Plus plus Genitiv?

Ih grüße euch,

weiter unten schrub ich:

(deutsch-Standarddeutsch und österreichisch-Standarddeutsch+der diversen Dialektausdrücke).

Gesprochen: plus der diversen Dialektausdrücke.

Nun bin ich , weil plötzlich verunsichert, auf die Suche gegangen, ob die Präposition „plus“ im Sinne von „ergänzt um“, „vermehrt um“ tatsächlich den Genitiv erfordert und finde keine präzise Angabe…selbst canoo bietet den Ginitiv, Dativ und den Akkusativ an.

Regional unterschiedlich?
Eventuell veraltet?

Bitte um Hilfe.

Lieben Gruß, Maresa

Hallo Maresa,

Deine Frage ist wirklich interessant und das Problem scheint mir sehr wichtig. Ich bin nicht sicher, die richtige Antwort zu wissen. Da kenne ich aber einen Experten der deutschen Sprache. Falls der nicht gerade Weihnachtsferien hat, werde ich ihn für Dich konsultieren und Dir das Ergebnis in den nächsten Tagen mitteilen.

Schönen Abend und liebe Grüße

hneu

Hallo Maresa,

auch der Duden erkennt die drei Kasus als korrekt an (aber dort darf ja ohnehin alles rein, was oft und lange genug aus Mündern und Schreibwerkzeugen in die Öffentlichkeit gelangt):
_ Grammatik - Präposition mit Genitiv, Dativ oder Akkusativ_
http://www.duden.de/rechtschreibung/plus_Praeposition

Seltsamerweise verlangt er bei dem Synonym zuzüglich eigentlich den Genitiv, mit Ausnahmen:
Grammatik
Nach der Präposition »zuzüglich« steht der Genitiv:
_- zuzüglich der Versandkosten

  • zuzüglich eines vereinbarten Betrags_
    Ein allein stehendes, stark gebeugtes Substantiv bleibt im Singular gewöhnlich ungebeugt:
    - zuzüglich Porto
    Im Plural wird »zuzüglich« mit dem Dativ verbunden, wenn der Genitiv nicht erkennbar ist:
  • zuzüglich Beträgen für Verpackung und Versand
    http://www.duden.de/rechtschreibung/zuzueglich

Nehmen wir’s halt, wie’s is!
Liebe Grüße
Pit

P.S.: Dein Vertipper

selbst canoo bietet den G i nitiv, Dativ

nimmt dem Wort irgendwie etwas von seiner grammatikalischen Grausamkeit :wink:

Servus und guten Morgen, Pit,

Im Plural wird »zuzüglich« mit dem Dativ verbunden, wenn der
Genitiv nicht erkennbar ist:

das ist ein interessanter Aspekt in meinen Überlegungen, weil möglicherweise diese Regel die Einzahl aufweicht und die daher nicht mehr bestimmbar oder definierbar ist.

Und wer erkennt heutzutage schon einen Genitiv…*lach*

Danke für deine Antwort.

P.S.: Dein Vertipper

selbst canoo bietet den G i nitiv, Dativ

nimmt dem Wort irgendwie etwas von seiner grammatikalischen
Grausamkeit :wink:

Da habe ich doch nun wirklich herzlich gelacht…in memoriam…

Das mag - ich gestehe Kindheitssünden - daran liegen, dass ich einst - warum weiß ich nicht, Schwierigkeiten hatte, Gen i tiv zu schreiben…ich schrub immer "Gen e tiv…wie viele heute noch immer. Horribile dictu…lies dir da mal nur den Anfang durch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Genitiv

Das „e“ habe ich radikal ausgemerzt, aber ich schreibe …natürlich bewusst *G*… zwar nicht immer, aber doch zu Sicherheit zwei „is“ (ohne Apostrophitis sieht das schon komisch aus…odr?)…eines wird schon stimmen!

Guats und vergnügtes Nächtle, J.

1 Like

Hallo, Hamburger (???) neu,

danke dir für dein Engagement …ich bin echt interessiert, ob deinem Experten eine Erklärung jenseits meinen kleinen Überlegungen einfällt…oder ob es womöglich sogar eine Regel dafür gibt.

Vielen Dank für deine Antwort und ich freue mich auf weitere Ergebnisse,

liebe Grüße, Maresa

Hallo.

