Hallo Merrick,
mal nur vom rein militärischen, moralfreien und technischen Aspekt aus, ok?
>Den Anfang der Planung lasse ich mal weg um Gespräche über
Schuld oder „Das ist typsich für Die“-Sätze zu verhindern.
Wäre aber sinvoll für die Beurteilung der eingesetzten Truppen/Truppenteile. So kann man höchstens sozusagen mit der Gesamtheit des Materials arbeiten was aber in der Realität nicht möglich wäre.
>Nordkorea hat sich mit China zusammengetan und kriegt
gegen Südkorea.
Relativ unwahrscheinlich. Einerseits weil die Chinesen seit Jahren Rüstungsprojekte zurückstellen um die knappen Ingenieure für die Wirtschaft freizugeben, andererseits weil die Chinesen wenn schon, dann bereits seit zwanzig Jahren Nordkorea an den Hals wollen. Da wird die Liebe kommunistischer Regimes untereinander überschätzt.
>DIe USA spielen Rammbock und walzen Nordkorea zurück,
während die Verbündeten (GB, Frankreich, etc.) Packesel für
die USA spielen.
Würde so nicht klappen. Zunächst einmal müsste man sich ja auf einem Kriegsschauplatz gewaltig verstärken der weit weg ist. D.h. zunächst einmal würde der Angreifer den Vorteil haben, wenn er sich einigermaßen geschickt anstellt. Erst über die Zeit hinweg und abhängig von sehr vielen Faktoren, würde das wieder umschlagen. Aber ein weiteres Vorrücken über die ehemalige Grenze hinaus wäre in Amerika ja schon kaum durchsetzbar. Vor allem nicht, nachdem die Amerikaner ja bereits gelernt haben, dass die meisten NAZO-Partner das unabhängig von den Gründen, nicht mittragen.
>China gefällt das gar nicht und setzt seine Luftwafffe
ein, was zu einem Krieg zwischen USA und China führt.
Wenn, dann würde China wohl kaum seine Luftwaffe einsetzen sondern eher konventionelle Raketen weil es auf diesem Gebiet einfach stärker als im Bereich konventioneller Luftstreitkräfte ist.
Was hier fehlt, ist aber die nun eintretenden Bedrohung der Transportwege über See.
>Russland versuchte sich rauszuhalten wird aber durch einen
Umweg der Nordkoreansichen Truppen durch Russland mit
einbezogen und kämpft an Russ-Koreansicher Grenze.
Auch an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht marschieren die Nordkoreaner über die Grenze um irgendwohin zu kommen, aber da kommen sie nicht an, dazu ist alleine schon die „russische“ Luftwaffe zu stark. Ich setzte „russisch“ in Anführungszeichen weil hier der Faktor anderer ehemaliger Sowjetrepubliken ja außen vor gelassen wurde.
>Nordkorea verliert und China muss langsam aufgeben. Um
Diplomatisch wenigstens ein bisschen zu retten wird China
geteilt.
Das ist völliger Murx. Es gibt bereits zwei China. Einige Parteien würden eher darauf hindrücken, dass die vereinigt werden. Außerdem würde man China gar nicht soweit zurückdrängen können, das solche Verhandlungen überhaupt einsetzen würden. Da würde vorher einer die Atombombe werfen. Entweder China mit dem Rücken zur Wand oder bereits vorher Nordkorea.
>Der Westen sind die „Bösen“ Seperatisten, etc. udn im
Osten die „Guten“, die diplomatsichen etc.
Der Westen wird sich mal wieder spalten in „die bösen Cowboys“ und das „weise Europa“. Aber wie gesagt, das wird sicher nicht soweit kommen, weil vorher eine anfängt Atombomben zu schmeißen.
>Westchina will China jetzt zurück haben und versucht über
Russland in Ostchina einzufallen.
Das ist sicher falsch, selbst unter der Annahme, dass es überhaupt zu dieser Situation kommen könnte (was ich, wie oben gesagt, für unmöglich halte). Aber selbst in dieser Situation würde eine Art von chinesischer Variante eines Schlieffen-Plans keinen Sinn ergeben, da es je wegen der Kürze der Zeit zwischen Ost- und Westchina keine großen Verteidigungsanlagen gibt.
Abgesehen davon hätte man in diesem Szenario noch etliche amerikanische Truppen irgendwo in Nordkorea stehen. Was würden die tun? Zusehen?
>Aus irgendwelchen Gründen geht das Schief und Ostrussland
versinkt im Chaos.
Das ist natürlich nicht beurteilbar, weil man die „irgendwelchen Gründe“ nicht kennt.
>Rebellen übernehmen die Führung und Russland hat alle Mühe
dafür zu sorgen das der Krieg nicht weiter in den Westen
Russlands einfällt.
Das ist natürlich eher das Szenario eines Bürgerkrieges in den ehemaligen Sowjetrepubliken, bzw. eines harten Gegenschlages von Russland gegen Westchina, das daraufhin seine Kriegsziele verändern müsste. Wobei völlig unklar ist, womit die Russen so einen Schlag gegen halb China führen könnten.
>Ostasien versinkt im Chaos und bietet perfekten Raum der
zu einer neuen Machtverteilung in Asien führen könnte.
Erst einmal wäre es ein Vakuum, das bis nach Indien und bis nach Australien seine Auswirkungen zeigen würde. In den ganzen Überlegungen fehlt ja so gut wie alles und solche Sandkastenspiele erfordern einen Haufen Detailarbeit. Was ist mit den Inseln im südchinesischen Meer? Welche Rolle könnten die Seestreitkräfte spielen, die ja im Falle Chinas den modernsten Teil der Gesamtstreitmacht darstellen. Was ist mit Gegenschlägen beispielsweise auf das amerikanische Festland, evt. auch gegen Australien, Indonesien, Malaysia?
So weit erstmal.
Was sagt ihr dazu?
Murx! Weiß der Teufel wer das geplant hat, aber er sollte sich sein Lehrgeld wiedergeben lassen. Als Denkspiel amüsant, aber damit endet es auch schon.
Wo haben die Planer fehlergemacht und wie realistisch haltet
ihr das?
Die politischen Verhältnisse mal außen vor gelassen soweit wie möglich, aber dann fehlt immer noch die Einbeziehung der Truppenstärken, die Ausrüstung, die logistischen Möglichkeiten der einzelnen beteiligten Staaten. Das finale Bedrohungspotential, sprich, der Übergang von taktischen zu strategischen Atomwaffen ist ebenso nicht berücksichtigt, wie die Reichweiten von Trägersystemn, der Einsatz von Seestreitkräften, die amerikanische Luftwaffe und der Zeitrahmen in dem man Truppen verschieben kann. Das Ganze hat etwa den Charme Zehnjähriger die Stratego spielen „Mein Feldmarschall haut Dich“.
Details sind unwichtig aber es geht hier um den groben Ablauf.
Könnte das so passieren? oder wird das am Ende wie das
Planspiel für den Irakeinsatz der USA?, der das Land ins Chaos
gestürzt hat?
Das Planspiel für den Irak war ungleich besser und hat trotzdem nicht hingehauen weil eben das schon nicht tief genug in Details ging und außerdem nie die Frage nach dem „danach“ gestellt wurde.
Das Ding hier läuft eher nach dem Motto. „China fällt um“ und stellt nur die Frage nach dem „danach“ ohne sich große Gedanken zu machen, wie man überhaupt dahin kommt.
Die moralischen Aspekte sidn auch egal.
Jedenfalls für meine Frage. Es geht heir nur darum ob die
Hardliner hier Recht mit ihrer Planung haben.
Wenn sie es so vereinfacht machen, geht es bestimmt in die Hose. Um es so lächerliche zu machen, muss man ja erst mal auf ein paar dieser Schnapsideen kommen.
Gruß
Peter B.