Sprachlicher Biotopschutz
Servus,
aber medientechnisch die lauteste
ja, das liegt offenbar in der Familie: In Genua, Rotterdam, Kiel, Wilhelmshaven, Helsinki usw. wüßte man ja sonst auch nicht, dass es in der CH einen Ort Dürrenäsch gibt, wenn man bei Bertschis nicht so gern mit dem Megaphon unterwegs wäre.
Aber ihr kann man es nicht gut verargen, finde ich: Von außen betrachtet habe ich den Eindruck, dass sich die Idiome des Hoch- und Höchstalemannischen ziemlich schnell Richtung Südosten zurückziehen - Vokabular und die Aussprache vor allem der Konsonanten flachen von Generation zu Generation ab und ähneln immer mehr den süddeutschen Dialekten: Noch vor dreißig Jahren konnte ich die Leute auf der Gasse allenfalls in BS, BL, SH, TG, SG, AI und AR einigermaßen verstehen, obwohl ich selber ganz ordentlich Seealemannisch sprach. Heute kann ich sogar schon in Kandersteg ungefähr ahnen, worüber jemand spricht, und der Blueschtmanot heißt halt bloß noch auf dem Plakat so.
Da ist es schon tröstlich, wenn eine gut Zwanzigjährige noch redet wie ihr Näni - damit darf sie dann schon gern ein bissle lauter sein.
In diesem Sinne
MM