Podest OSB-Platten Maße

Hallo,

ich will mir in meiner Wohnung in einer Ecke ein Podest zusammenzimmern.

Maße: 2270x3360mm

verlegt werden sollen OSB-Platten (1840x675mm), was lustigerweise mit der Maßen recht gut hinkommt (wenig verschnitt), da 5x675mm = 3375mm

für Unterlattung dachte ich an 24x94mm Bretter, die als Kreuzmuster verlegt werden. an den Stößen der OSB-Platte dachte ich an etwas breitere Unterlattung (vllt 36mm o.Ä.)

Frage: wie groß ist sinnvollerweise der Abstand zwischen den Brettern zu wählen bei einer 15mm starken OSB-Platte. ich dachte da so an 400mm.
Ist das zu viel? aufs Podest sollten Couch und Sessel und ein kleiner Tisch, sowie neben der Katze ab und an auch mal … Menschen :smile:

ich will (natürlich :wink: die investitionskosten für die Unterlattung recht gering halten und daher keine 10cm-Abstände oder so reinwurschteln.

Danke im Voraus für die tipps

Der Einbau von Lagerholzkonstruktionen ist Teil des Zimmer- und Holzbauerhandwerks. Die hier geltenden Vorschriften sagen aus, dass Lagerhölzer und ihre Oberflächen in einer Ebene liegen müssen. Blindböden sind, ebenso wie Unterböden aus Holzspanplatten (OSB), mindestens 22 mm dick auszuführen.

Die Norm trifft keine Aussage über den Abstand der Lagerhölzer, da sich dieser zum einen aus der zu erwartenden Verkehrslast
bzw. Einzellast und zum anderen aus dem vorgesehenen Oberbelag ergibt. Im Wohnungsbereich haben sich für Verkehrslasten von 2 kN/qm² folgende Abstände bewährt:
Fußboden: Spanplatte (OSB)
Dicke: ab 22 mm
Abstand Lagerhölzer: 45 - 65 cm

Bei höheren Verkehrslasten oder hohen Einzellasten verringern sich die Abstände.
Von einer 15mm dicken Unterkonstruktion ist allerdings dringend abzuraten. Es sei denn, es stände nichts darauf und es liefe nur die Katze d´rüber …
-.-.-.-.-
Einen nächtlichen Gruß: - Klaus -

Hallo,

die Maße Deiner Platten legen den Abstand fest.

da 5x675mm = 3375mm

675 mm vermute ich mal als Breite der Platten.
Ich habe es so gemacht, daß mittig der Platten ein Brett verlief, somit ist der Abstand Unterbrettmitte zu Unterbretmitte 675/2 mm.

Wenn die Optik Dir gefällt, empfehle ich Grobspanplatten.

Bei Deinen Maßen empfehle ich unbedingt mehrere Abstützpunkte!

Gandalf

zur Optik: oben kommt Teppich rauf. OSB nur deshalb, weil stabiler als Span- und Verlegeplatten.
ich hatte ja wie gesagt an noch engere Abstände der Unterlattung gedacht. zwischen den Stößen der OSB-Platten (Abstand 675mm) halt noch ein Brett. somit würde sich ein Abstand der Unterlattung von weniger als 400m ergeben.

hm. aber Klaus’ Ansicht, 20mm-OSB-Platten zu nehmen, kommt mir etwas übertrieben vor bei nem Abstand der Unterlattung von 330mm (querrichtung) und 400mm (längsrichtung). tjo… mal sehen, was das budget sagt. :wink:

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… empfehle ich Grobspanplatten.
Bei Deinen Maßen empfehle ich unbedingt mehrere Abstützpunkte!

—> Das ist auch notwendig. Eine Empfehlung, welcher man unbedingt folgen sollte.

OSB nur deshalb, weil stabiler als Span- und Verlegeplatten.

—> Das halte ich für ein Gerücht! OSB bedeutet nur (übersetzt): gerichtet gelagerte/eingebundene Holzspäne.

hm. aber Klaus’ Ansicht, 20mm-OSB-Platten zu nehmen, kommt mir etwas übertrieben vor

—> Ich gehe davon aus, dass sich im Nutzungszustand weder die (Sprichw.: Balken) Platten noch die Besucher vor Lachen biegen sollen!!
Die Rand- und Kopfbereiche sind auf jeden Fall pro Platte separat abzustützen und an der Unterkonstruktion zu befestigen.
Es darf damit keinesfalls (nur um ggf. den eigenen Sparwillen durchzusetzen) an der rückseitigen Unterstützung, wovon letztendlich die Stabilität und auch die uneingeschränkte Nutzung abhängt, gespart werden.

tjo… mal sehen, was das budget sagt. :wink:

—> Das Portemonnaie sollte (nach Durchbiegungen des Trockenbodens und eingeschränkter Nutzung des Podestes) nicht noch gequälter dreinschauen. Das wird es aber bei der Verwendung von lediglich 15mm-Platten mit höchster Wahrscheinlichkeit, unabwendbar, früher oder später …
Diese Hinweise von Fachleuten im Forum kommen ja nicht von ungefähr!
Ihr wollt ja ein druckstabiles Podest bauen, und nicht unbeabsichtigt ein Trampolin für die Katze.

Ein gutes Gelingen wünscht unabhängig von der Ausführungsvariante:

  • Klaus -

… empfehle ich Grobspanplatten.
Bei Deinen Maßen empfehle ich unbedingt mehrere Abstützpunkte!

—> Das ist auch notwendig. Eine Empfehlung, welcher man
unbedingt folgen sollte.

OSB nur deshalb, weil stabiler als Span- und Verlegeplatten.

—> Das halte ich für ein Gerücht! OSB bedeutet nur
(übersetzt): gerichtet gelagerte/eingebundene Holzspäne.

demnach würden es auch günstigere 20mm-Verlegeplatten tun?
Ist die Aussage der Hersteller, wonach eine 18mm OSB-Platte so viel aushält wie eine 22mm-Verlegeplatte nicht richtig? O.o

welche Platten wären denn dann sinnvoll?
prinzipiell ist die stärke der Platten ja für den Bau unwichtig (im sinne von: ob auf die Unterlattung nun 15 oder 25mm drauf kommen, ist Jacke wie Hose) - aber ich war bisher der Meinung, dass OSB hinsichtlich Preis-Leistung am günstigsten wäre.

Gruß

Der Vergleich der mechanischen Eigenschaften bzw. der Anforderungen zwischen OSB-Platten und Holzspanplatten ist in der Tat nicht einfach.
Anzuwenden sind die

  • DIN 18334 „VOB Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) - Zimmer- und Holzbauarbeiten“,

  • DIN EN 300 „Platten aus langen, schlanken, ausgerichteten Spänen (OSB)“, dort Tabelle 1

  • und DIN EN 312 „Spanplatten - Anforderungen“, dort: Tabelle 2

    Das Problem des direkten Vergleiches ist einerseits, dass beide Normen von unterschiedlichen Plattendicken ausgehen bzw. ihre Anforderungen hierauf abstellen, und
    andererseits unterscheidet DIN EN 300 nach Hauptachse und Nebenachse (da ausgerichtete Späne) in der Plattenebene. Bei Spanplatten war dies bedeutungslos, da die mechanischen Anforderungen nicht richtungsgebunden sind.

Hieraus folgt, dass betreffend der Anforderungswerte einerseits zwischen den Werten zu interpolieren ist und andererseits, dass bei OSB-Platten der ungünstigere Wert in Bezug auf die Biegefestigkeit, welcher sich in der Betrachtung der Nebenachse ergibt, einzusetzen ist.

Fasst man die Erkenntnisse zusammen, ergibt sich ein PLUS für die „alte Holzspanplatte“.
Der Abstand der Unterlattung ist ebenfalls nicht unwichtig. Er ergibt sich als Empfehlung aus DIN 18344, unter Berücksichtigung der Plattendicke und der Verkehrslast.

prinzipiell ist die stärke der Platten ja für den Bau unwichtig (im sinne von: ob auf die Unterlattung nun 15 oder 25mm drauf kommen, ist Jacke wie Hose)

Das kann überhaupt nicht sein. Soll beispielsweise anstelle eines Teppichbodens ein Parkett verlegt werden, so würde eine zu dünne Platte bei jedem kleinen Feuchtewechsel des Parkettholzes sofort konvex verformt werden. Es sind also nicht nur die Druckkräfte, welche von oben (auf die rückseitig durch Unterlattung unterstützte) Plattenoberfläche wirken können, sondern auch Zugkräfte in Richtung Oberfläche.

Daher ist es schon entscheidend, welche Plattendicke letztendlich zur Anwendung kommt! Völlig losgelöst von der Unterlattung bzw. dem Abstand der Lagerhölze, die ausschließlich die Druckkräfte aufzunehmen vermögen.

… aber ich war bisher der Meinung, dass OSB hinsichtlich Preis-Leistung am Günstigsten wäre.

Das mag ja regional durchaus möglich sein. Doch die „Leistung“ wird hier in statisch tragendem Sinne gefordert. Nicht nur im Kostensinne!
-.-.-.-.-.-.-
mfg - Klaus -

Der Vergleich der mechanischen Eigenschaften bzw. der
Anforderungen zwischen OSB-Platten und Holzspanplatten ist in
der Tat nicht einfach.
Anzuwenden sind die

  • DIN 18334 „VOB Vergabe- und Vertragsordnung für
    Bauleistungen - Teil C: Allgemeine Technische
    Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) - Zimmer- und
    Holzbauarbeiten“,

  • DIN EN 300 „Platten aus langen, schlanken, ausgerichteten
    Spänen (OSB)“, dort Tabelle 1

  • und DIN EN 312 „Spanplatten - Anforderungen“, dort: Tabelle
    2

Toll. ja. Danke. interessant aber nützt mir mal so absolut garnichts.
in meinem bücherregal stehen leider nur Fachbücher anderer Richtungen.


Fasst man die Erkenntnisse zusammen, ergibt sich ein PLUS für
die „alte Holzspanplatte“.
Der Abstand der Unterlattung ist ebenfalls nicht unwichtig. Er
ergibt sich als Empfehlung aus DIN 18344, unter
Berücksichtigung der Plattendicke und der Verkehrslast.

also spanplatte nehmen?


prinzipiell ist die stärke der Platten ja für den Bau unwichtig (im sinne von: ob auf die Unterlattung nun 15 oder 25mm drauf kommen, ist Jacke wie Hose)

Das kann überhaupt nicht sein. Soll beispielsweise anstelle
eines Teppichbodens ein Parkett verlegt werden, so würde eine
zu dünne Platte bei jedem kleinen Feuchtewechsel des
Parkettholzes sofort konvex verformt werden. Es sind also
nicht nur die Druckkräfte, welche von oben (auf die rückseitig
durch Unterlattung unterstützte) Plattenoberfläche wirken
können, sondern auch Zugkräfte in Richtung Oberfläche.

doch, es ist für den Bau des Podestes unwichtig, ob da 12mm oder 22 oder auch 52mm auf die Unterlattung kommen. wie ich bereits schrieb, soll Teppich drauf…


Daher ist es schon entscheidend, welche Plattendicke
letztendlich zur Anwendung kommt! Völlig losgelöst von der
Unterlattung bzw. dem Abstand der Lagerhölze, die
ausschließlich die Druckkräfte aufzunehmen vermögen.

… aber ich war bisher der Meinung, dass OSB hinsichtlich Preis-Leistung am Günstigsten wäre.

Das mag ja regional durchaus möglich sein. Doch die „Leistung“
wird hier in statisch tragendem Sinne gefordert. Nicht nur im
Kostensinne!

hm. dann hieße es ja auch Preis-Kosten-Verhältnis…

:wink:

Hallo!

Also grundsätzlich würde ich raten, die dicksten OSB-Platten zu nehmen, die es gibt.
Ich kenne die 24 mm dicken, die sind schon ganz schön stabil.

Die Unterkonstruktion würde ich ganz clever und einfach bauen:
Lässt Dir im Holzhandel oder Baumarkt Balken der Dimension 10 x 10 cm
in so 20 oder 30 Stücke in der gewünschten Höhe abschneiden.
Die bekommen das millimetergenau und genau winklig hin.

Diese Holzklötzer kann man dann auf den Boden stellen, ausrichten,
und dann in Längsrichtung Bretter darüberschrauben.
Zwischen Boden und den Klötzern wäre etwas dünnes Styropor oder Trittschalldämmung nicht schlecht, falls der Boden nicht ganz eben sein sollte, da klappert es nicht bei Benutzung des Podestes.
Wenn der Boden sehr uneben sein sollte, könnte man das auch mit Pappstücken ausgleichen.

Und dann halt die OSB-Platten in Querrichtung aufschrauben.
Wenn Du mit 2,05 m leben könntest, so lang gibt es die Platten auch,
wäre nochmals einiges an Arbeit eingespart.

Grüße, Steffen!

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Hallo ENSI,

als Hobbyholzwurm möchte ich anmerken:
erstelle Unterkonstruktion und Oberfläche aus dem gleichen Material. Welches Gebäck Du verwendest scheint mir, ob Festigkeitswerten, nebensächlich. Wenn Du dann noch die Hinweise im ersten posting meines Vorredners Klaus beherzigst, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Kannst natürlich auch laxer bauen. Der Teppich auf dieser schwabbeligen Konstruktion vermag sogar die Schmerzensschreie Deines eingebrochenen Podestbesuchers zu dämpfen. Aber hat der gerufene Rettungssanitäter auch einen Lawinenhund dabei?

Grüße von
Thomas