Photovoltaik aufs Dach

Hallo zusammen,
ich würde gern eine Photovoltaikanlage aufs Dach bauen lassen (eigenes Haus).
Das Dach hat Südlage, aber es sind nur ca 8m2 frei.
Ich hätte gern Solarzellen und Energiespeicher. So wie ich es verstehe, wird die Überproduktion dann automatisch ins Stromnetz eingespeist.
Wer kann am besten beraten, ob sich das lohnt, ob ich den eingespeisten Strom dann als Einkommen versteuern muss, wie groß der Solarspeicher bemessen sein sollte?
Ich befürchte ein bisschen, wenn ich einfach eine Firma befrage, schwatzen die mir was auf, weil ich selber nicht sooo viel Ahnung habe.

Kann man da nicht „herum“ bauen? 8m² ist sehr wenig.
Wenn man da vier Module mit 1m x 1,7m Größe drauflegen kann, hat die Anlage kaum 1,5kW.
Ohne Speicher (und wenn man sich das Geld für die Anlage nicht leihen muss) wird auch so etwas nach 20 Jahren Geld erwirtschaftet haben.
Mit einem Speicher wird das niemals der Fall sein, da zahlst du auf jeden Fall drauf.

Ich habe das mal bei solaranlage(punkt)eu/solar/solarrechner für eine Postleistzahl im Süddeutschen Raum berechnen lassen, hier sind die Ergebnisse (Bildschirmfotos von solaranlage(punkt)eu):

Verstehe. Wenn man das „Draufzahlen“ mal außen vor lässt: Gibt es überhaupt Speicher, die klein genug sind, dass eine so kleine Solaranlage sie voll auflädt? Oder lohnt sich allein deswegen ein Speicher nicht?

Der Speicher lohnt sich nur dann, wenn du damit erreichen kannst, den Strom selber zu verbrauchen, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Wenn mit einer größeren Anlage über Nacht ein E-Auto versorgt werden kann ist das natürlich sinnvoll. Wenn dagegen der Strom aus einer kleinen Anlage auch tagsüber schon durch allgemeinen Eigenverbrauch (Kochen, Waschen, PC etc.) selbst genutzt werden kann bringt ein Akku nichts und kostet nur Geld.

Zusammenfassend: es geht beim Speichern ausschließlich darum, dass man nicht billigen Strom ins Netz einspeisen und zu anderen Zeiten teuren Strom aus dem Netz kaufen will.

Übrigens gibt es selbstverständlich auch kleine Anlagen mit Akku. Und 20 Jahre braucht eine Anlage auch schon lange nicht mehr zur Amortisierung.

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Das hilft schon mal ein bisschen. Danke an euch beide!

Übliche Solarspeicher haben nur wenige kWh Speicherenergie, manche haben 3,6kWh und es gibt auch noch kleinere.
Das Problem bei kleinen Anlagen sind die Fixkosten. Ob du zwei Stringleitungen aufs Dach legst oder sechs - das ist der selbe Aufwand. Ebenso bei der Montage des Wechselrichters und dem ggf. notwendigen Umbau des Zählerschranks: Da gibt es kaum einen Unterschied.

Je größer die Anlage, desto schneller ist sie amortisiert - und eine 10kW-Anlage kostet viel weniger als das Fünfache einer 2kW-Anlage.

Die Speicher, die aktuell so verbaut werden, sind bei Vollleistung der Anlage sehr schnell vollständig gefüllt. Eine Anlage mit 14 Modulen belegt eine Fläche von 3,4m x 7m, passt also auf viele Einfamilienhausdächer. Die hat dann rund 5kW Spitzenleistung und macht einen normalen 7,5kWh Speicher in weniger als 2h voll.

Batteriespeicher altern leider, somit muss man sich ausrechnen, wieviel es tatsächlich kostet, z.B. 6kWh erst zu speichern und dann wieder zu entladen. Einige Solarteure raten direkt pauschal ab: „Das lohnt sich nie.“ Ich denke aber, dass man wirklich erst rechnen muss, bevor man so eine Aussage tätigt.

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Gerade wenn man sich das Geld dafür leiht wird es interessant, da man dies dann von der Steuer Absetzen kann, weniger Eigenkapital dafür benötigt und so einen Bessere Verzinsung des Eigenkapitals erwirtschaftet. Würde es auf meinen Dach gehen dann wäre mein Ziel ein Darlehn ohne Tilgung zu bekommen.

Eine Speicherung würde für mich derzeit vermutlich auch nicht in Betracht kommen.

Hallo,

hast Du schon mal über Solarthermie nachgedacht? Eine rein thermische Solareinheit für den Eigenbedarf braucht nicht viel Platz und spart auch einige Energie. Dürfte zudem erheblich preiswerter sein.

Letzlich musst Du ja doch die entsprechenden Firmen für Angebote ran holen, jedes Dach ist anders, Südlage tuts nicht allein, auch der Winkel ist wichtig, die Verlegesituation im Haus etc… Da spielt soviel mit rein, dass Du am Ende immer noch dumm da stehst und Dir nur mehrere Angebote einholen kannst.

Viel Erfolg,
Paran

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Moin,

Nein, so pauschal einfach ist das leider nicht. Überschüssige Wärme lässt derartige Anlagen gerne in die Stagnation gehen, du musst sie letztlich verbraten. Gerade im Sommer, wo der Warmwasserbedarf vergleichsweise gering ist, liefert sie die höchsten Erträge. Ebenso benötigst du einen zusätzlichen Wärmetauscher und natürlich eine Umwälzpumpe.

Dazu ein Zitat aus https://www.solarthermie-jahrbuch.de/all-electric-society-ist-illusion/ Kommentar von crink:

Die Solarthermie-Anlage kann immer dann Wärme liefern, wenn eine die gleiche Fläche belegende PV-Anlage Strom liefern würde. Allerdings kann die PV auch bei schlechterer Ausrichtung und schwächerer Einstrahlung noch Strom liefern, wenn die Solarthermie nutzlos auf dem Dach liegt.

Bei 500 kWh/m2 nutzbaren Wärmeertrags einer typischen Solarthermie-Anlage gegenüber 200 kWh/m2 nutzbaren Stromertrags einer typischen PV-Anlage ist auf den ersten Blick die Solarthermie im Vorteil. Da sie aber bei typischer Anwendung ausschließlich minderwertige Anergie liefert, während der PV-Strom immer hochwertige Exergie darstellt, lässt sich der PV-Ertrag wesentlich besser nutzen. Ob mit Wärmepumpe (schon eine Arbeitszahl von 3 liefert mehr Wärme als die Solarthermie), Elektroauto oder im Haushalt: Für den Strom einer PV-Anlage finden sich aufgrund der universellen Wandelbarkeit der Energieform viel mehr Verbraucher.

Wobei die 500 kW/m2 nicht bedeuten, dass ich diese auch wirklich verwenden kann. Erzeugt die Anlage ihr Maximum und ich benötige im Sommer nur vergleichsweise wenig für mein Warmwasser, dann verpufft ein Teil der nutzbaren Wärme.
Wenn, dann muss man eine solarthermische Anlage wirklich genau und gut für seinen eigenen konkreten Fall durchrechnen. Bei der Photovoltaik kannst du ins Netz das rückspeisen, was du nicht benötigst.

-Luno

ja, das haben wir schon seit 1998. Darum ist ja so wenig Platz auf dem kleinen Dach :slight_smile: