PKV Tarifwechsel

Hi allseits,

man hört, dass die PKV dazu neige, junge Versicherte über besonders günstige Tarife zu ködern, und dann im Alter hemmungslos zuzuschlagen, wenn der Versicherte durch jahrzentelangen Aufbau von Altersrückstellungen so an seine Gesellschaft gebunden ist, dass man von der Anfix- zur Melkphase übergehen kann, ohne befürchten zu müssen, dass er abspringt.

Andererseits gibt es auch das Recht, innerhalb der Gesellschaft den Tarif zu wechseln.

Gibt es diese „Anfixtarife“ wirklich, und wenn ja, was hindert nun einen älteren PKV Versicherten daran, in einen der Anfixtarife zu wechseln, die Jüngeren angeboten werden?

Thx

Armin.

Thx

Hi allseits,

man hört, dass die PKV dazu neige, junge Versicherte über
besonders günstige Tarife zu ködern,

hier handelt es sich meist um Lockangebote aus dem Internet durch rigorose
Plattformen die nur Wert auf Provisionen legen.

Also grundsätzlicht sollte man keine billigen Tarife, sondern immer leistungsbezogene Tarife abschließen. Ergänzend sollte man auch nicht in die PKV wechseln um Geld zu sparen, sondern um eine bessere Leistung als in der GKV zu haben.

und dann im Alter hemmungslos zuzuschlagen,

Und zusätzlich sollte man den ersparten Beitrag in eine Altersversorgung anlegen,
um im Rentenalter die Kosten einer PKV aufzufangen.

wenn der Versicherte durch jahrzentelangen Aufbau von Altersrückstellungen so an seine
Gesellschaft gebunden ist, dass man von der Anfix- zur
Melkphase übergehen kann, ohne befürchten zu müssen, dass er
abspringt.

Wenn man meine Empfehlungen (siehe oben) beachtet wird dies nicht geschehen.
Bei neuen PKV-Verträgen kann man ja die Altersrückstellungen bei Wechsel zu einem anderen Versicherer mitnehmen.

Andererseits gibt es auch das Recht, innerhalb der
Gesellschaft den Tarif zu wechseln.

richtig

Gibt es diese „Anfixtarife“ wirklich, und wenn ja, was hindert
nun einen älteren PKV Versicherten daran, in einen der
Anfixtarife zu wechseln, die Jüngeren angeboten werden?

Warum sollte man solche Tarife überhaupt abschließen.
Ist nicht das eigene Leben das wichtigste was man hat?
Also sollte man doch auch einen guten Versicherungsschutz abschließen,
um bei Krankheit auch die beste Betreuung, Ärzte und Medizin zur Verfügung zu haben.

Gruß Merger

OT! Re^2: PKV Tarifwechsel
Hi,

danke für die Warnung.

Die eigentliche Frage blieb aber unbeantwortet.

Kann eine Versicherung einem älteren Menschen die Aufnahme in einen Tarif seiner Wahl verweigern, oder die altersbedingte Staffelung der Beiträge so gestalten, dass (nur um es zu verdeutlichen) ein junger, gesunder Antragsteller 200 Euro im Monat zahlt, ein 50 jähriger ebenso Gesunder aber 700? (Zahlen aus der Luft gegriffen). Man müsste dazu lediglich bei der Berücksichtigung des Alters bei der Berechnung des Beitrags, der zum Aufnahmezeitpunkt fällig wird, das Alter überproportional mit einfließen lassen.

Das würde dazu führen, dass man junge Beitragszahler gewinnt, und Ältere abschreckt, oder irre ich mich?

Gruss Armin.

Hallo,

Hi,

danke für die Warnung.

Die eigentliche Frage blieb aber unbeantwortet.

Kann eine Versicherung einem älteren Menschen die Aufnahme in
einen Tarif seiner Wahl verweigern,

jeder Versicherungsnehmer kann in einen anderen Tarif seines Versicherers wechseln.
Aber bitte beachten, wenn die Leistungen besser werden ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich, was dann bedeuten kann - Ablehnung oder Beitragszuschlag.

oder die altersbedingte
Staffelung der Beiträge so gestalten, dass (nur um es zu
verdeutlichen) ein junger, gesunder Antragsteller 200 Euro im
Monat zahlt, ein 50 jähriger ebenso Gesunder aber 700?

Ja dies ist möglich, denn bei der PKV richten sich die Beiträge nach dem Eintrittsalter.
Allerdings werden alle Beitragsanpassungen nach dem dann zur Zeit maßgebenden Alter berechnet.
Wenn Sie meine Hinweise bei meiner ersten Antwort noch in Erinnerung haben,
habe ich darauf hingewiesen, dass man die ersparten Beiträge gegenüber einer GKV in einen Spartopf zum Auffangen dieser Beitragserhöhungen, bzw. Finanzierung der Beiträge im Alter anlegen soll.

