Pflaumendiebstahl - wer ist der Täter?

Wissenschaft Biologie
#1

13 Pflaumen hatte der letztes Jahr gesetzte Pflaumenbaum; sie hingen an den unteren Zweigen (max. 30 cm über Grund) und die meisten waren noch nicht reif. Nach einer Woche mangelnder Aufmerksamkeit waren sie alle weg. Die Kerne fanden sich - größtenteils fein abgenagt - unmittelbar unter dem Baum.

Die Frage ist nun: wer war es? Können Vögel die Kerne so fein säuberlich abknabbern? Neben den Vögeln (das volle Programm an Gartenvögeln) haben wir hier

  • Katzen
  • Hunde
  • Igel
  • Marder (selten)
  • Mäuse (ein Pärchen, seit vier Monaten nicht mehr gesichtet(*))
  • eine Wanderratte (ebenfalls seit Monaten nicht mehr gesichtet(*)).

Was wir nicht haben sind Eichhörnchen, Füchse und Dachse.

Wer kommt als Täter in Frage?

Gruß und Dank für sachdienliche Hinweise
C.

(*) Ich habe eine Wildtierkamera an Futterplätzen stehen, die eigentlich für Igel gedacht sind. Mäuse und Ratte sind seit März nicht mehr aufgenommen worden.

#2

Hallo,
einfachste Lösung: waren Kinder in der Nähe?
Gruß

#3

Daran dachte ich auch erst, aber die hätten ja die abgenagten Kerne nicht unmittelbar unterhalb des Bäumchens liegen gelassen. Außerdem waren die Früchte von der Straßenseite nicht wirklich einsehbar und eben auch noch nicht alle reif (sofern überhaupt eine nach menschlichen Maßstäben schon reif war).

Gruß
C.

#4

Marder und Waschbär würden die Zwetschgen schlucken. Rehe sie unvollständig teilweise anknabbern/anbeißen. Aber evtl Kaninchen ?
Udo

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#5

Ich tippe mal abseits der Auswahl auf Waschbären :wink:,
die fressen die Pflaumenkerne oft nicht mit.

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#6

Stare können das. Ich hab sowas bei Gelegenheit unter einem Kirschbaum gesehen, der noch nicht ganz abgeerntet war. Daher war für sie die Beute spärlich. Als der Baum noch reich an Kirschen war, lagen diese oft nur angepickt unter dem Baum oder hingen sogar so noch im Gezweig.

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#7

mir fallen da Wespen und Hornissen sowie Ameisen ein…
Also erst irgendein Vogel das Grobe und den unten liegende Kern wird dann geputzt

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#8

HI

große Vögel (kleine Vögel picken Löcher in die noch hängenden Früchte) oder evtl. waren es auch Rehe :slight_smile: die haben uns schon „mal eben“ (2 Tage nicht geschaut) einen kleinen Weinberg abgeerntet und der Nachbarin die Blumenköpfchen der Pflanzen, die sie eigentlich auf den Friedhof bringen wollte

Du must nach Pflanzenfressern schauen, die in der Lage sind in der Höhe zu fressen und die Früchte vm Baum zu zupfen - damit fallen alle Fleischfresser und Kleintiere weg

Gruß h

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#9

Vielleicht ein Gartenschläfer?
Oder ein entlaufenes oder freigelassenen Frettchen oder Chinchilla?
Ich tippe auch auf irgendeine Marderart.

#10

Servus,

Kleintiere? Ratten können recht gut klettern, und Eichhörnchen sowieso. Diese würden allerdings umgekehrt vorgehen und die Früchte nach Entnahme des Steins hängen lassen.

Schöne Grüße

MM

#11

30 cm Höhe …

#12

Rehe haben wir hier nicht. Auf Kaninchen wäre ich nie gekommen, aber wir haben welche und von der Höhe her würde es auch passen.

Waschbären wurden hier noch nicht gesichtet.

So seltsam das möglicherweise klingt: ich habe hier in zehn Jahren nicht einen Star gesehen. Es gibt einen großen Schwarm im Nachbardorf, aber der hat sich hier noch nie blicken lassen. Wie wäre es denn mit Amseln? Von denen haben wir eine ganze Menge. Stieglitze, Spatzen, Hausrotschwänze, Bachstelzen und Meisen haben wir hier auch viele. Singdrosseln, Mönchsgrasmücken, Zaunkönige und Grünfinken vereinzelt - wenig Sichtungen, aber gelegentlich zu hören.

