Pflichtlektüre

Kinder & Familie Kindererziehung
#1

Hallo,

meine Tochter geht in die 8.Klasse Realschule, sprachlicher Zweig. Nun hat die Deutschlehrerin der Klasse eine Pflichtlektüre auf´s Auge gedrückt, die meiner lesebegeisterten Tochter gar nicht gefallen hat (Der Sonderling von Ruth Rendell). Darin geht es um einen Jungen und Mädchen, wobei der Junge im Laufe der Geschichte zu einem dreifachen Mörder wird, und das Mädchen, das früh ihre Eltern verloren hat, verliebt sich in ihn, weiß aber nichts von dem Tun des Jungen. Sie kommen nicht zusammen, er stirbt bei einem Unfall, und sie lebt zurückgezogen.
Meine Frage:
Nach welchen Kriterien entscheiden Deutschlehrer über eine Klassenlektüre?

viele Grüße
claren

#2

Hallo, claren,

Nach welchen Kriterien entscheiden Deutschlehrer über eine
Klassenlektüre?

diese Kriterien (z. B. die Thematik) sind - ziemlich allgemein gehalten - vom Lehrplan vorgegeben. Die Texte kann der Lehrer nach eigenem Ermessen (bzw. nach Absprache in der Fachschaft) wählen.
Es kommt leider vor, dass Lehrer sich dabei zu sehr am eigenen Geschmack orientieren…

Ich selbst musste allerdings feststellen, dass es nahezu ein Ding der Unmöglichkeit ist, eine Lektüre zu finden, die allen Schülern zusagt :frowning:

Gruß
Kreszenz

#3

Hallo Claren,

Hallo,
Nun hat die Deutschlehrerin der Klasse eine
Pflichtlektüre auf´s Auge gedrückt, die meiner
lesebegeisterten Tochter gar nicht gefallen hat (Der
Sonderling von Ruth Rendell).

Das Buch mussten wir in der 7. Klasse in Literatur lesen. Fand das eigentlich gar nicht so schlecht, aber nun gut.

Meine Frage:
Nach welchen Kriterien entscheiden Deutschlehrer über eine
Klassenlektüre?

Da bin ich auch immer wieder vor einem Rätsel. Anscheinend muss man sich ja so bisschen an den Lehrplan halten und kann unter Umständen Empfehlung des Kultusministeriums folgen. Nur, leider sind die Lektüren da meistens total trocken und langweilig. In Deutsch lesen wir finde ich noch bessere Stücke, als in Literatur.
Gruß
Fee

#4

Hallo,

nach maximaler langweiligkeit.

Gruß

Peter

Obwohl: Ruth Rendell ist keine schlechte Autorin. Sie schreibt in der Regel interessant und hintergründig. Ihre besseren Werke schreibt sie als Barbara Vine soviel ich weiß.

Ich sollte mich damals durch Kafkas Prozeß - das langweiligste Stück der deutschen Literatur - durchquälen.

#5

Hallo Kreszenz,

vorab danke für deine Antwort :smile:
Ich habe deshalb nachgefragt, weil ich bei der Lehrerkraft der Tochter den Eindruck habe, dass vor lauter guter Absichten so den Teenagern der Spass am Lesen genommen wird. Von dem Mangel an Motivation sich nach der Lektüre auszutauschen gar nicht zu sprechen. Meine Tochter war übrigens nach dem Buch ziemlich deprimiert, obwohl sie als Leseratte eigentlich manches gewöhnt ist, und mittlerweile einige dicke Schmökern und nicht immer einfach zu lesende Büchern kennen gelernt hat.

Es kommt leider vor, dass Lehrer sich dabei zu sehr am eigenen
Geschmack orientieren…

Tja, da muss man wohl als Schüler durch, und das ist seit Schulgenerationen so. Ich bin heilfroh, dass ich in der Schule Einiges gelesen habe, wozu ich mich heute nicht aufraffen würde, und deshalb noch mehr Bildungslücken hätte. Deshalb…

Ich selbst musste allerdings feststellen, dass es nahezu ein
Ding der Unmöglichkeit ist, eine Lektüre zu finden, die
allen Schülern zusagt :frowning:

…komme ich mit dieser Tatsache prima zurecht. Doch bei dem Buch habe ich nichts an Erklärungen finden können, warum man es gelesen haben muss. Wir warten ab, vielleicht hat die Deutschlehrerin doch noch etwas parat, was sich bisher ihr/uns nicht erschließen konnte.

viele Grüße
claren

#6

Hallo, claren,

vorab danke für deine Antwort :smile:

gern geschehen :smile:

Ich bin heilfroh, dass ich in der Schule
Einiges gelesen habe, wozu ich mich heute nicht aufraffen
würde, und deshalb noch mehr Bildungslücken hätte.

