen, Wertorientierungen)

Die von Dir bis jetzt genannten Einflussfaktoren haben m.E. nach v.a. Einfluss auf die 3. Dimension der vorgenannten Einteilung - dabei werden aber 2 wichtige Dimensionen der Persönlichkeit eher ausgeklammert.

Um die Frage also seriös beantworten zu können empfehle ich v.a. die Auseinandersetzung mit der wissenschaftlichen Literatur zu dem Thema.

Lieben Gruß
Patrick

Asendorpf, J.B. (1992). Entwicklungsgenetik der Persönlichkeit im Kindesalter. In: Markefka, M./Nauck, B. (Hg.): Handbuch der Kindheitsforschung. Neuwied, Seite 17-30.

Chipuer H.M., Rovine M.J., Plomin R. (1990). „Lisrel modeling : genetic and environmental influences on IQ revisited“. Intelligence, Band 14(1), Seite 11 bis 29.

Loehlin, J.C. (1992). „Genes and environment in personality development.“ Thousand Oaks, CA, US: Sage Publications Inc.

Oerter, R., Montada, L. (2002). „Entwicklungspsychologie“. Weinheim: Beltz-Verlag.

Hallo, ihr studierten !
Ein genetischer Defekt ist ein körperlicher defekt !
Die geistige Entwicklung eines Menschen beginnt nicht erst mit der Geburt.
Eine körperliche Entwicklung ( späterer Körperbau) kann niemand vorraussehen.
Eine geistige Entwicklung eben so wenig.
Wir Menschen sind zum Glück keine vorher bestimmbare Rasse, wie Hunde oder Rinder oder Schweine oder andere Tierarten.
Manchmal fehlt es nur an Geld um das Talent oder die Begabung zu fördern.
Ich lese mit Bedauern Eure Verweise auf Dr Soundso,könnt ihr nicht selber denken?
Habt ihr nicht eueren eigenen Erfahrungen mit dem Eltern sein?
Nicht umsonst muss /soll ein Student ein Praktika machen.
Was gewissen Schreibern hier fehlt, ist einfach …Lebenserfahrung !
Eine Kreuzung von Mensch "A und A1! wird nicht immer 1A ergeben !
Die „persönliche Entwicklung“ des/ eines Menschen wird sich immer nach der momentanen,aktuellen Situation richten.
Wenn die Eltern dem Kind Vorurteile einimpfen, wird das das Kind auch als Erwachsener Mensch Vorurteile haben.
Diese Liste könnte ich fort führen.
Wer diese Worte nicht bedenkt, sollte nie auf einen Magistertitel hoffen.
Wir sind doch keine Nazis, die auf Rassenreinheit hoffen,oder?

Hallo, ihr studierten !
Was gewissen Schreibern hier fehlt, ist einfach
…Lebenserfahrung !
Wer diese Worte nicht bedenkt, sollte nie auf einen
Magistertitel hoffen.

Und was gewissen anderen hier fehlt, ist ein Studium oder sogar die Voraussetzungen dafür.

Tychi

Die Gene
Hi Patr1ck,

schöner Beitrag und interessant dazu! Nur ganz so wissenschaftlich
wollte ich es nicht aufziehen. Bei den Genen hast Du sicher Recht.
Die hatte ich total vergessen, wie auch diese Dimensionen, die Du
beschreibst.

Leider lassen sich die Gene aber nunmal nicht mehr ändern und mei-
ne Ausgangsfrage zielte ja u. a. auch darauf ab, was ein Erwachsen-
er tun kann, der die wesentlichen Voraussetzungen für eine gesunde
Persönlichkeitsentwicklung als Kind nur unzureichend von seinen El-
tern erhalten hat.

Mir ist hier aber mittlerweile immerhin schon klar geworden, auch
durch den Beitrag von Jeanne, dass jeder eine Persönlichkeit hat
bzw. ist. Ich dachte immer, mir fehlt da was oder irgendwas wäre
falsch. Aber sowas gibt es auf diesem Feld gar nicht! Klammern wir
schwere psychiatrische Störungen einmal aus, wobei m. E. denen ei-
gentlich auch nichts wirklich fehlt, sondern da sind Dinge ledig-
lich nicht in Balance (weswegen es dann zu Verhaltensauffälligkei-
ten oder gar Störungen (auch des Denkens, der Wahrnehmung und des
Handelns) kommt). Hhhhmmmm, also folglich hat bzw. ist jeder eine
Persönlichkeit. Mit mehr oder minder starken Neurosen, Gedanken-
gängen, Vorurteilen, Ängsten, usw. Und Persönlichkeiten sind nun-
mal so individuell verschieden wie unser Fingerabdruck.

