Pisastudie

Das Bildungssystem ist so schief wie der
gleichnamige Turm, und was sagen die Politiker?

Wenn die Unis Interesse an guten Schuelern haben,
sollen sie selber ausbilden.

Das ist der bequemste und billigste Weg.
Ob die Unis allerdings (in hoffentlich weniger
als 12 Semestern) das geradebiegen, was in 13 Jahren
(26 Semestern!!!) Schule verbogen worden ist.

Das Vertrauen in die paedagogischen Faehigkeiten
der Unis ist gewaltig… und der Rest der Menschheit
ist eh leichter zu regieren, wenn er moeglichst dumm
bleibt.

Marco

schuldige gesucht
Hallo!

Jetzt rennen alle herum und sagen die Studie würde nix aussagen und das wäre ja alles nicht so. Ausserdem sind die Schüler schuld, alle lernunwillig und faul. Ist Erziehungssache, also sind auch die Eltern schuld.

Es kann ja nicht sein, dass es an den Lehrern liegt, oder daran wie die Lehrer ausgebildet werden, oder daran wie Lehrer lehern müssen (es gibt ja für alles Vorschriften).

Jeder der sich noch an seine Schulzeit erinnert (na gut die meisten) kennt folgendes Szenario:
Die Klasse bekommt einen neuen Lehrer und im folgenden Jahr sinkt der Klassendurchschnitt um 2 Noten. Aber schuld sind dann die Schüler. Es gibt Lehrer die sind bei allen Schülern bekannt und gefürchtet, weil sie schlecht lehren und hart benoten. Aber so etwas dringt nicht bis zu höheren Instanzen durch. Es wird nicht kontrolliert oder beachtet. Lehrer sind ja auch Beamte und somit Vertreter des Staates. Und der Staat macht keine fehler. Also müssen die Schüler schuld sein. Und weil der Deutsche Staat keine fehler macht ist die Pisa Studie auch gar nicht repräsentativ und sagt überhaupt nix aus. Basta!

Ich frage mich wann es den Politikern mal in den Sinn kommt, dass die Schüler von heute die Zukunft dieses Landes sind.

gruss

Frank E.

(ist natürlich alles nur meine persönliche Meinung und ich erhebe auch keinen Anspruch auf allgemeingültigkeit(obwohl ich natürlich Recht habe :smile: )

Eigentlich habe ich keinen Politiker gehört, der so etwas gesagt ist. Alle, die ich gehört habe, erklären die Politiker und/oder Lehrer sind schuld. Mir scheint also, dass Deine Kritik daher ins Leere geht.

erstaunlich
Da hab ich wohl zufällig nur eine einseitige Berichterstattung bekommen :smile:

Na wie es auch sei ich finde jedenfalls, dass die Lehrer besser ausgebildet und mehr auf ihre Fähigkeit/Leistung überprüft werden.

gruss

Frank E.

Juuhuu endlich mal ein Thema bei dem ich persönlich betroffen bin und daher emotional und unfair argumentieren und urteilen kann:
1.Das mit den Lehrern die hart ureilen ist mir als Schüler gut bekannt ,aber lustigerweise sind dass dann auch die Lehrer die die auf diesem Fachgebiet "fittesten "Schüler hevorbringen .
2. Ein wirklich guter Schüler bringt gute Leistungen unter jedem Lehrer.

Das mag jetzt ein wenig hartund unbegründet klingen, aber auf Grund empirischer Beobachtungen während meiner nun bald 12 einhalb Jahren Schulzeit ,meine ich diese Aussagen treffen zu können.

Und ich muss sagen das einzige wovor ich mich fürchte ist nicht dass nichts passiert , sondern dass weil so Leute wie du Panik kriegen jetzt irgendein übereilt hingepfuschtes System umgesetzt wird ,welches alles noch schlimmer macht.

So hatte die bayrische Kultusministerin Hohlmeier bereits am Tag nach dem bekannt werden der Ergebnisse Reformpläne zur Hand. Echt klasse!Die sind bestimmt besonders gut ausgearbeitet.

Zudem frage ich mich was denn der Staat ausser Bildungsreformen wie jetzt (überhastet) geplant denn deiner Meinung nach noch machen sollte?

SAN
„ein Schüler der leider nie an so einem Test teilnehmen durfte“

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Marco,

Das Bildungssystem ist so schief wie der
gleichnamige Turm, und was sagen die Politiker?

Wenn die Unis Interesse an guten Schuelern haben,
sollen sie selber ausbilden.

Das ist ein Widerspruch. Unis sind keine Schulen, die Aufgabenstellungen sind vollkommen verschieden.

Das ist der bequemste und billigste Weg.
Ob die Unis allerdings (in hoffentlich weniger
als 12 Semestern) das geradebiegen, was in 13 Jahren
(26 Semestern!!!) Schule verbogen worden ist.

Das können und sollen sie nicht.
Unis sind nicht dazu gedacht, Verfehlung verbeamteter Lehrer aufzuarbeiten sondern junge Leute in ihren speziellen Neigungen und Talenten zu unterstützen und zu fördern.

Das Vertrauen in die paedagogischen Faehigkeiten
der Unis ist gewaltig… und der Rest der Menschheit
ist eh leichter zu regieren, wenn er moeglichst dumm
bleibt.

Unis bzw. Uniprofessoren müssen keine großartigen pädagogischen Fähigkeiten haben. Sie sollen sich um Didaktik bemühen.
Der durchschnittliche Frischling ist bum die 20, der müsste langsam wissen wie er sich zu benehmen und zu arbeiten hat. Falls nicht hat er eben auf der Uni nichts verloren.

Es ist eindeutig die Aufgabe der Schulen, insbesondere ihrer Exekutivorgane, den Lehrern, den Nachwuchs auf das spätere Leben vorzubereiten. Hierzu gehört in den ersten Jahren ein Anteil an der Erziehung, die Vermittlung von fachlichen sowie auch gesellschaftlich relevanten Werten und schließlich auch die Unterstützung bei der Beurteilung von Neigungen und möglichen Ausbildungs- und Berufswegen.
Ich betone es noch einmal: das ist die Pflicht und der Auftrag eines Lehrers, nicht etwa eines Universitätsprofessors!

Dass hier die Realität eine ganz andere ist und an den Unis 20% der Leute völlig orientierungslos dahindriften und irgendwann abbrechen, ist bekannt.
Und hier hat die miserable Vorbereitung der Schulen einen großen Anteil an den Schwierigkeiten.

Daher sollte man unser Schulwesen, welches nach wie vor noch (!!) eines der besten der Welt ist, rechtzeitig fit machen für die gewachsenen Ansprüche.

  • Einführung von Ganztagesschulen, ganztägige Betreuung der Schüler durch ihre Lehrer
  • Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern
  • Einführung von Leistungsbewertungen für Lehrer
  • Verdoppelung des Bildungsetats des Bundes
  • Anpassung der Lehrerausbildung
  • Reformierung der Lehrpläne

Dies nur als ein paar Denkansätze.
Ich hatte letztens mit einem taiwanesischen Kollegen über das Thema Schule gesprochen.
Seine Kinder gehen morgens um 6.30 Uhr aus dem Haus und kommen abends um 20 Uhr aus der Schule zurück. Sie sind 8 und 10 Jahre alt.
Das beste dabei ist: die Kinder sind offensichtlich glücklich mit der Situation. Sie müssen härter arbeiten als jeder Student bei uns und finden das gut!

Grüße,

Mathias

Juuhuu endlich mal ein Thema bei dem ich persönlich betroffen
bin und daher emotional und unfair argumentieren und urteilen
kann:
1.Das mit den Lehrern die hart ureilen ist mir als Schüler gut
bekannt ,aber lustigerweise sind dass dann auch die Lehrer die
die auf diesem Fachgebiet "fittesten "Schüler hevorbringen .

Nein, meine Schulerfahrungen sind andere. Die auf diesem Fachgebiet „fittesten“ Schüler haben in meiner Schule nicht die am härtesten urteilenden Lehrer sondern die fachlich kompetentesten (ist ja nicht zwingend der gleiche) hervorgebracht. Über hart urteilende, aber fachlich inkompetente Lehrer macht man sich schnell nur noch lustig. Und Lehrer, die in der Lage waren, die Schüler für ihr Fachgebiet zu interessieren. Denn auch z.B. 16-jährige, die später erfolgreich ein Physik-Studium abschliessen, muß man häufig in dem Alter erst noch die Begeisterung für das Fach wecken.

  1. Ein wirklich guter Schüler bringt gute Leistungen unter
    jedem Lehrer.

Das mag jetzt ein wenig hartund unbegründet klingen, aber auf
Grund empirischer Beobachtungen während meiner nun bald 12
einhalb Jahren Schulzeit ,meine ich diese Aussagen treffen zu
können.

Und ich muss sagen das einzige wovor ich mich fürchte ist
nicht dass nichts passiert , sondern dass weil so Leute wie du
Panik kriegen jetzt irgendein übereilt hingepfuschtes System
umgesetzt wird ,welches alles noch schlimmer macht.

So hatte die bayrische Kultusministerin Hohlmeier bereits am
Tag nach dem bekannt werden der Ergebnisse Reformpläne zur
Hand. Echt klasse!Die sind bestimmt besonders gut
ausgearbeitet.

Zudem frage ich mich was denn der Staat ausser
Bildungsreformen wie jetzt (überhastet) geplant denn deiner
Meinung nach noch machen sollte?

SAN
„ein Schüler der leider nie an so einem Test teilnehmen
durfte“

Schuldige gefunden :wink:
Ob faule Lehrer,
inkompetente Kultusministerinnen,
undisziplinierte Schueler oder
„ueberlastete“ Eltern,

jeder traegt ein bischen Teilschuld,
es gibt jedoch keinen Hauptschuldigen.

Das ist ungefaehr so wie damals
in Hiroshima, (Bomberpilot, Einsatzleiter,
…, Praesident)

Schuldige gibts jede Menge, aber
wahrscheinlich wird man halt wie
das letzte Mal einfach irgenjemand
ans Kreuz nageln, und alle anderen
sind von der Schuld befreit.

Marco

Anderes Brett
Hallo,

wollte nur mal kurz drauf hinweisen, dass die Diskussion um die PISA-Studie auch auf dem Brett „Unterricht und Erziehung“ stattfindet.

Ein Wort noch zu GMarco:

Die PISA-Studie hat sich ausschliesslich auf die schulische Ausbildung und nicht auf die universitäre beschränkt.

Matthias

Juuhuu endlich mal ein Thema bei dem ich persönlich betroffen
bin und daher emotional und unfair argumentieren und urteilen
kann:
1.Das mit den Lehrern die hart ureilen ist mir als Schüler gut
bekannt ,aber lustigerweise sind dass dann auch die Lehrer die
die auf diesem Fachgebiet "fittesten "Schüler hevorbringen .

Nein, meine Schulerfahrungen sind andere. Die auf diesem
Fachgebiet „fittesten“ Schüler haben in meiner Schule nicht
die am härtesten urteilenden Lehrer sondern die fachlich
kompetentesten (ist ja nicht zwingend der gleiche)
hervorgebracht. Über hart urteilende, aber fachlich
inkompetente Lehrer macht man sich schnell nur noch lustig.

Na ja ich drücks jetzt mal so aus ein Lehrer der lasch benotet hat hierzu auch seine Gründe (nämlich das seine Notendurchschnitte sonst im Keller wären)

SAN

  • Einführung von Ganztagesschulen, ganztägige Betreuung der
    Schüler durch ihre Lehrer
  • Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern
  • Einführung von Leistungsbewertungen für Lehrer
  • Verdoppelung des Bildungsetats des Bundes
  • Anpassung der Lehrerausbildung
  • Reformierung der Lehrpläne

hätte nicht gedacht dass ich in nächster Zeit mal einem Post von dir zustimmen könnte.Ist hier aber so…halt nein ,kleine Ausnahme: Ganztagesschulen: Halte ich nicht für einen Fortschritt ,da hiermit eine grosse Menge an Flexibilität verloren geht. Ausserdem sehe ich dass als eine zu grosse Erziehungskompetenz der Lehrer das würde ja in so einem Fall mehr vom Lehrer als von den Eltern erzogen.
Ein weiteres Problem deiner Argumentation ist wie immer die Finanzierung deiner Pläne

SAN

Hi SAN!

  • Einführung von Ganztagesschulen, ganztägige Betreuung der
    Schüler durch ihre Lehrer
  • Abschaffung der Verbeamtung von Lehrern
  • Einführung von Leistungsbewertungen für Lehrer
  • Verdoppelung des Bildungsetats des Bundes
  • Anpassung der Lehrerausbildung
  • Reformierung der Lehrpläne

hätte nicht gedacht dass ich in nächster Zeit mal einem Post
von dir zustimmen könnte.Ist hier aber so…halt nein ,kleine
Ausnahme: Ganztagesschulen: Halte ich nicht für einen
Fortschritt ,da hiermit eine grosse Menge an Flexibilität
verloren geht. Ausserdem sehe ich dass als eine zu grosse
Erziehungskompetenz der Lehrer das würde ja in so einem Fall
mehr vom Lehrer als von den Eltern erzogen.

Da die meisten Kinder von ihren Eltern auch nicht viel mehr zu sehen bekommen als einen Kondensstreifen, sehe ich das locker.
Die wachsende Zahl der Schlüsselkinder wäre jedenfalls betreut und es könnte mehr Unterricht abgehalten werden. Und vor allem wäre der Weg frei, das Gymnasium auf 12 Jahre zu verkürzen.

Ein weiteres Problem deiner Argumentation ist wie immer die
Finanzierung deiner Pläne

Du kannst Dir ja sicherlich ungefähr denken, wie ich das finanzieren würde.
Fair wäre das dann jedenfalls…

Grüße,
Mathias

Richtigstellung

Die PISA-Studie hat sich ausschliesslich auf die schulische
Ausbildung und nicht auf die universitäre beschränkt.

Die Aussage, dass Unis das nachholen sollen, was
die Schule versaeumt hat, stammt von irgendeiner
Kultusministerin, ich glaube, von der bayrischen,
bin mir aber nicht mehr sicher, jedenfalls nicht
von der Pizza-Studie.

So habe ich das auch im urspruenglichen Posting
getippt. Langsamer lesen :smile:

Gruss, Marco