Plantlore Begriffsgeschichte

plantlore ist mir gerade als Kapitelüberschrift in einen deutschsprachigen Fachbuch des frühen 20ten Jhdts begegnet, betreffend magischer Praktiken/Volksglauben über Pflanzen.

Kennt jemand hier die Begriffsgeschichte, weswegen dieser Neologismus damals eingeführt worden ist ?

grüße, sober

Hi,
von der falschen Schreibweise abgesehen, kann ich mir nur vorstellen, dass man sich in Deutschland dieses Ausdrucks bedient hat, um es von der „normalen Pflanzenkunde“ abzusetzen.
Im Religionsbrett ist diese Frage aber auf jeden Fall fehlplaziert.

Gruß

Jo

plant lore

plantlore ist mir gerade als Kapitelüberschrift in einen deutschsprachigen Fachbuch des frühen 20ten Jhdts begegnet, betreffend magischer Praktiken/Volksglauben über Pflanzen.

Das war und ist keine Neologismus, sondern ein Anglizismus. plant lore heißt Pflanzenkunde, so wie herbal lore Kräuterkunde oder folk lore > folklore Volkskunde. lore ist Überlieferung, Weisheit, Wissen.

„Plant lore“ hatte und hat das überlieferte Wissen von sog. „Naturvölkern“ zum Gegenstand, das in manchen Kreisen gerne als „magisches“ oder „Geheimwissen“ verhandelt wurde und wird. Insbesondere interessiert sich die plant lore natürlich auch für die an Pflanzliches assoziierten Mythen der indigenen Völker.

Der Ausdruck ist auch heute noch gebräuchlich.
Gruß
Metapher

ein Beispiel
http://www.sacred-texts.com/nam/cher/motc/motc126.htm

Im Religionsbrett ist diese Frage aber auf jeden Fall
fehlplaziert.

genau hier gehört er hin.
grüße sober

Hi,

Ok, gut, ein Anglizismus. Ansonsten ist mir das, was damit gemeint ist durchaus bewußt. Und wenn du mir ein deuscthes Lexikon nennst, das den Begriff als Teil deutscher Wissenschaftssprache ausweist freue ich mich natürlich sehr.

grüße, sober

Hi,

mit „ist auch heute noch gebräuchlich“ meinte ich nicht deutschsprachige Fachliteratur.

Warum nennt du nicht einfacherweise deine Quelle? Damit man sehen kann, was das für ein Autor ist. Wenn irgendein deutscher Autor anfangs des XX. Jhdts Spaß daran hatte, einen englischen Ausdruck in einem Buch zu verwenden, dann heißt das noch lange nicht, daß es in seiner Landessprache als ein Fachterminus „eingeführt“ ist.

Außerdem gibt es in der Esoterikszene noch andere Eitelkeiten und Moden als in den Wissenschaften. Jedenfalls ist es nicht in die Umgangssprache eingegangen wie z.B. „Folklore“.

Gruß
Metapher

Danke, ich nenne ihn dir gerne: Immanuel Löw, der selbstverständlich auch nicht irgendwer ist, sonst hätte ich das erwähnt. Frage ich mal so rum: ist dir bekannt, ob der Begriff außerhalb Löws übernahme eine Weile üblich gewesen ist, in anlehnung an Folklore später oder zeitgleich eingebürgert wurde bzw. versucht wurde, einzubürgern ? oder Abgeschafft worden ist, in der Esoterikszene wieder auftaucht oder in D. vielleicht nie ganz weg war usf. oder…oder. Meine Frage betraf die Begriffsgeschichte innerhalb der Ethnologie oder Religionswissenschaft.
Wenn nicht ist ja auch nicht schlimm, manchmal weiß einer ja was zu sowas un dich muss nicht mit 2h googlen verbringen. Wie gesagt, nicht schlimm.

grüße, sober

Danke, ich nenne ihn dir gerne: Immanuel Löw, der selbstverständlich auch nicht irgendwer ist

Allerdings. Der rabbinische Gelehrte ist sogar bis heute einer DER Fachleute in Sachen talmudischer, biblischer bzw. hebräischer und aramäischer Terminologie, und bzgl. Fauna-Terminologie weltbekannt.

Er schrieb sowohl ungarisch als auch deutsch (seine berühmt gewordene Berliner Diss z.B. und seine weiteren diesbezüglichen Publikationen), aber gerade dieser spezielle Ausdruck, den er aus der englischen damaligen Fachliteratur wohl übernahm, hat sich im Deutschen nicht durchgesetzt.

War mir auch jedenfalls inmitten des damaligen Gelehrtendeutsch von „Aramäische Pflanzennamen“ nicht als etwas Besonderes aufgefallen.

Ist ja auch kein Problem, da ohne Weiteres verständlich.

Gruß
Metapher

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