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Man sollte nur bedenken, dass in Finnland die anderen
Begleitumstände nicht die selben sind. Luxemburg z.B. hat
meines Wissens auch Gesamtschulen. Sieh dir an, wo diese
stehen? Man kann also nicht generell sagen, dass Gesamtschulen
generell besser sind.
Nein. Aber sie sind auch auf keinen Fall generell schlechter. Es scheint da sowieso jeder seine eigene Meinung zu haben und diese für „die Wahrheit“ zu halten
Wenn du denkst, dass das in anderen Ländern anders ist [Aufbau :nach Jahrgansklassen],
täuschst du dich. Auch dort gibt es verschiedene Kurse, z.B.
in den USA normales Englisch und „Advanced English“. In
wichtigen Fächern, wie Mathe, Englisch oder Bio sind die
Schüler auch im Jahrgang zusammengefasst.
Nein. Ich habe dort ein High-School „Diplom“ gemacht und es war eben nicht so. Es hat mir sehr gut gefallen, dass gerade in den fortgeschrittenen Kursen (Calculus, Chemistry, etc.) die interessierten „Seniors“ mit den wirklich interessierten und pfiffigen „Juniors“ und „Sophomores“ zusammen waren. Wenn ich da an meinen Mathe LK in Deutschland zurückdenke *grusel*
Da jeder jedes Jahr
z.B. Englisch nehmen muss, bzw. 4 Credits in Englisch in 4
Schuljahren braucht, sitzen da auch nur Gleichaltrige.
Nein. Man kann diese Credits in Schmalspurfächern oder in anspruchsvollen Kursen machen, die wiederum von verschiedenen Altersgruppen besucht werden. Insbesondere darf man auch gerne mehr credits machen, als man unbedingt muss.
Mal abgesehen davon, dass du den Kindern auch etwas wegnimmst,
wenn du sie aus der Klassengemeinschaft reisst.
So ein Unsinn. Ich hatte nie den Eindruck, dass mir etwas gefehlt hätte. Der Zusammenhalt der Jahrgänge war sehr stark und durch Sportveransstaltungen etc. auch gefördert.
Apropos Förderung. Mir persönlich kam es immer so vor, als würde man in Deutschland in einem fort von den Lehrern „niedergemacht“. Nach dem Motto „Ihr seid wirklich der allerschlimmste Jahrgang in der Geschichte der Schule“ oder „wenn sie das jetzt noch nicht verstanden haben, dann sind sie hier im falschen Kurs“ etc. Das setzt sich sinngemäß im verschärften Ton an den Hochschulen fort.
Das Ziel dieser brillianten Pädagogik ist wohl, die Schüler/Studenten zu besseren Leistungen anzuspornen, doch wird meist das genaue Gegenteil erreicht und es setzt Frustration ein.
In den USA hingegen wird man unentwegt für die kleinsten Dinge gelobt und selbst bei mies ausgefallenen Klausuren wieder aufgebaut (Ich weiss, das war jetzt hart für euch, aber ihr seid die Elite und das nächste mal werdet ihr es alle schaffen …)
Der Erfolg ist, dass deutsche Schüler häufig über ein äußerst geringes Selbstbewusstsein verfügen, die Amis sich hingegen alle für Genies halten.
Übrigens ist es ziemlich sinnlos, einen sehr guten 13-jährigen
in Englisch mit einem schlechten 15-jährigen zusammen zu tun.
Aber einen sehr guten 13 Jährigen mit einem sehr guten 15 Jährigen, das halte ich für sinnvoll. Das Prinzip ist hier scheinbar noch nicht angekommen.
Wer bestimmt eigentlich, welche Richtung richtig ist?
Und was verstehst du unter „immer rein in den Kopp“? Der
Spruch sagt wirklich gar nicht über Schulsysteme aus.
Ich meine damit die verschiedentlich angeklungenen PISA-Folgen. Man wolle wieder vermehrt auf bewährte Methoden wie Druck, Repression, Auswendiglernen, etc. setzen. Das Ende der „Kuschelpädagogik“ wird gefordert. Na toll.
Gruß
Fritze