Das würde dazu führen, dass man junge Beitragszahler gewinnt,
und Ältere abschreckt, oder irre ich mich?

Nein - beachten Sie meine Empfehlungen.

Gruss Armin.

Gruß Merger

man hört, dass die PKV dazu neige, junge Versicherte über besonders günstige Tarife zu ködern,

Wenn man so dumm ist einen Billig-Tarif abzuschließen …

und dann im Alter hemmungslos zuzuschlagen,

Du vergißt, dass auch der Versicherte im Alter „hemmungslos zuschlägt“. Sehr viele über 60-Jährigen erhalten pro jahr mehr Leistungen als sie Beiträge zahlen.

Gesellschaft gebunden ist, dass man von der Anfix- zur Melkphase übergehen kann,

Beitragserhöhungen werden nicht willkürlich festgesetzt und müssen sachlihc begründet werden (gegenüber der Aufsicht). Außerdem ist jede Beitragserhöhung, auch die für die 60-Jährigen, für das Neugeschäft mit den 30-Jährigen schädlich.

Andererseits gibt es auch das Recht, innerhalb der Gesellschaft den Tarif zu wechseln.

Ja, § 209 VVG. Aber so ganz einfach ist es nicht.

Gibt es diese „Anfixtarife“ wirklich,

Natürlich gibt es Billig-Tarife mit einfachen Leistungen.

und wenn ja, was hindert nun einen älteren PKV Versicherten daran, in einen der Anfixtarife zu wechseln, die Jüngeren angeboten werden?

Nichts, es findet ja auch täglich statt. Nur ist ein älterer selten so gesund wie ein jüngerer, sodaß für einen Älteren häufig Risikozuschläge erhoben werden, die den Wechsel unlukrativ machen.

Ein Beispiel: Wir haben eine KV-Tarifserie, die sich in Leistungen und Beitrag von einfach nach Luxus aufbauen.

Für einen völlig gesunden Antragsteller ist der Beitragsunterschied enorm. Besteht aber eine Vorerkrankung, die einen Risikozuschlag erfordert, fällt dieser beim Billigtarif deutlich höher aus, als beim Luxustarif, bei dem dann vielleicht sogar gar kein Zuschlag anfällt…

Andererseits gibt es auch das Recht, innerhalb der Gesellschaft den Tarif zu wechseln.

Ja, § 209 VVG. Aber so ganz einfach ist es nicht.

Das ist der § 204 VVG…

Hi,

Andererseits gibt es auch das Recht, innerhalb der Gesellschaft den Tarif zu wechseln.

§204 VVG.

was hindert nun einen älteren PKV Versicherten daran, in einen der
Anfixtarife zu wechseln, die Jüngeren angeboten werden?

Die eigene Dummheit und die moderaten Kosten, welche ein Versicherungsberater berechnet, der den Wechsel durchsetzt.

Ein Makler macht das nicht
-weil er da nix verdient
-weil er es sich nicht mit seinem Brötchengeber verderben möchte.

BTW:
Etwas plemplem ist es aber auch, in jungen gesunden leistungsfreien Jahren im Komfort- Tarif versichert zu sein, und im Alter (wenn mehr Leistungen beansprucht werden) in die Holzklasse wechseln zu müssen/wollen.

Thx

Armin.

Erdbeerzunge

Hallo,

Hi,

Andererseits gibt es auch das Recht, innerhalb der Gesellschaft den Tarif zu wechseln.

§204 VVG.

was hindert nun einen älteren PKV Versicherten daran, in einen der
Anfixtarife zu wechseln, die Jüngeren angeboten werden?

Die eigene Dummheit und die moderaten Kosten, welche ein
Versicherungsberater berechnet, der den Wechsel durchsetzt.

Also soll der Versicherungsnehmer abgezockt werden, toller Vorschlag.

Ein Makler macht das nicht
-weil er da nix verdient
-weil er es sich nicht mit seinem Brötchengeber verderben
möchte.

Dann wäre es sinnvoll, dem Makler die rote Karte zu zeigen und zu einer Agentur zu wechseln, denn diese sind verpflichtet dem Kunden andere Tarife anzubieten.

Manchmal ist auch ein Wechsel in einen neuen leistungsstarken Tarif sinnvoll,
denn unter Umständen könnte man da ja ein paar Euro im Monat sparen.

Gruß Merger

Guten Abend!

