Politiker, freie Presse und Meinungsbildung

Heute früh hatte Guido Westerwelle im Morgenmagazin (s)einen Auftritt. Aber es ist ganz gleich, welcher Partei nun jemand angehört, sie stellen sich bzw. ihre Partei stets ins beste Licht und schlagen auf den politischen Gegner ein. Das ist ihnen ja auch nicht zu verdenken.
   Nur frage ich mich: Muss das denn sein, dass man täglich diese Politikermeinungen um die Ohren geschlagen bekommt? Denn sie haben keinen echten Nutzen, sondern sind eher vergleichbar mit einer Werbeveranstaltung für dieses oder jene Lager.
   Nun könnte man einwerfen, dass solche Ansichten zur Meinungsbildung beitragen, aber bis auf allgemein gehaltene Aussagen weiss ich nie viel zu vernehmen. Auch vermisse ich kontroverse Diskussionen und erst recht Minderheitsmeinungen, denn letztere können nie zu einer Mehrheit erwachsen - so richtig sie vielleicht sein mögen -, wenn sie ungehört bleiben. Doch stattdessen sind es stets die Politiker von CDU/CSU, SPD, Grüne, F.D.P. und bisweilen PDS. Das „Schaffen und Raffen“ dieser Parteien konnten wir in den vergangenen Jahren zu genüge beobachten, weshalb ich nicht einsehen kann, diesen Leuten und Parteien immer und immer wieder mein Vertrauen durch zwei Kreuzchen auszusprechen.
   Ich möchte gerne einmal andere, vor allem kritische Meinungen hören. Es liegt so vieles im Argen, aber uns umgibt stets der Dunst von sinnentleerten „K-Fragen“, absurden Applauslängenmessungen, täglich neuen Wachstumszahlen-Schätzungen und letztlich politischen Willenserklärungen, die zwar gut ankommen, aber doch sehr unverbindlich bleiben.
   Auf die Kritikfähigkeit der Medien kann man sich zudem auch immer weniger verlassen, was nicht zuletzt daran liegt, dass sich die Politiker bei allzu kritischem Nach- und Hinterfragen stur stellen und diese Journalisten ignorieren und nur noch von wohlgesonnenen interviewen lassen. So erhält man stets die glänzende Seite der Medaille präsentiert, was nicht eben zur Bildung einer freien Meinung beiträgt, sondern diese in die erwünschte Richtung lenkt.
   Wir alle besitzen das Recht und die Möglichkeit (und meiner Ansicht auch die Pflicht), unsere Meinung frei zu bilden, doch wir können dies nur mit den uns zur Verfügung stehenden Informationen tun. Wird diese Informationsvielfalt etwa durch sogenannte „Sachzwänge“ verengt, kann die Meinung nur aus diesen Inhalten resultieren.
   Gerade im Bereich der privatwirtschaftlichen Medien muss darüber nachgedacht werden, denn hier geht es nicht um Kritik oder Wahrheit, sondern um Herstellungsfinanzierung und Produktverkauf. Dies schafft Abhängigkeiten, also auch wieder „Sachzwänge“. Oder kurz gesagt: Ich darf die Hand, die mich füttert, nicht zu sehr kritisieren. Somit bleiben die meisten Veröffentlichungen „Informationen mit gebremstem Schaum“, worauf wir aber unsere Meinung ausbilden sollen.
   Selbstverständlich könnte man entgegenhalten, dass es in den demokratischen Ländern eine Vielfalt an Informationen gibt, die man sich nur zu besorgen braucht. Doch in der Praxis funktioniert dies nicht ausreichend: Wer sieben oder acht Stunden am Tag arbeitet und zudem noch Familie hat, der wird sich aus Zeit- oder anderen Gründen in der Regel nicht permanent um hintergründige, weiterreichende, „andere“ Informationen bemühen als jene, die er aus den bekannten Medien erhält. Diese Medien befinden sich allerdings in immer wenigeren Händen, womit die vermeintliche Vielfalt sich doch sehr ausdünnt.
   Um eine solche eingeschränkte Meinung bzw. Abhängigkeit zu verhindern, wurden seinerzeit öffentlich-rechtliche Sendeanstalten geschaffen. Eigentlich eine gute Idee, die man sich auch für die Printmedien wünschen sollte, doch wo sind wir heute damit angekommen: In den Beiräten sitzen Vertreter diverser Interessen, Intendanten sollten über das „richtige“ Parteibuch verfügen und kritische Themen werden immer öfter durch banale ersetzt. (Siehe auch: http://www.zeit.de/2000/36/Politik/200036_fernsehen…)
   Dass etwa in den Beiräten verschiedene Parteien und Interessen sitzen, bedeutet noch lange keine Vielfalt der Ansichten, denn hier haben wir das gleiche und eingangs erwähnte Problem. Die Etablierten wünschen natürlich keine Einmischung, sofern es ihre eigenen Machtbefugnisse und Entscheidungsgewalten beeinflusst, weshalb sich an dem einmal gesetzten Niveau wenig ändern wird.
   Wie sich eine solche starre Haltung auswirkt, konnten wir kürzlich in einem anderen Bereich feststellen: die „Pisa“-Studie. Plötzlich gab es bei der KMK (Kultusministerkonferenz) und der veröffentlichten Meinung das grosse Jammern über Bildungssystem und Bildunsniveau, doch überrascht musste man nicht über das Ergebnis der Leistungsstudie sein. Bereits in seinem Buch „Vom schönen Schein der Demokratie“ erwähnte Prof. Hans Herbert v. Arnim eine ältere internationale Studie (von 1997, soweit ich mich entsinne), die für die KMK vom Max-Planck-Institut aufbereitet wurde. Darin war bereits das Leistungsgefälle nicht nur international, sondern auch national sehr auffällig. Doch die KMK legte die Hände in den Schoss, denn sie hielt die Studie für nicht seriös, weshalb sie deren Veröffentlichung auch verhindern wollte und dieser erst zögernd und nach dem Anonymisieren diverser Daten zustimmte.

Ich würde mir also wünschen, dass es nicht nur mehr Kritik gibt, sondern auch die Wille, sich mit unangenehmer Kritik auseinanderzusetzen, statt ständig den Kopf in den Sand zu stecken zu hoffen, die Probleme würden von der Öffentlichkeit schon vergessen werden. Dass Politiker das andere Lager kritisieren und diese wiederum den Spielballl zurückwerfen, kann man hingegen kaum als konstruktiv und bereichernd für die Allgemeinheit erachten. Es gleicht vielmehr einer Arena mit Gladiatoren, in der das Publikum nur die Rolle des Beobachtens und Staunens zukommt. Aber darauf soll es seine Meinung begründen. Oder?

Hi!

   Nur frage ich mich: Muss das denn sein, dass man täglich
diese Politikermeinungen um die Ohren geschlagen bekommt? Denn
sie haben keinen echten Nutzen, sondern sind eher vergleichbar
mit einer Werbeveranstaltung für dieses oder jene Lager.

Mein Tip: Schalt heute abend ZDF ein und schau dir Wedels Mehrteiler „Die Affäre Semmeling“ an - dann weißt du, wie Politik gemacht wird und was Politiker wirklich bewegt. :wink:

Es ist keine Frage des Parteibuches, es ist eine Frage des Charakters. Und Politiker haben eben einen ganz bestimmten Charakter.

Fragt sich nur: Sammeln sich Menschen gleichen Charakters unter der Überschrift „Politiker“ oder formt die Politik den Charakter des Menschen, der sich „Politiker“ nennt?

Grüße
Heinrich

Es ist keine Frage des Parteibuches, es ist eine Frage des
Charakters. Und Politiker haben eben einen ganz bestimmten
Charakter.

Fragt sich nur: Sammeln sich Menschen gleichen Charakters
unter der Überschrift „Politiker“ oder formt die Politik den
Charakter des Menschen, der sich „Politiker“ nennt?

Ich glaube darüber habe ich mit dir schonmal eine ziemlich lange Diskussion geführt. Wollen wir wieder anfangen?

SAN

PS: Erkennst du schon erste Charakterveränderungen ? Ich hab mir jetzt nämlich auch ein Parteibuch zugelegt.

Einer der Gründe für die politische Unkultur ist der fehlende Dialog, weil eben Politiker nicht mehr miteinander sprechen. Gäbe es ein Forum, wie z.B. dieses hier, in das man Politiker mal ein paar Stunden einsperren und zwingen würde, sich über Sachthemen auszutauschen, könnte es evtl. noch ganz spannend werden. Regelmäßig besteht ein vermeindliches Streitgespräch z.b. bei „Christiansen“ aus dem Vortragen einiger Zeilen des eigenen Parteiprogramms und aus Vorhaltungen, daß der politische Gegner 1983 bei einer Debatte ja gar nicht mal so recht hatte. Da lobe ich mir die TV-Diskussione

Dazu trägt auch bei, daß im Parlament kaum noch frei gesprochen wird, was m.W. laut Geschäftsordnung eigentlich vorgesehen ist. Damit kommt es nicht zu einem Dialog oder einer Diskussion, sondern über ein Vortragen von Ansichten, die aber vom politishcen Gegner nicht aufgegriffen werden (können), weil der seine Rede ja schon Tage im voraus schrieb/schreiben ließ. Bei der derzeitigen Häufung dieser Pseudodebatten, kann man den Sinn des Paralmentes eigentlich getrost in Frage stellen.

