Pflichtenheft in Angebot aufführen?

Servus,
kann/darf/soll/muss man eigentlich die Erstellung des Pflichtenheftes im Angebot als Kostenstelle aufführen oder nicht?

Zum Beispiel:
3. Erstellung des Pflichtenheftes = xyz Stunden = xyz Euro

Wie wird das gehandhabt? Mein Chef schreibt es ins Angebot mit rein, ich finde es da eher unpassend.

gruss Markus

Hallo Markus,

wenn ich Dich richtig verstehe, seid Ihr der Auftragnehmer und bietet die Erstellung des Pflichtenhefts auch mit an? Da normalerweise (so kenne ich das jedenfalls) der Auftraggeber das Pflichtenheft liefert (denn er weiß ja, was er will), könntet Ihr natürlich diese Arbeit in Rechnung stellen.

Gruß
Thomas

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Hallo Markus,

Thomas hat teilweise recht! Die Spezifikation der Anforderungen z.B. an eine Software o.ä. werden im allgemeinen vom Kunden selbst oder in Zusammenarbeit mit ihm vorgenommen. Wenn die Anforderungen stehen, macht ihr eine Aufwandsschätzung und ein Angebot. Schon hier sollte die Erstellung aller Dokumente (also auch Pflichtenheft) mit dem entsprechenden Aufwand oder besser dem Umfang erwähnt sein!
Extremwertbetrachtungsbeispiel:
Überführung der Fahrkartenabrechnungssoftware der DB in ein neues System… bla…! Das Pflichtenheft würde hier ca. 300 Seiten (ca 20 Manntage) umfassen. Wer soll dafür aufkommen, wenn nichts vereinbart wurde?
Anders sieht es aus, wenn der Kunde kein Pflichtenheft haben will! Dann habt ihr freie Hand in der Umsetzung, jedoch liegt die Koordination dann bei Euch.
Grüße und ein schönes Wochenende
Kristian

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Das Pflichtenheft würde hier ca. 300
Seiten (ca 20 Manntage) umfassen.

Kann man sich den Typen der in 20 MT ein Pflichtenheft mit 300 Seiten schreibt irgendwo ausborgen? :smile:

Grüße, Robert

Hallo Markus,

Meiner Meinung nach hängt das davon ab ob das Angebot ein Fixpreis ist oder nach Aufwand abgerechnet wird.

Der Leistungsumfang sollte auf jeden Fall genau definiert sein, also es sollte drinnenstehen, dass ihr das Pflichtenheft machts.

Bei einem Fixpreis würde ich dann aber dem Kunden keinen Einblick in deine Kostenrechnung gewähren, da steht dann einfach nur eine Zahl unter dem Angebot.

Aber wenn es nach Aufwand abgerechnet wird, dann ists für den Kunden natürlich wichtig eure Schätzung anschauen und überprüfen zu können, schließlich ist er dann der der draufzahlt, wenn es nicht passt.

Grüße, Robert

Hallo,

kann/darf/soll/muss man eigentlich die Erstellung des
Pflichtenheftes im Angebot als Kostenstelle aufführen oder
nicht?

Wenn die Kunden Euch von selbst keine klaren Vorgaben machen können, müsst Ihr in irgendeiner Form analysieren, was die von Euch wollen.
Das geht in geregelter Form vor Beginn der Implementierung mittels Pflichtenheft, das der Kunde dann gegenzeichnet, oder in ungeregelter Form, indem man so lange implementiert und Testversionen zur Verfügung stellt, bis der Kunde zufrieden ist.

Ersteres ist im Endeffekt billiger und stressfreier, denn Try-and-Error kann sich zu einem endlosen Spiel ausweiten (die Kunden wollen das oft nicht glauben).
Die Analyse macht normalerweise mindestens 30% des Aufwands aus, da ist es nur richtig, das auch in ein Angebot zu schreiben.

Gruß
Stefan

Das hängt davon ab, was du bereit bist zu investieren… :wink:

Grüße Kristian

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Na, klar!
Servus!

Wir machen das so: Wenn wir den Auftrag bekommen haben, kostet das Pflichtenheft nur die Hälfte. Wenn wir den Auftrag nicht bekommen, kann der Kunde mit unserem Pflichtenheft zu einem anderen Anbieter gehen und hat schon einmal eine Analyse, die der eventuelle neue Anbieter nicht erneut erstellen muß.

Gruß

Gollum

Hallo Thomas!

wenn ich Dich richtig verstehe, seid Ihr der Auftragnehmer und
bietet die Erstellung des Pflichtenhefts auch mit an? Da
normalerweise (so kenne ich das jedenfalls) der Auftraggeber
das Pflichtenheft liefert (denn er weiß ja, was er
will), könntet Ihr natürlich diese Arbeit in Rechnung stellen.

Ich glaube, Du verwechselst Lastenheft mit Pflichtenheft. Der Kunde erstellt ein Lastenheft und ich erstelle das Pflichtenheft, wodurch gewährleistet ist, daß wir beide das gleiche gemeint haben.
ich weiß natürlich, daß (mindestens) eines von beiden oft ausgelassen wird, aber in solchen Projekten wundern sich dann immer alle, warum das Ergebnis nicht dem entspricht, was der Kunde wollte, bezieungsweise, warum im Projektverlauf unzählige meetings notwendig werden und das tatsächliche Projektende nicht mit dem geplanten Projektende übereinstimmt.

Gruß

Gollum