Pflanzen und Licht

Hallo Leute,

welche Lichtstrahlung nehmen Pflanzen auf?

Sie reflektieren doch grüne Strahlung - deswegen sind sie ja auch grün - und absorbieren jede andere Strahlung.
Also nehmen sie keine grüne gelbe oder orange Strahlung auf, oder?

Ich hoffe, mir kann das jemand bestätigen.

Vielen Dank auch
Christian

Hoi Namensvetter,

nun, es ist nicht so sehr eine Frage der Reflektion, sondern die Frage, die Du Dir (oft) stellen musst, ist: Was absorbiert ein Molekuel, damit es eine bestimmte Farbe hat?
Bei Pflanzen dominiert Chlorophyll; das Spektrum mit den entsprechenden Farben findest Du unter

http://top.tower.de/fa/cphyll.htm

Es ist ein Absorptionsspektrum. Das heisst wo viel absorbiert wird, wird weniger Licht durchgelassen. Du stellst also fest, Chlorophyll absorbiert gut im rotem und im blauem Bereich des Spektrums und weniger gut im gruenen und gelben Bereich. Warum sind Blaetter dann nicht gelb? Das werden sie jetzt im Herbst, wenn das Chlorophyll abgebaut wird und andere Pigmente (Carotenoide) vorherrschend werden. Das Gruen herrscht meist vor, es sein denn es wird durch wieder andere Pigmente ueberdeckt, z. B. bei der Rotbuche.

Noch Fragen? Einfach nochmal schreiben, ich habe zum Beispiel nicht verstanden, wie Du auf Deine Schlussfolgerung

Also nehmen sie keine grüne gelbe oder orange Strahlung auf,
oder?

gekommen bist.

Gruss,
Christian

Hallo,

Es ist ein Absorptionsspektrum. Das heisst wo viel absorbiert
wird, wird weniger Licht durchgelassen. Du stellst also fest,
Chlorophyll absorbiert gut im rotem und im blauem Bereich des
Spektrums und weniger gut im gruenen und gelben Bereich. Warum
sind Blaetter dann nicht gelb?

Ich würde sagen, die Antwort liegt darin, daß das menschliche Auge im Grünen am empfindlichsten ist. Sollte es Tiere (oder Menschen?) geben, die „Grünblind“ sind, würde ich meinen, daß sie ein Blatt als gelb wahrnehmen (leider kann man Tiere nicht fragen).

Also nehmen sie keine grüne gelbe oder orange Strahlung auf,
oder?

Keine würde ich nicht meinen, aber eben weniger als im roten und im blauen.

Cu Rene

Hoi allerseits,

also um etwas praeziser zu werden:
Warum sind Blaetter nicht gelb?

Ich würde sagen, die Antwort liegt darin, daß das menschliche
Auge im Grünen am empfindlichsten ist. Sollte es Tiere (oder
Menschen?) geben, die „Grünblind“ sind, würde ich meinen, daß
sie ein Blatt als gelb wahrnehmen (leider kann man Tiere nicht
fragen).

Jein, menschliche Augen sind nur wenig fuer Gruen als fuer Gelb empfindlicher. Man wuerde vielleicht nur einen leichten Gelbstich wahrnehmen, wenn der Grund hierdrin zu suchen waehre. Es ist vielmehr so, dass Chlorophyll fast ueberhaupt nicht im Gruenen absorbiert, aber doch zumindest etwas im Gelben. Aber im Blatt ist viel Chlorophyll, es hat also die Moeglichkeit Teile des nicht absorbierten Gelbs in einer spaeteren Schicht doch noch zu absorbieren. Also kommt tatsaechlich nur rel. wenig gelbes Licht durch das Blatt.
Wenn Blaetter im Gegenlicht und umgebendem Dunkel (entweder im Labor oder im Sommer im dichten Gebuesch) leicht roetlich sind, so ist dies uebrigens ein Fluoreszenzphaenomen und hat mit dem gerade beschriebenen Sachverhalt wenig zut tun.

Also nehmen sie keine grüne gelbe oder orange Strahlung auf,
oder?

Ich verstehe die Schlussfolgerung immer noch nicht, aber vielleicht liegt es daran, dass mein Tag lang war. Vermutlich trifft Deine Erklaerung den Kern.

Keine würde ich nicht meinen, aber eben weniger als im roten
und im blauen.

Houdoe,
Christian

Hallo nochmal,

Also nehmen sie keine grüne gelbe oder orange Strahlung auf,
oder?

Es sollte glaube ich besser heißen, sie absorbieren nur sehr wenig grüne, gelbe und orange Strahlung.

Wenn z. B. in einem See in 15 oder 20 Meter Tiefe nur grüne, gelbe und orange Strahlung durchkommt, bringt das den Wasserpflanzen also relativ wenig und sie können dort nicht überleben, da sie keine (besser: zu wenig) Strahlung absorbieren um Photosynthese durchführen zu können.

Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig verstanden.

Danke
Christian

Hi,

das Grün was wir sehen ist quasi das was von dem Tageslichspektrum übrig bleibt.
Eigentlich ist es auch nicht nur das Chlorophyll, von dem es auch verschiedene mit unterschiedlichen Absorptionsmaxima gibt, sondern auch die an dem „Lichtsammelfallenkomplex“ beteiligten anderen Moleküle wie z.B. Carotine und diverse LHC Moleküle.

Es gibt in Büchern, wie dem Lindner (so heisst er glaub ich) auch immer ganz nette Kurven mit den Absorbtionslinien der einzelnen Photopigmente. Die eingezeichnet in ein einziges Diagramm zeigen eine „Lücke“ im Grünbereich.

Tschö
JD

Tach Christian,

allgemein gibt es erst mal 2 Arten der Farbmischung naemlich additive bzw subtraktive.

Was Du bei Pflanezen und bei allen anderen Farben in deiner Umgebung siehst entsteht dadurch das aus weissem Licht (welches ja alle Farben enthält, von Violett bis rot) eine Farbe absorbiert wird. Was du dann anschliessend siehst als Farbe wahrnimmst ist die entsprechende Komplementärfarbe. Bei deinem Beispiel mit dem CHlorophyll wird hauptsächlich die Rote Farbe absorbiert, und du siehst deshalb gruene Blaetter.
(ich habe jetzt keinen Link für eine Grafik an der man ablesen kann welche Farbe zu welcher komplementär ist)

Aus diesem Grund sind weiss und schwarz auch keine Farben. weisse Flaechen reflektieren das ganze Licht, schwarz absorbiert alles d.h. du siehst eigentlich nichts.

Wenn du jetzt allerdings mal an den guten alten Wasserfarbenkasten zurückdenkst, dann weisst du noch dass man aus Blau und Gelb Gruen machen kann, dieser Vorgang ist eine Additive Farbmischung (deshalb sind die Grundfarben eines Tintenstrahldruckers ja auch rot (MAgenta), Blau und Gelb, da ich aus diesen alle anderen Farben darstellen kann.

ciao slam

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Hi slam,

Wenn du jetzt allerdings mal an den guten alten
Wasserfarbenkasten zurückdenkst, dann weisst du noch dass man
aus Blau und Gelb Gruen machen kann, dieser Vorgang ist eine
Additive Farbmischung (deshalb sind die Grundfarben eines
Tintenstrahldruckers ja auch rot (MAgenta), Blau und Gelb, da
ich aus diesen alle anderen Farben darstellen kann.

Bei den Wasserfarben handelt es sich genauso wie bei den Druckern um subtraktive Farbmischung. Die „Grundfarben“ sind hier Magenta, Cyan und Gelb.

Bei der additiven Farbmischung (am besten durch farbige Strahler vorgestellt, deren Lichtkreise sich überlappen) sind diese Farben Rot, Grün und Blau. Deshalb haben auch die Fernseher/Monitore Leuchtelemente dieser Farben, die sich im Augen dann eben zu allen anderen Farben additiv „mischen“.

Vgl. auch http://www.metacolor.de/additiv.php bzw. http://www.metacolor.de/subtraktiv.htm

Viele Grüße
Sculpture

Wenn z. B. in einem See in 15 oder 20 Meter Tiefe nur grüne,
gelbe und orange Strahlung durchkommt, bringt das den
Wasserpflanzen also relativ wenig und sie können dort nicht
überleben, da sie keine (besser: zu wenig) Strahlung
absorbieren um Photosynthese durchführen zu können.

Ich hoffe, ich habe das jetzt richtig verstanden.

Ja, hast du. Darum kommen in tieferen Wasserschichten auch vermehrt Braun- und Rotalgen vor, die eben andere Pigmentsysteme haben. Damit läßt sich nicht so viel Energie aus weißem Licht gewinnen wie mit den Photosystemen von Grünalgen od. höheren Pflanzen, daher sind sie in gut belichteten Gebieten im Nachteil - aber dort, wo kaum rotes Licht hinkommt eben im Vorteil.

Jochen

Du hast recht, ich habs verwechselt, aber
um genau zu sein kann man ja eh keine Farben an sich mischen, sondern nur Farbmittel.
Und da muss ich dir recht geben, es Farbmittelmischung ist immer subtraktiv.
Aber ums komplizierter zu machen als es ist. Die Addition (mischen) von Farbmitteln bewirkt eine Addition ihrer Subtraktiven (absorbieren bestimmter Wellenlängen) Wirkung*g*.

Im deutschen wird Farbe halt für alles mögliche verwendet.

ciao slam

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