Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft

Hallo an alle!

Da wir bald direkt an einem landwirtschaftlich
genutztem Feld wohnen, wollte ich mal in Erfahrung bringen, was dort genau passiert.

Primär interessiert mich, welche Chemikalien in Deutschland hauptsächlich in der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Sekundär frage ich mich, wie ein Acker über das
Jahr hinweg bestellt wird und welche Art von
„Zyklus“ dieser durchlebt.

Auch hier bei uns „vermaist“ das Umland zusehends, von daher vermute ich mal, dass dort
vornehmlich Mais angebaut werden wird…

Ob auf dem Acker konventionell oder biologisch gearbeitet wird, diese Frage steht noch offen…

Auf diese Frag kann ich leider keine Antwort geben.
Die heute zur Anwendung kommenden Mittel sind mir
nicht bekannt.
Zum Begriff Zyklus kann ich nur sagen das eine
Fruchtfolge heutzutage von der Ökonomie und nicht mehr
von der Ökologie bestimmt wird.

Hallo,
es gibt viele Kriterien nach denen eine Ackerfläche bewirtschaftet werden kann, wie du schon erwähnt hast ist die Fruchtfolge ein wichtiges Thema, welche Frucht ergänzt sich, wo gewinnt man, wo verliert man, wie wird die Bodenfruchtbarkeit gefördert, wo nimmt sie ab.
Am besten du schaust dir das ganze mal an und versuchst dann mit dem Bauern mal ins Gespräch zu kommen, es ist für den Bauern sicher auch einfacher, wenn sich seine Feldnachbarn für seine Arbeit interessieren und man lernt sich kennen, meistens eine gute Sache.
Schöne Grüße, Hubert aus Baden Württemberg, Demeterbauer.

Hallo

Ich bin leider schon 20 Jahre nicht mehr in der Landwirtschaft will aber denoch versuchen zu antworten.

Chemische Düngemittel sind im wesentlichen N Stickstoff; K Kalium; P Phosphor (meist gegeben mit Spurenelementen anderer Stoffe). Das hat sich sicher nicht geändert, da die Planzen diese Stoffe für ihre Entwicklung brauchen.

Humusdüngemittel (auch organisch genannt) sind Stalldung und Gründünger (hier werden z.B. die als Zwischenfrüchte angebauten Planzen wieder mechanisch untergearbeitet.

Der Ablauf von Änderungen im Anbau der Produkte heißt Fruchtfolge. Hier wird versucht ein Optimum zwischen Vorfrucht und Nachfrucht und einen hohen Effekt der Schaffung gesunder Anbaubedingungen zu erreichen. Bei Kartoffeln soll z.B. wegen der Gefahr des Überlebens Krnkmachender Keime/Viren eine Pause von mindesetens 4 Jahren einzuhalten.
Alle aktuellen Probleme musst Du mit aktiven Landwirten besprechen.
Tschüß

Andreas Bortenreuter

Hallo con.soko,

Deine Frage ist nicht leicht zu beantworten, da doch sehr allgemein gehalten. Die Antwort könnte leicht ein ganzes Buch füllen.

Schau einmal in die folgenden Datenbanken über Pflanzenschutzmittel. Allein für Mais sind es über 200, dabei vornehmlich Herbizide (Unkrautvernichter).

Datenbank des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheithttps://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/
Bei Kultur Mais eingeben und Suche starten.

oder Datenbank der Raiffeisen AG
http://www.raiffeisen.com/pflanzen/psm-manager

Der Zyklus von Saat bzw. Pflanzung von Setzlingen bis zur Ernte und wann was gespritzt wird hängt natürlich sehr von den angebauten Pflanzen und davon ab in welcher Region Deutschlands angebaut wird.

Wenn Du weißt was angebaut wird kannst Du Dich über die empfohlenen Pflanzenschutzmittelanwendungen auf den Internetseiten der jeweiligen Landwirtschaftskammern der Bundesländer informieren. Hier ein Beispiel aus Nordrhein-Westfalen.

http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/p…

Beste Grüße

Hallo Don.Soko,

Ob ein Feld Bio oder konventionell angebaut oder gepflegt wird, findest du recht
schnell raus: Im Biologischen Anbau (Schweiz) und auch in Deutschland sind Pflanzenschutzmittel verboten, also deutet jeder Spritzgang mit einer Feldspritze
auf nicht biologischen Anbau hin. Im Rebbau wird allerdings noch eine Ausnahme gemacht, wo man „biologisch“ gegen den Mehltau (Pilz) mit Kupfer und natürlichen
Stoffen spritzen darf, was aber langzeitig auch nicht dem Boden gut tut, da Kupfer
und andere Metalle Schwermetalle sind, die den Boden unfruchtbar machen.

Die bewilligten Pflanzenschutzmittel sind bei euch in Deutschland je nach Bundesland
geregelt, du erfährst wahrscheinlich mehr, wenn du dich an ein Landwirtschaftsamt in eurem Bezirk wendest.

In der Schweiz sind schweizweit Spritzmittel erlaubt oder verboten, es gibt jedoch Ausnahmen, wenn man für eine Spezialbewilligung und wenn die Schadenschwelle
in einer Ackerkultur zu gross ist, evtl. eine einmalige Sonderbewilligung für ein Spritzmittel erhält, das unter Umständen nicht zugelassen oder empfohlen wird.

Im Kanton Bern sind das hier erlaubte Pflanzenschutzmittel:
http://www.vol.be.ch/vol/de/index/landwirtschaft/lan…

In Deutschland sind das hier erlaubte Pflanzenschutzmittel, Badenwürttemberg:
http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de/…

Darüber hinaus wendet man in der Landwirtschaft tlw. Mittel gegen Insekten (Insektizide), gegen Pilze (Fungizide) und gegen Wachstumsrisiken (Getreideverkürzer wegen Halmbruch) und sogar Nützlinge (gegen Larven und Schädlinge im Mais) an.

In Deutschland konkurrenziert der Maisanbau je mehr den Nahrungsanbau, da ein
Teil des Maises für die Energiegewinnung (Biogasanlagen) eingesetzt wird:
http://de.wikipedia.org/wiki/Energiemais

Bitte sei dir im Klaren darüber, dass das EU-BIO-Label in etwa dem Schweizerischen
IP-Konventionell-Label entspricht, da in der Schweiz die Standards für Biologischen Anbau und die Tierschutzbestimmungen viel höher als in der EU sind.
So kann man also etwa sagen, dass EU-Bio Lebensmittel etwa gleichrangig sind
mit Lebensmitteln der Schweiz, die „nur“ nach IP-ÖLN produziert wurden.

Gruss AV

Da es dazu hunderte Kombinatinen und Verfahren gibt, hilftes wohl nur den Bauer selbst zu fragen (z.B. wenn er grad mal pflügt, denn das geschieht meistens nicht unter Zeitdruck). Einfach mal an den Feldrand gehen wo er wendet und ihn fragen.