Das Vermitteln einer Parteimeinung erfolgt in Form eines Monologes: Das Original (z.B. auf einem Parteitag) kann kaum jemand wirklich ertragen, die Wiedergabe ist meist fehlerhaft und bruchstückhaft. Die von Dir angesprochene Diskussion der Inhalte in der Presse findet nur selten statt, in der Tat. Und solange sich die Situation in den Medien so darstellt, wie Du sie beschreibst, wird sich daran nichts ändern. Wie sich was ändern ließe, weiß ich auch nicht. Es mag sein, daß es früher ein anderes Selsbtverständnis der Journalisten gab. Daß eigenständiges Denken eine Rolle spielte und es weniger darum ging, in der gebotenen Eile eine Zeitung vollzutexten.

Hi.

Ein guter Artikel, dessen Problematik sich durchaus auch auf andere Bereiche übertragen läßt.
Du beschreibt eine Menge Probleme, deren Komplexität und Zusammenspiel durchaus viel tiefer durchleuchtet werden können. Da ist zum einen das Prinzip der Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe der Informationen.
Bei der Informationsaufnahme stellt sich doch die Frage, welche Quellen dazu benutzt werden sollen und dürfen, um trotz Deiner genannten Punkte (Einseitigkeit, Informationsmonopol, Zeitknappheit) ein Optimum an Objektivität zu erreichen. Die Mehrheit der Bevölkerung wird das nicht schaffen oder auch keine Lust haben, das zu schaffen, denn auch trotz der vermeintlich richtigen Quelle müssen die Informationen auch verarbeitet, bedacht, in Zusammenhang gebracht oder sonst irgendwie verifiziert werden, wie letztens Beiträge von EXC nochmal verdeutlicht haben. Wenn man dann mal soweit ist, und die Information verarbeitet z.B. in Form von Deiner gewünschten Kritik äußern will, trifft man zusätzlich doch auf folgende Probleme: der Fluß der Informationen ist schon längst beim nächsten Thema - oberflächlich bleiben bedeutet am Ball bleiben; es können und meist werden eh die falschen (weil einseitigen…) Informationen zugrunde liegen; die Resonanz von Kritik in der Politik und Gesellschaft scheint derart niedrig, daß sich der ganze Aufwand doch kaum lohnt (oder wie erklärt man sich die inzwischen rhetorische Frage: „Wahlversprechen - da haste doch nicht etwa dran geglaubt?“) Offensichtliche Lügen werden einfach hingenommen. Irgendwie hat man doch gelernt, von klein auf immer größer werdende Ärgernisse zu ertragen - irgendwann siegt halt die Bequemheit, oder?
Es existiert eine mehrheitliche Politikverdrossenheit, die aus oben genannten Punkten und eigener anscheinender Machtlosigkeit und Bequemheit resultiert und die gepaart mit der Vorgabe von vermeintlich relevanten Saisonthemen, an denen sich die mitdenkende Bevölkerung austoben und ablenken lassen kann (Kampfhunde, Spenden, Ulrike, Nazis…) und den anderen Themen (Raab, Ballermann, Clintons Hund, RTLII) gut in mein allgemeines Bild der gesellschaftlichen Entwicklung passt. Die von Dir erwähnten Teile der Politik arbeiten gut mit Teilen der Medien und anderen Bereichen zusammen:
Mein Bild nennt sich geläufig Volksverdummung. Leistungsgefälle, zunehmende Einseitigkeit und Oberflächlichkeit, gehemmte freie Meinungsbildung, falsche/keine Wertevermittlung - auch wenn diese Entwicklung nicht beabsichtigt oder gar gefördert wird, sie wird sicher so manchen erfreuen. Aber Kritik oder Meinungsfreiheit sind nicht erwünscht, das beginnt schon hier im Forum…

Ich weise darauf hin, daß es meine Sicht der Dinge ist.
Gruß, tafp

Bitte nicht lesen - sehr lang! ;o)
Hallo tafp!

der Fluß der Informationen ist schon längst
beim nächsten Thema - oberflächlich bleiben
bedeutet am Ball bleiben

Wie ich Christian/EXC schrieb, bezeichne ich das als Schlagzeilendenken: es ist nicht nötig zu wissen, was geschehen ist, sondern dass es geschehen ist. Denn eine Information überholt die andere, womit keine Zeit zum Resümieren bleibt. Aber hier steckt bereits der Fehler. Es wird über so vieles berichtet, wobei man darüber man streiten kann, was eine Nachricht ist und welchen Wert und Nutzen sie besitzt - schliesslich könnte man aus allem eine Nachricht machen. Durch diese Schnellebigkeit wird dem Zuhörer/Zuschauer die Möglichkeit einer Wertung entzogen, denn es passiert ja ständig etwas. Aber das tat es auch schon vor zehn, fünfzig, hundert Jahren, nur haben sich Nachrichten nicht so schnell verbreitet und/oder blieben regional begrenzt. Heute muss man hingegen sagen: Zuviel Information ist keine Information.
   Insbesondere dadurch, dass wir heute in Windeseile Meldungen aus dem letzten Winkel dieser Erde erhalten können, bleibt kein Augenblick des Luftholens und so wird bestenfalls auf das eingegangen, was am meisten Aufsegen erzeugt. Doch hier haben wir es nur mit dem Produkt „Nachricht“ zu tun, die wie jede andere Einwegware konsumiert und beiseite gelegt wird. Die Medien wollen eben möglichst viel von diesem Produkt „Nachricht“ verkaufen, und es soll eben möglichst aufsehenerregend sein, weil sich Neues stets am besten an den Mann und an die Frau bringen lässt. Sich in eine Nachricht „einzuwühlen“ und nachzuforschen, scheint weniger „verkaufsfördernd“ zu sein. So kommt es zu solchen Absurditäten wie der „K-Frage“: sie ist stets aktuell, doch völlig inhaltslos, weil sie sich zwar ständig um die Frage dreht, wer nun CDU-Kanzlerkandidat(in) wird, aber niemand ein endgültiges Statement dazu abgibt. Somit gleicht es einem Philosophieren, und es wäre wohl allenfalls eine Meldung wert, wenn der Kandidat oder die Kandidatin feststeht.
   Lass’ mich noch einen banalen, sinnbildlichen Vergleich dazu anstellen: Man berichtet über die Fahrzeuge auf einer Autobahn, etwa welche Farbe, Marke und Fahrer sie haben, wie schnell und wohin und warum sie fahren - aus alledem lässt sich eine Nachricht erstellen, ganz gleich, wie sinnreich sie tatsächlich sein möge. So wird der Zuhörer/Zuschauer mit Banalitäten zugeschüttet, dass er irgendwann den Eindruck bekommen muss, es wäre wichtig, möglichst viel über die Autos und deren Fahrer zu wissen, obwohl für ihn bestenfalls interessant wäre zu erfahren, wo sich ein Unfall ereignet hat, damit er diese Stelle umfahren kann.

Man braucht sich ja nur einmal die Archive diverser Polit-Magazine wie MONITOR (http://www.wdr.de/tv/monitor) anzuschauen, um zu ersehen, wieviele Probleme, Skandale und Affären es gibt, die nicht weiter angesprochen werden. Etwa dass man nachgewiessen hatte, wie sehr unser Verteidigungsminister Scharping die Milliarden verschwendet, weil er die ihm vorgeschlagene preiswertere und vor allem zweckmässigere Alternative zu einem Bundeswehrtransporter ausser acht liess und statt dessen das teurere Flugzeug bauen lassen will.
   Oder nehmen wir den „grünen Punkt“, wozu ich einen meiner Lieblingskabarettisten, Volker Pispers (http://www.volkerpispers.de / http://www.wdr.de/radio/wdr2/westzeit/unterhaltung.html) erwähnen möchte. Er meinte einmal in seinem Programm „Frisch gestrichen“ fast wortgleich:
   Das duale System kennen Sie schon: Getrennt sammeln, vereint deponieren! Das geht nur mit uns Deutschen, das funktioniert ansonsten bei keinem denkenden Volk, für einen kleinen grünen Punkt zu bezahlen, die Verpackung auszuwaschen - mit Pril und heissem Wasser wegen der Umweltverträglichkeit -, die Verpackung dann zu sortieren, in kleine gelbe Säcke zu füllen, damit diese zum Schluss mit allem anderen Müll wieder verbrannt werden. Statt nun diesen gelben Sack einem Verantwortlichen über den Kopf zu ziehen, um mal einen grünen Punkt machen! Aber nein, nein, diese Zeit haben wir natürlich nicht, die brauchen wir ja zum Waschen und Sortieren der Verpackungen…
   Es gab zum dualen System einmal die ZDF-Dokumentation „Alles Schwindel? Der grüne Punkt“, die erstaunlich offen über das DSD (Duale Systeme Deutschland) und deren Machenschaften rund um den „grünen Punkt“ berichtete. Doch sie ging unter wie so viele andere Kritiken. Hierzulande scheint es so etwa wie - ich weiss nicht recht, wie ich es benennen soll - Paralleldiskussionen zu geben. Selbst wenn Probleme ersichtlich sind, verschwinden sie in einer Flut von weiteren Informationen. So wird die eine Nachricht, die womöglich vollkommen richtig und gut eine Situation analysiert, unter den anderen falschen Informationen begraben. Und es scheint in unserer „Glaubensnatur“ zu liegen, jenen Dingen mehr Glauben, Wert und Authentizität beizumessen, von denen wir häufiger hören als von anderen.
   Hinzu kommt noch eine andere Sache, die mich immer wieder schrecklich aufregt. So hiess es zum Beispiel kürzlich in irgendeinem Magazin bei den Öffentlich-rechtlichen, in der Bevölkerung wäre es ja ziemlich ruhig um BSE geworden, obwohl es immer noch BSE-Fälle gäbe. Dass es so ruhig um BSE geworden ist, liegt aber nicht an der Bevölkerung, sondern an den Medien. Die Menschen werden doch nur von bzw. durch Themen sensibilisiert, die die Medien zu Schlagzeilen erheben. Für eine Weile verging doch kaum ein Tag, an dem nicht BSE-Fall das Topthema war; es wurden Extra-Sendungen, Umfragen und Hotlines dazu ausgestrahlt. Doch irgendwann war dieses Thema verschwunden, obwohl nach wie vor die Fälle auftraten. Um diesen Text nicht zu lange werden zu lassen, möchte ich Dich und die anderen Mitleser bitten, sich selbst einmal die folgenden Links zu BSE zu betrachten:

