Pflegeversicherung ja oder nein

Hallo zusammen,

Anni ist 50 J und ist am Überlegen, ob und welche Pflegeversicherung abgeschlossen werden soll…

Bahr oder „normale“

Anni ist leicht überfordert…

Danke für jeden Hinweis…

eure
sun*

Die Überforderung ist leicht zu verstehen. Es hilft aber nichts: Zuerst muss der persönliche Bedarf geklärt sein („Welchen Versicherungsumfang brauche ich?“). Dann: Wer bietet an und was kostet es?

Vor allem der Bedarf will gründlich geprüft sein: Die Versicherungen zahlen in der Regel erst, wenn die gesetzliche Pflegeversicherung eine Pflegestufe festgestellt hat. Hier ist die Hürde schon relativ hoch. Viele Menschen sind hilfsbedürftig, ohne die Kriterien der PV zu erfüllen. Ferner ist zu fragen ob Vermögen vorhanden ist und ob dieses im Zweifel für die Pflege aufgewendet werden soll oder nicht. Selbsthilfe ist oft billiger als eine (ggf. teure) Versicherung.

Und: Nicht vom Namen „Bahr“ in die Irre führen lassen. Die Förderung ist zwar besser als nichts, aber vor allem ein politischer Werbegag. Der Vertrag muss zum Bedarf passen, egal wie er heißt.

Hallo „sun“,

grundsätzlich ist die Frage zu klären, ob überhaupt eine Pflegeversicherung benötigt wird. Häufig ist dies nicht der Fall oder andere Absicherungen (z.B. schwere Krankheit) sind sinnvoller.

Auf das Thema „Bahr“ gibt es eine klare Antwort:

In eine geförderte Pflegeversicherung sollte man als halbwegs gesunder Mensch maximal den Förderbetrag von derzeit 5 Euro monatlich einbezahlen, um die Förderung „mitzunehmen“. (Ob sich dieser Aufwand lohnt, mag jeder für sich selbst entscheiden.) Warum?

Für Personen mit Vorerkrankungen, die anderweitig keinen Versicherungsschutz erlangen können, liegt der der große Vorteil der geförderten Verträge darin, dass bei Antragstellung von den Versicherern keine Gesundheitsprüfung durchgeführt werden darf. Dies führt zwangsläufig dazu, dass in diesen Tarifen ein überproportional hoher Anteil „kranker“ Menschen versichert sein wird, bei denen auch das Risiko pflegebedürftig zu werden, überdurchschnittlich hoch sein dürfte. Der Schadenverlauf und damit die Prämiensteigerungen werden bei diesen Verträgen also deutlich höher sein, als bei nicht geförderten Tarifen.

Doch das Thema „Bahr oder nicht Bahr“ ist nur eine von vielen Kriterien, die bei der Pflegeversicherung zu berücksichtigen ist. So ist der Versicherungsschutz bei sicherlich 80-90 Prozent aller bestehenden Verträge völlig praxisfern. Insbesondere vor der tariflichen Abstufung zwischen den einzelnen Pflegestufen (z.B. 100% bei Pflegestufe 3, 60% bei Pflegestufe 2 und 30% bei Pflegestufe 1) kann ich nur warnen. Gerade in Pflegestufe 1 und bei Demenz, letztere häufig nur mit minimalen Summen abgesichert, kann ich nur ausdrücklich warnen. ist das finanzielle Risiko am größten. Leider weisen die meisten Vermittler auf diesen Umsatnd überhaupt nicht hin, Hauptsache der Vertrag ist verkauft. Auch die Themen „steigende Beiträge“, „Wartezeit“ oder „Beitragsbefreiuung“ werden allszu häufig einfach totgeschwiegen.

Bei weiteren Fragen einfach kurz anrufen!

Beste Grüße

Martin H. Meyer
zertifizierter Ruhestandsplaner (BDRD)
www.finanzielle-freiheit-im-ruhestand.de

Das ist von so vielen individuellen Wünsche abhängig, dass man das so pauschal nicht beantworten kann!
Ich rate Ihnen liebe Sun, sich an Ihrem Vertreter, Ihres Vertrauens zu wenden, UND an Ihre Pflegeberatungsstelle, die jede Stadt hat, meist ist sie im Rathaus! VORHER müßten Sie jedoch schon wissen was Sie so ungefähr wollen, belesen Sie sich auch im Internet!
Herzliche Grüße von Georgia

Grundsätzlich schauen welchen Bedarf man für sich selber hat.
Wichtig ist zu wissen, was zahlt die gesetzliche Pflegekasse und wie will ich mich absichern. Die gesetzliche Pflegekasse übernnimmt Kosten ja nur entsprechend der Pflegestufe. Die Pflegekosten liegen häufig um einiges höher, zumal wenn es um stationäre Leistungen geht.
Also schau doch mal was ein Altenheim kostet, was zahlt die Pflegekasse und so hast du einen groben Überblick welche Selbstzahlerkosten entstehen.  Bedenke: ein Risiko nur zum Teil abzudecken heißt auch auf den Mehrkosten sitzen zu bleiben und sich ggf an das Sozialamt wenden zu müssen, dann hätte man sich auch die private Zusatzversicherung auch sparen können.