Phasenverschiebung auch bei Netzstrom 230V?

Hallo Alle miteinander!

Ich schreibe gerade eine Hausarbeit und seh wohl den Wald vor lauter Bäumen nicht.
Mit ist schon bewusst, dass ich zuhause aus meiner Steckdose Einphasen-Wechselstrom erhalte. Was ich nicht verstehe, warum Stromstärke und Spannung nicht zueinander verschoben seien können.

Kann mir das jemand erklären?
Vielen Dank schon mal im Voraus!

Hallo !

Ich verstehe die Frage so nicht.

Denn Strom und Spannung können sehr wohl gegeneinander verschoben sein. Das ist bei elektrischen Verbrauchern,die auch Spulen oder Kondensatoren enthalten stets so(Motor,Trafo,Leuchtstofflampe…).

Nur bei reinen ohmschen Lasten( Standard E-Herd mit Kochplatten und Backofen) folgt der Strom der Spannung,es gibt keine Phasenverschiebung.
Alles andere verursacht mehr oder weniger Phasenverschiebung,ausgedrückt durch den Leistungsfaktor cos phi.

MfG
duck313

Vielen Dank schonmal für die Antwort.
Ich glaube ich komme der Lösung näher… :smile:
Meine Frage bezog sich nur auf den Netzstrom mit einer Spannung von 230 Volt. Ein E-Herd wird doch mit einer Spannung von 400 Volt betrieben. Oder?
Meine Frage betrifft also Fernseher, Kaffeemaschinen etc.
Haben diese Kleinelektrogeräte und Haushaltsmaschinen also einen reinen Ohmschen Widerstand und deshlab keine Phasenverschiebung?
Gibt es irgendein Gerät, dass ich in meine Steckdose stecke, dass eine Phasenverschiebung hat?

Hallo,

warum denkst du denn, dass es keine Phasenverschiebung gibt? Mein Vorposter hat doch bereits beschrieben, dass sie Auftritt.

Hallo !

Die Phasenverschiebung bei Wechselspannung hat nichts mit der Höhe der Spannung zu tun !

Sie findet bei jeder Wechselspannung statt,egal ob 8 V Klingelspannung,230 V Steckdosenspannung oder 400 V Drehstrom .

Nur zur Info,ein E-Herd ist zwar am 3-Phasen-Wechselstrom(genannte Drehstrom) angeschlossen,aber alle seine Einzelfunktionen arbeiten mit 230 V. Mit derselben Spannung,die auch an den Steckdosen anliegt.

Weil immer der N-Leiter mitbenutzt wird,gegen den gemessen beträgt die Spannung eben „nur“ 230 V.

An der „normalen“ Schukosteckdose hat man viele Geräte,die eine Phasenverschiebung erzeugen können. Das einfachste ist ein Steckertrafo für ein Elektronikgerät,jede Haushaltsmaschine(Mixer,Waschmaschine usw.). Also alles was Spulen und/oder Kondensatoren enthält,also Motoren und Trafos im wesentlichen.
Alle erzeugen mehr oder weniger Phasenverschiebung,haben also einen Leistungsfaktor kleiner 1 (cos phi = 1)

Was kann man dort anschließen und es verursacht KEINE Phasenverschiebung?

Das sind die reinen „ohmschen“ Verbraucher,also Glühlampen und alle Arten von Heizgeräten(das sind auch Kaffeemaschinen,Toaster,Grill,Kochplatten). Die modernen Energiesparlampen und Leuchtstofflampen mit vollelektronischem Vorschaltgerät(EVG genannt) haben ebenfalls einen Leistungsfaktor von nahe 1 ( ca. 0,95 ).
Man kann sie deshalb fast wie ohmsche Verbraucher betrachten.

MfG
duck313

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Hallo!

Vielen, vielen Dank.
Jetzt weiß ich Bescheid. Ich dachte mir ja schon, dass ich nur ein Brett vorm Kopf habe.
Ich untersuche momentan den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten, aber auch den von Großmaschinen. Mein Messgerät berechnet dabei automatisch die Phasenverschiebung. Ich war nur irritiert, da auf den Typenschildern der Maschinen immer Cosinus Phi angegeben ist, auf den Haushaltsgeräten nicht, deshalb dachte ich, dass es sie dort auch nicht geben würde, aber verstanden hab ich es nicht.
Vielen Dank, mein Tag ist gerettet und ich bin glücklich =)

Jein…
… zwar hast Du schon einige Antworten, trotzdem musst Du aufpassen!
Die billigen Fernostprodukte (Al…, Li…, Ne…, usw.) haben zwar keine Trafos mehr drin, dafür die noch billigeren Kondensatoren.
Und auch die verschieben den Strom, => in die andere Richtung.
Wenn alles passt, kommst Du am Ende mit cosPhi=1 raus! Wäre genial.
Ist gut für den Netzbetreiber, der muss dünnere Kabel legen. Naja, fast.

Viel Spaß noch!

Zeulino

Die modernen
Energiesparlampen und Leuchtstofflampen mit vollelektronischem
Vorschaltgerät(EVG genannt) haben ebenfalls einen
Leistungsfaktor von nahe 1 ( ca. 0,95 ).
Man kann sie deshalb fast wie ohmsche Verbraucher betrachten.

Wirf mal bei Gelegenheit einen Blick auf ein Oszi, welches den Verlauf des Stroms bei einer ESL oder einem EVG anzeigt.

Wenn du dann vom Klo zurück gekommen bist (du bist Fachmann und dir wird beim Anblick dieses Verlaufs bestimmt kotzübel), dann wirst du nie wieder Herrn Ohm dermaßen beleidigen.

Das, was ESL und EVG so an Harmonischen produzieren, ist ganz bestimmt nicht annähernd mehr verwandt mit einer Glühlampe.

1 Like

Hallo !

Ja,da gebe ich Dir natürlich recht.

Der Leistungsfaktor ist zwar fast im „ohmschen Bereich“ von 1, das Problem der „Verschmutzung“ des Netzes mit den Oberwellen passt nicht zum reinen Verlauf der guten alten Glühlampe.

Mit freundlichen Grüßen von
duck313