Meine Tochter ist 13 Jahre alt. Sie möchte sich unter meiner Einwilligung die Pille verschreiben lassen - sie sagt, sie möchte sie wegen ihrer schlechten Haut nehen. Sie hat aber keinen Freund… Kann ich das verantworten? Wie stark würde sie damit ihr Gesundheit gefährden? Habe jetzt einen Termin mit ihr und der Frauenärztin verinbart, um einfach mal ein Gespräch zu führen. Ich möchte mich aber davor schon weitestgehend informieren.
Medikamente sind kein Wunschkonzert.
Während der Pubertät ist eine „unreine Haut“ durchaus häufig und vorübergehend.
Die Pille ist nicht ohne Grund verschreibungspflichtig, sie hat Nebenwirkungen und ist nicht unbedingt das Mittel der Wahl wegen „Hautproblemen“. Letztendlich muss der verschreibende Arzt die Diagnose und auch die Therapie stellen.
Beatrix
Hallo Memmar,
das hast du sehr gut gemacht, wir haben die Erfahrung gemacht, das die jungen Mädchen, doch
eher auf einen Arzt/Ärztin oder auf fremde hören, als wie auf die eigenen Eltern.
Das du nicht gleich gesagt hast, neeee gibt es nicht, find ich gut.
wünsch euch alles gute.
Gruß
Mücke
Moin,
ich bin kein Arzt.
Es ist gut, dass ihr über das Thema reden könnt.
Ich würde noch einen Hautarzt in die Beratung einbinden.
13 Jahre ist mir ein wenig zu früh, da sich der Zyklus erst stabilisieren sollte.
Wenn natürlich ein Freund „droht“ ist eine neue Überlegung angesagt.
Gruß Volker
Moin!
Ich bin immer wieder schockiert, wie leichtfertig mit Hormonen umgegangen wird - und zwar gerade von Frauenärzten.
Mit 13 Jahren fängt der Körper gerade an, seine Hormone umzustellen, der Zyklus muss sich erst einpendeln - und wegen Hautproblemen wird dann mit Hormonen eingegriffen.
Hormone haben nicht nur eine Wirkung, sie wirken so vielfältig auf den Körper, dass man gar nicht vorhersagen kann, wann mal Nebenwirkungen auftreten und welcher Art die sind.
Ich würde mit meinem Kind zuerst alles andere versuchen, bevor ich mit so etwas loslege.
Aber sie ist deine Tochter, und wenn die Hautunreinheiten so so schlimm sind, dann werdet ihr das vermutlich nach Leidensdruck entscheiden und noch nicht die eventuellen Folgen vorwegnehmen.
Gruß, F0
Hallo,
kann den meisten bisherigen Antworten nur zustimmen.
Als Nebenwirkungen sind z.B. Trombosen zu nennen, aber auch Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Lethargie bis Depression, Krampfadern, Libidoverlust usw.
Habe selbst mal Pille genommen und möchte das niemandem, schon garnicht meiner eigenen Tochter, zumuten.
Ärzte verschreiben die Pille oft unglaublich locker. Ein Schelm, wer dabei an Werbung und Wochenendreisen von Schering denkt.
Gegen Akne gibt es inzwischen recht gute Cremes (verschreibungspflichtig und kostenlos, also Hautartz danach fragen), Ernährung mit wenig Zucker und viel Bewegung bringen oft auch was.
Und ein paar Pickel sind in dem Alter recht normal - für 13 jährige ein Drama, klar, aber besser, als weit darüber hinaus wirkende und teils persönlichkeitsverändernde Medikamente.
Gruß und alles Gute, Paran
Also das Gespräch mit der Frauenärztin verlief sehr gut. Problem ist allerdings, dass meine Tochter nicht einfach ein paar Pickel hat, sondern sehr strake Akne. Und jeder der eine 13 jährige Tochter zuhause hat, weiß vermutlich wie überaus sensibeln psychisch instabil die Mädchen in diesem Alter sind. Deswegen ist meine Taktik den Rat einer 3. Person einzuholen, von der meine Tochter sich ernst genommen fühlt, perfekt aufgegangen. Ich wollte eigentlich auch nicht, dass sie schon die Pille nimmt aber NEIN sagen, bringt in dem Alter außer große Aufstände häufig nicht. Ich will ja, dass sie mit solchen Problemen zu mir kommt und mit mir spricht. Naja Ende vom Lied ist, dass sie Frauenärztin (hat selber eine Tochter im Alter von meiner) an eine Hautärztin weitergeleitet hat, von der sie jetzt ein Präperat bekommen hat, dass die Entzündung der Akne hemmen soll. Jetzt fühlt sich meine Tochter schon mal ein bisschen besser, weil es allein nicht mehr so entzündet aussieht. Die Ärztin meinte zu ihr sie solle noch ein halbes Jahr waretn (dann ist sie 14) dann solle sie wieder kommen und sie schauen sich gemeinsam das Resultat an. Wenn zu diesem Zeitpunkt keine Besserung zu erkennen wär und/oder ein Freund im Anflug ist, würde sie noch mal mit ihr reden. Un das fand sie ok.