03.01.2002, 133. BSE-Fall
http://de.news.yahoo.com/020103/12/2i31d.html

02.01.2002, 132. BSE-Fall
http://de.news.yahoo.com/020102/12/2hzdd.html

02.01.2002, 131. BSE-Fall
http://de.news.yahoo.com/020102/12/2hzbp.html

28.12.2001, 1.000 BSE-Fällen in Deutschland?
http://de.news.yahoo.com/011228/12/2hjju.html

23.12.2001, Creutzfeldt-Jakob-Fälle sprunghaft angestiegen
http://de.news.yahoo.com/011223/12/2h5l9.html

Eine der vielen Zusammenfassungen
http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/0,1251…

Und last but not least die offiziellen Zahlen: http://www.verbraucherministerium.de/verbraucher/bse…
(Interessant als Vergleich auch: http://www.bse-infohotline.com/de/statistik.htm)

Bei dem Link des Ministeriums für Verbraucherschutz ist besonders auffällig, dass Mitte der achtziger Jahre die ersten BSE-Fälle aufgetreten sind, aber während rings um uns von BSE zu hören war, schien Deutschland bis 2000 ein weisser Fleck gewesen zu sein, denn da begann man erst zu rechnen. Und: „Seit 1978 gibt es keine klare Kennzeichnung bei Tierfutter mehr. Nur allgemeine Kategorien klären den Tierzüchter über die Inhaltsstoffe auf. Ende 1984 beobachtete ein Tierarzt in West Sussex (England) das erste Mal ein Rind, das BSE hatte. Die Kuh verstarb am 11. Februar 1985. (…) Seit 1990 besteht in der EU eine Meldepflicht für BSE. In England gab es bisher rund 170.000 Fälle. Für Deutschland geht der VFED bei Hochrechnung der Schweizer-Zahlen von 12.000 bis 15.000 BSE-Rindern von 1985 bis Ende 2000 aus. Diese Zahl bedingt, dass mindestens 3.600.000 Kilogramm BSE-Rindprodukte anfielen und das bedeutet, dass jeder Bundesbürger bereits mindestens 45 Gramm BSE-befallene Rinderprodukte verzehrt hat. Die schweizer Zahlen sind jedoch nicht ohne weiteres auf uns übertragbar, da die Schweiz von Tierkäufen aus dem Ausland relativ abgekoppelt ist und seit März 1996 ein Verbot für Rinderimporte aus England besteht. In Portugal gibt es bis Oktober 2000 449 BSE-Fälle.“ (Quelle: http://www.vfed.de/muster.asp?cat=news&site=new_bse)
   Auch der renommierte Lebensmittelchemiker Udo Pollmer geht davon aus, wie er sich in der BR-Sendung „Quer“ im letzten Jahr äusserte, dass wir hierzulande schon einige tausend BSE-Rinder verzehrt haben. Und was sagt das Ministerium zu Verbaucherschutz dazu? Hier einige Auszüge:

Hauptursache für die Übertragung der Krankheit ist nach derzeitigen Erkenntnisstand die Verfütterung von kontaminiertem Tiermehl. (…) Bei den in Deutschland aufgetretenen BSE-Fällen könnte die Infektion auf Milchaustauschfutter zurückzuführen sein. Dies bedeutet nicht, dass die Milchkomponente des Futtermittels hierfür verantwortlich ist. Vielmehr wäre zu vermuten, dass dem Milchaustauschfutter zugemischte sonstige tierische Eiweiße oder Fett aus Tierkörperbeseitigungsanstalten ursächlich sein könnten. Mittlerweile liegen auch Hinweise dafür vor, dass bei BSE eine vertikale Übertragung, das heißt vom Muttertier auf ihr Kalb, stattfinden kann. BSE wird nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht durch Kontakte zwischen kranken und gesunden Tieren übertragen. Für eine Übertragung über Rindersperma gibt es keine Hinweise. (…)
   Mit Hilfe der BSE-Schnelltests können die krankhaft veränderten Prionen in Gehirnproben von geschlachteten Rindern nachgewiesen werden. (…) Die derzeit eingesetzten Testverfahren sind nur bei Tieren sicher, bei denen das Infektionsgeschehen so weit fortgeschritten ist, dass genügend Erreger für die Nachweisbarkeit mit diesen Tests vorliegen. Dies ist in der Regel erst bei älteren Tieren der Fall. (…)
   Nach Erlass der Verordnung (EG) Nr. 999/2001/EG (…) sind mit einem BSE-Schnelltest zu untersuchen:

  • alle über 24 Monate alten not- und krankgeschlachteten Rinder,
  • alle über 30 Monate alten für den menschlichen Verzehr geschlachteten Rinder,
  • über 24 Monate alte verendete Rinder nach einem bestimmten Stichprobenschlüssel.

(Quelle: http://www.verbraucherministerium.de/verbraucher/bse…) Man sieht, dass es nach wie vor erhebliche Risikofaktoren gibt, die vor Monaten noch für einen Aufschrei in den Medien gesorgt hätten, aber seit sie verstummt sind, scheinen wir ja das Problem im Griff zu haben. Es gäbe noch weitere Widersprüche zu BSE zu nennen, aber ich will den Rahmen nicht sprengen. Jedenfalls bzw. trotzdem sah sich Ministerin Renate Künast Ende des vergangenen Jahres genötigt zu sagen: „Sie dürfen zu Weihnachten ruhig über einen Rinderbraten nachdenken.“

Entschuldige diese Auschweifung. Das Thema BSE wird mittlerweile totgeschwiegen oder bestenfalls beiläufig genannt, und damit hat es für die Öffentlichkeit… (?!?) … sagen wir besser: für die Bevölkerung an Wert und Bedeutung verloren. Auf den Seiten der drei vielleicht bekanntesten Medien hierzulande findet sich nach der Eingabe von „bse“ in die Suchmaske:

  • Tagesschau und Heute: Eher eine Zusammenfassung der Ereignisse und die Einbussen für die Wirtschaft; der Schaden für die Menschen scheint weniger erwähnenswert zu sein.
  • Bild: Im Archiv die erste Meldung am 07.05.1996, die letzte am 31.12.2000, wobei alle Links ins Leere führen. Seit dem 01.01.2001 scheinen bei Bild-online weder BSE noch Rinderseuche zu existieren.

Bei der Informationsaufnahme stellt sich doch
die Frage, welche Quellen dazu benutzt werden
sollen und dürfen, um trotz Deiner genannten Punkte
(Einseitigkeit, Informationsmonopol, Zeitknappheit)
ein Optimum an Objektivität zu erreichen. Die
Mehrheit der Bevölkerung wird das nicht schaffen oder
auch keine Lust haben, das zu schaffen, denn auch
trotz der vermeintlich richtigen Quelle müssen die
Informationen auch verarbeitet, bedacht, in
Zusammenhang gebracht oder sonst irgendwie verifiziert
werden, wie letztens Beiträge von EXC nochmal
verdeutlicht haben.