P.S.: Dein Vertipper

selbst canoo bietet den G i nitiv, Dativ

nimmt dem Wort irgendwie etwas von seiner grammatikalischen
Grausamkeit :wink:

Also ich finde den Genitiv schön.
So er denn benutzt wird.
Was umgangssprachlich nur selten vorkommt.
(Warum eigentlich?)

Gruß, Nemo.

Hallo Maria Theresa,

weiter unten schrub ich:

jedenfalls schrubbtest du nicht, ein Verdienst der Emanzipation plus ??? Fortschritt(s).

die Präposition „plus“ im Sinne von „ergänzt um“,

Regional unterschiedlich?
Eventuell veraltet?

Ich lehne mich hier mal ganz weit aus dem Fenster, und vermute, dass „plus“ überhaupt keine Präposition ist, sondern ein Symbol der Mathematik.

Und dass sich ein Sprecher nur dann des Plus’ bedienen sollte, wenn er sich bewusst ist, dass er sich hart am Rande des sprachlichen Witzes oder Wortspiels bewegt, wie „noch und nöcher“. Da fragt sich ja auch keiner, was der Superlativ zu noch ist, „am nöchsten“?

Genausowenig ist die Frage zulässig, welcher Fall auf diese „Präposition“ folgt. Mein Tipp wäre, den Fall zu verwenden, der auch nach einem „und“ folgen würde, also den, der dem Wort vor dem plus/und zugedacht wurde.

Ich gedenke seiner und deiner. Ich gedenke seiner plus deiner.
Ich denke an dich und an ihn. Ich denke an dich plus an ihn.
Ich gebe mir und dir. Ich gebe mir plus dir.

Aber abgesehen davon, ob diese Beispiele gut sind, und es andere gibt, die nach einem Fall zu verlangen scheinen, „plus“ ist außerhalb von Formeln schon schlechter Stil an sich. Demnächst gibt’s auch noch des Verb „plussen“.

Hoffe, trotz allem hilfreich gewesen zu sein, plus deinen Scharfsinn potenzt zu haben, Zoelomat

.
Servus Gnädigste :wink:

danke dir für dein Engagement …ich bin echt interessiert, ob
deinem Experten eine Erklärung jenseits meinen kleinen
Überlegungen einfällt…oder ob es womöglich sogar eine Regel
dafür gibt.

zu Deiner plus-Frage weiß ich nix,
aber beim obigen Satz hätte ich nach „jenseits“ den Genitiv genommen.

Der DUDEN gibt meinem Bauchgefühl recht:
http://www.duden.de/rechtschreibung/jenseits_gegenue…

Nix für ungut + Gruß

.

Meine Allergnädigste:smile:)

wie recht du doch hast.

Kann ich nur durch eine generelle Genitiv-Verwirrung durch häufige Verwendung in diesem Thread erklären. Keinesfalls wollte ich ihm den „Sick-Tod“ angedeihen lassen, dazu habe ich ihn zu gerne:smile:)
Danke für deine Aufmerksamkeit und lieben Gruß aus dem Waldviertel, J.

Hallo,

weiter unten schrub ich:

Schrub ist eine altbekannte Forums-Form, die nicht zu ernst genommen werden sollte.

Ich lehne mich hier mal ganz weit aus dem Fenster, und
vermute, dass „plus“ überhaupt keine Präposition ist, sondern
ein Symbol der Mathematik.

Nun ja, nicht nur in den diversen Wörterbüchern findet es sich sowohl als Präposition, als Adverb und auch als Nomen.

Ich würde es daher nicht wirklich nur als ein „Symbol“ bezeichnen.

Während sich mein ursprüngliches Beispiel relativ leicht umschreiben ließe, gibt es durchaus auch Beispiele in der der gesprochenen Sprache, die sich nicht oder nur sehr schwer ohne das gesprochene „plus“ ausdrücken lassen.

Es hat plus 20 Grad bei uns (geschrieben +20°), ist schwer zu umschreiben.
Die Börse ist im Plus (Nomen), wo auch geschrieben „Plus“ stehen muss (die Börse ist im + geht gar nicht)

Und dass sich ein Sprecher nur dann des Plus’ bedienen sollte,
wenn er sich bewusst ist, dass er sich hart am Rande des
sprachlichen Witzes oder Wortspiels bewegt

Das glaube ich auch nicht, dass man sich dabei am Rande des sprachlichen Witzes bewegt:smile:)

Genausowenig ist die Frage zulässig, welcher Fall auf diese
„Präposition“ folgt.

Wenn „plus“ als Wort verwendet wird, muss es natürlich auch gemäß der Wortgrammatik und ihrer Folgen verwendet werden.

Mein Tipp wäre, den Fall zu verwenden,
der auch nach einem „und“ folgen würde, also den, der dem Wort
vor dem plus/und zugedacht wurde.

Funktioniert mit „und“ natürlich nicht immer - selbstverständlich stehen nach „plus“ und „und“ andere Fälle.

Ich kann zwar sagen:
eine hohe Anfangseinlage plus einer kleinen monatlichen Einlage. Mit und kann ich natürlich nicht den Genitiv verwenden.

„plus“
ist außerhalb von Formeln schon schlechter Stil an sich.

Hmm…dann schreiben aber viele Autoren schlechten Stil. Aber der Meinung kann man natürlich sein.

plus deinen
Scharfsinn potenzt zu haben

was immer du mit meinem Scharfsinn gemacht hast, ich nehme es als Kompliment im Sinne von potenziert haben (mit Verbum ist der „Fall plus“ natürlich auch klar:smile:)

Lieben Gruß aus dem Waldviertel Maresa

Moin,

bei „+“ oder „plus“ hat man die Wahl. Wenn ich nun dein Zitat im Original und Zusammenhang lese:

…geläufig ist sie mir durch meine „deutsche Zweisprachigkeit“ (deutsch-Standarddeutsch und österreichisch-Standarddeutsch+der diversen Dialektausdrücke). … mehr auf http://w-w-w.ms/a4f7qd

dann bleibt für mich, unter Zuhilfenahme der einfachen Fragestellungen „wessen? wem? und hier durch wen oder was?“, eigentlich nur der Akkusativ möglich:

…geläufig ist sie mir durch meine „deutsche Zweisprachigkeit“ (deutsch-Standarddeutsch und österreichisch-Standarddeutsch + de n diversen Dialektausdrücke n.

Gruß
nasziv

Servus,

bei „+“ oder „plus“ hat man die Wahl.

genau - so steht es ja auch in den diversen Grammatiken

…geläufig ist sie mir durch meine „deutsche Zweisprachigkeit“ (deutsch-Standarddeutsch und österreichisch-Standarddeutsch+der diversen Dialektausdrücke). … mehr auf http://w-w-w.ms/a4f7qd

dann bleibt für mich, unter Zuhilfenahme der einfachen
Fragestellungen „wessen? wem? und hier durch wen oder was?“,
eigentlich nur der Akkusativ möglich.

Das war ja eben genau die Frage und da die Grammatiken alle drei Möglichkeiten vorschlagen, ist deine natürlich auch zu akzeptieren.

Lässt man übrigens den Artikel weg, ist es schon wieder nicht klar:

[…]+diverser Dialektausdrücke…

…geläufig ist sie mir durch meine „deutsche Zweisprachigkeit“
(deutsch-Standarddeutsch und österreichisch-Standarddeutsch +
de n diversen Dialektausdrücke n.

Wieso streichst du mir „meine deutsche Zweispachigkeit“ durch?

Hat das was mit meiner Frage zu tun?

Lieben Gruß aus dem Waldviertel, Maresa

Hallo Maresa,

Das war ja eben genau die Frage und da die Grammatiken alle drei Möglichkeiten vorschlagen, ist deine natürlich auch zu akzeptieren.

Die Möglichkeiten richten sich aber nach dem Gesamtsatz, nehme ich mal jetzt an. Ich kann nicht einfach Genitiv oder Dativ wählen, nur weil es umgangssprachlich und geschliffen oder lustig klingen mag. Nicht alle Poothschen Sprachvergewaltigungen finden Eingang in Duden und so.

Lässt man übrigens den Artikel weg, ist es schon wieder nicht klar:

Ich meine doch.

[…]+diverser Dialektausdrücke…

Es müsste daher „+ diverse n Dialektausdrücke n“ lauten (im Zusammenhang des gesamten Satzes). Der Akkusativ bleibt bestehen.

Wieso streichst du mir „meine deutsche Zweispachigkeit“ durch?

Nur zur Verdeutlichung, dass sich der Akkusativ auf deutsch-Standarddeutsch… bezieht. Das andere kann man getrost weglassen, wenn es um Klärung des Kasus nach dem + geht:

…geläufig ist sie mir durch mein deutsch-Standarddeutsch und österreichisch-Standarddeutsch+diversen Dialektausdrücken

Hat das was mit meiner Frage zu tun?

Einerseits Ja, andererseits wieder Nein :smile:

Gruß
nasziv