… sondern immer leistungsbezogene Tarife abschließen. Ergänzend sollte
man auch nicht in die PKV wechseln um Geld zu sparen, sondern
um eine bessere Leistung als in der GKV zu haben.

Welche besseren Leistungen sollen das sein? Viel mehr als das berühmte Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus kommt da nicht. Wer unbedingt alle Wechselfälle des Lebens versichert haben möchte, kann sowas separat abschließen oder man zahlt eben selbst den Zuschlag.

Und zusätzlich sollte man den ersparten Beitrag in eine
Altersversorgung anlegen,

Ja natürlich. Am besten beim gleichen Versicherungsvertreter, denn der muß ja auch zusehen, wo er bleibt.

Ich halte privatwirtschaftliche Altersvorsorge durch Zahlungen an Versicherungsgesellschaften für einen langfristig nicht tragfähigen, mit unwägbaren Risiken behafteten Weg. Die Vertreter der Branche werden den Sachverhalt anders darstellen und Kurven präsentieren, die auf Ausschüttungen aus Zeiten hohen Wirtschaftswachstums basieren.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Hallo,

Guten Abend!

… sondern immer leistungsbezogene Tarife abschließen. Ergänzend sollte
man auch nicht in die PKV wechseln um Geld zu sparen, sondern
um eine bessere Leistung als in der GKV zu haben.

Welche besseren Leistungen sollen das sein? Viel mehr als das
berühmte Ein- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus kommt da
nicht.

Ach da fallen mir viele Dinge ein: bessere Leistung bei Sehhilfen, beim Zahnersatz,
höheres Krankentagegeld, Heilpraktiker, Chefarztbehandlung im Zweibettzimmer,
Kurtagegeld, usw. usw.
Gegen Mitteilung einer Email-Adresse per PN - schicke ich gerne einen Leistungsvergleich einer PKV zur GKV.

Wer unbedingt alle Wechselfälle des Lebens versichert
haben möchte, kann sowas separat abschließen oder man zahlt
eben selbst den Zuschlag.

Sicher ist dies auch möglich - nur viele würden dann unsinnige Beiträge zahlen und so haben sie die Möglichkeit zusätzlich eine Altersversorgung aufzubauen.

Und zusätzlich sollte man den ersparten Beitrag in eine
Altersversorgung anlegen,

Ja natürlich. Am besten beim gleichen Versicherungsvertreter,
denn der muß ja auch zusehen, wo er bleibt.

Dies muss nicht sein. Wie die Altersversorgung aufgebaut wird sollte man selbst entscheiden. Möglich wäre auch z.B. Kauf einer Eigentumswohnung und diese vermieten.

Ich halte privatwirtschaftliche Altersvorsorge durch Zahlungen
an Versicherungsgesellschaften für einen langfristig nicht
tragfähigen, mit unwägbaren Risiken behafteten Weg.

Warum nicht ? Wenn überhaupt, würde ich die Rürup-Rente oder Betriebliche Altersversorgung empfehlen.

Die
Vertreter der Branche werden den Sachverhalt anders darstellen
und Kurven präsentieren, die auf Ausschüttungen aus Zeiten
hohen Wirtschaftswachstums basieren.

Völlig am Thema vorbei. Berechnungen kann man immer nur nach heutigem Stand machen.
Und bei einem schriftlichen Angebot z.B. mit Garantierente und Steuervorteilen kann sich jeder seine Gedanken darüber machen.

Gruß
Wolfgang

Gruß Merger

1 Like

Mir scheint, Du neigst zu einfachen Erklärungen und teilst die Welt in gute GKV und böse PKV ein.

Richtig daran ist, dass die PKVen versuchen, günstige Tarife anzubieten. Und dass die Kunden überwiegend jung sind, liegt in der Natur der Sache.

Die Alterungsrückstellung dient nicht in erster Linie dazu, den Kunden zu fesseln, sondern die Prämien im Alter bezahlbar zu halten.

Die Prämien können nicht beliebig erhöht werden sondern richten sich immer nach dem tatsächlichen Schadenbedarf im Tarif. Von daher ist es nicht möglich, Kunden zu melken.

Allerdings muss bestätigt werden, dass viele Unternehmen keine verantwortungsvolle Tarifpolitik betrieben haben und dadurch für negativeTarifentwicklungen verantwortlich sind. Je weniger konkurrierende Tarife das Unternehmen hat (offen oder geschlossen), desto besser für die Kunden.

Der Wechsel innerhalb des Unternehmens ist problemlos möglich, solange keine Mehrleistungen gewünscht werden. Auch die Mitnahme eines normierten Teils der Alterungsrückstellung ist für Neuverträge seit 2009 möglich.

