PISA 2003 - wo stehen wir heute?

Hallo an alle Interessierten von Bildungsstudien,

am 7. Dezember werden die Ergebnisse der internationalen Vergleichsstudie PISA 2003 bekanntgegeben. An der Studie beteiligten sich dieses Mal alle 30 OECD-Staaten (2 mehr als an PISA 2000). Wie in der letzten Studie auch wurden in PISA 2003 Leseverständnis, mathematische Kompetenz und naturwissenschaftliche Kompetenz erfaßt. Die Ergebnisse werden auf einer Punkteskala mit Durchschnitt 500 und Streuung 100 berichtet werden. Bei PISA 2000 schnitten fünfzehnjährige Jugendliche in Deutschland im internationalen Vergleich auf dieser Skala unterdurchschnittlich ab.

Leseverständnis: 484 Punkte.
Mathematische Kompetenz: 490 Punkte.
Naturwissenschaftliche Kompetenz: 487 Punkte.

Nun meine Frage: Wo stehen wir heute? Fallen die durchschnittlichen Kompetenzwerte Fünfzehnjähriger in Deutschland im Vergleich zu 2000 besser oder schlechter aus? Was schätzt ihr?

Grüße,

Oliver Walter

PS: Wer möchte, kann an der Umfrage unter http://people.freenet.de/oliverwalter/PISA-Umfrage/p… teilnehmen. Ich bin aber generell an euren Meinungen interessiert.

Hallo Oliver,

du kennst die Werte wahrscheinlich schon, oder? :wink:

Ich bin mal etwas optimistisch und sagen: Gerinfügig besser im Vergleich zu 2000. Bei Deutsch vielleicht nicht unbedingt (Ausländeranteil?).

PISA wird alle drei Jahre durchgeführt, habe ich das richtig im Gedächtnis? Ist PISA als Längsschnittstudie angelegt? So wie TOSCA?

Wie war das noch mit TIMMS? War das eine einmalige Angelegenheit?

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Hallo Michael,

du kennst die Werte wahrscheinlich schon, oder? :wink:

ja, natürlich. Selbst berechnet und selbst ins Buch geschrieben. Aber mich interessiert, was ihr denkt. Was ist die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit bzgl. der neuen Ergebnisse?

Ich bin mal etwas optimistisch und sagen: Gerinfügig besser im
Vergleich zu 2000.

In Mathe und Naturwissenschaften? Was ist „geringfügig“?

Bei Deutsch vielleicht nicht unbedingt (Ausländeranteil?).

Wie kommst Du darauf?

PISA wird alle drei Jahre durchgeführt, habe ich das richtig
im Gedächtnis?

Ja.

Ist PISA als Längsschnittstudie angelegt?

Nein. Die internationalen Vergleiche finden als Querschnittstudien statt. Allerdings beinhaltet PISA 2003 einen Längsschnitt (Testung 2003 und Testung 2004). Die Ergebnisse des Längsschnitt erscheinen nach der Veröffentlichung der Ergebnisse von PISA-E (Bundesländervergleich).

Wie war das noch mit TIMMS? War das eine einmalige
Angelegenheit?

Nein. Eine TIMSS-Erhebung fand 2003 ebenfalls statt. Allerdings ohne deutsche Beteiligung. Auch viele andere OECD-Staaten nahmen nicht teil.

Siehe: http://isc.bc.edu/

Grüße,

Oliver

Hallo Oliver,

ja, natürlich. Selbst berechnet und selbst ins Buch
geschrieben. Aber mich interessiert, was ihr denkt. Was ist
die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit bzgl. der neuen
Ergebnisse?

Och, ob wir kleines Häuflein hier die Öffentlichkeit sind? Also ich dachte halt man hat einen Schock und dann gibt man sich Mühe und jetzt ist es besser. Simples Denkmuster. :smile:
Kannst du verraten, ob man am 8. Dezember noch als Lehrer in die Öffentlichkeit gehen darf? :smile: Nur gut, dass ich weder Deutsch, noch Mathe, noch Naturwissenschaften unterrichte!

Ich bin mal etwas optimistisch und sagen: Gerinfügig besser im
Vergleich zu 2000.

In Mathe und Naturwissenschaften? Was ist „geringfügig“?

Ja in den beiden. Ich tippe einfach mal auf 501 (Mathe) und 495 Punkte. Leider konnte ich das Formular bei Freenet nicht abseden, weil kein Mail Client instaliert ist. Schade, so kann ich gar nicht gewinnen :frowning:

Bei Deutsch vielleicht nicht unbedingt (Ausländeranteil?).

Wie kommst Du darauf?

Einfach geraten. Also gut dann, sage ich bei Leseverständnis 486 Punkte.

Die Deutschen waren doch aber auch mal bei TIMMS beteiligt, oder? Ah ja, 1995 ich sehe es.

Hallo!

Ich hab mir vor kurzem erst die Zusammenfassung von Pisa 2000
durchgelesen und kann mir nicht vorstellen dass sich irgendetwas
geändert hat.

Unser Schulsystem krankt immer noch an den gleichen Problemen wie vor
3 Jahren - also können die Ergebnisse auch nicht besser geworden
sein.

Ich wäre schon froh wenn wir unsere Position gehalten haben. :wink:)

Tschüss

Matthias

Hallo Michael,

ja, natürlich. Selbst berechnet und selbst ins Buch
geschrieben. Aber mich interessiert, was ihr denkt. Was ist
die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit bzgl. der neuen
Ergebnisse?

Och, ob wir kleines Häuflein hier die Öffentlichkeit sind?

ein Teil davon, oder?

Kannst du verraten, ob man am 8. Dezember noch als Lehrer in
die Öffentlichkeit gehen darf? :smile:

Nein, ich darf nichts verraten. Ich habe mein großes Pfadfinderehrenwort gegeben. :wink:

Ja in den beiden. Ich tippe einfach mal auf 501 (Mathe) und
495 Punkte. Also gut dann, sage ich bei Leseverständnis
486 Punkte.

O.k., danke. Hab´s notiert.

Leider konnte ich das Formular bei Freenet nicht
abseden, weil kein Mail Client instaliert ist. Schade, so kann
ich gar nicht gewinnen :frowning:

So ´was! Die Technik. *stöhn* Dabei habe ich es doch getestet. Na, macht nichts. Ich habe Dich notiert und Du nimmst teil.

Grüße,

Oliver Walter

Servus,

warum sollte diese Studie dieses Jahr besser ausfallen?
Ich sehe hierzu keinen Grund, denn schon Einstein erkannte, daß Probleme nicht mit der selben Denkweise in der sie entstanden sind behoben werden können - und an der hat sich leider nichts geändert, was unter anderem das verkrampfte Festhalten an der idiotischen Rechtschreibreform beweist.

Gruß Richy

„…heute am Rande des Abgrundes, morgen einen Schritt weiter.“

Quelle mir leider nicht bekannt.

:wink: Helene

Hallo

Ich gebe der 10-jährigen Tochter meiner Freundin Englisch-Nachhilfe und bin mit dem Problem somit wöchentlich konfrontiert.

Der Lehrplan wurde dermaßen gestrafft, dass die arme inzwischen genau die Vokabeln behandelt, die ich in meiner Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin lernen musste. Auch in den anderen Fächern ist das Niveau so hoch, dass sie pro Tag etwa 4 Stunden für Hausaufgaben und Vorbereitung investieren muss.

Die Idee, die dahinter steckt, die Kinder mehr zu fördern, ist ja gut, aber wenn man einen Schritt weiter denkt, merkt man, dass sich Deutschland zu einer zwei-Klassen-Gesellschaft entwickeln könnte:

Hochbegabt und nicht hochbegabt.

Das die Kleine keineswegs allein steht haben der Mutter Gespräche auf dem Elternabend gezeigt.
Der zweite Punkt ist ja, dass Eltern Kinder normalerweise bei den Hausaufgaben unterstützen sollten und mit ihnen ein bischen üben.
Meine Freundin ist nur geringfügig beschäftigt, eben wegen dem Kind, und ist soweit fit, dass sie dem Kind (noch) alles erklären kann (Lehrer sind ja bekanntermaßen nicht gerade die besten Erklärer),
aber es soll ja auch Menschen geben, die sich in Zeiten von Hartz 4 einfach nicht leisten können, auf ein zweites Einkommen zu verzichten, und deren Kinder bleiben ganz einfach auf der Strecke.

Ich finde das echt traurig, wenn ich zuschauen muss, wie die kleine 10-jährige Maus eine Abneigung gegen Englisch entwickelt, weil sie es nicht schafft, täglich 20 neue Vokabeln zu lernen (neben den anderen Hausaufgaben wohlgemerkt) und enttäuscht resigniert, wenn es schlechte Noten hagelt.

Ich hoffe echt, dass es irgendwann Politiker geben wird, die es in ihrer Vorstellungskraft weiter schaffen als bis zum morgen.

Ich wünsche allen einen schönen Tag.

Tag zusammen.
Für die Bildungsdiskussion und die daraus resultierenden Folgen wäre es wahrscheinlich besser, wenn die nächste PISA-Studie und auch die Lernstandserhebungen (z.B. in NRW) voll in die Hose gehen. Daraus würde folgen, dass in Bildung investiert werden müsste.
Schneiden wir jedoch gut ab, wird das, was in unserem System schlecht ist, unter den Teppich gekehrt und nichts ändert sich.
Dabei müsste man jegliche Erfolge in diesem schlecht finanzierten System hoch kompetenten und engagierten Lehrkräften zuschreiben.
Mal sehen, wie es wird.
Bis die Tage,
Aragorn

PISA Ergebnisse bekannt?
Hallo Oliver,

welcher Pfadfinder hat denn da sein Wort nicht gehalten und Infos weitergeben? :wink: Oder war das so gewollt:

http://www.gmx.net/de/themen/nachrichten/panorama/ve…

Bei der letzen Klassenarbeit war ich entsetzt, was die Schüler so alles an Schreibfehlern einbauen. Es war aber keine Deutscharbeit. Die Schüler haben alle einen HS-Abschluss, bei dem sie in D mindestens eine 3,0 haben. Sonst wären sie nicht zur jetzigen Schulart zugelassen worden. Da werden ganz elementare Dinge falsch gemacht. Ich hoffe, dass es nur an der Aufregung lag :-o

Was wäre denn das Konzept, um weiter nach vorne in der nächsten PISA-Stude zu kommen? Bitte keine schönen Idee, die nur jede Menge Geld kosten. Das Geld reicht schon jetzt nicht an den Schulen. Ich meine praktibale Dinge, die man auch mit den vorhandenen Ressourcen umsetzen kann.

Hallo Michael,

welcher Pfadfinder hat denn da sein Wort nicht gehalten und
Infos weitergeben? :wink:

zu den in der Presse erscheinenden Meldungen hat der Sprecher des deutschen PISA-Konsortiums, Professor Manfred Prenzel, inzwischen eine Presseerklärung herausgegeben:

http://pisa.ipn.uni-kiel.de/Presseerklaerung221104.pdf

Grüße,

Oliver Walter

Hallo,

die habe ich mir inzwischen ausgedruckt, Danke für den Hinweis.

M. Schm.

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