So geht’s mir auch - und so manches, was ich in der Schule ausgesprochen „ätzend“ fand, konnte ich später doch „mit anderen Augen“ lesen.

Wir warten ab, vielleicht hat die
Deutschlehrerin doch noch etwas parat, was sich bisher ihr/uns
nicht erschließen konnte.

Jetzt muss ich doch ganz dumm fragen: Wird die Lektüre denn nicht parallel im Unterricht behandelt?? Denn gerade dem

Mangel
an Motivation sich nach der Lektüre auszutauschen

gilt es doch entgegenzuwirken!
Ich finde es absolut kontraproduktiv, den Kindern bestimmten Lesestoff vorzuschreiben (allein das ist für Schüler ja schon demotivierend) und sie dann damit allein zu lassen.
Ich hoffe doch sehr, dass das Buch noch im Unterricht besprochen wird (notfalls auf Antrag der Klasse?)

Lass mich wissen, ob da noch was kommt - würde mich wirklich interessieren.

Gruß
Kreszenz

#7

Hallo Kreszenz,

Lass mich wissen, ob da noch was kommt - würde mich wirklich
interessieren.

vorweg, die Lehrerin hat die Klasse gebeten das Buch noch nicht komplett durchzulesen, sie wolle das etappenweise gemeinsam mit der Klasse durcharbeiten - das klassische Prozedere im Deutschunterricht.
Vielleicht war es wirklich ein Fehler meiner Tochter das Buch schon gelesen zu haben, ich weiß es nicht, denn ich konnte noch nichts Bedenkliches finden, wenn sie wider der Anordnung (oder Empfehlung?) ihre Neugier stillt.
Aber ich werde dir gerne schreiben, so wie ich das mitbekomme, was im Unterricht über diese Lektüre durchgenommen und besprochen wurde.
viele Grüße
claren

#8

Hallo, claren,

vorweg, die Lehrerin hat die Klasse gebeten das Buch noch
nicht komplett durchzulesen, sie wolle das etappenweise
gemeinsam mit der Klasse durcharbeiten - das klassische
Prozedere im Deutschunterricht.

das ist beruhigend :smile:

Vielleicht war es wirklich ein Fehler meiner Tochter das Buch
schon gelesen zu haben, ich weiß es nicht, denn ich konnte
noch nichts Bedenkliches finden, wenn sie wider der Anordnung
(oder Empfehlung?) ihre Neugier stillt.

Na ja - so eine Anordnung/Empfehlung verfängt halt bei echten Leseratten nicht :wink: Dann läuft es natürlich gewissermaßen unter „eigenes Risiko“, ob man sich mit dem Buch „anfreunden“ kann… - Ich könnte mir aber vorstellen, dass deine Tochter bei entsprechender Behandlung der Lektüre im Unterricht durchaus noch einen anderen Zugang gewinnt.

Aber ich werde dir gerne schreiben, so wie ich das mitbekomme,
was im Unterricht über diese Lektüre durchgenommen und
besprochen wurde.

Ja, bitte - und auch, ob es deiner Tochter dann doch noch was gebracht hat.

Viele Grüße
Kreszenz

#9

schnell nachgeholt
auch bei Peter und fee möchte ich mich für die Antworten bedanken - kommt hoffentlich nicht zu spät :smile:
viele Grüße
claren

#10

Ich selbst musste allerdings feststellen, dass es nahezu ein
Ding der Unmöglichkeit ist, eine Lektüre zu finden, die
allen Schülern zusagt :frowning:

ich kenne ein buch, das hat damals in der Schule allen zugesagt. Es hieß „Jugend ohne Gott“ von David Horvath. War wirklich klasse. War aber auch wirklich das einzige, was mich interessiert hat während meiner Schulzeit :frowning:

#11

Horváth

ich kenne ein buch, das hat damals in der Schule allen
zugesagt. Es hieß „Jugend ohne Gott“ von David Horvath. War
wirklich klasse. War aber auch wirklich das einzige, was mich
interessiert hat während meiner Schulzeit :frowning:

Hi virginia (?),

Der Autor heisst
Ödön von Horváth.
http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-url/i…

Gruesse
Elke