PKV Spam (und noch ganz viel Text)

Wer die PKV in Anspruch nimmt, klinkt sich damit wissentlich und willentlich aus der Solidargemeinschaft aus und überläßt es denen, die keine PKV in Anspruch nehmen können, die Kosten für die Schwächsten der Gesellschaft zu tragen.

Statt also die Starken, die Schwachen schultern, stehlen sich die Starken einfach aus ihrer Verantwortung und überlassen es den „Mittleren“ die Schwachen auszuhalten. Ungerecht? Darüber kann man streiten. Unsozial? Auf jeden Fall.

Und ich bin ziemlich sicher, dass die Vertreter der PKV genau wissen, was ihre Zunft anrichtet. Insofern ist die Hemmschwelle für das im Eingangsthread beschriebene Verhalten bestimmt nicht hoch.

Hallo!

Daraus kann man aber privaten Versicherern keinen Vorwurf
machen, denn sie nutzen die vom Gesetzgeber eingeräumten
Möglichkeiten. Der Gesetzgeber - Beamte als Nutznießer des
Systems sind überproportional vertreten - wird absehbar weder
in der RV noch in der KV zu Veränderungen des asozialen
Systems kommen.

Ich sehe eben auch, dass solange der Gesetzgeber diese Möglichkeit bietet und dagegen nichts unternimmt, diesem System keine Vorwurf gemacht werden kann. M.E. ist hier
a) der Gesetzgeber gefordert, etwas zu unternehmen und
b) sollte der GKVler massiven Druck über Petitionen, Demos, Schreiben etc. machen, damit der Gesetzgeber seine Position überdenkt.

Scheinbar ist der Druck noch nicht sooo groß, als dass es hierfür nachhaltige Proteste gibt. Es gibt zwar für Hinz & Kunz Petitionen und Proteste, dafür aber scheinbar nur mal sehr still und heimlich. Und die Lobby der Versicherungen und Versicherungsvertreter ist auch groß genug, hier ihr Veto einzulegen.

M.E. sind beide Systeme nicht zukunftsfähig. Wieviel bekommt ein Arzt von der GKV für einen kranken Patienten: Beim Erstbesuch 15,- Euro, bei seinem zweiten Besuch 9,- Euro und für alle weiteren Termine nichts mehr. Kann auch nicht sein!

Gruß
Falke

Wer die PKV in Anspruch nimmt, klinkt sich damit wissentlich
und willentlich aus der Solidargemeinschaft aus und überläßt
es denen, die keine PKV in Anspruch nehmen können, die Kosten
für die Schwächsten der Gesellschaft zu tragen.

hm… nehmen wir mal an die PKV würde wegfallen:
wer würde dann die Gehälter der Ärzte, die Forschung bezüglich Heilung,
medizinische Geräte usw zahlen ?

Alle deutsche Fach-Ärzte würden ins Ausland abwandern;
Viele Krankenhäuser würden die Tore schließen;

Auch die Beamten würden dann ihren Job niederlegen, da sie ihre Krankenversicherung nicht mehr aufbringen könnten - aber wer braucht diese denn überhaupt.

Und dann müssten alle Krankenversicherungen die Beiträge erhöhen.

Und wenn wir schon dabei sind,
wie sieht es denn mit den vielen Selbständigen aus:

findest Du es richtig, dass diese sich nicht an der Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung beteiligen ?

Statt also die Starken, die Schwachen schultern, stehlen sich
die Starken einfach aus ihrer Verantwortung und überlassen es
den „Mittleren“ die Schwachen auszuhalten. Ungerecht? Darüber
kann man streiten. Unsozial? Auf jeden Fall.

Nein - siehe oben.
Ohne das System der PKV würde der medizinische Stand in Deutschland vernichtet werden.

Und ich bin ziemlich sicher, dass die Vertreter der PKV genau
wissen, was ihre Zunft anrichtet.

Fehlanzeige: wir wissen wer die höchsten Beträge bei medizinischer Behandlung zahlt,
die für Alle Menschen in Deutschland von Vorteil sind.

Nur wer sich damit noch nicht auseinandergesetzt hat,
ist halt der Meinung, dass uns PKV-versicherten die Sozialschwachen völlig egal sind.

Ergänzung: weshalb darf man sich als Unternehmer denn überhaupt einen Mercedes oder Porsche kaufen, ein Volkswagen würde doch auch genügen.

Auch dafür könnte man ein Gesetz einführen.

Ach fast vergessen - liebes Finanzamt, erhöhe die Steuern.

Gruß Merger

Hallo!

PKV sind ja a priori asoziale und schädliche Konstrukte.

Warum?