Ich habe mir oben die Arbeit gemacht, verschiedene Seite nur allein zum Thema BSE abzuklappern, aber es macht sich - aus „praxisnahen“, verständlichen Gründen - kaum jemand die Mühe, verschiedene Themen selbst nachzuforschen. (Ich auch nicht.) Zudem muss ein Thema auch erst einmal bekannt, denn wenn es im „Mainstream“ nicht erwähnt wird, nimmt man es nicht wahr. So wurde etwa kaum wahrgenommen, dass es nicht erst im November 2001, sondern schon mindestens im Jahr davor Hungertote in Afghanistan gab.
   Wir gehen zum Schuster, um unsere Schuhe flicken zu lassen, wir gehen zum Arzt, wenn wir Schmerzen haben. Für alle und alles gibt es Spezialisten und Dienstleistungen, die für uns die Arbeit in einem Bereich übernehmen, in dem wir uns nicht auskennen. Somit müsste man auch von den Medien bzw. Journalisten erwarten dürfen, dass sie uns ausreichend informieren, denn schliesslich ist das ein sehr wichtiger Bereich, der zur Meinungsbildung beitragen soll und damit die Weichen für unsere politische Zukunft stellt. Aber dieser Bereich liegt entweder in den Händen der etablierten Parteien und Institutionen und/oder in der Privatwirtschaft.

Es stellt sich ja auch die Frage, was eine Nachricht ist. Welche Dinge sind erwähnenswert und von Nutzen? Und muss man sich überhaupt zu allem eine Meinung bilden, nur weil wir darüber hören? Heute scheinen wir zu vielen Dingen eine Meinung zu haben, doch fragt man nach den Eckdaten, wie diese entstanden ist, wird es einsilbig.
   Ich möchte dazu noch einmal auf den Kabarettisten Volker Pispers und sein Ende '95 aufgenommenes Programm „Frisch gestrichen“ zurückkommen. [Nein, ich erhalte keine Provision für diese fortwährende Schleichwerbung. ;o)] Darin erwähnt er, dass jedesmal vor den Bundestagswahlen Umfragen stattfinden. Das letzte Mal sah er zwei Stück zu: Welche Stimme, Erst- oder Zweitstimme, ist die entscheidende für die Stärke der Fraktionen im Bundestag. 30% kannten die richtige Antwort, und 46% waren davon überzeugt, die Erststimme müsse die entscheidende sein. Hätte man Schimpansen befragt, das Ergebnis wäre wohl nicht wesentlich anders gewesen. Bei uns müsse man für alles eine Prüfung ablegen, aber wer 18 Jahre lang nicht vor’s Auto gelaufen ist, darf bei uns die Kreuze machen. Da solle man bei der nächsten Wahl doch die Wähler erstmal kurz befragen, ob sie denn wissen, wie man wählt. Wer es nicht weiss, darf gleich wieder nach Hause dackeln, denn so sehr scheint es ihn ja nicht interessiert zu haben. Er kann ja beim nächsten Mal wiederkommen, und vielleicht weiss er dann, wie man wählt, und vielleicht weiss er dann auch, warum er wählt, was er da wählt…

die Resonanz von Kritik in der Politik und
Gesellschaft scheint derart niedrig, daß sich der
ganze Aufwand doch kaum lohnt (oder wie erklärt
man sich die inzwischen rhetorische Frage:
„Wahlversprechen - da haste doch nicht etwa dran
geglaubt?“) Offensichtliche Lügen werden einfach
hingenommen. Irgendwie hat man doch gelernt, von
klein auf immer größer werdende Ärgernisse zu ertragen

  • irgendwann siegt halt die Bequemheit, oder?
    Es existiert eine mehrheitliche Politikverdrossenheit,
    die aus oben genannten Punkten und eigener anscheinender
    Machtlosigkeit und Bequemheit resultiert und die gepaart
    mit der Vorgabe von vermeintlich relevanten
    Saisonthemen, an denen sich die mitdenkende Bevölkerung
    austoben und ablenken lassen kann (Kampfhunde, Spenden,
    Ulrike, Nazis…) und den anderen Themen (Raab, Ballermann,
    Clintons Hund, RTLII) gut in mein allgemeines Bild der
    gesellschaftlichen Entwicklung passt.

Ich kann Deinen Ansichten nur zustimmen. Bei der Politikverdrossenheit glaube ich zudem, dass diese trotz gegenteiliger Behauptungen gern gesehen wird. Warum soll sich die Politik den „mündigen Bürger“ wünschen, der ihre Vorgehensweise erkennt und konstruktiv dagegen argumentiert?
   Wir reden in diesem Forum, viele lesen mit, viele haben sicherlich auch eine andere Meinung - dass etwa die Kritik an den Medien überzeichnet ist -, doch letztlich sind die Kritiker versprengt. Man trifft zwar auch häufig auf Unzufriedenheit bei den Menschen, mit denen man sich „offline“ unterhält, aber es fehlt die Plattform, auf der die versprengte Kritik gesammelt und vereint auftreten kann, um auch anderen Menschen zu zeigen, dass sie mit ihrer Unzufriedenheit nicht allein stehen. Denn das ist ja einer der Gründe der Verdrossenheit: Man sieht die miserablen Zustände, kann sie als einzelner jedoch nicht ändern. Die Plattform für unsere Meinung sind die Medien, die angeblich Volkes Meinung verkünden. Aber wir haben ja schon festgestellt, dass dies nur unzureichend stimmt.
  Zu den Wahlversprechen hatte ich hier zu früheren Zeiten schon einmal gemeint, dass man die Politiker darauf juristisch festnageln müsste, denn ein blosses Versprechen kommt zwar gut an, aber es ist niemals bindend. Und falls diese Person trotzdem daran erinnert wird, dann konnte das Versprechen eben nicht eingehalten werden, weil es nicht im eigenen Ermessen lag. (Siehe auch: „Banale Litanei, verblüffend verpackt“, http://www.taz.de/pt/2002/01/02/a0096.nf/text.name,a…)

Hallo Christian,

ja, dass im Parlament nicht mehr frei gesprochen wird, stösst mir ebenfalls auf. Es könnte Wer-weiss-was, ähm, Wer-weiss-wer die von Ghostwritern geschriebenen Reden verlesen. Hier möchte ich Dieter Hildebrandt zu Wort kommen lassen, der einmal meinte, als früher Herbert Wehner mit zornigem Schritte zum Pult gelaufen wäre, hätte er sich kein Mittagessen gemacht; wenn heute jedoch Scharping zum Rednertisch schlurft, hätte er sich in dieser Zeit ein ganzes Menü gekocht.    Es ist wie mit den heutigen Autos, die alle in günstiger Stromlinienform daherkommen, doch profilgebende und bisweilen charmanten Ecken und Kanten fehlen. Und man kann sie - die Autos „natürlich“ - kaum noch unterscheiden. Sie sind aalglatt.

Die Situation in den Medien wird sich kaum ändern, vielmehr wird das Gegenteil der Fall sein, denn es sind ja privatwirtschaftliche Medien, und die Nachricht ist nur ein Produkt. Es grenzt dabei schon an Zynismus, wenn zum Beispiel bestimmte Nachrichten (im Fernsehen) herausfallen, weil sie aus Zeitgründen nicht in die Sendung hineinpassen.
   Es mag sich gleichsam zynisch klingen, wenn ich behaupte, was mich die ständig in den Nachrichten erwähnten getöteten Palästinser angehen; wir befinden uns schliesslich in der Bundesrepublik, und so möchte ich gerne mehr Inlandsnachrichten hören, denn Probleme gibt es hier doch sicherlich auch zu genüge, auch wenn es nicht unbedingt gleich um Tote geht… Aber natürlich meine ich das nicht zynisch, sondern wir haben es hier wieder mit einem „Nutzen“ zu tun: dass eine Volksgruppe tötet und getötet wird, ist schrecklich genug, aber was wissen wir nun tatsächlich über die Hintergründe? Ich gebe zu, diesen Konflikt nicht intensiver verfolgt zu haben und damit eher einseitig informiert, und so weiss ich nur, dass es einmal beinahe nach Frieden aussah, als sich plötzlich das beiderseitige Morden fortsetzte. Ebenso vernahm ich, dass es stets Israel war, das sich in der Verteidigerrolle präsentiert, während palästinensische Terrorgruppen die Aggressoren gewesen sein sollen.
   Doch die Gründe für das Töten werden im gleichen Tonfall und so schnell abgehandelt wie die Zahl der Toten. (Dass zum Beispiel der Streit um das Wasser auch eine Rolle in dem Konflikt spielt, vermag ich so gut wie nie zu vernehmen.)

Doch zurück zu Nachrichten und Journalismus. Der Sender N24 warb einmal mit dem Slogan „Nachrichten in Echtzeit“, woraufhin irgendjemand meinte, was dies mit der Authentizität einer Nachrichtenmeldung zu tun hätte.
   Aber es hat etwas, wie ich es nenne, mit Schlagzeilendenken zu tun. Wie bei Günter Jauch ist es nicht wichtig zu wissen, was geschehen ist, sondern dass es geschehen ist. So wie bei der von Dir beschriebenen Meldung im Videotext, dass 200.000 Abhebungen in der ersten halben Stunde vorgenommen wurden. Inwieweit diese dpa-Meldung noch verbreitet wurde, weiss ich nicht; aber wenn sie in unzähligen Publikationen erschienen ist - womöglich noch um die eine oder andere Info verziert -, so hätte sie an Authentizität gewonnen, weil sie in vielen Publikationen erschien. So ist es auch mit vielen anderen Nachrichten, die eine weite Verbreitung finden, doch sie stammen letztlich von einer Quelle ab. Und hierbei ist nicht ausgeschlossen, dass diese Quelle eine bestimmte Richtung mit der Veröffentlichung verfolgt.
   Was das von Dir erwähnte mögliche „andere Selbstverständnis der Journalisten“ anbetrifft, so wird in dem bereits genannten Buch „Zensierter Alltag“ aufgeworfen, dass auch die Zeitnot ein heimlicher Zensor ist, dem mit Gesetzen nicht beizukommen ist. Denn schliesslich dreht es sich um Privatwirtschaft, und jeder weitere Redakteur würde zusätzlich Kosten verursachen. Also müssen möglichst wenige eine Zeitung vollschreiben. Doch damit fehlt ihnen die Zeit für ausführliche Recherchen und Agenturmeldungen werden unhinterfragt übernommen. (Somit bleibt auch kaum Zeit, Volontäre auszubilden, die stattdessen Redaktionsarbeit erledigen sollen, womit man sich den einen oder anderen Redakteur wiederum einsparen kann.)