Hoffe, ich konnte helfen.

Gruss

Barmer

Du solltest Dich vorab mit dem Kalkulationsprinzip der PKV vertraut machen. Da die meisten Krankheitskosten in den letzten Lebensjahren anfallen, kann die PKV gar nicht anders, als für 60 jährige mit einer kalkulierten Restlaufzeit von 20 Jahren die dreifache Prämie zu nehmen wie für 20 - 30 jährige.

Es ist eben keine Umlage, sondern eine Prämie nach Alter und Risiko.

Gruss

Barmer

Ein Makler macht das nicht
-weil er da nix verdient
-weil er es sich nicht mit seinem Brötchengeber verderben
möchte.

Dann wäre es sinnvoll, dem Makler die rote Karte zu zeigen und
zu einer Agentur zu wechseln, denn diese sind verpflichtet dem
Kunden andere Tarife anzubieten.

Springe bitte nicht auf die durchschaubare Polemik der Honorarberatungsfrontfrau an.Auch der Makler ist verpflichtet,dem Kundenwunsch zu entsprechen.Dafür ist er schließlich der Sachwalter des berechtigten Kundeninteresses.Und der erste,der verpflichtet ist,dem Kunden Wechselmöglichkeiten innerhalb der Gesellschaft aufzuzeigen,ist die Gesellschaft selbst.Und das unabhängig vom Status des Vertragsvermittlers.

Grüße,sapine

Hallo Sapine,

Ein Makler macht das nicht
-weil er da nix verdient
-weil er es sich nicht mit seinem Brötchengeber verderben
möchte.

Dann wäre es sinnvoll, dem Makler die rote Karte zu zeigen und
zu einer Agentur zu wechseln, denn diese sind verpflichtet dem
Kunden andere Tarife anzubieten.

Springe bitte nicht auf die durchschaubare Polemik der
Honorarberatungsfrontfrau an.Auch der Makler ist
verpflichtet,dem Kundenwunsch zu entsprechen.

Du hast völlig recht.

Allerdings gibt es auch noch vereinzelt solche Feld-Wald-Wiesen-Makler,
die sich nicht um ihre Kunden kümmern und da ist es sicherlich sinnvoll,
solch einem Makler die rote Karte zu zeigen.

Gruß Merger

Ja, § 209 VVG. Aber so ganz einfach ist es nicht.

Das ist der § 204 VVG…

Tippfehler meiniges, sorry !

Die eigene Dummheit und die moderaten Kosten, welche ein

Moderat ? Hast Du eine Ahnung ! Die Kosten sind immer vierstellig und die Berater suchen die Tarife so aus, dass die Kosten hoch werden. Ich habe meinem Berater den neuen Tarif vorgegeben, da war richtig Stimmung in der Bude, weil sein Honorar in seinen Augen zu gering wurde.

Hallo,

das möchte ich so nicht stehen lassen!

Ein Makler macht das nicht
-weil er da nix verdient
-weil er es sich nicht mit seinem Brötchengeber verderben möchte.

Ein unabhängiger Versicherungsmakler arbeitet im Auftrag des Kunden und nicht im Auftrag einer Versicherungsgesellschaft und selbstverständlich verdient er daran etwas und zwar wenn er im Rahmen einer Honorarvereinbarung mit dem Kunden sprich Versicherten, dessen Umstellung beim jeweiligen Versicherer durchsetzt.

Gruß

Die eigene Dummheit und die moderaten Kosten, welche ein

Moderat ? Hast Du eine Ahnung !

Ich habe Ahnung :wink:.

Die Kosten sind immer vierstellig und die Berater suchen die Tarife so aus, dass die Kosten hoch werden.

Komische Berater kennst Du. Ich kenne einen, der rechnet pro Stunde ab.

Ich habe meinem Berater den neuen Tarif vorgegeben, da war richtig Stimmung in der Bude, weil sein Honorar in seinen Augen zu gering wurde.

Du hast es also bei einem Tarifwechsel nach §204 VVG vorgezogen, einen Berater mit dazuzunehmen.
Und ich dachte bisher, dass Du Dich mit Versicherungen selber auskennst ;-(.

Du hast es also bei einem Tarifwechsel nach §204 VVG
vorgezogen, einen Berater mit dazuzunehmen.
Und ich dachte bisher, dass Du Dich mit Versicherungen selber
auskennst ;-(.

Es war unerläßlich einen Berater hinzuzuziehen. Die Korrespindenz mit der Gesellschaft war dermaßen juristisch, das hatte mit Versicherungen wenig zu tun und überstieg meine Kenntnisse bei weitem.