Das Thema hat viele Aspekte. „You get, what you pay for. And if you cannot pay enough you get nothing.“ ist einer davon. Wer ein Angebot macht, braucht Kunden, die es bezahlen, und bei dem dann auch noch etwas für ihn selbst hängen bleibt, das ihn nicht als toten Dummkopf kennzeichnet, wenn man sich andere Investments im Vergleich dazu ansieht. Das gilt insbesondere auch für die Frage eines eingegangenen Risikos. Und der Markt der Altenpflege (wozu nicht nur die wortwörtliche Pflege zählt), ist aktuell extrem riskant und nicht ansatzweise lukrativ, wenn man nicht seine Mitarbeiter ausbeutet, seine Bewohner auf Sparflamme versorgt und Einrichtungen nur noch abwohnt. Da wo Sozialhilfe und Pflegeversicherung eine Rolle spielen, kann man zumindest noch ansatzweise davon ausgehen, dass man zumindest irgendwann mal sein Geld bekommt. Bei freier Finanzierung sind Ausfälle an der Tagesordnung, die auch in der Kalkulation berücksichtigt werden müssen. Daher sind besonders hochwertige Einrichtungen mit einer im Durchschnitt besseren Gewinnspanne und geringerer Ausfallquote für Betreiber interessanter als Angebote, die gerade eben so kostendeckend arbeiten können. Insoweit hast Du da ein Problem, solange bei Dir nicht Pflegeversicherung oder Sozialamt mit zahlen, ein günstiges Angebotin größeren Einrichtungen zu finden, die nicht nur wie ein privater Mieter einen fixen Mietzins haben, und der Haushaltshilfe schwarz ein paar Euro in die Hand drücken, sondern auch noch die gesamte Verwaltung und einen Personalschlüssel finanzieren müssen, der auch bei Krankheit und Urlaub noch funktioniert. Angebote ohne Pflege gibt es da durchaus, auch mit mehr oder weniger großer und abgeschlossener Wohnung und frei wählbarer Buchung von Verpflegung, Hauswirtschaft und Pflege. Aber eher nicht in deiner Preisklasse.
Ich würde mich an deiner Stelle in Richtung privat organisierter WGs umschauen, bei denen der Mietzins akzeptabel ist, und noch genug übrig bleibt um gewisse hauswirtschaftliche Leistungen gemeinsam mit den Mitbewohnern günstiger einkaufen zu können, als man es für sich alleine tun müsste.