Pisatest und ethnische Herkunft

hallo,
zweifellos sind die dt. Schüler nicht mehr so fit und motiviert wie vor 30-40 jahren. Aber sind sie so schlecht, wie entsprechende Studien scheinbar belegen? Ein Vergleich mit Ländern wie Finnland oder Norwegen dürfte in jedem Fall unfair sein. Solche Länder haben keine oder kaum Migranten, die sich abkapseln (Elternhaus und Kinder) und so weit wie möglich, noch ihre eigene Kultur und Sprache „pflegen“. Natürlich gibt es da Ausnahmen.Tatsache ist, das in den Ballungsgebieten unangepasste Schüler das Niveau zu drücken scheinen. Vermischt man alle Gruppen gleichmäßig, werden - so meine These- diese Klassen zwangsläufig schlechter als eine rein dt. Klasse sein. Das kann doch keine Bildungspolitik sein. Gibt es entsprechende Untersuchungen und internat. Vergleiche? Ich denke mal, bei einem fairen internat. Vergleich wird Deutschland zumindest wenigstens im Mittelfeld liegen.
Gruß
rakete

Hei,

zweifellos sind die dt. Schüler nicht mehr so fit und
motiviert wie vor 30-40 jahren. Aber sind sie so schlecht, wie
entsprechende Studien scheinbar belegen? Ein Vergleich mit
Ländern wie Finnland oder Norwegen dürfte in jedem Fall unfair
sein. Solche Länder haben keine oder kaum Migranten, die sich
abkapseln (Elternhaus und Kinder) und so weit wie möglich,
noch ihre eigene Kultur und Sprache „pflegen“.

das stimmt so nicht - Finnland kenne ich nicht, aber wer sich z. B. einmal in Oslo (Norwegen) in den beim Hbf nördlich/nordöstlich gelegenen Stadtteilen umschaut, wird schnell feststellen, dass dort viele Pakistani leben. Auch andere Nationalitäten, aber diese eine, denke ich, ist besonders häufig vertreten. Die sprechen auch noch ihre eigene Sprache und sind vor allem in den genannten Bezirken anzutreffen. Aus Berichten weiß ich, dass beiweitem nicht alle norwegisch sprechen.

Außerdem kenne ich einige Deutsche aus Norwegen, die bis heute (teilweise nach gut vier Jahren im Land!!!) noch nicht einmal die einfachsten norwegischen Sätze bilden können, geschweige denn lesen oder schreiben auf norwegisch. Soviel zur Anpassung… Da ist man lieber unter Seinesgleichen, da muss man sich ja nicht so groß anstrengen… ach ja, und englisch tut es zur Not ja auch. Ich bekomme jedes Mal das K*****, wenn ich so einen treffe!

In den Schulen ist es allerdings so, dass ausländische Kinder Sprachunterricht bekommen, so dass schlechte schulische Leistungen wohl eher nichts mit der Herkunft des Kindes zu tun haben. Das, denke ich, ist das größte Problem bei uns - anderssprachige Kinder werden sprachlich nicht genug gefördert, dann sähe das ganze eventuell anders aus.

Dass die eigene Sprache/Kultur gepflegt wird, halte ich zudem für wichtig - solange man sich den Gepflogenheiten des Landes, in dem man lebt, anpasst.

Es liegt aber nicht nur an den Sprachbarrieren, denke ich, sondern auch daran, dass Kinder nicht mehr stillsitzen können, zumindest nicht alle. Beispiel: die Klasse meiner kleinen Schwester, 12 Jahre alt, 6. Klasse. Alle sprechen fließen deutsch, alle in D aufgewachsen, keine/kaum ausländische Schüler. Dürfte an dem Kaff liegen, wo die Schule ist. :wink: Während Klassenarbeiten wird dort durch den Raum gelaufen, es wird ständig geschwätzt, sich gegenseitig geärgert usw. usw. Wie es im normalen Unterricht aussieht, will ich gar nicht wissen. Warum die Lehrer das nicht unterbinden, habe ich noch immer nicht so ganz verstanden.

Jedenfalls fürt es dazu, dass (u. a.) meine Schwester zu Hause die Aufgaben ohne Probleme hinbekommt, alles versteht und umsetzen kann - und in der nächsten Arbeit bekommt sie ne schlechte Note. Keine Konzentration. Wie man dieses Problem in den Griff bekommen kann, weiß ich nicht, aber man sollte nicht alles auf „nicht angepasste“ ausländische Schüler schieben.

