ich arbeite in einem molekularen Forschungslabor und habe die Aufgabe erhalten die Pipetten zu kalibrieren. ich muss die Methoden selber herausfinden ohne Hilfestellung aus dem Team. bei meinen Nachforschungen, habe ich heraus gefunden, das meistens mit Wasser kalibriert wird, da dieses die Dichte 1.0 hat und man daher das Volumen in gramm messen kann. nun ist meine Frage:
unter welchen bedingungen muss man die Messungen durchführen, damit man davor ausgehen kann, dass 1ml Wasser 1g ist?
hat jemand vielleicht auch noch genauere Tipps zum kalibrieren/kontrollieren von Pipetten?
Danke für eure Hilfe
Wasser hat bei +4°C eine Dichte von 1, wenn es rein ist.
Hallo,
Ein Labor wie ich es kenne… ;o)
Schau mal ob nicht irgendwo noch eine Originalverpackung der Pipetten existiert. Du brauchst ja auch ein Werkzeug zum verstellen und eigentlich ist alles recht gut in den Heftle die den Pipetten beiliegen erklärt.
Sonst würde ich den Hersteller kontaktieren.
Wenn Du schon kalibrierst, würde ich die Pipetten nämlich auch mal öffnen und putzen. Dann brauchst Du meistens für die Dichtungsringe ein Fett, das den Pipetten auch beigelegen haben sollte.
Wenn Du variable Pipetten misst, dann misst Du 10x im unteren Volumenbereich, 10x im oberen. Dem Pipettenheftle kannst Du entnehmen welche Genauigkeit Du erwarten musst. die Toleranz ist wahrscheinlich größer als eine Ungenauigkeit der Wasserdichte bei falscher Temperatur.
Grüße
M.
Hei!
Ich vermute mal Eppendorfs?
Frag deinen Lieferanten, die haben eine genaue Anleitung und rücken meist auch eine fertige Excel-Tabelle raus, in der du alle Ergebnisse einträgst und die dir dann auch gleich tatsächliches Volumen, Mittelwert, Unrichtigkeit der einzelnen Ergebnisse, maximale Unrichtigkeit sagt, und ob ob die Piptte noch i.O. ist oder der Überholung bedarf.
Ansonsten wird 15 mal bei 20°C (Wassertemperatur!) auf die Analysenwaage pipettiert und das muss dann ein bestimmtes Gewicht haben. Bei der letzten Überprüfung unserer 100 µl-Pipette gab’s Volumina (berechnet aus Gewicht und Dichte von Wasser von 0,998403 g/ml bei 19°C) zwischen 99,26 und 100,56 µl, die maximale Abweichung wurde von unserem Lieferanten mit 1,2 % angegeben - also alles i.O.
lg, mabuse
Hallo!
Ich glaube Eppendorf hat sogar eine SOP über die Durchführung solcher Kalibrationen im Internet. Zumindest gab es die mal und ich habe unsere interne SOP danach verfasst.
Ganz wichtigist, wenn man sich auf die Dichteangaben von Wasser in der einschlägigen Literatur verlassen möchte, dass das Wasser wirklich rein und CO2-frei ist! Also am besten vorher einmal kurz aufkochen und wieder abkühlen lassen. Mit etwas Übung klappt so eine Kalibration dann ganz gut. Auch wenn es bei mehreren Pipetten (und dann auch noch welche mit variablem Volumen) ziemlich aufwendig ist.
Gruß
Sven
hi!
Ganz wichtigist, wenn man sich auf die Dichteangaben von
Wasser in der einschlägigen Literatur verlassen möchte, dass
das Wasser wirklich rein und CO2-frei ist!
Das ist nach meiner Erfahrung halb so wild.
Wir haben mal aus Jux Kranenberger gegen Reinstwasser (Widerstand >18 MOhm) getestet - Unterschied erst in der dritten Nachkommastelle, also für diesen Einsatzzweck nicht wirklich Signifikant.
Dennoch würd ich im Zweifelsfalle immer dest. benutzen.
lg, mabuse
Hallo,
also wenn die Pipetten wirklich kalibriert werden sollen, dann wende dich an den Hersteller. Die haben eine Anleitung dafür.
Da musst du nämlich an der Pipette an Stellen rumschrauben, an denen normalerweise nicht geschraubt wird.
Wenn deine „Aufgabe“ wirklich darin bestehen sollte allein hinter den mechanischen Aufbau einer Pipette zu kommen - dann wollen die dich nur loshaben…
Was natürlich zuvor kommt ist die Überprüfung der Pipette. Also die Abweichungen festzustellen und checken ob die noch im tolerablen Bereich sind.
Eppendorf hat da ein paar Dokumente ins Netz gestellt:
http://www.eppendorf.de/int/index.php?l=2&sitemap=4…
Viele Grüße
Wolfgang
Hallo Zusammen,
ich danke euch vielmals für die zahlreichen Tipps. Habe auf den Homepages der Hersteller (wir haben vor allem Gilson aber auch einige Eppendorfs) vereinzelt Angaben gefunden. Den Rest hab ich nun dank euch auch noch.
Habe eine Gebrauchsanweisung zur Kontrolle und Reinigung erstellt und eine Tabelle, zur Kontrolle der Volumen - und mein Chef war zufrieden.
Musste die Aufgabe auch nur machen, da von meiner Schule verlangt wird, dass der Praktikant für ein Gerät o.Ä. verantwortlich ist und mein Chef nichts besseres wusste als die Pipetten
Da das ja nun erledigt ist, kann ich mich wieder den wirklichen Problemen der Forschung widmen…
nochmals Danke für eure Hilfe und allen ein schönes Wochenende
Liebe Grüsse