Pfifferlinge ohne pilzgeschmack

seit frühester jugend liebe ich pfifferlinge, damals war es noch mühsam und es gab sie nur manchmal.und jetzt bekommt man sie überall, herrlich - ABER ich finde sie schmecken nicht so recht.
liegt es an der zubereitung? (speck, zwiebeln usw plus sahne - da kann man nicht viel falsch machen oder?)

oder kommen die jetzt auch aus plantagen wie blaubeeren und anderes bereits(herkunft Litauen, Polen und heute Bulgarien) und wenn plantagen, streut man dann anstandshalber tannennadeln hinein ???

WER WEISS MEHR ??

Hallo,

also ich glaube nicht, dass Pfifferlinge dort gezüchtet werden. Wenn das funktionieren würde, gäbe es die Züchtereien vermutlich nicht nur in den osteuropäischen Ländern.

Ich stelle mir vor, dass sie von vielen fleißigen Rentnern in den Wäldern gesammelt werden. Wenn man im Herbst in Tschechien unterwegs ist, stehen dort häufig Leute mit Körben (meist anderen) Pilzen am Straßenrand für den Verkauf.

Andere Pilze würden bei dem langen Weg: sammeln, Sammelstelle abliefern, sortieren, reinigen, verpacken, versenden, Großmarkt in D bzw. Supermarktzentrallager, dann über den Supermarkt an den Endverbraucher Schaden erleiden.

Evtl. verlieren auch die Pfifferlinge (bei uns Gelberle) dabei an Geschmack.

Versuch doch mal ein Rezept, das nicht soviele andere starke Geschmacksträger beinhaltet:

Butter (besser als Margarine) in die Pfanne. Gereinigte, ungewürzte Pfifferlinge darin solange anbraten, bis der gezogene Saft verschwunden ist.

Dann gewürztes Rührei (evtl. mit Schnittlauch oder Petersilie) darüber und fertig stellen. Entweder auf Toast oder zu Bratkartoffeln, Folienkartoffel oder Salzkartoffeln.

Geht auch als Omelett. Aber starke Geschmacksträger wie Speck, Zwiebeln, die den Eigengeschmack übertönen, weglassen. Sahne „schluckt“ auch etwas Geschmack.

Gruß
Ingrid

Hi,

auch wenn es für Dich ein Schock sein wird (Du musst jetzt stark sein): Du wirst älter.

Während man älter wird, sterben Geschmacksknospen, eigentlich Sinneszellen überhaupt, ab. Das beginnt gleich nach der Geburt.

Es gibt Töne, die Kinder hören und Erwachsene nicht (schon mal von diesen speziellen Teenie-Klingeltönen gehört, die es ermöglichen, dass Teenies im Unterricht SMS empfangen können, ohne dass der Lehrer was hört?). Meine Mutti (69) hört Grillen (Heimchen) nicht mehr zirpen, auch nicht, wenn es ringsherum sonst still ist. Ich (37) höre sie.

Meine Mutti ist auch seit einigen Jahren, so ca. 10 (ich habe nicht gezählt), überzeugt, dass das Salz jetzt schlechter ist, als früher. Man muss so viel verwenden! Ihr Essen ist übrigens leicht versalzen.

Ich selbst esse inzwischen recht gern Käse. Ich kann nicht mehr verstehen, dass ich als Kind keinen mochte, weil selbst Gouda furchtbar nach alter Milch gestunken hat. Ist der Gouda heute anders? Und es macht mir auch nichts aus, eine Milchpfütze mit feuchtem Lappen aufzuwischen. Als Kind fand ich meine Mutti mutig, wenn sie das gemacht hat - dabei hat man den Geruch meienr Meinung nach auch durch häufiges Ausspülen nicht aus dem Lappen bekommen.

Gebrechliche Grüße,

die Franzi

Hallo,

der Schwiegervater zog früher immer los und brachte körbeweise Pfifferlinge aus dem Wald.
Nur noch selten tut er es auch heute noch.

