Hallo!
Da muss ich dir widersprechen! Die große Mehrheit der Eislaufmuttis sind genau das - Eltern, die in nomalen Maße darauf achten, dass ihre Kinder gut aufwachsen, zur Schule gehen und eine sehr schöne Sportart als Hobby ausüben.
Als Eiskunstläuferin treffe ich regelmäßig auf zahlreiche Eislaufmuttis und -vatis und ich haben in den jetzt 27 Jahren in der Sportart maximal 3 oder 4 Eltern erlebt, die wirklich sehr ehrgeizig waren. Eine davon war extrem, aber aus all diesen Kindern ist kein einziges ein großartiger Eisläufer geworden.
Die, die wirklich Erfolg hatten, waren meist die, deren Eltern nur unwillig Eiskunstlauf als Hochleistungssport akzeptierten. Sie wurden von den Eltern ursprünglich nur auf’s Eis geschickt, um mal ein wenig Bewegung an frischer Luft unter Gleichaltrigen zu erleben und ein wenig Eislaufen zu lernen. So für den Hausgebrauch. Sie wurden dann meist von ihren Kindern genötigt, zusätzlichen Unterricht zu buchen und sie ständig zur Eishalle zu fahren. Viele dieser Eltern waren davon wenig begeistert, weil es teuer und zeitraubend ist.
Die Läufer, die aber von ihren Eltern unter Druck gesetzt wurden, verstanden es meist sehr gut, sich beim Sprungtraining fallen zu lassen, liefen mit mürrischer Miene ihre Küren und brachten die Trainer zur Verzweiflung. Mit denen kann man nicht viel anfangen und jeder war froh, wenn sie endlich aufhörten. Oft die ganze Trainingsgruppe. Solche Läufer nerven auch die anderen Läufer!
Eislaufmuttis im klassischen Sinne können eigentlich nur dann erfolgreich sein, wenn sie an Kinder geraten, die ähnlich ticken. Mir sind solche Leute persönlich noch nicht begegnet.
Erfolgreiche Eislaufmuttis sind die, die sich wenig einmischen, ihre Kinder überall hinfahren, geduldig warten können und vor allem zahlen! Denn billig ist das bestimmt nicht! Aber der Ehrgeiz muss in den Kindern stecken - sonst geht gar nichts! Es schadet aber nicht, wenn die Kinder ihre Muttis mit ihrem Ehrgeiz anstecken. So werden sie opferbereiter .
Auf was man wohl häufiger trifft, sind Eltern, die still und heimlich hoffen, in ihrem Kind ein Eislauftalent zu entdecken. Diese Kinder laufen dann 4-5 Jahre mit, zeigen dann aber oft nur durchschnittliches Talent und ihre Eltern sind klug genug, das dann einzusehen. Richtigen Druck erleben diese Kinder nicht, man merkt aber schon, dass da der Elternwunsch Vater der ganzen Eislaufidee ist. Interessant ist aber die Reaktion der Eltern, wenn ihr Kind den Axel einfach nicht steht, während gleichaltrige talentiertere Kinder, die gleichzeitig angefangen haben, diese Hürde relativ leicht nehmen. Wenn dann diese Kinder ein oder zwei Jahre damit herumkrauchen während die anderen schon lustig Doppelsprünge stehen, war es das dann meistens. Manche dieser Eltern sind dann sauer auf die Eltern der Axel-Beherrscher. Bis sie sich irgendwann wieder einkriegen. Lustig sowas, sieht man aber immer wieder mal.
Aber diese Kinder leiden sicherlich nicht mehr, als andere, die jahrelang zum Flötenunterricht geschickt werden oder in der Breitensportgruppe im Turnverein mitmachen. Sie haben Bewegung an frischer Luft unter Gleichaltrigen und das ist doch gar nicht schlecht.
Viele Grüße
Anne
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