Pfarrernachwuchs in der evang. Kirche

Mich würde interessieren, wie es um den Berufsnachwuchs bei Pfarrern in den evangelischen Landeskirchen bestellt ist.

Immer öfter hört man ja von Stelleneinsparungen, Zusammenlegung von Kirchgemeinden usw.
Liegt das daran, dass aufgrund zurückgehender Kirchenmitgliederzahlen kein so hoher Bedarf an festangestellten Pfarrern mehr besteht, können die Stellen nicht mehr finanziert werden oder gibt es nicht mehr genügend Bewerber, mit denen die Stellen besetzt werden könnten?

HAllo,
ich denke es liegt an den fehlende finan zielen mittel.

Hi black_leather,
das liegt tatsächlich an Einsparungen, denn Bewerber und Studierende gibt es in der Evangelischen Landeskirche genug (im Gegensatz zur katholischen, wo es ja akuten Bewerbermangel gibt). Die Gemeinden hätten durchaus einen wesentlich höheren Bedarf (es wird inzwischen in vielen Gemeinden viel Arbeit von sog. Prädikanten getragen, das sind Laien, die kein Geld für ihren Predigtdienst bekommen).
Herzlich

annamirl

Hallo,
ich kann das leider nicht beantworten, weil ich katholisch bin. Was ich so „gehört“ habe, hängt es allerdings z.T: an der finanziellen Situation. Soweit ich weiß, werden weniger Pfarrer eingestellt, als auf Stellensuche sind, das war zumindest vor ein paar Jahren so. Den aktuellen Stand kenne ich nicht.
Gruß
schnorg

Lieber Frager,

tatsächlich sind beide von Ihnen geschilderten Trends zu beobachten: der Rückgang der Kirchensteuermittel zwingt die Kirchen zu Einsparungen, und das geht bei einer Personalkosten-Quote von etwa 80% nicht ohne Personalkürzungen - auch bei den Pfarrern.

Allerdings gehen seit einigen Jahren die Zahlen derjenigen, die sich für den Pfarrerberuf ausbilden lassen bzw. ihre Ausbildung abschließen, noch stärker zurück als die Zahl der zu besetzenden Stellen. Das hat wahrscheinlich sowohl mit dem Bedeutungs- und Ansehensverlust der Kirchen zu tun - auch der evangelischen - als auch mit der „Pastoren-Schwemme“ der 80er Jahre (wie bei den Lehrern).

Sollten Sie mit dem Gedanken spielen, diesen Beruf zu ergreifen, stehen ihnen nach heutiger Einschätzung in 10 Jahren alle Türen offen: es wird jeder und jede einzelne gebraucht, der / die jetzt mit dem Studium beginnt!

Gute Erkenntnisse wünscht

Kernel

Lieber Kernel,

herzlichen Dank für die Info, die ja durchaus optimistisch stimmen kann.

Ich will nächstes Jahr wieder in die Kirche eintreten. Vielleicht bin ich dann auch in zehn Jahren so weit, dass ich wieder an Gott glaube und Pastor werden möchte.

Viele Grüße
black_leather

Hallo,
es gibt zur Zeit in der ev.Kirche viele Stellenkürzungen, weil nicht mehr so viel Geld für die Stellen da ist - leider. Das liegt an den fehlenden Kirchensteuereinnahmen.
Der Nachwuchs an Theologinnen und Theologen ist auf jeden Fall da, von einem Mangel kann man im Moment nicht sprechen, könnte aber in den nächsten Jahrzehnten kommen.
Liebe Grüße

Hallo black_leather!

Um an meinem begrenzten Wissen teilhaben zu lassen:

Ich kann nur für die ev. Landeskirche sprechen. Da hat es zuletzt (vor geschätzten 5-10 Jahren) einen Überhang an Bewerbern auf die vorhandenen (begrenzten) Stellen gegeben. Für Bewerber war es da schwer eine Stelle zu finden und es herrschte wohl ein gewisser Konkurrenzkampf (man kennt sich ja - die potentiellen Kandidaten sind gehen ja nicht in die Tausende).

Jetzt aber wiederum sieht es so aus, dass die neuen Bewerber auf die notwendigen Stellen (trotz Kürzungen der Pfarrstellen) nicht ausreichen.

Sodass man anmerken könnte: Jetzt werden nicht genug gefunden, und damals hat man sie weggeschickt.

Wenn das für Sie in Frage kommt wünsche ich Ihnen zumindest alles Gute. Und den Talar dann bitte in schwarz und aus Leder.

Gruss, Martin =)

Hallo, Martin,

vielen Dank für die Info. Sie nützt mir auf jeden Fall.

Und den Talar dann bitte in schwarz und aus Leder.

*lach*
Na, Letzteres kann ich leider nicht versprechen. Vielleicht sollten wir erst mal mit einem schwarzen Talar anfangen, das weitere wird sich dann schon finden… :smile:

Hallo black_leather,

ein bisschen was von beidem triffts wohl am ehesten.
Diese Entwicklung ist bei beiden christlichen Konfessionen zu beobachten.

Liebe Grüße

Weil das mich jetzt irgendwie gepackt hat, habe ich einmal danach gesucht. Und siehe da:

Einen Ledertalar hat’s schon irgendwo mal gegeben:

http://www.google.com/imgres?q=leather+cassock&um=1&…

oder http://www.myspace.com/neilgthomas/photos/2553308

Also ich würde mal sagen, Deutschland wäre bereit dafür.

Leider ist nur der Weg bis dahin (zum möglichen Einsatz) so weit…

Aber man kann vielleicht schon mal zur Probe anprobieren.

Insofern: Viel Erfolg.

:wink:

Hallo Martin,

na zumindest bei dem zweiten Link verrät ja die Stola, in welchem Kontext dieser Talar getragen wird. Und ich glaube, DAFÜR ist Deutschland noch lange nicht bereit…
Schon gar nicht die katholische Kirche, bei der sich ja dann gleich wieder die Frage anschlösse, wie denn das Verhältnis zwischen dem Priester im Ledertalar und den Ministranten ist…

Also doch eher was für geistliche Zeremonien im privaten Kreis. :smile: