Physiotherapieausbildung oder Ergotherapieausbildung ?

Bildung & Beruf Ausbildung
#1

Hallo:smile:

Ich bin im März fertig mit meinem Abitur und habe mir überlegt danach auf eine Physiotherapieschule oder eine Ergotherapieschule zu gehen.

Habe mich auch schon sehr über beide Berufe informiert und finde beide sehr interessant.

Da die Ausbildung ja sehr teuer ist und man nachher auch nicht viel verdient muss man da ja auch gucken dass das Geld nachher reicht, obwohl das natürlich nicht das Wichtigste ist, wollte ich jetzt mal jemanden fragen der selbst als Physio- bzw Ergotherapeut arbeitet.

Auf einer Internetseite stand dass man als Physiotherapeut und Ergotherapeut ungefähr gleich viel verdient und das sagte mir auch eine Angestellte während meinem Prakitkum in einer Physiotherapieklinik.

Da sich für mich herauskristallisiert hat, dass die Ergotherapie aber um einiges leichter zu sein scheint, frage ich mich, warum nicht die Mehrheit sich für den ergotherapeutischen Bereich entscheidet?

Weiß jemand bzw. kann jemand genaue Angaben machen wie das jetzt aussieht mit den Gehältern? Dem Internet kann man ja nicht wirklich trauen, da steht auf jeder Seite etwas anderes! Ich weiß auch nicht wo man da nachfragen kann oder so, weiß da jemand mehr als ich?

Natürlich ich dieser finanzielle Aspekt nicht der Wichtigste aber ich will nachher ja nicht mit 800€ netto dastehen…

Wäre auch über sonstige Informationen über beide Berufe bzw. beide Ausbildungen dankbar! :smile:)

Hoffe auf Antworten, Liebe Grüße

Hannah

#2

Hallo Hanna,

es kann Dir wirklich niemand genau sagen, was Du verdienst.
Es gibt „Haustarife“ die meist über dem normalen Gehalt liegen, in einer Praxis hast Du viele Stunden und ungeregelten Feierabend und verdienst am wenigsten.
Ich arbeite in einer WfbM-Diakonische Stifftung- und bekomme Festgehalt und 13. Monatsgehalt- ich kann nicht klagen !
Du siehst- es ist Unterschiedlich- auch kommt es drauf an, welchen Bereich Du wähst.
Ich kann sagen, ich möchte nichts anderes machen, als für diese Menschen da zu sein ( körperlich und geistig schwerst-  und mehrfach Schwerstbehinderte Menschen)
Meine Entscheidung zum Ergo und in diesen Bereich zu gehen, habe ich nie bereut- mache das jetzt 13 Jahre !
Hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen ???!!

LG  Ingo

#3

Hallo,

Da sich für mich herauskristallisiert hat, dass die
Ergotherapie aber um einiges leichter zu sein scheint,

Wie kommst du darauf?

frage
ich mich,

Wenn du dich fragst, zu welchem Ergebnis bist du gekommen?

warum nicht die Mehrheit sich für den
ergotherapeutischen Bereich entscheidet?

Auf welchen Fakten beruhen deine Erkenntnisse? Vielleicht, weil nicht alle Menschen eine einfachere Ausbildung bevorzugen. Vielleicht, weil der Bedarf so unterschiedlich ist.

Weiß jemand bzw. kann jemand genaue Angaben machen wie das
jetzt aussieht mit den Gehältern?

Haben Gehälter ein Aussehen?

Dem Internet kann man ja
nicht wirklich trauen,

Da stimme ich dir zu

da steht auf jeder Seite etwas anderes!

Siehst du

Ich weiß auch nicht wo man da nachfragen kann

Es gibt keine seriöse Quelle

oder so, weiß da
jemand mehr als ich?

Zumindest ich nicht

Wäre auch über sonstige Informationen über beide Berufe bzw.
beide Ausbildungen dankbar! :smile:)

Die findest du hier http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/search/sim…
Dort findest du auch Informationen zum Verdienst.
Ich hätte erwartet, dass, wer sich für eine bestimmte Berufsausbildung entscheidet, sich diese Informationen vorher anschaut. Noch ein Hinweis: Zwischen Meckpomm und München gibt es erhebliche Verdienstunterschiede.

Gruß
Otto

#4

Hallo Hannah,

schön, dass du dich mit deiner Berufswahl auseinandersetzt!
Reich wirst du mit beidem wohl nicht. :smile:
Auf jeden Fall ist es wichtig, dass du während der Ausbildung merkst, welche Bereiche dir am meisten liegen und dich nach der Ausbildung dementsprechend spezialisierst.
Ich bin gelernte Ergotherapeutin. Und habe nach 6 Jahren eine Zusatzausbildung zur Lerntherapeutin gemacht, speziell zur Dyskalkulietherapeutin. Und das ist ein Beruf, der so richtig zu mir paßt. Ohne meine Vorausbildung zur Ergotherapeutin wäre ich niemals dahin gekommen wo ich jetzt bin. Ich weiß nicht, ob Physios den Weg der Lerntherapie gehen…
Aber als Ergo hast du schon einmal das Grundwissen und sammelst wichtige Erfahrungen.
So, eigentlich fragst du ja nach dem Gehalt: da bist du selber später gefragt! Es liegt mit an dir wie viel du verdienst, es gibt, gerade in Praxen, keine Tarife… Außerdem kommt es darauf an, wo du später arbeitest. In Praxen ist es oft schwer ganze 40-Stunden zu arbeiten. Und Weihnachtsgeld? Urlaubsgeld? Bezahlte Pausen? Was ist das? Ich habe mein Leben gut angepaßt, ich kann Geld sparen, habe alles was ich brauche und noch genug Träume :smile: Und das, obwohl ich nicht mehr als 35 Stunden die Woche arbeite…
Es geht immer was…
Viel Erfolg. Andrea

#5

Habe mich auch schon sehr über beide Berufe informiert und
finde beide sehr interessant.

gut, dass du dich informiert hast.

Da die Ausbildung ja sehr teuer ist und man nachher auch nicht
viel verdient muss man da ja auch gucken dass das Geld nachher
reicht,

berechtigt

Da sich für mich herauskristallisiert hat, dass die
Ergotherapie aber um einiges leichter zu sein scheint, frage
ich mich, warum nicht die Mehrheit sich für den
ergotherapeutischen Bereich entscheidet?

Weil sie sich ihren Beruf nicht danach aussuchen, wie „leicht“ er ist?

Du solltest dich für das entscheiden, was dich am meisten interessiert und herausfordert - zwischenzeitliches Umsatteln erlaubt.
Denn nur, wenn dich dein Beruf wirklich interessiert, wirst du richtig gut.
Und wenn du richtig gut bist, hast du auch die Chance, gut zu verdienen - wenn auch nicht reich zu werden.

Weiß jemand bzw. kann jemand genaue Angaben machen wie das
jetzt aussieht mit den Gehältern?

Dass es keine festen Gehälter gibt, hast du ja schon gelesen. Wenn du gut bist, kannst du sich weiterbilden, spezialisieren, selbständig machen oder eine gut bezahlte Stelle finden.

Du kannst in Krankenhäusern arbeiten, in Rehakliniken, in freien Praxen, in eigener Praxis- da verdienst du überall unterschiedlich.

Stelle deine Interessen fest und folge ihnen - da geht der Weg lang. Die ganzen Überlegungen vorher, bringt ein Beruf vielleicht netto 200 Euro mehr als der andere, die bringen nichts.
Viel ERfolg wünscht Bixis

#6

Hallo Hannah,

als Berufsanfänger wirst Du vermutlich in EG 6 im TVöD Stufe 1 eingestuft - das sind bei Vollzeit ungefähr 2090,- € brutto/ca. 1200,- € netto. Es gibt natürlich Aufstiege und Gehalserhöhungen, aber richtig reich wirst Du in dem Beruf wohl nicht…

Nach 18 Jahren im Job (klinische Psychiatrie) bin ich aber immern noch sehr zufrieden im Job. ET ist vielleicht abwechslungsreicher, als KG. Bei der KG geht es um die reine Funktion - bei der ET um die Wiedererlangung von Handlungskompetenz in verschiedensten Lebensbereichen. Du guckst also nicht nur, ob ein Faustschluß funktioniert oder nicht (das wäre KG), sondern Du schaust, wann und in welchen Situationen der Betroffene den Faustschluß braucht und wie Du ihm das Handeln in diesen Situationen wieder ermöglichst. Finde ich spannender, aber auch komplexer und aufwendiger - vielleicht wagen sich da nicht so viele ran…?!

Liebe Grüße aus Köln - artefakt

#7

Hallo Hanna,

ich bin Ergo und das ist vermutlich der weitaus kreativere Job. Da kommt es wohl auf deine Interessen an.
Was den Verdienst betrifft ist das auch sehr abhängig davon, in welchem Bundesland du arbeitest. Ich hab mal die Aussage bekommen, dass man in Sachsen in einer Praxis bei 40 Std. mit etwa 1000,-€ nach Hause geht. Ich kann aber wie meine Vorgängerin auch nur die Arbeit in einer Werkstatt empfehlen. Die Bezahlung ist passabel, aber die Tätigkeit nicht übermäßig der Qualifikation entsprechend (man ist eher Betreuer und Anleiter als vertieft therapeutisch tätig)
Gruß