Hallo,
mein Sohn ist im Januar 1 Jahr alt geworden und hat das Down Syndrom. Ich habe jetzt einen Antrag auf Pflegestufe gestellt.
Ich habe gelesen, dass dann der MDK kommt und das Kind begutachtet. Auch von einem Pflegetagebuch habe ich gehört. Was muss denn in diesem Pflegetagebuch drinstehen ? Auf was muss ich achten, wenn der MDK kommt ? Wie stehen denn die Chancen überhaupt eine Pflegestufe zu erhalten ?
Ich bin für jeden Tipp und jede Antwort dankbar !
Liebe Grüsse, Speedy
Moin Speedy,
richtig, der MDK kommt dann (bzw. ihr müsst vielleicht auch hin) und begutachtet deinen Sohn, wie viel Pflege und in welchem Umfang nötig ist. Ein Pflegetagebuch zu führen ist in der Tat sehr ratsam. Alles darüber und auch wie so etwas aussieht und was drin stehen muss findest du bei mir selbst auf der HP: http://lars-horst.de/fair/help.php (das Thema haben ich gestern erst aktualisiert :o)).
Beim MDK ist in erster Linie darauf zu achten, dass ihr eure Situation nicht herunterspielt. Also kein „Das ist ein Problem, aber wir schaffen das irgendwie noch“. Das heißt nämlich für den MDK, keine Hilfe nötig. Das Herunterspielen der Probleme übernimmt der MDK ganz allein. Also eher immer etwas übertreiben. Seht ihr die nächste Zeit ein Problem auf euch zu kommen, macht es zumindest schon vor dem MDK zum Problem. Denn die Aufgabe des MDK ist es, keinen Pflegebedarf festzustellen, eure ist es, ihn vom Pflegebedarf zu überzeugen.
Was ich so gelesen habe, sind die Chancen auf eine Pflegestufe generell recht gut, aber ich kenne euren Sohn nicht und kann es nicht beurteilen. Google einfach mal „Pflegestufe down-syndrom“. Da kommen diesbezüglich einige Erfahrungsberichte raus. Und wird euch die Pflegestufe nicht zugesprochen - legt Widerspruch ein! Kaum etwas geht heute noch ohne Widerspruch. Und mit einem Kind mit down-syndrom würde ich euch sowieso raten in die Gewerkschaft einzutreten, denn leider werdet ihr euch ja folglich ein Leben lang und häufiger mit Ämtern und Anträgen ärgern müssen. Und so etwas Nerviges wie einen Widerspruch, da kümmert sich dann die Gewerkschaft drum und ihr könnt eure Nerven sehr schonen.
LG, Lars Horst
www.lars-horst.de
Hallo Speedy,
ich habe hier einen Link für dich: http://www.pflegeverantwortung.de/pflegestufen-eins-…
Auf dieser Seite stehen eine Menge Infos zum Thema Pflegestufe.
Grundsätzlich gilt, dass der Unterschied, also das Mehr an Pflegebedarf, dass für das behinderte Kind gegenüber einem gesunden, nichtbehindertem erforderlich ist, die Pflegestufe bestimmt.
Um dieses Mehr an Zeitaufwand feststellen zu können, soll der Pflegende ein Pflegetagebuch führen, in dem festgehalten wird, wie lange er für welche Pflegetätigkeiten gebraucht hat.
Ob du Chancen auf eine Pflegestufe hast, hängt also davon ab, welchen erhöhten Pflegebedarf dein Kleiner im Vergleich zu einem gleichaltrigen Kind ohne Downsydrom hat - und vom Mitarbeiter des MDK, was er an Zeiten anerkennt…
Viel Erfolg und liebe Grüße,
Sabine
Hallo!
Meine Tochter ist im Dezember neun Jahre alt geworden.
Die Pflegestufe haben wir damals im Alter von ca. 3 Jahren erst beantragt, weil man uns sagte, daß die Chancen recht gering sind, wenn die Kinder noch so klein sind weil der Aufwand fast der gleiche wie bei einem normalen Kind ist. Der erste Antrag wurde auch abgelehnt, beim zweiten Anlauf wurde die Pflegestufe eins genehmigt.
Ich kann im nachhinein nur sagen, die Pflegestufe so früh wie möglich zu beantragen, auch wenn sie abgelehnt wird, sofort Widerspruch einlegen, denn es gilt am Ende der Monat der Antragstellung und wenn die PST irgendwann genehmigt wird, wird es rückwirkend gezahlt.
Falls Du bei facebook bist, schau doch mal bei der Gruppe „Mias kleines Extra“ vorbei, da gibt es super viele Mamis mit gleichem Schicksal und vor allem ganz vielen tollen Infos und Tipps.
Ich habe eine pdf-Datei (Pflegegeld-Fibel), in der alles, aber auch wirklich alles drin steht, was Du über das Thema Pflegestufen wissen mußt.
Allerdings weiß ich leider nicht, wie ich die hier in diese Antwort reinkriege.
Ich könnte sie Dir aber per e-mail schicken, wenn Du daran Interesse hast, Du müßtest mir dann Deine E-mail-Adresse schicken.
Viel Erfolg wünsche ich Euch!
LG Birthe
Hallo Speedy.
Also grundsätzlich würde ich empfehlen, das du dich bei der Down-Syndrom-Liste im Internet anmeldest.
Dort werden laufend solche und andere Fragen gestellt und von einem großen Forum beantwortet.
Hier mal das Impressum dazu:
Arbeitskreis DOWN-Syndrom e.V., D-27308 Kirchlinteln
Http://Down-Syndrom.dehttp://Down-Syndrom.com
Wilfried Liebetruth [email protected]
Serviceseite und Archiv: http://down-syndrom.dyndns.org
Zugang: Mail an [email protected]
Bei Subject/Betreff schreiben Sie: HELP
Hilfe zur Liste: http://Down-Syndrom.com/faq.html
Abbestellung: http://Down-Syndrom.com/faq.html#abbestellung
Um aber deine Frage zu beantworten: Das Pflegetagebuch ist kein Muß, sondern dient der Untermauerung deiner Argumente, wenn der MDK eine Pflegestufe ablehnt.
Dort stehen alle Tätigkeiten drin, die du an deinem Kind verrichten mußt, die mit der Pflege zu tun haben.
In der Regel versucht der MDK-Gutachter den Pflegebedarf herunterzurechnen. Jeder Gutachter ist da anders gestrickt, aber es scheint ein grundsätzliches Problem beim MDK zu sein.
Laß dich nicht verwirren, wenn der Gutachter behauptet, das ein einjähriges Kind keinen erhöhten Pflegebedarf hat, ob es DS hat oder nicht. Das steht überhaupt nicht zur Debatte.
Warte einfach ab und stell dich ganz naiv. Beschreibe möglichst ausführlich, was an deinem Kind alles wie lange und wie oft gepflegt werden muß.
In der Regel bekommen alle Kinder mit DS eine Pflegestufe. Falls der Antrag aber abgelehnt wird, erstmal Widerspruch einlegen und nochmal melden.
Ganz wichtig: Behindertenausweis beantragen, falls du das noch nicht getan hast.
Und nimm Kontakt zur örtlichen Lebenshilfe auf. Dir stehen nämlich noch viele andere Hilfen zu, die auch dich entlasten.
Und noch viel wichtiger: Laß dich bei der Down-Syndrom-Liste eintragen.
So. Erstmal schöne Grüße und ein schönes Wochenende.
Jan
Hallo,
ich fürchte, mit einem Jahr wird es noch relativ schwierig werden, eine Pflegestufe zu bekommen. Denn bewertet wird immer der Unterschied zu einem „normalen“ Kind. Und auch ein „normales“ einjähriges Kind braucht sehr viel Pflege.
Der MDK schaut vor allem auf die Grundbedürfnisse wie Essen, Wickeln, Schlafen. Du musst also aufweisen, dass dass z.B. das Füttern superkompliziert ist und lange dauert, weil…oder du extra was kochen musst. Oder ihr doppelt so oft wickeln müsst, wie normal, weil ein Verdauungsthema da ist.
Wir hatten damals die Begutachtung, da war unser Sohn 3. Es war Winter und jedesmal, wenn wir das Haus verlassen haben, musste ich ihn recht mühsam in den Skianzug zwängen (was andere 3-jährige Kinder bereits alleine können). Und das ging z.B. in die Begutachtung überhaupt nicht ein, was mich sehr aufgeregt hat, denn das war mein Alltag. Der Antrag wurde dann auch glatt abgelehnt, ich habe Widerspruch eingelegt und dann ging es durch. Kämpfen lohnt sich da also durchaus.
Allerdings glaube ich, dass sich seitdem ein bisschen was getan hat, weil ja auch Demenz inzwischen stärker berücksichtigt wird. Also dieses Thema „mehr notwendige Aufsicht“ als bei Gleichaltrigen geht heute mehr in die Beurteilung ein als früher.
Viel Glück!
Carina
Hallo,
hilfreich können diese Tipps zum Pflegetagebuch sein:
http://pflegeberatung-aachen.de/tipps-zum-pflegetage…
Worauf es bei der Pflegeeinstufung ankommt, erfahren Sie in diesem Ratgebervideo:
http://pflegeberatung-aachen.de/pflegeversicherung/p…
Viele Grüße
Heike
Guten Abend, also ich muss sagen man sollte die Pflegestufe so zeitig wie möglich beantragen. Denn wir haben die Pflegestufe 1 genehmigt bekommen wo unser Sohn 5 Monate alt war. Also von daher halte ich die These ab dem 1. Lebensjahr oder später für nicht angebracht.
Guten Abend, also ich muss sagen man sollte die Pflegestufe so zeitig wie möglich beantragen. Denn wir haben die Pflegestufe 1 genehmigt bekommen wo unser Sohn 5 Monate alt war. Also von daher halte ich die These ab dem 1. Lebensjahr oder später für nicht angebracht.