Plötzlicher Abfall von PH-Wert und KH-Wert

Hallo!

Hat jemand von euch eine Ahnung, was die Ursache für folgendes Problem sein könnte:

Anfang der letzten Woche hatte einer unserer Marmor-Panzerwelse plötzlich über Nacht „Glotzaugen“ und „struppige“ Schuppen bekommen. Eine sofortige Überprüfung der Wasserwerte ergab: Nitrit und Nitrat perfekt; Gesamthärte etwas niedriger als normal, aber noch im „grünen Bereich“ ( bei 9 statt wie sonst bei 10 oder 11). Der PH-Wert war jedoch dramatisch gesunken auf 5 !!! und die Karbonathärte lag bei 1 bzw. unter 1 ( Farbumschlag schon beim ersten Tropfen Testflüssigkeit). Auf anraten unseres Zoohändlers habe ich dann mit einem KH-Erhöher ( Pulver ) reagiert. Der PH-Wert erholte sich auch schon nach 2 „Behandlungen“ auf zumindest schon mal wieder 6,5, inzwischen liegt er wieder bei 7 - 7,5. Der KH-Wert brauchte aber 4 Tage ( laut Herstellerhinweis, sollte man nur einmal pro Tag die entsprechende Dosis für die Wassermenge des Aquariums zugeben, um keine zu plötzliche Änderung zu verursachen), bis er wenigstens wieder auf 3 war, inzwischen liegt er wieder bei 5, was seit Jahren unser „Normalwert“ ist…

Der eine „befallene“ Panzerwels hat´s leider nicht überlebt. Bei einem anderen, bei dem am 2. Tag eine Veränderung an der einen Kieme auftauchte ( ist inzwischen wie ein Loch), fürchte ich, daß er es letztendlich auch nicht überleben wird. Die anderen Fische scheinen zum Glück alles gut überstanden zu haben. Aber ich wüßte natürlich schon gerne, wo diese dramatische Wasserveränderung auf einmal herkam. Wir haben in letzter Zeit eigentlich keine größeren Veränderungen am Becken ( 160 Liter übrigens ) vorgenommen, keine neuen Fische, Pflanzen oder anderes. Nur einen größeren Java-Farn haben wir rausgenommen. Aber kann davon die Wasserhärte beeinflußt werden??

Für Ideen und Tipps zur Ursache wäre ich sehr dankbar und natürlich auch für Anregungen, wie wir solchen Katastrophen vorbeugen können. Ich möchte eigentlich nicht regelmäßig dieses Pulver ins Becken kippen.

Danke schon mal und einen schönen Feiertag noch,
Silke

Hallo silke,
welche Filtermassen verwendest Du?
Grüße
Raimund

Hallo Raimund,

wir haben einen Eheim-Außenfilter, der mit Siporax und Zeolith bestückt ist ( und natürlich mit den zum Filter passenden Vlies- bzw. „Schwamm“-Matten). Das funktionierte bisher prima. Wir haben das Aquarium jetzt über 3 Jahre und hatten mit dem Wasser bislang nie irgendwelche Schwierigkeiten…

Gruß,
Silke

P.S. Dass wir das Becken seit 3 Jahren haben, heißt natürlich nicht, daß der Filter seit dem nicht sauber gemacht wurde *ggg*…

Hallo Raimund,

wir haben einen Eheim-Außenfilter, der mit Siporax und Zeolith
bestückt ist ( und natürlich mit den zum Filter passenden

hallo Silke,
was ist dieses Siporax Zeolith?
Ich verwende so etwas nicht.
Mein Filter ist nur der Schwamm
Aber erkläre mal!

Grüße
Raimund

Hallo Silke

Also ich weiß, das durch Gärungen, oder vielleicht kann man besser sagen, allgemein durch bakterielle und andere Zersetzung Säuren entstehen können.
Es spielt auch eine Rolle, welche Eigenschaften das neue Wasser hat,
also welchen KH und PH Wert neues Wasser hat, was Du auch selbst erkannt hast.
Ich habe als 2 Tips:
Statt PH-Erhöhungspulver kann man gefälltes Calziumcarbonat mit ins neue Wasser rühren.
Das bindet Säuren sehr zuverlässig ohne das Risiko das Wasser zu stark alkalisch zu machen. Es ist geeignet, das Wasser schnell auf neutral zu bringen. Allerdings wird das Wasser für 1 Tag getrübt, je nach Filtermasse.
Dann ist es außerdem so, das die Fische durch saures Wasser anfällig für Infektionen werden.
Wenn das Wasser wieder in Ordnung ist und die Fische krank geworden sind, kommen Medikamente in Frage.

MfG

Hallo Raimund,

also Siporax und Zeolith sind zwei Filtermaterialien, die in etwa folgendermaßen funktionieren ( bin chemisch nicht so bewandert, also mögen mir Ungenauigkeiten verziehen sein *ggg*):
Siporax tut selber eigentlich nix. Es sind kleine Röhrchen aus einem besonders porösen Material (sieht aus wie unglasierte Keramik, ist laut Packunsangabe ein Silikat). Durch die poröse Struktur können sich besonders gut die im Filter arbeitenden Bakterien ansiedeln, so daß mehr davon im Filter sind und dadurch der Schadstoffabbau (besonders Nitrit/Nitrat) vermehrt wird.
Zeolith sind kleine Steinchen eines bestimmten Minerals (eben Zeolith), die aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung zum einen Schadstoffe ( wie Schwermetalle u.ä.) binden und gleichzeitig bestimmte chemische Prozesse bewirken ( nennt sich Ionenaustausch), die Nitrat und Phosphat abbauen bzw. umbauen und dadurch unschädlich machen.
Wir haben unseren Filter damit folgendermaßen bestückt: unterer Bereich Siporax, dann eine Vliesmatte, dann Zeolith und zuletzt die gröbere Schwammmatte.
Über die ideale Reihenfolge gibt es wohl mehr Meinungen als Aquarianer, aber wir haben sie so von der Vorbesitzerin so übernommen und damit fährt das Becken jetzt schon seit fast 10 Jahren ( 3 davon bei uns) prima…

Das Siporax spül ich übrigens bei der Filterreinigung nur gründlich ab. Das Zeolith ersetze ich ab und an teilweise, weil die ionentauschende Wirkung mit der Zeit nachläßt ( man kann es auch irgendwie wieder „aufladen“, aber das ist mir zu kompliziert *ggg*).

