PISA zum Thema Wohlbefinden

Moin,

mir ist gerade ein bisschen die Hutschnur hochgegangen. Da wird seit Jahren die Welt mit PISA verrückt gemacht und jetzt kommt jemand mal auf eine sehr bestechende Idee und befragt die, die es betrifft, die Schüler. In der neuesten Studie wurde auch gefragt, was für die Schüler wichtig ist. Was kommt raus, oh Wunder, oh Wunder: die Eltern sollen sich Zeit nehmen, die Kinder ernst nehmen, man möchte ein paar Freunde haben…, dann ist man auch besser in der Schule. Worüber ich erschüttert bin, ist, dass sich im Radio der Organisator, Herr Schleicher, gewundert hat, dass dieser Zusammenhang besteht.
Wenn ich ernst genommen und geliebt werde, habe ich doch ein anderes Selbstwertgefühl und bringe bessere Leistungen. Ich weiß nicht, was daran so schwierig ist. Vielleicht bin ich auch nur naiv.

Data

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Hi,

Und was hat die Erkenntnis, dass Bestätigung durch die Eltern zu zufriedensten Schülern führt, mit Pisa und de Schule zu tun? Das müssen sich die Eltern machen, nicht die Schule. Und Lisa musst schulische Leistungen, aber nicht Zufriedenheit. Wo habe ich dich falsch verstanden?

Die franzi

ist da was durcheinander geraten ? :smile:

Lisa mag müssen (in die Schule gehen nämlich) aber PISA misst

Hi,

PISA misst. Im Zug tippen …

Die Franzi

Eine Schwurbelstudie (interpretationsoffen in jeder Hinsicht), die von einem Schwurbelartikel als solche bestätigt wird.

Pisa misst aus Sicht Dritter eine „objektive“ Leistung, Sachwissen. Völlig losgelöst von subjektiven Möglichkeiten. Oder Nutzen und Wert dieses Sachwissens. Außer dem sehr eng begrenzten „Wert“ des Sachwissens an sich.

Und jetzt „misst“ sie „subjektive“ Empfindung aus Sicht Dritter. So als Gegendarstellung und zur Entschuldigung der geringen Sinnhaftigkeit einer Pisa-Studie.

Das ist Quark hoch Drei.

Franz

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Moin Franzi,

ich möchte auf Folgendes hinaus: Seit Jahren werden mit den diversen Pisa-Studien alle möglichen Leute verrückt gemacht, speziell Lehrer, aber auch Länder, Schüler usw. Nun kommt tatsächlich mal eine Studie, die auch die „weichen“ Fakten misst. Das Ergebnis ist, dass Kinder aus „glücklichen“ Familien, unabhängig vom Bildungsgrad oder Reichtum, die besseren Schüler sind. Das ist m.E. eine Selbstverständlichkeit und muss nicht noch gemessen werden. Was mich an der Geschichte wirklich fuchtig gemacht hat, ist, dass der Leiter der Studie vom Ergebnis so überrascht ist.
Da werden seit Jahren Milliarden in die aberwitzigsten Unterrichtsversuche gesteckt (du weißt ja am besten, wovon ich rede) und das Ende vom Lied ist, dass das Geld umsonst ausgegeben wurde, weil nicht die Schüler oder Lehrer oder besondere Unterrichtsformen entscheidend sind, sondern das Umfeld, speziell Eltern und Freunde. Es wundert mich halt, dass so eine Selbstverständlichkeit so überraschend ist.
Gestern Abend, passend zum Thema, einen wunderbaren Bericht einer Sonderpädagogin gelauscht (naja, organisiert und veranstaltet) zum Thema Inklusion. Der Tenor (Niedersachsen) war folgender: Inklusion, richtig angewendet, ist eine gute Sache. Inklusion hat nichts mit Herkunft, Einkommen oder Migrationshintergrund zu tun, sondern immer mit Familie bzw. wie die Kinder unterstützt werden. Natürlich auch, wie die Kinder unterrichtet werden. Aber prinzipiell zielt die Inklusion immer auf die komplette Umgebung der Kinder ab.

Data

Es geht um 15-jährige (aller Länder). Die Masse ist mit ihrem Leben zufrieden. Roundabout jede® 8. nicht. In dem Alter würde ich zuallererst auf

a. entwicklungsbedingtes, chem. Ungleichgewicht im Hirn

oder

b. Liebeskummer, Partnerlosigkeit

als grosse Auslöser dieser Unzufriedenheit vermuten. Mischformen nicht ausgeschlossen.

Wo steht nun genau, dass man bessere Ergebnisse brächte, falls nur das soziale Umfeld kuscheliger wäre? Die Daten der asiatischen Staaten sprechen dagegen. Die sind eher unglücklich, aber deutlich leistungsstärker. Ja, ich weiss … andere Lernkultur.

Sicher ist emotionaler (Over)Stress ein Hindernis beim Lernen. Aber allg. Unzufriedenheit mit dem Leben ist einen immer wieder kehrende Realität. Speziell in diesem Alter.

Von daher … das Leben ist kein Ponyhof und die Einstellung zu Schule und Lehrpersonal recht schwankend. Was durchaus auch an einem selbst liegt … wie ich im Rückblick zugeben muss.

Gruß
vdmaster