Liebe/-r Experte/-in,
kann ein Pfeil mit symmetrisch angebrachten Stabilisierungsfedern eine seitliche Kurve fliegen, z. B. dass die seitliche Abweichung überlinear mit der Entfernung größer wird (nach außen gekrümmte Kurve) oder dass die seitliche Abweichung nach einem Maximum wieder kleiner wird, d. h. dass der Pfeil bei kürzeren Entfernungen weiter abweicht und bei größeren Entfernungen wieder näher zur Zielrichtung zurückkommt?
Dieses Phänomen wird in der Bogenschießliteratur oft für schlecht eingestellte Bögen beschrieben und auch unter Bogenschützen immer wieder zitiert (Stichwort: Vic Berger tunt den Button).
Welche Kräfte sollen das sein, die den Pfeil, bzw. dessen Schwerpunkt auf solche Kurven zwingen?
Ich bin selbst Bogenschütze, habe aber diese Kurven noch nicht beobachten können. Ich kann auch gerne nähere Informationen darüber geben, wie der Pfeil den Bogen verlässt.
Vielen Dank im Voraus
H. Reindl
Lieber Fragesteller,
ich bin leider kein Experte hinsichtlich der Aeromechanik von Pfeilen. Was ich mir allerdings vorstellen könnte ist, dass der Pfeil durch die Beschleuning mittels der Sehne am Pfeilende einen Drehimpulserhält, welcher einer Richtungsänderung bewirkt. Kommt das zusätzlich zu einer Eigenschwingung des Pfeils könnte sich weiterhin dei Richtung ändern. Entscheidend sollte die Steelung der Stabilisierungsfedern relatic zur Hauptachse des Pfeils sein.
Gruß,
C.Cornelius
Hallo Herr Reindl,
soweit Ihr Pfeil ,perfekt symmetrisch’ ist und
der Seitenwind vernachlässigt werden kann,
sollte weder theoretisch noch praktisch ein Kurvenflug aus der Aerodynamik resultieren.
Sie beschreiben, daß der Pfeil (mehr oder weniger gleichförmig, bzw. monoton) seine Richtung während des Flugs ändert.
Das kann natürlich gut sein, wenn der Pfeil einen Anfangsdrall um die Hochachse mitbekommen hat (,schlecht eingestellter Bogen’?)
Auch ein Anfangsdrall um die Längsachse könnte in Verbindung mit Dichtegradienten eventuell eine seitliche Auslenkung des Stabilisators verursachen.
(minmale) Seitenkräfte entstehen auch durch die Coriolis -Beschleunigung, die hängt allerdings nicht vom Bogen, sondern von der geographischen Breite ab und können hier daher vernachlässigt werden.
Ich vermute mal, daß der ,Drall um die Hochachse’ schuld ist.
mfG,
H.Steffen