Plädoyer pro Aktien

Hi,

wenn ich so die Presse lese, schimpft zur Zeit alles auf Aktien. Die Kommentare unter Artikeln sind voll von „Wer denen noch Geld in den Rachen schmeisst ist selbst Schuld! Ich horte Gold zuhause!“ Ich bin jedoch der Meinung, dass an Aktien kein Weg vorbei geht um langfristig Gewinne zu erzielen. Hierzu muss man jedoch sehr weit streuen und halt auch mal keine 20% p.a. erwarten. Ich habe einen passiven Index-Mischfonds (keine Namen, nicht dass es heisst ich mache Werbung), der zu 60% in Aktien weltweit, Rohstoffe und Anleihen (ja, EUR-Anleihen!) investiert bzw. den entspr. Indizes hierfür folgt. Und ich muss sagen… er schlägt sich sehr wacker in diesen turbulenten Zeiten. Er bringt mir eben keine 20% p.a., aber er steht auch nicht im Minus. Wie ein guter Kapitän der durch die Wellen pflügt. Es rumpelt zwar hin und wieder mal, aber sonst alles im Griff. Und wenn das Meer ruhiger wird, nimmt er dann wieder Fahrt auf.

Wenn ich nun von Leuten (gerade aktuell in der Presse) lese die 80% ihres Ersparten durch Anlage in spanische Bankaktien verloren haben, bin ich der Meinung dass langfristig Einzelwerte einfach keinen Sinn (mehr) machen. Dazu sind die Märkte zu unberechenbar geworden. Selbst VW, die ja glänzende Aussichten haben, könnten durch z.B. eine Korruptionsklage in Milliardenhöhe in den USA aus der Bahn geworfen werden. Dann muss ich halt in 1000 Autohersteller weltweit (über den MSCI) investieren damit es mich nicht stört wenn einer ausfällt. Daher streuen soweit es geht, keine regionale Ausrichtung, etwas Rohstoffe und Anleihen zur Absicherung mit rein und alles wird gut, auf lange Sicht (20 Jahre).

Eure Meinung?

Gruss
K

Dann
muss ich halt in 1000 Autohersteller weltweit (über den MSCI)
investieren damit es mich nicht stört wenn einer ausfällt.

Hallo,

obiger Satz stört mich etwas:

Es gibt durchaus Ereignisse, die auf einen Schlag ganze Branchen umkippen lassen.

Als nach Fukushima die Ankündigung der Abschaltung der deutschen AKWs kam , wurden die Energieversorger, die als Gelddruckmaschinen galten, ganz schön notleidend.

Ich selbst habe eine Menge Geld verbrannt mit der Investition in die größte Leasingfirma für Ölbohrplatformen = Transocean.
Eigentlich dachte ich, das ist ein Selbstgänger, denn diese Platformen werden immer mehr gebraucht, aber da die das nun nicht auf die Reihe kriegen, sich mit BP und Haliburton so zu kloppen, dass die Verantwortung für die Katastrophe im Golf zumindest verteilt wird, hat das Papier sehr deutlich eingebüsst und erholt sich nur sehr langsam…

Aber prinzipiell gebe ich dir Recht: Mit einem guten Aktienmix sollte man nicht falsch liegen - spannender, als Festgeld oder Sparbuch ist das allemal

Gruss
Hummel

Genügt nicht das gute Gefühl dass du heute eine Bayer Aktie kaufst,
du hälst einen Mini Bruchteil an Bayer in EUR ausgedrückt.

Morgen hälst du immer noch einen MiniBruchteil aber in DM, neue DM, Nord EUR…
du hast in deiner neuen Währung immer noch en Anteil an der Firma.

Eine Anleihe wär doch da eher bis zur Fälligkeit zumindeast an die alten Währung gekoppelt und erst dann umgetauscht.

MfG
S.