Sie treiben Rosinenpickerei und überlassen der GKV die
schlechteren Risiken. Darüber hinaus kann eine PKV den
Versicherungsbeitrag an den individuellen Gesundheitszustand
eines neu aufzunehmenden Versicherten anpassen und unterliegt
keinem Kontrahierungszwang.

Und der Unternehmer von nebenan mit einem mtl. Einkommen von 30.000 €, der eine Frau hat die nicht arbeitet und 5 Kinderlein bleibt in der GKV und zahlt nur einen mtl. Beitrag von 730,00 € KV + PV Beitrag.

Sollte man nicht hier mal einen Riegel vorschieben ?

Und dieser Unternehmer zahlt noch nicht mal Rentenversicherungsbeiträge!

Na ja - wir haben halt ein ungleiches Sozialsystem,
in dem nur die PKV-Versicherten die Bösen sind und alle anderen sind die Braven.

Gruß Merger

Hallo!

Und der Unternehmer von nebenan mit einem mtl. Einkommen von
30.000 €, der eine Frau hat die nicht arbeitet und 5
Kinderlein bleibt in der GKV und zahlt nur einen mtl. Beitrag
von 730,00 € KV + PV Beitrag.

Sollte man nicht hier mal einen Riegel vorschieben ?

Ja.

Einer meiner Vorschläge seit Jahren: Von allen Einkommen (egal ob Selbständiger, Beamter oder Tellerwäscher, egal ob Lohn oder Kapitalerträge) wird ein bestimmter Prozentsatz KV und RV eingezogen. Krankengeld und Rentenhöhe steigen mit der Beitragshöhe bis zu einer Grenze, um von da an nur noch degressiv zu klettern.
Es käme mehr Geld in die Systeme und die Beitragssätze in RV und KV wären niedriger als beim heutigen Verfahren.

Noch 'n Gedicht als Alternative: Lebenslanges bedingungsloses Grundeinkommen einschl. KV für alle Bürger. Das Geld dafür kommt aus dem großen Topf, der nur aus der Konsumsteuer, also aus der (höheren als heute) Mehrwertsteuer, gespeist wird. Alle anderen Steuerarten (auch Unternehmenssteuern) entfallen.
Muss natürlich noch im Detail bürokratisch aufgeblasen und verkompliziert ausgearbeitet werden.

Gruß
Wolfgang

Diese Geschichte wird gern verwendet um die PKV zu rechtfertigen - sie hat nur ein Problem:

Die Mathematik lässt sich nicht verarschen.

Der Knackpunkt ist, dass die Beiträge der PKV im allgemeinen geringer sind, als sie es in der GKV wären. Natürlich, denn hier entfällt ja der soziale Beitrag. Trotzdem reicht das Geld nicht nur um den Ärzten mehr zu zahlen, sondern auch noch um die Gehälter der Mitarbeiter der PKV und die Dividenen an die Aktionäre zu erwirtschaften.

Fakt ist: Ohne die PKV, wäre also rein mathematisch die Geldmenge, die pro Versichertem zur Verfügung steht, deutlich höher. So hoch, dass man damit problemlos alle von dir angemahnten Kosten tragen könnte. Zumal die GKV dazu noch geringere Verwaltungskosten als die PKV haben.

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Hallo,

Von allen Einkommen (egal ob Selbständiger, Beamter oder Tellerwäscher, egal ob Lohn oder Kapitalerträge) wird ein bestimmter Prozentsatz KV und RV eingezogen.

Nun, mein Vorschlag wäre gewesen, alle in die PKV und die die nicht können, in eine"einheitliche GKV".

Jedoch werden beide Varianten nicht umsetzbar sein, da dazu die gesetzliche Grundlage erst geschaffen werden müsste.
Und da die „Gesetzesmacher“ auch Nutznießer der jetzigen Verhältnisse sind, wird da wohl kaum jemand an seinem „eigenen Stuhl“ sägen.

16BIT

Diese Geschichte wird gern verwendet um die PKV zu
rechtfertigen - sie hat nur ein Problem:

Die Mathematik lässt sich nicht verarschen.

Dies muss man auch nicht.

Der Knackpunkt ist, dass die Beiträge der PKV im allgemeinen
geringer sind, als sie es in der GKV wären. Natürlich, denn
hier entfällt ja der soziale Beitrag. Trotzdem reicht das Geld
nicht nur um den Ärzten mehr zu zahlen, sondern auch noch um
die Gehälter der Mitarbeiter der PKV und die Dividenen an die
Aktionäre zu erwirtschaften.

Und warum gibt es plötzlich so viele gesetzliche Krankenkassen ?
Auch diese versuchen etwas Kapital von den Versicherten herauszuschlagen.

