Petze ... ! Wie reagieren ?

Wie geschrieben: Guck im Netz, was der Tomasello schreibt.
„Beweis“ ist relativ. Es gibt eben Theorien.
Aber diese Theorie finde ich schlauer als die Idee, dass die
Nachkommen einer Spezies, die derart hilflos zur Welt kommen,
pure Egoisten seien.

Also sind wir uns einig, dass deine Aussage das Gegenteil ist der Fall ziemlich vermessen war und eher hätte lauten sollen, es gibt auch anderslautende Theorien? Ich halte Tomasellos Theorie für ziemlich gewagt.

TET

Also sind wir uns einig, dass deine Aussage das Gegenteil ist
der Fall ziemlich vermessen war und eher hätte lauten sollen,
es gibt auch anderslautende Theorien? Ich halte Tomasellos
Theorie für ziemlich gewagt.

Mag sein. Ich habe das Gefühl, dass Kinder in Vorlage gehen, was freundliches soziales Verhalten angeht. Je kleiner, je mehr.
Die Erwachsenen fahren Ihnen über den Mund, drücken sie an die Wand, reden sie platt.

Das kann ich täglich in meiner Arbeit beobachten.

Das ist oft keine böse Absicht. Das ist einfach so.

Jedenfalls lese ich in Fachzeitschriften oder Mitteilungen der MPI deutlich andere Dinge als „Kinder sind pure Egoisten. Das zeigt schon das Trotzverhalten.“
Außerdem bin ich zu sehr Biologin, um so eine Ansicht sinnvoll zu finden.

Das wissenschaftlich schlechter "bewiesen2 werden kann als am Stammtisch ist hoffentlich klar.

Tilli

OT: Michael Tomasello und die kulturelle Vermittlung

Völliger Blödsinn. Solche Kinder überleben nicht lange.
Das Gegenteil ist der Fall und geht gerade durch die
Fachpresse (Tomasello).

Tilli

Hi! Das ist in der Tat noch sehr unspezifisch. Hast du vielleicht ein Stichwort zur Theorie bzw. einen Artikel verlinkt? Ich bin bei meiner Suche nicht wirklich passend fündig geworden…

Um vielleicht generell etwas Licht ins Dunkel zu bringen: Tomasello ist studierter Psychologe und weltweit führend im Forschungsgebiet der Entwicklung menschlicher Kommunikation, wobei sein Schwerpunkt insbesondere Anthropologische Aspekte umfasst, also die Frage, was uns Menschen und unsere KOmmunikation von der anderer Arten unterscheidet. Dabei arbeitet er unter anderem mit den Menschenaffen (Schimpansen, Bonobos) im Leipziger Zoo.

Am ehesten zu dem, was Tilli meinte, passen seine Ausführungen aus „Die kulturelle Entwicklung des menschlichen Denkens“ (Suhrkamp, 2006). Da geht es um eine sogenannte kulturelle Vermittlung als Kommunkikationsbasis. Das meint im weitesten Sinne ein gemeinsames Verständnis von Dingen, basierend auf kulturellen Werten, das in einer Kommunikation vorhanden ist, ohne dass man sich mit dem Gegenüber jemals darüber ausgetauscht hätte. Also quasi, dass Wissen beim Gegenüber vorausgesetzt wird, weil der gemeinsame kulturelle Kontext das nahelegt.

Das aktuellste Paper, was ich dazu gefunden hab, gibt’s hier: http://email.eva.mpg.de/~tomas/pdf/Liebal_etal_2013.pdf. Wen’s interessiert: das beschriebene Experiment gibt einen ganz guten Einblick in das Verständnis von Tomasellos Definition von kulturellem Kontext.

Meiner Meinung nach geht es dabei zwar entfernt um Empathie bzw. die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, ich sehe jetzt aber eher keinen Bezug zur Frage, ob Kinder nun Egoisten sind, oder nicht.

Aber das ist wie gesagt, was ich bislang gefunden habe. Wäre interessant, ob Tilli da neuere/andere Veröffentlichungen meint.

Zur Egoistenfrage allgemein fand ich übrigens folgenden Abschnitt in Wikipedia über die Frage nach angeborener Empathie ganz gut zusammengefasst
http://de.wikipedia.org/wiki/Empathie#Determinierte_…

Vg,
Inka

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Hi,

warum sollte das die dümmste Lösung sein?

Wenn der Petzer, keine Folgen spürt, so zieht man sich einen Denunzianten heran. Und wie man weiss:

„Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant“

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Gruß vom Raben

Jetzt kennt ja jeder diese Kinder die in solchen Situationen
gerne petzen ( die xx hat mit grad die Zunge rausgestreckt,
die xxx hat zu mir doof gesagt, die xxx sagt dies, usw).

Ähm … ich habe unter „petzen“ bisher immer so etwas wie „die xx hat dem yy gerade die Zunge rausgestreckt“ verstanden, weil das etwas ist, was zunächst einmal nur xx und yy angeheben. In deinen Beispielen geht es aber darum, dass das Kind selbst betroffen ist.

Gruß,
Max

„Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant“

In den 60er Jahren hatten wir in Deutschland mit die höchsten Zahlen an Kindesmissbrauch. Es hat etwas gedauert, Kindern zu vermitteln, dass man da durchaus „petzen“ darf, wenn jemand etwas mit einem macht, was man nicht will.

Einen Kind zu vermitteln, dass es eine Strafe bekommt, wenn es sich über etwas beschwert, was ihm angetan wurde, halte ich für ziemlich gruselig. Und nein: Für ein Kind ist es nicht logisch oder nachvollziehbar, daß man den gleichaltrigen Cousin, der einen haut, nicht verpetzen darf, aber den 30 Jahre älteren Onkel Paul, der einem in die Hose langt, schon. Eher umgekehrt.

Gruß,
Max

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Wie andere schon schrieben: Petzen ist etwas anderes.

Vor allem: Etwas anderes als als in der Fragestellung beschrieben.

aber aus dem UP geht eindeutig hervor,
dass es hier in der anderen Definition benutzt wurde.

Aus dem UP geht mE eindeutig hervor, daß es NICHT um petzen geht.

Gruß,
Max