Gruß,
Yedi386

1 Like

Hallo !
Wirklich?
Mir scheint, da hat jemand nicht gelernt !
Ich würde gerne wissen, wie der Titel deiner Doktorarbeit ist/wird.
Einen Dr.-Titel kann man schon für einige hundert Euro kaufen.
Was sagt ein Dr.-Titel aus?
Im Grund nichts bis garnichts, wenn nicht das Fachgebiet genannt oder erwähnt wird.
Ich habe vor einigen Jahren den Titel Dr.hC.jur. verliehen bekommen.
Was kann ich damit anfangen?
Absolut nichts !
In meinem erlernten Beruf habe ich es bis zum Meister meines Fachs gebracht.
Das heisst: ich bin mehr als nur gut.
Gleichzeitig gibt mir der Meistertitel das Recht, einen „Meisterbetrieb“ zu führen.
Welches Recht gibt es zu einem Doktortitel?
Ein Doktor darf sich nur Doktor nennen, wenn der oder diejenige bewiesen hat, dass Er oder Sie in der der Lage ist, wissenschschaftlich (sprich erkenntnisnehmend/wirkend) zu arbeiten.
Tatsächlich sagt die Graduation nichts über den wirklichen Sachverstand aus.
Sachkunde kann jedermann er/ lernen. Vorausgesetzt, der Verstand reicht.
Sehr oft studieren Menschen nur, um als studierter zu gelten… Ob diese Menschen „gelernt“ haben,…die Antwort darauf lasse ich offen.
Gibt ein Dr.-Titel automatisch das Recht, alles zu wissen, alles zu kennen?
Was heisst eigentlich „Studieren“?
Erlerntes (erzwungenes) Grundwissen wird wissentlich und willentlich erweitert und vertieft.
Ich setze dem Meistertitel nicht gleich dem Doktortitel. Das würde den Meistertitel herabsetzen.
„Meister des Handwerks“
Mit sehr netten grüssen
Jürgen

Hallo !
Eine „persönlichkeit“ kann sich nur durch sich selbst entwickeln, oder?
Verbote gibt es etwa bis zum 14ten Lebensjahr, wie etwa: Pfui,lass das, das darfst du nicht, gehe weg…
Das nennt man dann Erziehung.
Zwischen Bildung und Erziehung muss und soll unterschieden werden.
Eine „Persönlichkeit“ kann sich nur entwickeln, wenn „Erziehung“ und "Wissensbildung"sch nicht gegenseitig ausschliessen.
Wie meine Ich das?

Ein Kind ist neugierig ,will alles wissen.
Stellt viele fragen. Das Kind will ernstgenommen werden.
Als Erwachsener Mensch denkt man nicht an die eigene Kindheit zurück.
Wie oft habe ich,damals als Kind, fragen gestellt und bekam zur Antwort:
Das verstehst du noch nicht… oder :dafür bist du zu klein…oder: das kannst du nicht…oder: werde erst mal älter…oder: du bist noch ein kleines Kind,.oder…
Das kennt doch jeder,oder?
Natürlich soll keine Frage „tiefschürfend“ beantwortet werden.
Aber immer mit der,der Situation angepassten Ernsthaftigkeit und Respekt gegenüber dem kleinen,jungen Menschen.
Gerne vergessen wird, jeder von uns war mal ein Kind.
Da stellt sich mir eine Frage:
„Was“ macht eine "Persönlichkeit"aus?
Nun, ( Ich lache mal herzhaft) ich denke an meine Zeit der Pupertät.
Ich habe damals gegen jeden und alles rebelliert.
Damals wie auch heute nennt man diese Zeit: Persönlichkeitsfindung.

Erinnere dich einfach an deine Jugendzeit !
Mit netten Grüssen
Jürgen

Hallo Jürgen,

das bringt mich in eine schwierige Situation als Moderator, wenn Du hier grenzwertig auf mich als privaten Schreiber reagierst.

Wir schließen folgende Vereinbarung: solange Du nur mich beleidigst ist mir das relativ egal. Formuliere aber bitte Deine Polemiken so, dass sie nicht allgemein gemünzt sind („ihr studierten“), denn dann fühlen sich auch andere angegriffen - was zur Eskalation führt, die wir hier nicht möchten.

Deine Antwort zeigt, dass Du meinen Artikel nicht verstanden hast und nicht verstehen wolltest. Wenn ich schreibe, dass etwas nach wissenschaftlicher Erkenntnis wahrscheinlich zu 50% determiniert ist so bedeutet das, das es zu 50% nicht genetisch determiniert ist. So einfach ist das.

Meine persönliche Auffassung - die durch die genannten wissenschaftlichen Belege gestützt ist - ist dass innerhalb gewisser Grenzen jeder seines Glückes Schmied ist. Meine Profession und mein Fachwissen ermöglichen es mir zusätzlich denjenigen Menschen, die nicht mehr imstande sind dies so umzusetzen, dass es zu einem glücklichem und erfüllendem Leben reicht, zu helfen dass es wieder reicht.

In der Zwischenzeit lasse mich Dir aber sagen, dass eine Menge der modernen Annehmlichkeiten wie z.B. längere Lebenserwartung, bessere Lebensqualität etc. zu einem guten Teil auf die von Dir verteufelten „Doktoren“ zurück geht.

Und was das „Kaufen“ eines Doktortitels anbelangt, so ist das in gewisser Weise sogar richtig - nur anders als Du glaubst. Ein Doktorand arbeitet nach einer 5-jährigen Berufsausbildung (Studium) für die er Geld bezahlen musste weitere drei Jahre an der Uni, während der er 1000 EUR netto für mind. 40h / Woche verdient. D.h. er trägt zum Wissenzuwachs Aller und zu Deinem Lebensstandard indirekt durch seinen Idealismus bei.

Darüber lohnt es sich beizeiten auch mal nachzudenken.

Besten Gruß
Patrick

Hi.

Der schlimmste Fall ist wahrscheinlich, wenn ein Mensch Beziehungsunfähig ist. In diesem Fall brauch er kommunizieren zu lernen. Das kann gut funktionieren, wenn er ein paar gute Freunde an seiner Seite findet. Wichtig ist dabei vertrauen zu lernen und Gefühle und Emotionen anderer Menschen zu verstehen.
Die Menschen zu lernen und für sich selbst erklären zu können.

Anderer auch ein sehr problematischer Fall ist, wenn es einer Person an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen mangelt. Da hilft es dem Menschen zu lernen, dass alle um ihm herum genau so wie er selbst nur die Menschen sind. Schließlich haben alle ihre Zweifeln und Problemen und am Ende doch nicht so verschieden sind.
Gemeinsamkeiten entdecken.

So in Ganzem denke ich, sind diese zwei Kriterien (Beziehungsfähigkeit und Selbstvertrauen) die allerwichtigsten, die die Entwicklung eines Menschen beeinflussen. Alles andere hat einen direkten oder indirekten Bezug auf die beiden.

Schöne Grüße

Schön geschrieben! Dankeschön…

Yedi386

Hallo Yedi,
gutes Thema!
Wichtig finde ich Deinen zweiten Punkt „Ernstgenommen werden“. Wenn ich höre, wie oft zu kleinen Kindern gesagt wird: „Da musst Du doch nicht weinen“, „das war doch jetzt gar nicht schlimm“, „jetzt stell Dich nicht so an“, dann macht mich das traurig.
Ich halte es für elementar wichtig, dass man der kindlichen Empfindung Verständnis entgegenbringt, auch wenn sie uns noch so irrational erscheint. Sonst hört der kleine Mensch irgendwann auf, sich uns anzuvertrauen und kann bald nicht mehr auf sein Bauchgefühl vertrauen.

Schöne Grüße
Andrea

Hallo Jürgen,

ich finde, du gehst ein wenig zu weit - und dies auch noch inclusive Denkfehler!

Ich lese mit Bedauern Eure Verweise auf Dr Soundso,könnt ihr
nicht selber denken?
Habt ihr nicht eure eigenen Erfahrungen mit dem Eltern sein?
Was gewissen Schreibern hier fehlt, ist einfach Lebenserfahrung!

Wenn man jemanden zitiert oder auf soziologische (oder andere) Studien verweist, beinhaltet dies weder, dass man des eigenständigen Denkens nicht fähig ist, noch, dass man nicht über Lebenserfahrung verfügt!

Im Gegenteil, gerade dann, wenn ich über Lebenserfahrung verfüge, weiß ich, dass mein Erleben, meine Sichtweise und meine Umgehensweise mit Dingen eben nicht auf alle Menschen übertragbar sind, sondern dass es eben meine subjektiven Erfahrungen sind.

Dann, wenn ich mich mit Literatur beschäftige, können mir die Zusammenhänge (= das, wie ich funktioniere und die Ursachen dessen sowie mögliche Veränderungsmöglichkeiten) klar werden, was i.d.R. ermöglicht, sich auch zu verändern.
Vor allem auch durch Literatur zu erleben, dass man eben nicht als einziger mit dieser oder jener Macke dasteht, sondern dass sie einfach nur menschlich ist, kann das Leben ungemein erleichtern.

Wenn die Eltern dem Kind Vorurteile einimpfen, wird das
Kind auch als Erwachsener Mensch Vorurteile haben.

Nur so eine spontane Eingebung, ohne dich angreifen zu wollen:
Sprichst du da aus eigener Erfahrung?
Vorurteile sehe ich einzig bei dir und zwar gegenüber Studierten.
(Aber, falls es dir Hoffnung macht: Es besteht die Möglichkeit, übernommene Glaubenssätze abzulegen, studiert und „unstudiert“!)

Gruß,
jeanne