Fakt ist: Ohne die PKV, wäre also rein mathematisch die
Geldmenge, die pro Versichertem zur Verfügung steht, deutlich
höher.

völlig falsch, dafür müsste man die Beiträge in der GKV erhöhen.
Dies würde aber bedeuten, dass jeder wesentlich höhere Beiträge zu zahlen hätte.
Also auch die finanziel Schwachen.

völlig falsch, dafür müsste man die Beiträge in der GKV
erhöhen.
Dies würde aber bedeuten, dass jeder wesentlich höhere
Beiträge zu zahlen hätte.
Also auch die finanziel Schwachen.

Mir scheint du rechnest merkwürdig:

  1. Derzeit zahlen alle Mitglieder der PKV einen monatlichen Beitrag.
  2. Wenn die Mitglieder der PKV in die GKV wechseln, würde sich dieser Beitrag zum Teil deutlich erhöhen.
  3. Damit wäre die verfügbare Gesamtgeldmenge, die ehemalige PKV-Mitglieder in die GKV mitbringen würden, größer als die Gesamtgeldmenge, die den PKV jemals zur Verfügung gestanden hat.
  4. Pro Mitglied in der GKV steht damit mehr Geld zur Verfügung. Da die GKV weniger Geld für die Verwaltung ausgeben, steht sogar noch mehr Geld zur Verfügung.
  5. Das gesamte Geld, dass nicht für die Verwaltung ausgegeben wird, geht ins Gesundheitssystem. Das heisst, die Menge an Geld, die an die Ärzte und Krankenhäuser gehen kann ist nunmehr höher als das, was die PKV jemals leisten konnten.

Du siehst. Die GKV hätten ohne die PKV bedeutend mehr Geld, ohne dass man dazu die Beträge erhöhen müsste. Im Gegenteil. Würde die Geldmenge reichen, die heute pro Mitglied zur Verfügung steht, würden sich die Beträge sogar senken.

Bei all dem „Hin und Her“ und dem Credo nach „Abschaffung der PKV“ muss ich an dieser Stelle aber auch eine Lanze für die PKV brechen.

Im Gegensatz zur GKV ist hier der vertragliche Leistungsumfang garantiert. Sowas ist in der Gesetzlichen leider undenkbar.

Dass die PKV nicht sozial, gegen die Solidargemeinschaft oder ein Rosinenpicker ist, ist mit Sicherheit nicht gänzlich zu entkräften. Solange wir sie allerdings haben, ist es die Aufgabe von uns Vermittlern den Kunden, für die es sinnvoll ist sich privat zu versichern, auch in die PKV zu überführen.

Die Aufgabe eines Steuerberaters ist es auch seinen Kunden auf Steuervorteile (-löcher) zu beraten und nicht ihm klar zu machen wie unsozial er sich verhält, wenn er seine Steuerlast mindert.

Ebenso müssen auch Rechtsanwälte ihre straffällig gewordenen Mandanten versuchen noch bestmöglich vor Strafe zu bewahren …

Also leider leben wir (noch) nicht in der heile heile Gänsje Welt. Vielleicht erleben das noch unsere Enkel.

völlig falsch, dafür müsste man die Beiträge in der GKV
erhöhen.
Dies würde aber bedeuten, dass jeder wesentlich höhere
Beiträge zu zahlen hätte.
Also auch die finanziel Schwachen.

Mir scheint du rechnest merkwürdig:

  1. Derzeit zahlen alle Mitglieder der PKV einen monatlichen
    Beitrag.

Richtig.

Die Beiträge in der PKV richten sich nach den entsprechenden Tarifen und bezogen auf die einzelnen Personen.

Die Beiträge in der GKV richten sich nach dem mtl. Einkommen, allerding nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze.
Eine Wahl für tarifliche Leistung gibt es nicht.
Warum muss man hier nicht für mitversicherte Personen einen Zusatzbeitrag zahlen ?
Wie es nach dem Modell der Bürgerversicherung angedacht war ?
Dies System finde ich ungerecht, denn somit können Großverdiener wie z.B. Fußballstars, Unternehmer, Formel1-Rennfahrer für ein Butterbrot ihre komplette Familie versichern.

Auch hier könnte man mehr für die Solidargemeinschaft tun.

  1. Wenn die Mitglieder der PKV in die GKV wechseln, würde sich
    dieser Beitrag zum Teil deutlich erhöhen.

Dafür müsste man zuerst einmal ein paar Gesetze ändern, denn Beamte erhalten keinen Arbeitgeberzuschuss zur Krankenversicherung.
Ergänzend müsste man dann natürlich auch alle PKV-Versicherten Rentner in die GKV überführen, was hier allerdings auch zu Mindereinnahmen führen wird.

  1. Damit wäre die verfügbare Gesamtgeldmenge, die ehemalige
    PKV-Mitglieder in die GKV mitbringen würden, größer als die
    Gesamtgeldmenge, die den PKV jemals zur Verfügung gestanden
    hat.

Ich widerspreche dir nicht.
Nur wie werden dann die Kosten für die Forschung des medizinischen Bereichs finanziert.
Wie können dann die vielen Krankenhäuser, Kliniken und Ärzte überleben.
Vergleiche mal die Kosten die die GKV und die PKV für die medizinische Behandlung zahlt.
Oder glaubst Du, dass dann die GKV diese besseren Behandlungen übernimmt und voll bezahlt ?

  1. Pro Mitglied in der GKV steht damit mehr Geld zur
    Verfügung. Da die GKV weniger Geld für die Verwaltung
    ausgeben, steht sogar noch mehr Geld zur Verfügung.

Noch mehr Geld würde man sparen, wenn man die Zulassung für die gesetzlichen Krankenkassen reduziert. Sagen wir mal auf max. 20 Kassen.
Auf viele Verwaltungsbegäuden könnte man dann verzichten.
Die Abwicklung könnte man in Zukunft nur noch übers Internet gestallten.
Für ältere Bürger, einen Betreuer je Gemeinde, der dies dann von zu Hause übernehmen könnte.

  1. Das gesamte Geld, dass nicht für die Verwaltung ausgegeben
    wird, geht ins Gesundheitssystem. Das heisst, die Menge an
    Geld, die an die Ärzte und Krankenhäuser gehen kann ist
    nunmehr höher als das, was die PKV jemals leisten konnten.

Richtig man könnte viele Arbeitnehmer in der GKV wie auch in der PKV entlassen.
Von was diese dann ihren Lebensunterhalt verdienen muss uns ja nicht belasten,
ist ja deren Problem.

Dann versuche ich mal mit ergänzenden Vorschlägen einen besseren Weg für die Solidargemeinschaft zu finden.

  1. PKV vollständig auflösen;
  2. GKV zur noch max. 20 Krankenkassen zulassen;
  3. Arbeitplätze vernichten;
  4. Betreuung nur noch übers Internet (Online)
  5. nicht benötigte Immobilien der Krankenkassen können zu Geld gemacht werden
  6. Abschaffung der Beitragsbemessungsgrenze

Und bitte auch daran denken, wir befinden uns im Zeitalter der EDV/Technologie und wer benötigt überhaupt noch einen Berater vor Ort.

Wir sind doch nicht von Gestern.

Gruß Merger

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D’accord :smiley:

Hallo,

Fakten:

die GKV hat pro Versicherten im Jahr 2013 233,61€ monatlich erhalten.

Selbst wenn einer den Höchstbeitrag zahlt, ist spätestens bei der kostenlosen Familienversicherung von Ehepartner und einem Kind Schluss mit Kostendeckung.

Jeder Kritiker der PKV kann sich ja jetzt mal überlegen, in welchen Lebensphasen er „zuviel“ zahlt, und wann er sich „asozial“ verhält.

Ich denke nicht, dass heute noch eine PKV für 233,–€ mtl. zu haben ist!

Wer noch immer aus finanziellen Gründen in die PKV wechselt macht eh alles falsch.

Gruß
tycoon

Hallo Tycoon,

Du irrst,

Hallo,

Fakten:

die GKV hat pro Versicherten im Jahr 2013 233,61€ monatlich
erhalten.

Selbst wenn einer den Höchstbeitrag zahlt, ist spätestens bei
der kostenlosen Familienversicherung von Ehepartner und einem
Kind Schluss mit Kostendeckung.

Jeder Kritiker der PKV kann sich ja jetzt mal überlegen, in
welchen Lebensphasen er „zuviel“ zahlt, und wann er sich
„asozial“ verhält.

Wie verhält sich denn ein Unternehmer mit einem Einkommen von mtl. ca. 50.000 €
der 5 Kinder hat, seine Ehefrau keinerlei Arbeit nachgeht und der in der GKV freiwillig versichert ist mit einem mtl. Beitrag von 710 € mtl. zahlt.

Und nehmen wir mal als Vergleich einen PKV-Versicherten mit einem mtl. Einkommen von ca. 6.000 € der ohne Kinder und ohne Ehefrau ca. 400 € mtl. Beitrag zahlt.

Wer von beiden ist jetzt asozial ?

Und dann fragen wir uns mal, welcher von beiden der GKV die meisten Kosten verursacht ?

Ich denke nicht, dass heute noch eine PKV für 233,–€ mtl. zu
haben ist!

Hier irrst Du schon wieder.

Auf jeden Fall gibt es eine Menge PKV-Versicherte die Beiträge unter 230 € mtl. zahlen.

Wer noch immer aus finanziellen Gründen in die PKV wechselt
macht eh alles falsch.

Wieso macht er etwas falsch ?
Ich bitte um Erklärung!

Gruß
tycoon

Gruß Merger

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