Hallo,
ich habe in meinem Keller, in einem wenig genutzten Raum, drei Pilze gefunden die aus der Wand wachsen. Diese Wand ist insgesamt etwas feucht, dachte jedoch bisher das es sich um Kondenswasser handelt.
Kennt jemand diese „Gewächse“ und weiss was man dagegen tuen kann?
Sind die Gesundheitsschädlich?
Danke und Gruß
Markus
Hallo!
Sind nicht wirklich gut zu erkennen, aber die haben natürlich im Keller nichts zu suchen. Und das es „ausgewachsene“ Pilze, also Fruchtkörper (Stiel und Hut) sind ist schon selten.
Kann sein, es gibt da Risse und der Pilz (sein unterirdisches Geflecht) ist von außen eingewachsen, durch die Mauer.
Und das können dann „normale“ Pilze, auch Speisepilze sein.
Du sagst, es sei feucht.
Das begünstigt natürlich Schimmelwachstum. da muss man ansetzen und den Grund für die Feuchte finden und abstellen.
Beispielsweise außen schauen, ob da Nässe durch defekte Rohre eindringt oder ob vor der Wand Stauwasser ansteht und eindringt, weil Wand schlecht oder nicht gegen Feuchte isoliert ist.
Oder ob Feuchte vom Fundament hochsteigt oder …
Kondenswasser wäre ebenfalls ein Mangel, der im Keller hat nichts zu kondensieren, es muss dazu ein Warmlufteintrag geschehen, wo sich die Feuchte der Warmluft an den kalten Wänden niederschlägt.
Das kann z.B. falsche Lüftung sein, Kellerfenster im Sommer auf z.B.
Am besten Du holst mal einen Baufachmann zur Ortsbesichtigung und Begutachtung, ob und welcher Handlungsbedarf besteht. Hängt auch von der beabsichtigten Kellernutzung ab und ob Gefahr besteht, die Feuchte steigt ins EG -Mauerwerk oder EG-Sohle auf.
MfG
duck313
Hi,
ich erkenne das auf den Bildern nicht ganz eindeutig: wachsen die Fruchtkörper konsolenförmig aus der Wand oder stehen die frei auf einem Stiel? Wichtig ist auch die Fruchtkörperunterseite: sind da Lamellen, Poren oder sonstwas zu erkennen?
In der Mauer selber finden sie vermutlich keine organischen Nähstoffe. Das Myzel vermute ich daher entweder im angrenzenden (?) Erdreich oder in verbautem Holz (falls vorhanden).
FG myrtillus
Nährstoffe meinte ich natürlich 
Also zunächst einmal vielen herzlichen Dank für die Antworten!
Die Pilze wachsen in der Tat „auf dem Stiehl“ aus der Wand, Ich war eben mal „ernten“ 
So sieht das aus:
Es sieht so aus, als wären dort ganz kleine Lamellen, bin aber kein experte …
Beim durchschneiden(nächste Antwort) hatte ich den Eindruck, das der Körper eher trocken war…
Woher die Feuchtigkeit kommt, werde ich jetzt mal abklären lassen, aber es kann gut sein, das durch eine offene Kellertür (Metallgitter) für die Katze, im Sommer Warmluft reinkommt und dort kondensiert…
Wenn mir jemand sagen kann, ob ich mir wegen der Pilze sorgen machen muss, währ ich euch sehr dankbar …
Gruß
Markus
Rein „pilzbiologisch“ ist das ein Röhrling. Es sind eben keine Lamellen sondern eine Art feiner Schwamm.
Das ist kein typischer Schimmelpilz, den man als Bauschaden findet.
Hallo!
Duck hat recht, das ist irgend ein Röhrling, könnte sogar ein Speisepilz sein, kann man aber in dem Zustand nicht mehr feststellen. Die Wand und den Boden mit einem Fungizid einsprühen, dann sollte nichts mehr kommen. Auch solche Pilze können jedoch Schäden anrichten, ich habe schon Schopftintlinge gesehen, die den Asphalt durchbrochen hatten.
MfG
airblue21
Hallo
Da bleibt die Frage, wie ein Röhrling in einen Keller kommt - Röhrlinge leben in Symbiose mit Bäumen, ich nehme mal an, du hast keine Indoor-Plantage mit Birken im Keller: Gibt es ausserhalb der feuchten Wand Bäume? Was für welche?
Der Pilz an sich ist kein berüchtigter Hausschwamm, aber offenbar hat da ein Myzel von aussen einen Weg ins Haus gefunden - die feuchte Mauer ist also vielleicht doch kein Kondenswasser sondern drückt von aussen durch.
Allerdings ist der Röhrling nicht der einzige Pilz, den ich da sehe - es sieht aus, als sei der Röhrling selber von einem Schimmelpilz befallen
Gruss, Sama
Das sind Schönfußröhlinge - nur nicht mehr ganz so frisch. Diese wachsen bei mir ebenfalls aus feuchten Fugen eines Unterstandes. Sind sogar essbar, aber keine Delikatesse. Schaden tun sie dem Mauerwerk jedenfalls nicht.
Ich danke euch allen von Herzen für die Antworten!
Werde der Wand nun mal mit „Anti-Pilz-Mitteln“ zu Leibe rücken, die Feuchtigkeit abklären und dann wohl mal alles neu Verfugen…
Und dann mal sehen ob noch was nachkommt.
Bis bald,
Gruß
Markus
Hallo Markus,
abklären woher die Feuchtigkeit kommt und gegebenfalls für Abhilfe sorgen ist auf jeden Fall sinnvoll.
Fungizide (Anti-Pilz-Mittel) würde ich zunächst nicht einsetzen. Die können nämlich auch für Menschen gesundheitsschädlich sein. Die vorhandenen Fruchtkörper abschneiden dürfte erstmal reichen.
Oben fragtest du, ob die Pilze gesundheitsschädlich sind.
Vom Verzehr rate ich dringend ab. Anfassen dürfte ungefährlich sein, zur Not halt hinterher die Hände waschen. In manchen Fällen kann das Einatmen von Sporenstaub krank machen, einige Pilze geben regelrechte Staubwolken ab.
Auf den oberen Bildern meine ich, an der Kellerwand schwarze Stränge zu erkennen. Wenn diese mit der Stielbasis der Fruchtkörper zusammenhängen, wären es sogenannte Rhizomorphen. Die kommen z. B. beim Hallimasch (Armillariella mellea) vor, das ist allerdings ein Lamellenpilz.
Ich würde den kuriosen Fund mit Bildern vielleicht der Lokalpresse melden, mit dem Ziel, dass vielleicht ein Pilzkenner vor Ort die Fruchtkörper eindeutig bestimmen kann.
Freundliche Grüße
myrtillus
Hallo,
was durchaus keine Seltenheit ist und z. B. beim Rotfußröhrling (Xerocomus chrysenteron) je nach Standort und Wetterlage sogar häufig zu beobachten ist.
FG myrtillus
Halten wir fest: Es ist kein Mauerschädling sondern ein typischer Waldpilz. Es ist kein Holzzerstörer, auch kein Pilz der von totem organischem Material wie Mist lebt sondern ein Pilz der in Symbiose mit einem Baum oder Strauch lebt. Sein Mycel lebt mit Baum/Strauch Wurzeln in Symbiose. Also sind vor der Mauer Wurzeln. Dass der Pilz im Keller wächst zeigt, dass eine Verbindung innen/außen besteht, die Feuchtigkeit in den Keller bringt.
Ich habe die Antworten nur nochmals zusammengefasst.
Udo Becker
