Pflaumen/Zwetschgen fallen grün vom Baum

Hallo an alle Fachkundigen :smile:

Unser Zwetschgen-Baum hat jedes Jahr viele Früchte.
Ich weiß nicht genau ob es Zwetschgen oder Pflaumen sind. Sie sind in der Regel Anfang August reif, groß, dick und süß.
Seit 2 Jahren aber, verliert er ab Juni die Früchte. Sie sind noch grün, ganz wenige aber schon bläulich, auf alle Fälle noch viel zu klein (nicht mal halb so groß, wie sie sein sollten).
Woran liegt das? Und was kann man machen?
Dieses Jahr hat der Baum auch massig Läuse…die Blätter sind richtig weiß-grau und es tröpfelt glebrig herunter.
Ist das der Übeltäter?

vielen Dank für Eure Mühe…

Hiho,

die Quetschen, die der Baum nicht reif bringt, stößt er ab.

Das kann passieren, wenn er Hagel derwischt hat und nicht genug Assimilat, um alle Früchte zu reparieren. Oder auch, allerdings früher im Jahr, wenn er mehr angesetzt hat, als eine Volltracht ausmachen würde. Der aktuelle starke Lausbefall kann sicher auch etwas ausmachen, weil die Läuse saugenderweise Assimilat wegnehmen, das für die Früchte gebraucht würde. Es kann aber auch zufällig zusammentreffen: Wenn die abgestoßenen Früchte äußerlich sichtbar kleine Löcher mit einer kleinen Menge einer gallertartigen Masse zeigen, sind sie von Maden des Pflaumenwicklers (es fliegt grade die zweite Generation) angefressen und werden vom Baum aufgegeben.

Gegen Läuse helfen Kohlmeisen und Blaumeisen, auch Marienkäfer- und Florfliegenlarven. Alle kann man durch Gestellung von Überwinterungs- und Nistmöglichkeiten, bei Meisen Winterfütterung und in diesen tropischen Sommerwochen Bädern und Tränken fördern.

Gegen Pflaumenwickler helfen Pheromonfallen.

Schöne Grüße

MM

Dass ein Baum die Überzahl von Früchten abwirft, ist zunächst mal normal. Aber zuviele natürlich nicht. Dann ist Stress im Spiel. Zu wenig Wasser, zu viel Wasser (nasse Füße), Raupenfraß, Blattläuse.
Im Herbst die Baumscheibe von Bewuchs frei machen, auflockern. Mist aufbringen. Im Frühjahr evtll. Mineraldünger.
Evtll muss die Krone auch gelichtet werden, dass Licht und Luft rankommt.
Udo Becker

Vielen Dank für Eure Antworten.

Ich habe die abgefallen Zwetschgen untersucht…einige haben wirklich so Mini-Löcher aus denen etwas herausläuft, andere haben gar nichts (als das letztes Jahr das erste Mal war, hatte ich meine Jungs im Verdacht…Fußball und so :wink: ) Manche hängen aber auch schimmlig an den Ästen.

Also werde ich wahrscheinlich die Maden des Pflaumenwicklers und den Assimilatmangel haben…

Servus,

das ist wohl kein Schimmel, sondern der Pilz Monilia. Im Herbst, wenn sie gut sichtbar sind, alle Fruchtmumien (so heißen die hängen gebliebenen verpilzten Früchte) entfernen, und vor allem für gute Durchlüftung der Krone sorgen. Großzügig und licht schneiden; wenn der Baum noch jung genug dafür ist, Anzahl der Leitäste stark zurücknehmen. Nebeneffekt: Es werden relativ weniger Früchte abgestoßen, weil das Verhältnis von belichteter Blattfläche zu Fruchtansätzen besser ist.

Schöne Grüße

MM

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Hallo nochmal,

wir schneiden den Baum jedes Jahr im Frühling ( aber wahrscheinlich falsch). Er ist aber schon älter…auf alle Fälle mind. 20 Jahre.
Dieses Assimilat…wo bekommt man das und wann und wie verabreicht man es?

Ganz herzlichen Dank für die Mühe die Ihr Euch gibt zu helfen :smile:

Servus,

Assimilation heißt der biochemische Prozess, mit dem die Pflanze in den Blättern eingestrahlte Sonnenenergie in chemisch gebundene Energie umsetzt. Das Ergebnis dieses Prozesses heißt Assimilat. Diese chemisch gebundene Energie wird im Saftstrom der Pflanze da hin transportiert, wo sie gebraucht wird, z.B. Wachstum von Trieben oder auch Reifen von Früchten.

Zwetschgen können unmittelbar nach der Ernte geschnitten werden, dabei ist es gut möglich, die Fruchtmumien und die Triebe, an denen sie hängen, gleich vorweg zu entfernen.

Am grundsätzlichen Kronenaufbau würde ich bei einem zwanzigjährigen Steinobstbaum nichts mehr ändern, aber man kann vielleicht die Anzahl der Leitäste (= die Hauptäste, die von der Stammverlängerung abzweigen) um etwa 1/4 bis 1/3 reduzieren: Keine Zapfen stehen lassen, glatt an der Stammverlängerung abwerfen.

Schöne Grüße

MM

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Hallo Jacksy!

Schau Dir das Google-Ergebnis http://www.google.at/search?hl=de&source=hp&q=zwetsc… an, ob Du da fündig wirst. Vor allem die Narrentaschenkrankheit könnte eine Ursache sein. Die Blattläuse natürlich indirekt auch. Wenn es so viele sind, dann wirst Du um Lizetan oder ähnliches nicht herum kommen.

Natürlich könnte auch Trockenheit oder Nährstoffmangel in Betracht kommen. Gießt Du den Baum bei Hitze manchmal durchdringend (besser einmal in der Woche sehr viel als jeden Tag nur wenig)? Hast Du gedüngt?

Beste grüße

Waldi

Dieses Assimilat…wo bekommt man das und wann und wie
verabreicht man es?

Wie MM schon sagte, das Ergebnis der Assimilation. Im wesentlichen wird aus Wasser und CO2 mit Hilfe von Sonnenlicht der Zucker Glucose gebildet. Das passiert in den Blättern mit Hilfe des Blattgrüns. Glucose dient der Pflanze sowohl als Baustein für z.B. Zellulose als auch als Energiespeicher für weitere Stoffwechselprozesse.
Udo Becker

Assimilation heißt der biochemische Prozess, mit dem die
Pflanze in den Blättern eingestrahlte Sonnenenergie in
chemisch gebundene Energie umsetzt. Das Ergebnis dieses
Prozesses heißt Assimilat. Diese chemisch gebundene Energie
wird im Saftstrom der Pflanze da hin transportiert, wo sie
gebraucht wird, z.B. Wachstum von Trieben oder auch Reifen von
Früchten.

Meine Güte wie peinlich…das muß an der Hitze liegen. Klar Assimilation…jetzt hats gefunkt…
Hab auch gerade entdeckt, dass ich „glebrig“ geschrieben habe…*schäm*
klebrig natürlich…

Gegossen wird er viel, aber gedüngt haben wir ihn noch nie…
was für ein Dünger ist da am Besten? Und kann man ihn jetzt noch düngen?

Hallo Jacksy!

Ich würde ihn erst im März düngen. Blaukorn ist dabei das preisgünstigste.

Gesunde, gut mit Nährstoffen versorgte Bäume sind auch widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten.

Beste Grüße

Waldi