Liebe Experten!
Ich bin noch nicht so lange an der Berufsschule, an der ich momentan unterrichte und habe deren System der Stundenanrechnung noch nicht verstanden, Kollegen oder Sekretärinnen wollen/können auch nicht so recht.
Es geht um Folgendes:
Es handelt sich um eine Berufsschule in Rheinland-Pfalz mit vielen unterschiedlichen Bildungsgängen, bspw. Teilzeit-Berufsschule, BF1 und BF2, Berufliches Gymnasium, BOS 1 und BOS2.
Ich als Lehrer muss jeden Monat eine Übersicht erstellen über ausgefallene und zusätzlich gegebene Stunden, und da tauchen für mich immer wieder Widersprüche auf:
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Berufsschulklassen machen ihre Theorieprüfung 6 Wochen vor den Sommerferien und besuchen danach nicht mehr die Schule. Für die ausfallenden Stunden muss ich mir Minusstunden aufschreiben. Es ist dann aber keineswegs so, dass ich zuhause bleiben kann: In der ursprünglichen Unterrichtszeit muss ich dienstbereit im Lehrerzimmer sitzen. Ich habe also Minusstunden, obwohl ich die Zeit in der Schule war und keineswegs frei hatte.
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Wenn ich in der näheren und weiteren Umgebung Gespräche wahrnehme mit Ausbildern, wodurch ich manchmal 3-4 Stunden unterwegs bin, kann ich mir dafür keine Plusstunden anrechnen lassen.
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Desgleichen gilt bei uns bei Praktika: Wenn eine Klasse im Praktikum ist, muss ich mir Minusstunden aufschreiben, obwohl ich für diese Stunden im ersten Halbjahr mehr Stunden im Stundenplan stehen habe (also bspw. 26 statt 24 Stunden Unterricht pro Woche). Ich habe die Stunden also vorgearbeitet, muss dann aber trotzdem in der Schule dienstbereit sitzen.
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Blockklassen werden mit dem Faktor 0,8 berechnet, obwohl ich bis zur letzten Ferienwoche unterrichte, faktisch also den Faktor 1 unterrichte. Wie kann das rechtens sein (Bei Ausbildungsberufen wird das 3.Lehrjahr früher entlassen, 1. und 2.Lehrjahr haben aber Blockunterricht bis zu den Ferien).
Es gibt da noch viele weitere Unklarheiten. Keiner will es mir mal so richtig erklären, deshalb wüsste ich gerne
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ob das fest irgendwo geregelt ist für Schule in Rheinland-Pfalz (In der Arbeitszeitverordnung für Lehrkräfte steht nichts dazu)
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ob jede Schule das so festlegen kann, wie sie will
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ob es die Möglichkeit gibt, dass man sich aussuchen kann, ob man Minusstunden nimmt oder dienstbereit vor Ort ist
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Ob ich, wenn ich als Schwerbehinderter eine Stundenreduzierung auf 22 Stunden habe, trotzdem dazu „verdonnert“ werden kann, im ersten Halbjahr 30 Stunden/Woche zu unterrichten, um die Ausfallstunden am Ende des Jahres vorzuarbeiten.
Ich verstehe dieses Durcheinander nicht und letztlich auch nicht, wie die. Minusstunden gehandhabt werden. Einige Kollegen sagen, es hätte noch nie jemand welche abarbeiten müssen (außer bei ein paar Vertretungen), aber ich weiß von Kollegen, dass die im ersten Halbjahr manchmal 32 Unterrichtsstunden pro Woche haben. Mich würde das umbringen…
Ich wäre sehr dankbar für genauere Informationen zu dem Thema
Danke und Gruß, Diva