Pflanzen Optimieren

Hi Róbssén,

als erstes Mal eine Anmerkungen zu deinem „Ziel“:

Pflanzen werden durch die Evolution nicht darauf hin optimiert, schnell zu wachsen, sondern unter mehr oder weniger widrigen Umweltbedingungen - dazu gehören auch die Mit-/gegenlebewesen - zu überleben. Als Individuum und als Art.

Wahrscheinlich ist dir das klar. Aber auch als Ziele für den Anbau spielt nicht nur der Ertrag eine Rolle, sondern auch Arbeitsaufwand, Kosten für Saatgut, Kosten für Dünger und Pflanzenschutz, Einfluss auf die Bodenbeschaffenheit (und die Natur allgemein, nicht alle Bauern sind rücksichtslose Raffgiere), Verbraucherakzeptanz und erzielbarer Preis, Krisensicherheit und und und - da solltest du noch ein bisschen nachdenken und v.a. auch was von schreiben.

Ich habe bisher auch eine Gliederung schon erstellt:

  1. Allgemeine Wachstumsfaktoren der Gartenpflanzen
    2, Genetisch veränderte Nutzpflanzen
    3 Dünger und Hilfsmittel
    4 Weitere Möglichkeiten einer Pflanzenoptimierung
    4.1 Musik

Als erstes würde ich mal umstellen, zuerst die Faktoren 1 und 3, Änderungen zum Schluss. Und da solltest du die „herkömmlichen“ Verfahren der Zucht nicht ganz vergessen, immerhin haben wir Jahrtausende ganz gut damit gelebt.

Und auch ein wertvolles Reservoir an gut angepassten Rassen geschaffen, großteils grad im Aussterben.

Gruß, Zoelomat

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vielen dank für deine Antwort ich gebe dir in allen Punkten Recht, jedoch sind kosten und Umwelt keine Faktoren die ich beachten will. Ich will einfach die Perfekten Pflanzen am Ende haben darauf kommst mir an.

gruß Robssen

Bodenfruchtbarkeit
Servus,

Es ist auch bei starker Vereinfachung des Ansatzes nicht sinnvoll, Wechselwirkungen der Kulturen mit ihrer Umgebung vulgo Umwelt außen vor zu lassen.

Der Begriff „Bodenfruchtbarkeit“ fasst eine ganze Reihe von Faktoren zusammen, die sich allesamt nicht kurzfristig - d.h. innerhalb einer Anbausaison - optimieren lassen.

Es gibt extrem wenige Pflanzen, die unabhängig vom Boden optimale Erträge bringen. Ich erinnere mich an Bilder aus einem japanischen Supermarkt, wo Lactuca sativa in langsam rotierenden Plexiglaszylindern mit einem Lichtband in der Mittelachse auf irgendeinem Polymervlies getrieben wurde - allzu viele Kulturpflanzenarten gibt es nicht, die diese Behandlung mitmachen.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Servus,

hab mir jetzt Deine Gliederung nochmal angeschaut. Anmerkungen dazu:

  • Du wählst ein sehr stark vereinfachtes Modell nach dem Muster „Input - Output“, ohne Berücksichtigung irgendwelcher Nebenbedingungen. Das kann man angesichts der sehr breit angelegten Thematik zwar tun, sollte dann aber im „Ausblick“ unter 4. nicht grade so einen völlig exotischen und fern vom Thema liegenden Aspekt wie Musikbeschallung wählen, sondern statt dessen wenigstens kurz die sehr vielen essentiell wichtigen Faktoren anreißen, die in dem Modell nicht berücksichtigt werden. Dazu gehören auch züchterische Bearbeitung einschließlich Gentechnik, die beiden stehen aber ganz weit unten auf einer Liste, die mit mittelfristigen Inputs (Humuswirtschaft, Nützlingsförderung), Bodenfruchtbarkeit und Beeinflussung von Standortfaktoren durch Kulturmaßnahmen beginnt.

Der Ansatz mit der Behandlung der Wachstumsfaktoren Licht, Temperatur, Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasser, Nährstoffe und Wirkstoffe der Pflanze wird sinnvoll in dem Abschnitt „Dünger und Hilfsmittel“ in der gleichen Reihenfolge wieder aufgegriffen; dieser Abschnitt heißt dann „Beeinflussung von Wachstumsfaktoren“. Zu den einzelnen Faktoren gibt es dann jeweils eine Dreierpackung „Maßnahmen - erwünschte Wirkungen - unerwünschte Nebenwirkungen“.

Nicht direkt zu den Wachstumsfaktoren gehört das Thema Pflanzenschutz, das für Deine Zielsetzung „Ertragsmaximierung ohne Berücksichtigung des Aufwandes“ entscheidend wichtig ist. Du kannst entweder Dein Modell einschränken und dieses Thema ausklammern - dann gehört es an allererste Stelle in den letzten Abschnitt und wird sinnvoll auch gleich zu Beginn in einer Skizzierung des Modells erwähnt -, oder einen separaten zweiten Abschnitt einführen, in dem dieses Thema ähnlich wie die Wachstumsfaktoren behandelt wird, etwa gegliedert nach Ertragsminderungen durch Beikräuter, Pilze, Bakterien, tierische Schädlinge.

Denn man tau!

Schöne Grüße

Dä Blumepeder