Diese Pfifferlinge schmecken immer noch genau so wie früher.

und vor allem schmecken und schmeckten diese Pfifferlinge anders, als die Supermarktware.

Kann Einbildung von mir sein, aber auch nicht.

Gruß
Lawrence

Hi, nach Regenwetter?

also ich brate die (schönwetterpf.) mit butter scharf an, dann wirds zwar viel weniger Volumen, aber Intensiv.

neuerdings giese ich mit reichlich Sahne auf und gebe erst halb gequollenen Reis dazu, der dann die Pfifferlingsaromasahne mit aufsaugt um zu quellen, also ein Zwischending zwischen Risotto und Schwammerl mit Reis.

das ergibt einen wesentlich intensiveren Geschmack als den fertigen Reis am Teller zu mischen.

OL

Hallo,:Butter (besser als Margarine) in die Pfanne. Gereinigte,

ungewürzte Pfifferlinge darin solange anbraten, bis der
gezogene Saft verschwunden ist.

Dann gewürztes Rührei (evtl. mit Schnittlauch oder Petersilie)
darüber und fertig stellen. Entweder auf Toast oder zu
Bratkartoffeln, Folienkartoffel oder Salzkartoffeln.

Geht auch als Omelett. Aber starke Geschmacksträger wie Speck,
Zwiebeln, die den Eigengeschmack übertönen, weglassen. Sahne
„schluckt“ auch etwas Geschmack.

Die Diskussion zwischen Asterix, Obelix, Majestix und Miraculix in „Asterix bei den olympischen Spielen“ über die Zubereitung von Pilzen im allgemeinen ist richtungsweisend!

Gruß
Elke

Hi,

ABER ich finde sie schmecken nicht so recht.

Finde ich auch

liegt es an der zubereitung?

Glaube ich nicht. Ich habe in rohe Pfifferlinge reingebissen und mir fehlte eindeutig der „typische“ Pfifferlinggeschmack … sowohl der "Pilz"geschmack als auch das pfeffrige.

Gruß,
Anja

Hi

leider muss ich meinem Vorredner recht geben: Man verliert den Geschmackssinn. Dadurch kann man zwar auch Dinge essen, die man früher nicht mochte, aber die feinen Nuancen echter Köstlichkeiten gehen ebenauch verloren. Dies ist bei jedem unterschiedlich ausgeprägt.

Die Pilze in Osteuropa werden oft im Auftrag eines Händlers gesammelt, von Frauen, Rentnern und allen die Zeit haben.
Gezüchtet werden Pfifferlinge nicht.

Es könnte aber sein, dass die Bodenbeschaffenheit etwas ausmacht und/oder die Zeit zwuschen Sammeln und Verzehr. Manche Produkte (Erdbeeren) verlieren im Kühltransporter/Kühlschrank an Aroma, vielleicht gilt dies auch für Pilze.

Viele Grüsse, Sama

Es ist halt ein Unterschied, ob sie gerade frisch gepflückt aus dem Wald kommen, oder tagelang gekühlt gelagert werden.
Das Aroma verliert sich.

Gruß, Nemo.

Hallo,

ich beobachte, dass vermehrt der falsche Pfifferling angeboten wird: http://www.natur-lexikon.com/Texte/FM/002/00108-fals…

Der kann ja nicht wie Pfifferling schmecken!

Gruß
Ann da Càva

Mir hat mal jemand erklärt
Hallo!

Ein einziges Mal habe ich irgendwelche osteuropäischen Pfifferlinge gekauft - und war vom Geschmack, aber auch von der Konsistenz sehr enttäuscht.

Mir sagte mal jemand, dass die Pilze vor dem Verkauf teilweise gewaschen oder auch einfach in Wasser getunkt würden, damit sie mehr Gewicht auf die Waage bekämen.

Zumindest genauso schmecken sie.

Grüße
kernig
*die dieses Jahr tolle Steinpilze, Rotkappen, Birkenpilze gefunden hat aber keinen einzigen Pfifferling*

Hi!

Während man älter wird, sterben Geschmacksknospen, eigentlich
Sinneszellen überhaupt, ab. Das beginnt gleich nach der
Geburt.

Als Ergänzung noch zu deinem Beitrag:

Ich vermute mal, der UP hat seit der guten alten Pfifferlingszeit nicht gänzlich auf Pilze verzichtet. Heutzutage gibts aber leider nur noch wenige Menschen, die gänzlich auf aufbereitete Lebensmittel oder Fertiggerichte verzichten. Diese sind aber mit Geschmacksverstärkern und Aromastoffen versetzt, die eben den echten, ursprünglichen Geschmack - auch den in der eigenen Erinnerung - verfälschen.

Wer jahrelang - wenn auch nicht nur, aber auch - Fertiggerichte aß, der wird den ursprünglichen Geschmack verlernt haben. Zum veränderten Geschmacksempfinden braucht es also nicht einmal abgestorbene Geschmacksknospen als alleinige Erklärung, auch dieser Faktor spielt mit rein.

Es gab hierzu Versuche mit unterschiedlichen Probanten, die echte Naturprodukte erkennen sollten am Geschmack. Selbst Probanten, die (angeblich) sehr auf natürliche, gesunde Ernährung achteten oder auch Bio-kostfanat…äh, -fans, haben sehr schlecht abgeschnitten. Von den anderen ganz zu schweigen.

Gruß,
Sharon
auch bekannt als ziemlich versnobte und verwöhnte Esserin, da Mamas Küche gewohnt, wo alles, selbst Nudeln, selbst gemacht bzw. gekocht wurde ohne Pulvertütchen, Maggi und Co…

Hallo Sharon,

Wer jahrelang - wenn auch nicht nur, aber auch -
Fertiggerichte aß, der wird den ursprünglichen Geschmack
verlernt haben. Zum veränderten Geschmacksempfinden braucht es
also nicht einmal abgestorbene Geschmacksknospen als alleinige
Erklärung, auch dieser Faktor spielt mit rein.

das halte ich auch für eine Möglichkeit.
Dies ist leider häufig der Fall…

auch bekannt als ziemlich versnobte und verwöhnte
Esserin, da Mamas Küche gewohnt, wo alles, selbst Nudeln,
selbst gemacht bzw. gekocht wurde ohne Pulvertütchen, Maggi
und Co…

Ich ebenso :smile: Ich musste dahingehend auch häufig erleben, dass es Leuten, die „Pulvertütchen, Maggi und Co“ gewöhnt sind, irgendwie fad schmeckte (ich verwende zudem sehr wenig Salz, aber reichlich Gewürze), oder dass die sonnig gereiften von mir als supersüß empfundenen Beeren aus dem Garten (Hanglage :smile:) als sauer bezeichnet wurden.

Viele Grüße,
Nina

hey ich bin mir ziemlich sicher, dass es zum einens wie schon gesagt daran liegt das man älter wird, aber auch zum anderen viel daran, dass mittlerweile in einigen Küchen bei Pilzgerichten ziemlich gefuscht (billige andere Pilze dazwischen geschnitten u.ä.) wird Ich spreche da aus eigener Erfahrung, werde den Betrieb in dem ich leider bis nächstes Jahr arbeiten muss jetzt aber aus Werbegründen nicht sagen. Oft werden Pilze über Tage im Kühlhaus gelagert, wobei sie selbstverständlich an Aroma und Geschmack verlieren ihnen fehlen wichtige nährstoffe und die, die gespeichert wurden werden aufgebraucht der arme Pilz verbraucht seine kompletten Reserven die auch größtenteils den Geschmack ausmachen.
Alles andere liegt dann selbstverständlich auch an der Erwartung die ein Gast mitbringt, wenn man in der heutigen Gastronomie ein Gericht bestellt ist das in jedem Restaurant oder Hotel anders, was ich als Koch sehr bedauere.

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