Grüße,
Silke

Hallo Matthias,

Danke für deine Tipps! Wo genau kriegt man denn gefälltes Calziumcarbonat her ( von Chemie hab´ ich eigentlich ziemlich wenig Ahnung :wink:) )?

Dass das saure Wasser die Fische anfällig macht, hab ich auch schon gelernt. Die beiden betroffenen Panzerwelse sind auch beide noch in der „schlechten“ Phase erkrankt. Der eine ist ja schon tot. Der andere hält sich nur noch an der Wasseroberfläche auf. Er hat heute Nachmittag einen „Termin“ bei unserem Zoohändler, der ein ausgezeichneter Diagnostiker für Fischkrankheiten ist und hoffentlich noch ein passendes Medikament verordnen kann…Mal sehen, was dabei herauskommt…

Gruß,
Silke

Hallo Silke,
kenn das Zeug. Ist eine reine mechanische filterung. Dort setzen sich die guten Bakterien an um Schadstoffe umzuwandeln.
Und jetzt bin ich echt überfragt.
Schwankungen im PH-Wert ist eigendlich ganz normal. Nur nicht in so einem Umfang.
Extreme Scheankung kommen oft bei dGH Werten von 2-3 vor, wenn man zusätzlöich ansäuert (eichenextrtakt, Torf, usw) Da muss man höllisch aufpassen dann einem der PH-wert nicht in den keller rutscht.
Doch bei einem dGH von 8-9?
Da puffert die Härte so etwas ab.
Ich hatte „gehofft“ Dich bei einer Filtermasse zu „erwischen“ bei der ich sagen kann: „jaaaaa, das ist ja gaaaaanz klar!“
Pfeifendeckel! wieder nichts! *gg*
Als Abhilfe kann ich mir nur noch eines vorstellen: einen kalkhaltigen Dekostein. Nicht zu klein1
Grüße
Raimund

Danke für deine Tipps! Wo genau kriegt man denn gefälltes
Calziumcarbonat her

Hallo Silke
In der Apotheke kann man das kaufen. Ein feines weißes Pulver.
Es kann aber sein, das bei Dir noch ein anderer Fehler vorliegt.
Bei mir war es aber das richtige, ins neue Wasser Calziumcarbonat zu geben. Auch wenn ich ein Häufchen davon auf dem Grund hatte, wurde der im Laufe der Zeit kleiner.
Eventuell ist das nicht verträglich mit Methoden, welche mit Huminsäuren arbeiten, aber Torf kommt bei mir sowieso nicht rein.

Wasseroberfläche auf. Er hat heute Nachmittag einen „Termin“
bei unserem Zoohändler, der ein ausgezeichneter Diagnostiker
für Fischkrankheiten ist und hoffentlich noch ein passendes
Medikament verordnen kann…Mal sehen, was dabei

Tja, kannst Du machen, aber die Zoohändler geben einem auch gerne Sachen, Die man eigentlich nicht unbedingt braucht.
Ansonsten wünsch ich alles gute für Deine Fische.

MfG
Matthias

Hallo Matthias und Silke,

Bei mir war es aber das richtige, ins neue Wasser
Calziumcarbonat zu geben. Auch wenn ich ein Häufchen davon auf
dem Grund hatte, wurde der im Laufe der Zeit kleiner.

Zuerst beneide ich Dich um dein Wasser - die meisten Aquarianer kämpfen eher mit zu kalkreichen Wasser…
Das Aquarienwasser mit Kalk zu versetzen (egal ob als Kalkstein oder in chemisch reinerer Form) ist natürlich das Mittel, die Härte zu erhöhen. Aber dabei wird auch die Gesamthärte erhöht, was unter Umständen nicht erwünscht ist. Wenn es nur um die Carbonathärte geht, ist Natriumhydrogencarbonat (Speisesoda) zweckmässiger. Die notwendige Menge kann man einfach berechnen, aber vorsichtige Zugabe (und Messen) ist trotzdem sinnvoll, vor allem, wenn die Zugabe ins besetzte Aquarium erfolgt.

Eine andere Frage (an Silke): wie kommt man bei neutralem pH zu einem Aquarienwasser, das „normale“ GH, aber nur minimale KH hat? Entweder herrscht ein akuter CO2-Mangel durch übermässige Pflanzenwuchs oder das Wasser enthält Calcium nur als Gips oder in Form anderer „Nicht-Carbonate“. Beides überrascht mich etwas. Dumme Frage daher: bist du sicher, dass die Test stimmen?

Eventuell ist das nicht verträglich mit Methoden, welche mit
Huminsäuren arbeiten, aber Torf kommt bei mir sowieso nicht
rein.

Hängt etwas vom Besatz ab - jedenfalls wirken Torf und Huminsäuren ziemlich exakt in die unterschiedliche Richtung…

Grüsse,
Bernd