Grüße
Natascha

hallo,
zweifellos sind die dt. Schüler nicht mehr so fit und
motiviert wie vor 30-40 jahren.

Sagen alle Erwachsenen. Jedoch kann ich jetzt von meiner Schule sagen, dass wir alle sehr motiviert sind und das Abitour im Visier haben.

Aber sind sie so schlecht, wie
entsprechende Studien scheinbar belegen? Das denke ich nicht. Ich denke, dass wir weitaus intelligenter sind, als diese Studie uns belegt.
Ein Vergleich mit
Ländern wie Finnland oder Norwegen dürfte in jedem Fall unfair
sein. Solche Länder haben keine oder kaum Migranten, die sich
abkapseln (Elternhaus und Kinder) und so weit wie möglich,
noch ihre eigene Kultur und Sprache „pflegen“. Kenn ich mich nicht mit aus. Aber, immerhin haben die auch ein anderes Schulsystem. Die finnischen Kinder haben länger Schule, als wir (jetzt mal ausgenommen, man ist in Bayern und vom G8 betroffen), lernen es aber dennoch besser. Sie bekommen es über die vielen Schulstunden hinweg verteilt STückchenweise beigebracht, und nicht, wie wir in 45 Minuten ein ganzens Mathekapitel an die Tafel gepinselt und der Lehrer hofft, wir haben es dann verstanden. Wie das mit den Migranten ist, weiß ich nicht. An meiner Schule sind keine Migrantenkinder.
Tatsache ist, das in den Ballungsgebieten
unangepasste Schüler das Niveau zu drücken scheinen. Damit hast Du sicher Recht, dass Migrantenkinder das allgemeine Leistungsniveau drücken, wenn sie die Sprache nicht richtig beherrschen. Es gibt aber auch sicher Migrantenkinder, die sich um die neue Sprache bemühen und diese dann auch sehr gut beherrschen.
Vermischt man alle Gruppen gleichmäßig, werden - so meine These- diese
Klassen zwangsläufig schlechter als eine rein dt. Klasse sein. Da stimme ich dir zu. Eine Freundin meiner Mutter ist Lehrerin an einer Hauptschule ( Klasse hat 25 Kinder und 17 davon sind nicht Deutsch) und berichtet immer, dass sie sich vermehrt um die nicht-Deutschen kümmern muss, weil diese sonst häufig gar nicht verstehen, um was es im Unterricht geht. Dadurch geht viel Zeit verloren,die sie sonst für Wiederholungen o.ä. nutzen könnte.
Das kann doch keine Bildungspolitik sein. Ist in Deutschland derzeit aber leider so.
Gibt es entsprechende Untersuchungen

Also, an unserer Schule, wurde ein interner Test durchgeführt - vergleichbar mit der Pisastudie. Also, Textverständiss, Allgemeinwissen, einfache Mathematische Gleichungen, Berherrschung der 4 Grundrechenarten und logisches Denken. Wir haben in diesem Test ungefähr gleich abgeschlossen, wie in dem der Pisa-Studie. Der Direktor meinte damals, unsere Schule hätte einen Notendurchschnitt von ungefähr 2,3. Also, müssten unsere Ergebnisse bei der Pisastudie, wenn man es in Noten betrachtet, auch so in diesem Bereich liegen.

…Deutschland zumindest wenigstens im Mittelfeld liegen.

Kenne die Ergebnisse der Studie jetzt nicht genau, aber ich denke, dass die Ergebnisse an unserer Schule (Teils privat fnanziertes Gymnasium mit max. 16 Kindern in der Klasse) deutlich über den Ergebnissen der Pisa Studie liegen. Auch der Notendurchschnitt im Abitur ist um einiges besser, als an „normalen“ Gymnasien. Was diesen Punkt anbelangt, darf ich mir sehr häufig anhören, dass das daran liegt, da die Eltern ja eine gewisse Summe im Monat an Schulgeld bezahlen und sich somit das Abitur für ihre Tochter bzw. ihren Sohn erkäufen. Wie das an anderen Privat / Teilsprivaten Schulen ist, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber von unserer Schule sagen, dass es bestimmt nicht einfacher ist, als an anderen Gymnasien. Wir haben ein zum Teil abgeändertes Schulsystem. zb. haben wir anstatt 45 Min. 60 Min. Unterricht, wir haben mehr Stunden und zusätzlich noch Hausaufgabe und, wir werden in Fächern unterrichtet, die es an anderen Schule gar nicht gibt, zb. Philosophie, Psychologie, Informatik, Medienkommunikation, Rethorik, Chinesisch oder Japanisch, Polo, Rudern, Schach uvm. ein weiterer großer Unterschied ist, dass die Klassen nach Leistungsstärke unterteilt sind. So gibt es die Klasse A, für die, die alles sofort verstehen, die B, für die, normal intelligent sind und die Klasse C, die etwas länger braucht. In der Klasse B und C sind zwei Lehrer, dadurch werden die Schüler nochmals intensiever betreut.

Schade finde ich, dass dieses Schulsystem, ich glaub, man merkt, dass mir die Schule Spass macht, nicht für alle Kinder in Deutschland existiert, sondern nur für Kinder, deren Eltern einen gewissen Betrag im Monat an die Schule überweisen.

Gruß Fee

Hallo rakete,

erst einmal möchte ich Dich auf einen Irrtum hinweisen:

Ich denke mal, bei einem fairen internat. Vergleich wird
Deutschland zumindest wenigstens im Mittelfeld liegen.

Fünfzehnjähriger Schülerinnen und Schüler weisen in Deutschland in den drei von PISA 2003 betrachteten Domänen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften ein Kompetenzniveau auf, das im „Mittelfeld“ (OECD-Durchschnitt) liegt. Im Problemlösen liegt das Kompetenzniveau sogar oberhalb des OECD-Durchschnitts.

Richtig ist aber, daß gerade in Deutschland die Jugendlichen mit Migrationshintergrund (Schülerinnen und Schüler, die selbst oder deren Eltern im Ausland geboren wurden) im Vergleich zu den Jugendlichen ohne Migrationshintergrund im Durchschnitt über niedrigere Kompetenzen verfügen. Daher ist der Durchschnitt aller Fünfzehnjährigen in Deutschland niedriger als der Gesamtdurchschnitt von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund.

Es wird tatsächlich vermutet, daß die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern umso niedriger sind, je mehr Migrantinnen und Migranten in einer Klasse sind (sogenannter Kompositionseffekt).

Daraus darf man aber nicht den Schluß ziehen: „Raus mit den Ausländern“ (zumindest aus der Statistik), weil Deutschland sonst schlechter abschneidet. Denn dann würde man sich etwas vormachen und über die realen Verhältnisse in Deutschland hinwegsehen. Fakt ist, daß in Deutschland ca. 22 Prozent Jugendliche mit Migrationshintergrund leben. Sie gehören zu uns und um sie muß sich unsere Gesellschaft kümmern.

Die Konsequenz sollte vielmehr sein: Fördert die bildungsschwachen Jugendlichen! Denn das sind in Deutschland etwa ein Fünftel aller Jugendlichen und darunter finden sich viele Jugendliche ohne Migrationshintergrund.

Genauere Analysen und Zahlen findest Du in den bereits veröffentlichten PISA-Bänden. Dort findest Du auch Analysen, die berichten, welchen Rangplatz Deutschland oder die Bundesländer einnehmen würden, wenn man die Anzahl der Jugendlichen mit Migrationshintergrund statistisch kontrolliert.

Ganz neue Zahlen zum Bundesländervergleich und speziell zu dem von Dir angesprochenen Thema findest Du in dem im November erscheinenden PISA-Band.

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Walter
Mitarbeiter PISA-Studie (Bereich: „Soziokulturelle Herkunft: Migration“)

hallo,
zweifellos sind die dt. Schüler nicht mehr so fit und
motiviert wie vor 30-40 jahren.

stimmt, ohne schlagstockabdruecke wird man richtig verweichlicht. sollten das doc wieder einfuehren.

Aber sind sie so schlecht, wie

entsprechende Studien scheinbar belegen?

na klar, jugend, elendes pack, gammeln rum, machen nix…:smile:))

aber mal im ernst, irgendwie kann ic die diskussionen ueber „die jugend von heute“ nicht mehr hoeren.

die sind schon millionen jahre alt.

mfg
rene