Pingelig ins bayrische übersetzt

Hallo Franz,

ist das nur in Oberbayern und Österreich bekannt? In
Nordbayern kennt man den Begriff nämlich nicht.

ich habe mich auf den bairischen Dialekt bezogen und nicht auf den Freistaat Bayern als politische Einheit. Die Gegend aus der ich komme ist die Hallertau und die gehört zu Oberbayern bzw. Niederbayern und streift fast die Oberpfalz. Aufgewachsen bin ich im oberbayerischen Teil davon.

Wenn du mit Nordbayern Franken meinst, dann wundert es mich nicht, daß du den Begriff nicht kennst. Obwohl mein Fränkisches Schimpfwörterbuch durchaus das Wort „Dipferlesscheisser“ aufführt ist mir das Wort von meiner fränkischen Verwandtschaft nicht geläufig.

Zu einer ungefähren geographischen Abgrenzung der Dialekte in Bayern siehe auch http://www.br-online.de/land-und-leute/thema/dialekt…

Servus
Eva

Hallo Kreszenz ,
der Gnäifiesl klingt so eindrucksvoll , den werde ich mir merken !
Vielen Dank und Gruss an Dich aus Hamburg !
Wolfgang

Servus R2D2,

obwohl wir ja eigentlich vom Bairischen her gekommen sind, in res suevibus hier ein vorsichtiger Einspruch:

das wäre dann im Schwäbischen ein „Korindakaggr“ ein
Korinthen-Kacker :wink:

Sowohl die Korinthe als auch der Kacker sind keine schwäbischen Wörter, sondern bloß eingefärbtes Standarddeutsch. Korinthen heißen im Schwäbischen genau wie Rosinen „Zibeben“, und ein Kacker ist ein Scheißer.

Das hilft aber noch nichts, ein „Zibebenscheißer“ ist immer noch kein schwäbisches Wort.

Der angefragte Verwandte von Endaklemmer und Glufemichl wird von einer anderen Metapher abgeleitet. Nämlich vom Geschlechtsorgan (= Seggl) einer Fliege (= Mugg), dessen imaginäre Größe man sich leicht vorstellen kann. Die daraus abgeleitete Maßeinheit ist das Muggaseggele. Jemand, der sich mit Maßen dieser Größenordnung gern und engagiert beschäftigt, d.h. gera a weng Muggaseggela duat, ist ein Muggaseggeler.

Worauf ich ja eigentlich die Antwort verdient habe:

„Ha no, jatz fang graad no s Muggaseggela aa!“

In diesem Sinne

MM
In freundlicher Erinnerung an den Bau eines Hopfengartens in 1980, wo die 8 Meter mal 30 Zentimeter Stangen, denen man ihre Herkunft aus den majestätischen Fichtenkathedralen des Oberlandes noch ansah, zuerst mit dem Frontlader in die Löcher gestellt wurden, aber dann fing die Feinarbeit auf Hand an. Feinarbeit im Sinn eines lauten Bröhlens von einem Eck des Gartens zum anderen: „No a Muggaseggele nomzuas!! Jooo - jooo - jooo - Hertigsocka, it so fescht!!“ usw…

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> … manchmal schon ein bisserl komisch reden *hihi*.
*Kopfschüttel*

Schwäbisch ist die einzige Sprache ohne Dialekt !!! :wink:

Liebe(s) Gruess(l)e
R2D2

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Wie hieß es doch in der TV-Werbung?

Schwäbisch ist die einzige Sprache ohne Dialekt !!! :wink:

"Wir können alles. Außer Hochdeutsch."

:wink:

Gruß Gudrun

Hallo datafOx,

haklich (heiklig) bedeutet nicht pingelig (pedantisch) sondern
wählerisch.

also, in Ö zumindest schon:
z.B. ist meine Mutter auf ihre teuren Gläser sehr haklich,
drum werden sie händisch abgewaschen.
Für den Geschirrspüler sind ihr die Gläser zu haklich (weil zerbrechlich)

Grüße, Michl

Hallo Franz,

Sergus Eva,
in ganz Bayern sind doch auch Dialektforscher unterwegs, die verschiedene Ausdrücke von den Leuten aufnehmen und die Audiodateien ins Internet stellen. Dabei können die Aussprachen von Ort zu Ort variieren. Jedenfalls wundert es mich immer wieder, wenn ich in Oberbayern unterwegs bin, dass viele die einfachsten oberbayerischen Redewendungen nicht verwenden, wie z. B. ‚Pfuäti‘.
Zu ‚pingelig‘ sagen wir eigentlich nur ‚kleinlich‘. Vielleicht fällt mir noch etwas Originelleres ein. Ein pingeliger Neunmalkluger wäre bei uns ein ‚Neugscheiter‘.
Pfuäti nach Baiern
Franz

Fränkisches Schimpfwörterbuch durchaus das Wort
„Dipferlesscheisser“ aufführt ist mir das Wort von meiner
fränkischen Verwandtschaft nicht geläufig.
Servus
Eva

etepetete
Servus, Michl:smile:

die Erklärung für „etepetete“, das m.E. in Berlin mehr verwendet wird, als in Wien:smile:, die ich kenne:

„être peut-être“…also soviel wie: sei nicht so „vielleicht“.

Die andere Version, die ich gerade gefunden habe, aber nicht überprüfen kann, weil mir das erste Wort nicht so geläufig ist:

Zitat:
Re: etepetete
aus niederdeutsch „öte“ = geziert und französisch „peut-être“ = vielleicht

aus:http://mysnip.sucheforum.de/thema/405

oder auch hier:

Zitat:
_etepetete
(E?)(L1) http://www.blueprints.de/directory/wo
(E1)(L1) http://www.w-akten.de/begrifflichkeit
„Etepetete“ ist wortwitzelnd aus dem Grundwort „öte, ete“ gebildet, das besonders dem nördlichen Teil des deutschen Sprachgebietes bekannt ist. Das im Mecklenburgischen davon abgeleitete Substantiv „Ötigkeit“ bedeutet geziertes Wesen.
Wenn eine übermäßig feine Person sich „etepetete“ benimmt bzw. „etepetete“ ist, dann meinen wir geziert, zimperlich, umständlich oder überfein.
(© blueprints Team)

Genau weiss man es nicht, aber Paten könnten sein das niederdeutsche „ete, öte“ = „geziert“ oder das frz. „être, peut-être“ = „(kann) sein, vielleicht“. Die Bezeichnung für „zurückhaltendes, abwägendes“ Verhalten ubertrug sich dann auch auf „geziertes oder steifes Benehmen“._
aus:http://www.etymologie.info/~e/d_/de-_

lg.jenny

die Erklärung für „etepetete“, das m.E. in Berlin mehr
verwendet wird, als in Wien:smile:,

Uups - und ich hab das glatt für (alt-)wienerisch gehalten! -
(dann setz ich mich jetzt mal in die Eselsbank und genier’ mich …)

Schmähstad, Michl