Interessante Idee. Ameisen haben wir reichlich, aber bekommen die in einer knappen Woche 13 Pflaumen radikal abgenagt?

Die sind ja süß. Aber mir völlig unbekannt.

Alle Jubeljahre haben wir mal Marderkacke im Vorgarten - zuletzt vor zwei Jahren, glaube ich. Aber ausschließen will ich den nicht.

Unter Würdigung aller Umstände (inkl. der völlig abgefressenen Zierpflanze in einem Topf neben der Pflaume (gerade erst bewusst wahrgenommen, weil die Topfpflanzen meiner Frau spätestens eine Woche nach Kauf immer aussehen wie tot)) halte ich tatsächlich Kaninchen für die wahrscheinlichsten Täter - eventuell unterstützt durch Ameisen, die die Kerne dann säuberlich abgenagt haben.

#13

@C_Punkt „…wurde hier (noch) nicht gesichtet“ oder „kenne ich nicht“ geltet aber nicht als Ausschluss…
VG, k.

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#14

Grundsätzlich sicher nicht, aber tagsüber habe ich die Lage auch ganz gut im Blick und nachts beobachte ich die nächtlichen Aktivitäten schon ziemlich intensiv mit der erwähnten Wildtierkamera. Die drei Futterstellen sollten eigentlich alles anlocken, was hier so rumläuft. Mit den Nachbarn spricht man natürlich auch. Insofern kann ich natürlich nicht ausschließen, dass hier auch ein Waschbär (die sind hier in der Gegend generell kein Thema) rumläuft oder ein Gartenschläfer (dessen Vorkommen hier wird vom BUND auch verneint), aber wahrscheinlich ist das nicht.

#15

Würde die Zwetschgen mitsamt Kern schlucken. Ich habe einen Mirabellenbaum. Die Mirabellenkerne finden sich dicht gepackt in den Kotballen.
Udo

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#16

Sicher, dass der Kot nicht von Fuchs oder Marder ist?

Es wird sogar wissenschaftlich erwähnt, dass Waschbären häufig die Pflaumenkerne nicht mit fressen.( S. 66)

#17

Huhu,

unmittelbar daneben steht die „wissenschaftliche Erwähnung“ (was auch immer das sein soll):

SEILER (2001) fand beispielsweise heraus, dass Pflaumenkerne häufig nicht mit verspeist wurden. Dies konnte ebenfalls im Untersuchungsgebiet beobachtet werden. So fanden sich unter
Mirabellenbäumen (Prunus domestica subsp. syriaca) häufig große Mengen an
Kernen und Resten des Exokarps – vermutlich nutzten die Waschbären in diesen
Fällen nur das Fruchtfleisch und spuckten die kräftige, saure Schale sowie die Kerne
sofort wieder aus (MICHLER mündl.).

D.h. entweder werden die Kerne mitgefressen oder sofort wieder ausgespuckt, zusammen mit Resten des Exokarps. In beiden Fällen ergibt sich nicht das in der Frage beschriebene Bild.

MM

#18

Lieber MM …

Du hast recht, dass in der „Frage beschriebene Bild“ ist etwas anders.

Zum einen handelt es sich bei C-Punkt wohl kaum um Wildpflaumen mit „kräftiger saurer Schale“ (oder?),
also weniger Grund die Schale mit auszuspucken. Zur Not gibts ja übrigens noch die Ameisen, welche die Schale erledigen.

Und höchstwarscheinlich haben die C-Punktschen Pflaumen sogar größere Kerne als Mirabellen, also werden die auch eher ausgespuckt.

Desweiteren wird im Verweis auf SEILER gar nicht auf die „Schale“ Bezug genommen, und ob da welche daneben lagen.
Muss also in dem Fall nicht gewesen sein.

Zudem möchte ich mal erwähnen, dass wir im Hausgarten u.a. einen Hauszwetschgenbaum haben, und dabei öfters Pflaumenkerne, und Waschbären, und auch eine Wildkamera …:wink:

LG Inka