Plattenspieler aus 60er Jahre defekt

Hallo!

Wir haben einen Philips vollautaitschen Plattenwechsler Typ AG 1014-AG 1114. Dürfte aus den 60er Jahren stammen. Es ist ein komplettes Möbelstück, wo dieser Plattenspieler eingebaut ist. Wir wollten ihn nun in Betrieb nehmen, aber leider funktioniert das gute Teil nicht. Irgend etwas tut sich aber, weil wenn man zwischen den Regelstufen für die Geschwindigkeit der Platte wechselt dann vibriert es leicht. Allerdings wenn man auf den Startknopf drückt tut sich leider nichts. Vielleicht kennt sich da jemand aus bzw. ist hier in Graz (Österreich) und könnte sich das Teil mal ansehen.

Wir haben einen Philips vollautaitschen Plattenwechsler Typ AG 1014-AG 1114. Dürfte aus den 60er Jahren stammen. Es ist ein komplettes Möbelstück, wo dieser Plattenspieler eingebaut ist.
… Irgend etwas tut sich aber, weil wenn man zwischen den Regelstufen für die Geschwindigkeit der Platte wechselt dann vibriert es leicht. Allerdings wenn man auf den Startknopf drückt tut sich leider nichts.

Hallo Gabriele,

exakt dieses Modell kenne ich zwar nicht, aber in den Musikmöbeln der 1960-er Jahre wurden meistens Plattenspieler bzw. -wechsler mit Reibradantrieb eingebaut.

Der Motor sitzt meistens links vorne unter dem Plattenteller und dessen Welle ist in zwei oder drei Stufen unterschiedlich dick. Ein dünnes Reibrad aus Gummi wird mit einer Feder sowohl an die Motorwelle als auch an den Innenrand des Plattentellers gedrückt.

Der Geschwindigkeits-Steller verschiebt einfach die Höhe des Reibrads, das dann an unterschiedlich dicke Stellen der Motorwelle drückt und darurch unterschiedlich schnell läuft.

Der Motor läuft immer gelich schnell und wenn noch etwas vibriert, dann wird dies der Motor sein, der offenbar noch funktioniert.

Der häufigste Fehler ist das oben erwähnte Reibrad, das den Teller nicht mehr antreibt. Das Gummi wird mit der Zeit hart und kann dann keine Kraft mehr übertragen, die Motorwelle rutscht auf der harten Reibradoberflächee durch. Ich hatte aber auch schon (seltene) Fälle, bei denen das Gummi fast flüssig wurde, langsam nach unten gelaufen ist und dabei einiges verschmutzt hat.

Leider sind die Reibräder schwer zu bekommen, ich kenne zurzeit keine Quelle.

Du kannst mal den Tonarm mit der Nadel auf eine Schallplatte legen und den Teller langsam von Hand drehen. Wenn die Wiedergabe dann funktioniert, ist wenigstens „nur“ der Antrieb defekt.

Den Plattenteller kann man abnehmen, der ist meistens mit einem Sprengring oder ähnlich in der Mitte gesichert. Vielleicht kann auch ein handwerklich etwas geschickter Mensch, der sich nicht unbedingt mit der alten Audiotechnik auskennt, den Fehler finden.

Ich wohne nicht in der Nähe von Graz und kann mir das Gerät nicht ansehen.

Bernhard

Wozu?
Hallo Gabriele,

zusätzlich zu den sehr fachmännischen Ausführungen von Bernhard noch eine Frage bzw. Anmerkungen von mir:
Wozu möchtest du den Plattenspieler wieder in Gang bekommen? Wenn es nur aus Freude daran ist, dass es wieder läuft, ist das OK.
ABER:
Dieser Plattenspieler hat (wie eigentlich alle von Ende 50er/Anfang 60er) ein Kristall-Tonabnehmersystem und einen, darauf abgestimmten recht schweren Tonarm. Es dürfte sehr sehr sehr schwer sein, dafür heute noch neue Nadeln zu bekommen.
Außerdem werden durch die hohen Auflagekräfte die Schallplatten recht schell abgenutzt.
Also, wenn du noch Vinyl- oder gar Schellack-Schätze im Plattenschrank hast, solltest du diesen Lieblingen solch einen Plattenspieler/Tonabnehmer nicht antun!
Hinzu kommt, dass nach meiner Recherche dieser Plattenspieler (sofern er nicht später aufgerüstet wurde) nur ein Mono-System hat. Alle Stereo-Platten würden also nur mit starkem Klangverlust abgespielt.
Wenn es also um’s Abspielen von Schallpatten geht, lieber etwas moderneres kaufen, mit Magnet-Tonabnehmer. Es gibt ja immer noch/wieder Plattenspieler zu kaufen. Und man bekommt sogar moderne Magnettonabnehmer mit Nadeln für Schellack-Platten.

Vielen Erfolg beim Reparieren - aber vorsicht beim Plattenhören.

Gruß, Andreas

Hallo Andreas.
Gedanke mich bei dir für diese Informationen. Im Grunde ist es nur die Neugierde, ob das Teil funktioniert. Wir haben ein paar Platten dazu bekommen, mit denen wir das Gerät ausprobieren können. Aber danke auch für deine hilfreiche Information, bezüglich Abspielen von Schallplatten, dass dies nicht ratsam wäre. Wir werden uns dann doch wohl einen neuen Plattenspieler zulegen.

Gabriele

Sollte natürlich ‚bedanke‘ heißen :wink: