Hi Sandro
Leider sind zwei Schrauben werkseitig verplombt und lassen
mich nicht die Platine entnehmen.
Du müsstest ein wenig genauer beschreiben, wie die Plomben genau konstruiert sind, ich habe hier leider kein baugleiches Laptop um selber nachzusehen. Genau genommen hatte ich noch nie eins wo das Mainboard mit Plomben festgetackert war - bist Du denn sicher, dass Du da nicht irgend etwas Anderes im Visier hast was mit der Mainboardbefestigung nichts zu tun hat, etwa die Befestigung eines Kühlkörpers, oder eines Sockels für ein Cardbus Laufwerk oder sowas?
Du bist sicher? Dann habe ich noch ein paar Ideen …
Generell kenne ich aber aus der Alarmanlagentechnik nur drei Möglichkeiten:
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Spezialschrauben mit Sicherheitsköpfen. Falls meine recht umfangreiche Sammlung an Spezialbits versagt, verfahre ich mit diesen Schrauben wie im folgenden Punkt für Schrauben ohne Fassung im Kopf beschrieben.
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Glatte, und/oder versenkte Köpfe, aber immerhin ein feststehender Stift. Das Teil lässt sich also nicht leer herumdrehen, und das ist seine Schwachstelle. Man körnt die Mitte des Kopfes vorsichtig an, und bohrt dann mit einem Bohrer, der ein wenig kleiner ist als der Kopfdurchmesser, den Kopf weg. Eine Ständerbohrmaschine ist dabei ungemein nützlich. Sobald der Bohrer sich so weit in den kopf gearbeitet hat dass er auf den Schraubenbolzen trifft (der ja viel kleiner ist) geht der Kopf als eine Art Scheibe ab. Man hört dann sofort auf zu bohren. Entnimmt man danach das Board, stehen noch etwa 2mm Bolzen über (die Platinendicke), man kann den Restbolzen idR mit einer guten Zange fassen, etwas flach quetschen und dann herausdrehen.
Steht der Kopf vor, ist aber nicht zu fassen, kann man auch mit einer feinen Säge (ich nehme einen eingespannten Dremel mit Sägeblatt) einen Schlitz hineinsägen und die Schraube mit einem flachen Schraubendreher herausdrehen.
Dreht das Teil sich dagegen durch, dann ist das ein echtes Problemteil. Ich habe nur eine Lösung für den Fall, dass man auf der Rückseite an das Teil heran kommt, und die ist irre aufwändig. der Trick: ich bohre von beiden Seiten gleichzeitig. Eine Seite dreht natürlich durch, aber auf der Anderen nimmt der Bohrer einen Span. Ab und zu wechselt die spanabhebende Seie, das stört aber nicht. Eine von beiden Seiten ist irgendwann durch. Dazu habe ich mir eine Vorrichtung gebaut für die Ständerbohrmaschine. Oben bohrt die Ständerbohrmaschine, und von unten mein Akkuschrauber. Beide Bohrer sind also sicher geführt, das verplombte Teil halte ich mit der Hand dazwischen, den Vorschub mache ich mit der Ständerbohrmaschine. Solcherart verbolzte Platinen hatte ich noch nie, aber ich hatte welche die so ähnlich mit einer Art Hohlniete festgetackert waren, diese dreht durch, damit man sie nicht ausbohren kann.
Selten habe ich Teile, bei denen die Rückseite nicht zugänglich ist. Vergleichbar ist auchd er Fall dass eine Schraube mit vergossener Gegenmutter ausgedreht wurde und sich nicht mehr fassen lässt. Für diese Problematik habe ich keine gute Lösung. Diese Konstruktion ist so gemacht dass man etwas kaputt machen muss, um sie zu entfernen, man kann sich nur aussuchen, ob man das Gehäuse opfert, oder die Platine.
Ich denke aber, dass die Plomben feststehen, schließlich liefert Siemens Mainboards für Esprimos als Ersatzteile, und irgendwie müssen die Siemensianer das alte Board ja auch rausnehmen, ich kann mir schlecht vorstellen, dass sie es dazu auseinanderbrechen, die Gefahr, das Gehäuse zu beschädigen, wäre zu hoch. Also werden sie den Kopf - wenn die Plombe so konstruiert ist wie ich es mir vorstelle (feststehend(eingeschraubt)- auch wegbohren.
Gruss Armin.