Danke für die Rückmeldung,
es hört sich so an, dass Deine Tochter in guten Händen ist.
Alles Gute und Gruß
Volker
Hallo,
ich kann deine Tochter gut verstehen, hatte selbst übel Akne in dem Alter - und nur Clerasil dagegen, also nichts.
Das nervt enorm, in dem Alter ist man noch sehr verunsichert, auch bezgl. des eigenen Aussehens. Man möchte nicht mit so einem Gesicht rumlaufen. Mochte ich auch nicht. Make-up ist eine mäßige Lösung. Muss man auch können.
Regelmäßige Behandlung von einer guten Kosmetikerin kann einiges bringen. Lt. Bekannten, bei uns auf dem Land gabs sowas nicht, Geld hätte ich dafür auch nicht gehabt.
Es hat bei mir gedauert, bis es von selbst etwas besser wurde, so mit 16/17, auch dank Zuckermangel-Diät.
Aber dann kam meine große Schwester (hatte eine Abtreibung hinter sich) und schwatzte mir gut gemeint die Pille auf. Akne weg, erstmal toll.
Die Depressionen, Gewichtszunahme, Lethargie, Scheideninfektionen, Libidoverlust (Paradox, oder? Ein Verhütungsmittel, dass einem die Lust auf Sex nimmt, macht sich eigentlich selbst überflüssig), Kopfschmerzen, Lernunlust, eigentlich Unlust auf alles außer Essen habe ich, da das langsam kam, erstmal für normales Älterwerden gehalten. In dem Alter ändert sich ja ohnehin alles sehr schnell. Da nimmt man Veränderungen als normal hin.
Erst einige Jahre später, nach viel Frust, ständigem Ankämpfen gegen Übergewicht und Trägheit habe ich aus eher finanziellen Gründen und mangels Bedarf an Verhütung die Pille abgesetzt.
Monate danach habe ich gemerkt, was alles Folgen der Pille waren. 8 Monate nach der Pillenaufgabe war ich ein fast normaler Mensch, bis völlig normal hat es noch ein paar Monate mehr gebraucht. Aber nach 8 Monaten habe ich deutlich gemerkt, wie viel besser es mir ging, einfach so. Bewegung machte wieder Spaß, war einfach, Lernen auch, Leben überhaupt, Sex war zumindest anzudenken.
Ich fühlte mich um 4 Lebensjahre betrogen. Es waren keine glücklichen Jahre, obwohl die Pickel fehlten. Auf die Firma Schering war (bin) ich reichlich sauer, auf meine Schwester eingeschränkt - sie hatte es ja nur gut gemeint und seinerzeit keine Ahnung.
Ich möchte als Elternteil absolut nicht für sowas verantwortlich sein.
Sorry für den langen Vortrag, aber in Kurz kann man nicht vermitteln, wie sehr sich diese Hormone auf das ganze Leben/die Persönlichkeit auswirken.
Würde raten: ehe Du deiner Tochter die Pille erlaubst, nimm sie selbst ein halbes Jahr, setze sie dann ab und nach nochmal einem halben Jahr weißt du ein bißchen (längere Einnahme wirkt heftiger), um was es geht.
Liebe Grüße und alles Gute für die Tochter, Paran
Das mußt Du ganz alleine wissen. Wenig hilfreich ist es, auf Leute zu hören, über deren persönliche und fachliche Hintergründe Du mal so gar nichts weiß. Es soll ja durchaus Menschen geben, die persönliche Erfahrungen verallgemeinern, auch wenn die persönlichen Erfahrungen so an die 40 Jahre her sind und sich im fraglichen Fachgebiet seitdem so einiges getan hat.
Im übrigen hat es schon seine Gründe, warum Ärzte ein langjähriges Studium nebst klinischer Ausbildung hinter sich haben, bevor sie auf die Menschheit losgelassen werden. Bei Privatpersonen mit vermeintlich einschlägiger persönlicher Erfahrung sieht das irgendwie anders aus.