Hallo Heinrich!

Mein Tip: Schalt heute abend ZDF ein und schau dir Wedels
Mehrteiler „Die Affäre Semmeling“ an - dann weißt du, wie
Politik gemacht wird und was Politiker wirklich bewegt. :wink:

Habe ich bis jetzt nicht geschaut, obwohl an jeder Plakatwand Werbung dafür gemacht wird. Ehrlich gesagt hege ich zudem eine leichte Abneigung gegen den Regisseur/Autor Dieter Wedel, der vor zehn Jahren „Der grosse Bellheim“ drehte. In diesem Mehrteiler hatte er einige Dialoge z.B. von „Wall Street“ abgekupfert.

Fragt sich nur: Sammeln sich Menschen gleichen Charakters unter
der Überschrift „Politiker“ oder formt die Politik den Charakter
des Menschen, der sich „Politiker“ nennt?

Da ich Dir eben offline schreibe, kann ich nicht nachschauen, von welcher Autorin sie stammt, jedenfalls gab es im letzten Jahr einmal im Fernsehen die Dokumentation „Spuren der Macht - Die Verwandlung des Menschen durch das Amt“, die es auch als Buch gibt. Die „Politikermenschen“ wandeln sich, wobei ich an ein Zitat von Abraham Lincoln muss: „Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“
   Um überhaupt an die Spitze zu kommen, gehört wohl gleichzeitig Ducken und Ellenbogen. Ducken vor jenen, von denen man abhängig ist und einen nach oben bringen können, Ellenbogen gegen jene, die das gleiche Ziel verfolgen. Insofern denke ich, wir werden von den etablierten Parteien nichts erwarten können, da sie alle diese Strukturen besitzen.

Nur am Rande wegen der oben erwähnten Plakatwerbung für „Die Affäre Semmeling“: Nach Deiner Erwähnung sprang sie mir heute früh besonders ins Auge; ausserem waren an einer Stelle gleich drei Plakatwände damit zugekleistert. Da frage ich mich doch, weshalb wir mit GEZ-Gebühren die Werbung für *öffentlich-rechtliches* Fernsehen bezahlen, ganz zu schweigen von dieser dummen „Mit dem Zweiten sieht man besser“-Reklame!? Das muss ja Unmengen kosten! Anscheinend verfügt man aber doch über genügend Geldmittel, auch wenn immer wieder das Gegenteil dargestellt wird, wenn es um Film- und Sportrechte geht. Naja, 11 Milliarden D-Mark an jährlichen GEZ-Gebühren (ohne Werbeeinnahmen) scheinen halt nur „Peanuts“ zu sein…

Nun könnte man einwerfen, dass solche Ansichten zur
Meinungsbildung beitragen, aber bis auf allgemein gehaltene
Aussagen weiss ich nie viel zu vernehmen. Auch vermisse ich
kontroverse Diskussionen und erst recht Minderheitsmeinungen,
denn letztere können nie zu einer Mehrheit erwachsen - so
richtig sie vielleicht sein mögen -, wenn sie ungehört
bleiben.

Meiner Meinung wachsen Einsichten am besten im privaten Umfeld, wenn Leute sich aus Interesse mit Sachen beschäftigen und ihr Wissen mit Begeisterung weitererzählen. Nur auf diesen Weg ist die Politik in D grüner geworden -quer durch alle Parteien. Leider braucht so etwas Zeit.

Ich möchte gerne einmal andere, vor allem kritische
Meinungen hören.

Zwischenfrage: Wo informierst Du Dich ?

Auf die Kritikfähigkeit der Medien kann man sich zudem auch
immer weniger verlassen,

das liegt auch daran das kritische Medien ncht den wirtschaftlichen Erfolg haben/hatten. Die tazt war Mitte der 90er erfüllte fastalle von Dir geforderten Kriterien: eigene Themenwahl, andere Blickrichtung, …
Den Erfolg sieht man an der Zahl der ‚Rettet die taz‘ Kampagnen.

Selbstverständlich könnte man entgegenhalten, dass es in
den demokratischen Ländern eine Vielfalt an Informationen
gibt, die man sich nur zu besorgen braucht. Doch in der Praxis
funktioniert dies nicht ausreichend:

statt der Bild die taz kaufen, wo ist der Unterschied ?

Um eine solche eingeschränkte Meinung bzw. Abhängigkeit zu
verhindern, wurden seinerzeit öffentlich-rechtliche
Sendeanstalten geschaffen.

Leider brüllt der Stammtisch immer wieder: die haben keine Quote, wollen aber unsere Kohle

Bereits in seinem Buch „Vom schönen
Schein der Demokratie“ erwähnte Prof. Hans Herbert v. Arnim
eine ältere internationale Studie (von 1997, soweit ich mich
entsinne), die für die KMK vom Max-Planck-Institut aufbereitet
wurde. Darin war bereits das Leistungsgefälle nicht nur
international, sondern auch national sehr auffällig.
Doch die
KMK legte die Hände in den Schoss, denn sie hielt die Studie
für nicht seriös, weshalb sie deren Veröffentlichung auch
verhindern wollte und dieser erst zögernd und nach dem
Anonymisieren diverser Daten zustimmte.

Ich glaube ich weiss, welche Studie du meinst, ich komme bloss jetzt nicht auf die Kurzbezeichnung (war irgendwas mit Mathe, Physik und Naturwissenschaften). In den Zeitungen, die ich lese, war das was du ansprichst durchaus Thema.

Ich würde mir also wünschen, dass es nicht nur mehr Kritik
gibt, sondern auch die Wille, sich mit unangenehmer Kritik
auseinanderzusetzen, statt ständig den Kopf in den Sand zu
stecken zu hoffen, die Probleme würden von der Öffentlichkeit
schon vergessen werden.

beifall

Tschuess Marco.

Ich will mich mal auf zwei Aspekte dieses sehr guten Beitrags (wenn ich ihm auch nicht zustimme) beziehen. Jedenfalls so wie ich Deine Position verstanden habe:

  1. Wichtige Themen werden nicht stringent verfolgt und versanden irgendwann, ohne dass sich etwas geändert hat.

Ist richtig. Würde ich aber den Medien nur begrenzt vorwerfen. Die Medien müssen sich verkaufen (selbst bei den ÖR ist die Quote wichtig). Kommt also ein neues Thema auf, über das sich die Leute aufregen, dann wird das so lange hochgezogen bis sich dieses Thema nicht mehr verkauft (die Leute nur noch ankotzt). Vorher wurde es aber stark hochgezogen, weil es sich verkauft hat.

Für mich ist meine Mutter ein gutes Beispiel (eine nicht sehr, aber doch relativ politisch interessierte Frau: liest täglich Zeitung, schaut täglich die Nachrichten, teilweise mehrmals): wenn ein Thema wochenlang in den Medien war, kommt regelmäßig von ihr der Kommentar: „Ich kann es nicht mehr hören!“ Das ist dann der Zeitpunkt, wo die Medien das Thema runterfahren: einfach weil die Leute da wegschalten.

Es liegt also nicht an den Medien sondern an uns, dass Themen nicht lange verfolgt werden.

Die Wähler sollten ein bestimmtes politisches Grundwissen haben, bevor sie wählen gehen.

Ich nehme an, Du bist ein Kopfmensch. Es gibt aber auch viele, die haben nur geringes Wissen, entscheiden aber aufgrund ihres Bauchgefühls häufig richtiger als die Kopfmenschen. Zumal die Menschen, die sich politisch stark engagieren, doch nicht allzu viel wissen. Vieles wird uns ja doch verheimlicht.

Ich rege mich ja auch gerne darüber auf, wie wenig viele Wähler wissen (vor kurzem habe ich die SPIEGEL-Umfrage reingestellt, wonach 25% der Deutschen beim Namen Friedrich Merz - immerhin deutscher Oppositionsführer, jedenfalls formal - sagen: „Der Name ist mir unbekannt.“). Aber ob die „Wissenden“ wirklich „besser“ entscheiden würden? Was ist denn „besser“? Ich glaube es aufgrund meiner politischen Einstellung zu wissen. Aber kann ich mir da wirklich sicher sein?

Und warum soll man sich in Zeiten, wo sich die Parteien so dramatisch auch nicht unterscheiden, weil die Sachzwänge halt bestimmte Entscheidungen vorschreiben, egal wer sie treffen muß, überhaupt groß politisch interessieren?

Und es gibt in Deutschland ca. 60 Millionen Wahlberechtigte. Angenommen Du kennst genau 1000 Leute, die die CDU wählen wollen. Und Du könntest diese 1000 Leute davon überzeugen, die Grünen zu wählen, dann hätten die Grünen 0,0017% mehr und die CDU 0,0017% weniger. Aber wer kann schon 1000 Leute überzeugen? Also selbst, wenn Du Dich bei politischen Diskussionen (z.B. hier) stark engagierst, wirst Du kaum Auswirkungen bei den Wahlen haben. Noch viel weniger Einfluß hat natürlich Deine eigene Stimme.

Warum dann also wählen? Warum sich groß vor der Wahl politisch informieren, wenn es eh keinen nennenswerten Einfluß hat, was Du wählst?

Nu sagen’se nich…
…es ist schon wieder Montag!

Hallo Marco!

Ich hab ein paar Beitraege von ihm gehoert und mir gefallen die wohl gewuerzten Wortspielereien. Kannst Du Buch/CD empfehlen?

Im grossen stimme ich Deinen (langen :smile:) Ausfuehrungen zu. Ich sehe nur die Kausalitaeten etwas anders: Die Konsumenten hoeren nicht wegen der Ueberinformation weg bzw. weniger genau zu, nachdem sie sich damit intensivst auseinander setzten, sondern das Hardcore-Schlagworteindreschen wird durchgefuehrt, damit
die Konsumenten genau das tun.
Wie Du schon am BSE-Bsp. anfuehrtest: nahezu jedes Saisonthema haette sich auch vorher oder spaeter „ausschlachten“ lassen koennen, weil sie eben immer praesent sind. Also frage ich mich immer, warum gerade jetzt? Sommerloch? Oder steht ein Verbotsantrag einer rechten Organisation an? Oder eine Wahl (siehe CSU-Sache)? Oder werden, wie Du andeutest, bestimmte Nachrichten in den Hintergrund gedreangt? Mentale Vorbereitung oder Abstumpfung?

Deine Frage nach der Definition einer (lohnenswerten) Nachricht ist berechtigt und interessant. Auch hier ist ein Verfall doch deutlich sichtbar: Immer haeufiger sind VIP-News oder aenliches vordergruendig zu sehen und zu lesen. Wenn man nun das Konsumenten-Gros der privaten Sender beruecksichtigt, wundert PISA kaum mehr…(siehe auch: Schwanitz, „Bildung“, Abschnitt „Was man nicht wissen sollte“).
Aber auch das Wissen um eine „gute“ Nachricht schafft nicht die Meinung, ich denke, sie entsteht im Prozess der Verarbeitung. Und damit kann man auch nicht zu allem eine Meinung haben, das stimmt wohl.

Das Problem der fehlenden Plattform ist ja nicht nur eine Frage der Medien-Seite, sondern auch die eigene: es erfordert Initiative, Zeit, Energie. Wer hat das schon?

Was gibt es an Gegenmassnahmen? Eine gewisse Art Contrahaltung bei wenigstens den erscheinenden Nachrichten, um vielleicht andere Sicht- und Standpunkte anzuschneiden, Information und Aufklaerung, zB sollte hier ein NPD-link (nicht nur aus demokratischen Gruenden) stehen, damit man sich den „Feind“ auch aus naechster Naehe ansehen kann, Missionieren, wie Du es betreibst? Konstruktive Diskussionen im eigenen Umfeld?
Und was noch?

Oder stimmt am Ende im uebertragenden Sinne vielleicht doch:
„…Wir kommen zu der Erkenntnis, daß Millionen ackern, schmieden, hobeln muessen, damit einige Tausende forschen, malen und dichten koennen. Das klingt hart, aber es ist wahr und wird in aller Zukunft wahr bleiben…“ (Heinrich von Treitschke, Ende 19. Jhdt, aus: Die Deutschen in ihrem Jahrhundert 1890-1990, von Krockow).

Im uebrigen postest Du hier oefter Links und ISBN-Nummern, die interessant erscheinen, hast Du die vielleicht mal kompakt da?

Viele Fragen,
Gruss, tafp

Was gibt es an Gegenmassnahmen? Eine gewisse Art Contrahaltung
bei wenigstens den erscheinenden Nachrichten, um vielleicht
andere Sicht- und Standpunkte anzuschneiden, Information und
Aufklaerung, zB sollte hier ein NPD-link (nicht nur aus
demokratischen Gruenden) stehen, damit man sich den „Feind“
auch aus naechster Naehe ansehen kann,

Das sehe ich nicht so. Es muß bei der Linkangabe ja eine objektive Grenze geben. Und da finde ich schon, dass „im Bundestag vertretene Parteien“ eine objektive Grenze ist. Sonst kannst Du noch „in einem Landtag vertretene Partei“ nehmen. Aber auch da wäre die NPD nicht dabei sondern einige andere. Warum also ein Link von der NPD? Da wäre Schill z.B. interessanter.

Hallo Ralf,

wir vertreten hier unterschiedliche Ansichten, die aber letztlich auf die alte Diskussion beruhen, ob zuerst die Henne oder das Ei da war. Wird ein Thema von den Medien aufgegriffen, weil es die Öffentlichkeit interessiert, oder interessiert sich die Öffentlichkeit für ein Thema, weil die Medien es aufgreifen?! Lass’ mich mit einem Zitat beginnen:

_„Die öffentliche Meinung gleicht einem Schlossgespenst:
niemand hat es gesehen, aber alle lassen sich von ihm tyrannisieren.“

(Sigmund Graff)_

Die Medien müssen sich verkaufen (selbst bei den ÖR
ist die Quote wichtig). Kommt also ein neues Thema
auf, über das sich die Leute aufregen, dann wird das
so lange hochgezogen bis sich dieses Thema nicht mehr
verkauft (die Leute nur noch ankotzt). Vorher wurde
es aber stark hochgezogen, weil es sich verkauft hat.

(Warum ist für die ÖR die Quote so wichtig [geworden], dass sie in ihren Programmstrukturen den Privaten nacheifern? Wir zahlen Gebühren, um die Unabhängigkeit der ÖR zu gewährleisten.)
   Meiner Ansicht steckt in Deiner obigen Aussage der Teufel im Detail. Du schreibst: „über das sich die Leute aufregen“, aber damit sie sich aufregen können, müssen sie erst einmal Kenntnis von einer Sache haben, und es sind die Medien, die ein Thema „aufregenswert“ machen. (Dass von ihnem auch viele banale Dinge hochgekocht werden, um künstlich eine Nachfrage zu schaffen, ist eine weitere Sache.) Nenne es wie Du möchtest, etwa ‚es liegt in der Natur des Menschen‘, jedenfalls fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt, als Menschen an den Pranger gestellt oder gepeinigt wurden, denn damit konnte sich der kleine Bürger vom Ungesetzlichen sichtbar distanzieren, oder besser ausgedrückt: sein eigenes Sein durch dieses starken Kontrast zum Ungesetzlichen aufwerten.
   Wünschenswert wäre, das „gemeine Volk“ würde diese Abgrenzung gegenüber den sie Regierenden praktizieren, die sich wieder einmal freikaufen, freisprechen etc., aber die Identifizierung scheint nur nach unten zu funktionieren.
   Bezeichnend ist für mich, wenn Deine Mutter ein Thema „nicht mehr hören“ kann. Solche Aussagen können wir auch in den Politik-Foren vernehmen, doch da gibt es einen Punkt, der mich verwundert. Die Leute wollen über ein bestimmtes Thema nichts mehr hören, auch wenn es noch nicht aufgeklärt ist; selbst wenn neue Fakten und Belege geliefert werden, stösst dies auf Desinteresse.
   Zugegeben, diese Verhaltensweise erinnert mich an frühere Zeiten: Bisweilen komponierte ich eine Melodie, und wenn die ersten Takte geschafft waren, hatte es an Reiz verloren und ich wollte wieder etwas Neues kreieren. Und das ist es doch: der Reiz des Neuen. Irgendwann hat etwas seine Faszination verloren, und die Menschen lechzen nach neuen Themen, die die Medien bereitwillig zur Verfügung stellen. Trotzdem: Nur weil ein Thema „alt“ ist, sollte es nicht für etwas Neues beiseite gelegt werden, nur weil man es überdrüssig ist. Das ist halbherzig und macht Überlegungen und Diskussionen letztendlich überflüssig, wenn man nicht wirklich an der Aufklärung, sondern nur an dem Reiz interessiert ist.

Friedrich Merz

So etwas muss man natürlich intus haben. Meines Wissens war das ein Florist in meinem früheren Wohnort! ;o)

Aber ob die „Wissenden“ wirklich „besser“
entscheiden würden? Was ist denn „besser“?
Ich glaube es aufgrund meiner politischen
Einstellung zu wissen. Aber kann ich mir da
wirklich sicher sein?

Genau: Was ist denn „besser“? Wir haben die Entscheidung zwischen gleichen Autoritäten, womit es zumindest bei Wahlen gleichgültig ist, ob jemand zu den „Wissenden“ oder „Unwissenden“ zählt. Ob man sich nun für „Persil“ oder „Omo“ entscheidet, die Verpackung sieht unterschiedlich aus, der Inhalt ist jedoch der gleiche. Bei solch begrenzten Entscheidungsmöglichkeiten gibt es keinen Fortschritt, bis die Kritik an dem schlechten Inhalt siegt und wir andere Wege gehen. Doch noch wird, obwohl nur optisch aufgehellt, das Ergebnis - nämlich die weisse Wäsche - gesehen, weshalb zu kurz gedacht und die Kritiker kritisiert werden, die ja scheinbar an einer weisser Wäsche nicht interessiert sind.

PS: „sehr lang! - Na und?“ - Ich wollte tafp bloss sanft auf die Textlänge vorbereiten. ;o)

Hallo Marco!

Ich glaube ich weiss, welche Studie du meinst,
ich komme bloss jetzt nicht auf die Kurzbezeichnung
(war irgendwas mit Mathe, Physik und
Naturwissenschaften). In den Zeitungen, die ich lese,
war das was du ansprichst durchaus Thema.

Sicherlich werden auch kritische Themen aufgegriffen - sonst gäbe es u.a. schon lange keine Politmagazine mehr -, doch so viele verpuffen, ohne das wirklich etwas geschieht bzw. Konsequenzen nach sich zieht. Und das Resultat sehen wir eben bei der KMK und dem Interesse der Medien, als die „Pisa“-Studie kürzlich herauskam. Für einige, wie auch für Dich und mich, war das Ergebnis weniger überraschend, als der Aufschrei kam.
   Ich habe eine Bekannte (Lehrerin/Vize-Rektorin), von der ich im Laufe der Zeit auch immer wieder einmal Details erfuhr, und insofern war es noch weniger überraschend. Für KMK und Medien möchte ich mit einem Werbeslogan antworten: „Vielleicht hätten sie jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt.“

wir vertreten hier unterschiedliche Ansichten, die aber
letztlich auf die alte Diskussion beruhen, ob zuerst die Henne
oder das Ei da war. Wird ein Thema von den Medien
aufgegriffen, weil es die Öffentlichkeit interessiert, oder
interessiert sich die Öffentlichkeit für ein Thema, weil die
Medien es aufgreifen?!

Letzlich beides. In der Regel ist es so, dass, wenn die Medien ein Thema nicht aufgreifen sich auch die Öffentlichkeit nicht dafür interessieren kann. Gegenbeispiele gibt es aber auch, z.B. das Thema Globalisierungskritik kam nicht aus den Medien. Aber wenn sich die Öffentlichkeit für ein Thema nicht mehr interessiert, verschwindet es auch aus den Medien. Ist halt ein Wechselspiel.

(Warum ist für die ÖR die Quote so wichtig [geworden], dass
sie in ihren Programmstrukturen den Privaten nacheifern? Wir
zahlen Gebühren, um die Unabhängigkeit der ÖR zu
gewährleisten.)

Weil dies ein elitäres Denken ist. Sind die Einschaltquoten der ÖR gering, stellt sich schon die Frage, warum so viele die Gebühren bezahlen müssen, wenn sie ein Programm senden, das (fast) keiner sehen will.

   Meiner Ansicht steckt in Deiner obigen Aussage der Teufel
im Detail. Du schreibst: „über das sich die Leute aufregen“,
aber damit sie sich aufregen können, müssen sie erst einmal
Kenntnis von einer Sache haben, und es sind die Medien, die
ein Thema „aufregenswert“ machen.

Wie gesagt, in der Regel. Gibt aber auch Beispiele, wo die Aufregung ohne die Medien geschehen ist (Greenpeace, Castor-Transporte). Natürlich funktioniert das nicht ohne Medien, aber der Ausschlag (die große Anzahl der Demonstranten bei Castor-Transporten) geben die Medien dort nicht.

(Dass von ihnem auch viele
banale Dinge hochgekocht werden, um künstlich eine Nachfrage
zu schaffen, ist eine weitere Sache.) Nenne es wie Du
möchtest, etwa ‚es liegt in der Natur des Menschen‘,
jedenfalls fühlt man sich ins Mittelalter zurückversetzt, als
Menschen an den Pranger gestellt oder gepeinigt wurden, denn
damit konnte sich der kleine Bürger vom Ungesetzlichen
sichtbar distanzieren, oder besser ausgedrückt: sein eigenes
Sein durch dieses starken Kontrast zum Ungesetzlichen
aufwerten.
   Wünschenswert wäre, das „gemeine Volk“ würde diese
Abgrenzung gegenüber den sie Regierenden praktizieren, die
sich wieder einmal freikaufen, freisprechen etc., aber die
Identifizierung scheint nur nach unten zu funktionieren.

Eine Abgrenzung im Sinne „Politikerverdrossenheit“ existiert schon. Aber wie bei den Nachrichten: entweder man tritt direkt nach dem Skandal zurück oder man sitzt ihn aus. Dann interessiert es bald keinen mehr und man wird wegen Standfestigkeit gelobt.

   Bezeichnend ist für mich, wenn Deine Mutter ein Thema
„nicht mehr hören“ kann. Solche Aussagen können wir auch in
den Politik-Foren vernehmen, doch da gibt es einen Punkt, der
mich verwundert. Die Leute wollen über ein bestimmtes Thema
nichts mehr hören, auch wenn es noch nicht aufgeklärt ist;
selbst wenn neue Fakten und Belege geliefert werden, stösst
dies auf Desinteresse.

Richtig.

   Zugegeben, diese Verhaltensweise erinnert mich an frühere
Zeiten: Bisweilen komponierte ich eine Melodie, und wenn die
ersten Takte geschafft waren, hatte es an Reiz verloren und
ich wollte wieder etwas Neues kreieren. Und das ist es doch:
der Reiz des Neuen. Irgendwann hat etwas seine Faszination
verloren, und die Menschen lechzen nach neuen Themen, die die
Medien bereitwillig zur Verfügung stellen. Trotzdem: Nur weil
ein Thema „alt“ ist, sollte es nicht für etwas Neues beiseite
gelegt werden, nur weil man es überdrüssig ist. Das ist
halbherzig und macht Überlegungen und Diskussionen
letztendlich überflüssig, wenn man nicht wirklich an der
Aufklärung, sondern nur an dem Reiz interessiert ist.

Auch richtig. Das kann man aber den Medien kaum vorwerfen. So funktionieren viele Menschen heutzutage (wahrscheinlich schon immer, weiß ich nicht).

Aber ob die „Wissenden“ wirklich „besser“
entscheiden würden? Was ist denn „besser“?
Ich glaube es aufgrund meiner politischen
Einstellung zu wissen. Aber kann ich mir da
wirklich sicher sein?

Genau: Was ist denn „besser“? Wir haben die Entscheidung
zwischen gleichen Autoritäten, womit es zumindest bei Wahlen
gleichgültig ist, ob jemand zu den „Wissenden“ oder
„Unwissenden“ zählt.

Warum dann Deine Kritik, wenn Leute zur Wahl gehen, obwohl sie von Politik kaum Ahnung haben?

Ob man sich nun für „Persil“ oder „Omo“
entscheidet, die Verpackung sieht unterschiedlich aus, der
Inhalt ist jedoch der gleiche. Bei solch begrenzten
Entscheidungsmöglichkeiten gibt es keinen Fortschritt, bis die
Kritik an dem schlechten Inhalt siegt und wir andere Wege
gehen. Doch noch wird, obwohl nur optisch aufgehellt, das
Ergebnis - nämlich die weisse Wäsche - gesehen, weshalb zu
kurz gedacht und die Kritiker kritisiert werden, die ja
scheinbar an einer weisser Wäsche nicht interessiert sind.

Links
Hi.

Das waere ein Argument.
Es koennte aber auch einen Link auf eine Linkliste geben. Dort stehen dann alle Parteien drin, die es so gibt.
Im uebrigen habe ich fuer die NPD seinerzeit gar keine bundesweite Vertretung im Internet gefunden gehabt bzw. die Links waren tot…
Was ich am Beispiel sagen wollte: man sollte sich auch immer im wahrsten Sinne des Wortes die andere Seite angucken, zumindest, wenn sie so wie hier hin und wieder eifrig-hitzig das Thema ist.

Gruss, tafp

Es koennte aber auch einen Link auf eine Linkliste geben. Dort
stehen dann alle Parteien drin, die es so gibt.

Ok, das wäre eine Alternative. Wäre dann natürlich sehr umfangreich.

Im uebrigen habe ich fuer die NPD seinerzeit gar keine
bundesweite Vertretung im Internet gefunden gehabt bzw. die
Links waren tot…

Weiß nicht, was „seinerzeit“ war. Heute findest Du die NPD unter http://www.npd.net

Was ich am Beispiel sagen wollte: man sollte sich auch immer
im wahrsten Sinne des Wortes die andere Seite angucken,
zumindest, wenn sie so wie hier hin und wieder eifrig-hitzig
das Thema ist.

Das ist richtig.

Links ‚n‘ Books
Hallo tafp!

…es ist schon wieder Montag!

(o; Mit dem „Total Recorder“ (http://www.highcriteria.com) kann man die RealAudio-Files auch dauerhaft als WAVs speichern und mit dem Xing MPEG Encoder oder Xing MP3 Encoder (http://www.xingtech.com) in MP3s umwandeln.

Ich hab ein paar Beitraege von ihm gehoert
und mir gefallen die wohl gewuerzten Wortspielereien.
Kannst Du Buch/CD empfehlen?

In den Büchern sind meist die Programmtexte noch einmal schriftlich festgehalten, weshalb ich gleich zur CD tendiere. Man muss diese Leute hören. Von Volker Pispers sind drei Programme erhältlich:

  • Frisch gestrichen (1995)
  • Ein Wort ergab das andere (1996, „Best of“ 10 Jahre Solokabarett)
  • Damit müssen Sie rechnen (1999)
  • („Update 2000, Damit müssen Sie rechnen“ ist eine aktualisierte Fassung des Vorjahresprogrammes)

(Siehe: http://www.amazon.de/exec/obidos/search-handle-url/i…)

Ich habe alle drei CDs und kann sie sehr empfehlen. Mein persönlicher Favorit ist „Frisch gestrichen“. (Zugegeben, ich mag etwas ältere Programme auch deshalb, weil das Publikum da noch nicht so sehr johlte und gröhlte, wie das bei vielen Programmen und Sendungen inzwischen der Fall ist.)
   Apropos Favorit: Auf seiner Seite gibt Pispers als „my personal favourite“ Matthias Deutschmann (http://www.matthiasdeutschmann.de) an, den ich Anfang 2000 durch seine CD „Finalissimo“ schätzen lernte, in der er über Stock und Stein das vergangene Jahrhundert auf seine Art und Weise Revue passieren lässt. („1954 haben wir uns in Bern wieder in die Völkerfamilie zurückgeschossen - etwas ungeschickt, etwas walserhaft ausgedrückt!“) Der Dritte im Bunde meiner Lieblingskabarettisten ist schliesslich der Berliner Martin Buchholz (http://www.martin-buchholz.de), der mir durch sein „Alles in bester Verfassung“ (Untertitel: „Wie das Grundgesetz zuerst in Kraft getreten und dann fünfzig Jahre lang verabschiedet wurde.“) auffiel. Seine Art, Worte zu verdrehen und einen anderen Sinn zu geben, ist schon sehr interessant: „Artikel 1 des Grundgesetzes: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Mit anderen Worten: Man soll sie nicht berühren, also nicht begreifen.“
   Okay, Kabarett nicht gleich Kabarett ist. Für mich persönlich ist eigentlich nur Politkabarett das richtige, auch wenn man darüber streiten kann. Ansonsten finde ich noch auch Dieter Hildebrandt, Richard Rogler, Matthias Beltz, Urban Priol und Wiglaf Droste nett.

Wie Du schon am BSE-Bsp. anfuehrtest: nahezu
jedes Saisonthema haette sich auch vorher oder
spaeter „ausschlachten“ lassen koennen, weil sie
eben immer praesent sind. Also frage ich mich immer,
warum gerade jetzt? Sommerloch? Oder steht ein
Verbotsantrag einer rechten Organisation an? Oder eine
Wahl (siehe CSU-Sache)? Oder werden, wie Du andeutest,
bestimmte Nachrichten in den Hintergrund gedreangt?
Mentale Vorbereitung oder Abstumpfung?

Abstumpfung erfolgt durch die Menge an Nachrichten. In einer Diktatur herrscht Zensur durch Verbot bestimmter Nachrichten, in einer Demokratie wird man hingegen mit Nachricht überschüttet. Der eine hungert an Nachrichten, der andere wird damit überfressen. Wenn man etwas im Überfluss hat, weiss man das einzelne nicht mehr zu schätzen bzw. einzuschätzen, wodurch die Fähigkeit zu werten sinkt. Denn zudem geben die Medien bereits vor, was als wichtig anzusehen ist, womit einem diese Entscheidung ebenfalls abgenommen ist.
   Auch die Einseitigkeit stösst mir auf. Betrachten wir dazu den 11. September und das Spiegel-Magazin. Die Nachrichten darin folgten dem Mainstream: immer wieder war die Rede von Islamisten, al-Qaida, Bin Laden usw. Zwar tauchten dann auch kritische Meldung auf, aber als würde der Spiegel seine eigenen Meldungen ignorieren, ritt man weiter auf der Mainstream-Quelle fort. Es ist doch wie seinerzeit mit J.F. Kennedy. Trotz alledem, was in der Zeit herausgekommen ist, gibt es nach wie vor Kreise, die Oswald als Attentäter sehen. Diese Zwiespältigkeitist mir unverständlich.

Was gibt es an Gegenmassnahmen? Eine gewisse Art
Contrahaltung bei wenigstens den erscheinenden
Nachrichten, um vielleicht andere Sicht- und
Standpunkte anzuschneiden, Information und
Aufklaerung, zB sollte hier ein NPD-link (nicht
nur aus demokratischen Gruenden) stehen, damit
man sich den „Feind“ auch aus naechster Naehe
ansehen kann, Missionieren, wie Du es betreibst?
Konstruktive Diskussionen im eigenen Umfeld?
Und was noch?

In der Sache mit dem NPD-Link stimme ich Dir zu, auch wenn man eben alle Links der Parteien der Fairness halber nennen sollte - dann nennt man sie eben. Aber stattdessen ignoriert man sie. Hier ein Beispiel aus der Praxis: Am 17.11. wurde in der Computerrubrik des hiesigen (konservativen) Höchster Kreisblatts - Lokalausgabe der Frankfurter Neue Presse -, geprüft, wie lange die Berliner OB-Kandidaten benötigten, um auf eine E-Mailanfrage zu antworten. Zugleich gab es eine Wertung über die landes- (hessischen) und bundesweiten Seiten von SPD, Grüne, CDU und F.D.P., wobei mich wunderte, weshalb die PDS bzw. Gysi weder bei der einen noch bei der anderen Sache vorzufinden war. Eine Anfrage bei der Redaktion ergab: „Da wir als Frankfurter Neue Presse einen regionalen Focus haben, konzentrierten wir uns auf die im hessischen Landtag vertretenen Parteien und ihre Bundesverbände. Das Beispiel Berlin war nur exemplarisch und sollte keineswegs ein umfassender Test sein.“

Wie ich schon einmal meinte, müssen die Menschen erkennen, dass sie nicht allein mit ihrer Kritik und ihren Zweifeln sind. Solange alle nur Indiviualisten sind, haben es Politik und Medien einfach, die Menschen gegeneinander auszuspielen. Selbst wenn man konstruktive Diskussionen im eigenen Umfeld betreibt, so ändert man nichts, denn vielleicht wissen die Leute dann mehr über Zusammenhänge und glauben nicht mehr so einfach, was ihnen erzählt wird, aber bei der nächsten Wahl haben sie wieder nur die Möglichkeit, zwischen gleichen Autoritäten zu entscheiden.
   Nehmen wir mal an, die Bevölkerung wäre durchgängig aufgeklärt, aber Politik und Medien würden nach den alten Mustern agieren - wie wäre dann etwas zu ändern? Wenn ich zu sehr über diese Frage nachdenke, macht sich bei mir Resignation breit. Vielleicht ist es auch an der Zeit zu überlegen, über neue Systeme und Wege nachzudenken. Man schaue sich doch bloss dieses Theater um die Nominierung eines CDU/CSU-Kanzlerkandidaten an oder wieder die Schätzungen von Wirtschaftszahlen, die mal so und mal so schwanken. Das hat auf mich den Eindruck von „Überschallnachrichten“: die Hypothese ist schneller als die Realität.

Nebenbei: Ein empfehlenswerter Aufsatz („Die politischen Parteien, die Medien und das Publikum“) findet sich unter http://www.fernuni-hagen.de/law/forum/alemann.html

Oder stimmt am Ende im uebertragenden Sinne vielleicht
doch: „…Wir kommen zu der Erkenntnis, daß Millionen
ackern, schmieden, hobeln muessen, damit einige Tausende
forschen, malen und dichten koennen. Das klingt hart,
aber es ist wahr und wird in aller Zukunft wahr
bleiben…“ (Heinrich von Treitschke, Ende 19. Jhdt, aus:
Die Deutschen in ihrem Jahrhundert 1890-1990, von Krockow).

Es wird sich nichts ändern, wenn die Menschen sich nicht ändern. Denn:

   Eine Gesellschaft von Schafen
   muß mit der Zeit
   eine Regierung von Wölfen
   hervorbringen.

                   (Bertrand de Jouvenel)

Im uebrigen postest Du hier oefter Links und
ISBN-Nummern, die interessant erscheinen, hast
Du die vielleicht mal kompakt da?

Sind natürlich sehr subjektiv ausgewählte Links. Bei den Bücher habe ich einen Amazon-Link gesetzt, und falls sie vergriffen sind, eine Alternative angegeben.

Links:

Bücher:

Autor
Titel
ISBN
Amazon-Link

Bernt Engelmann
„Einig gegen Recht und Freiheit“
3882433574 Buch anschauen
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3882433574/qid…

Bernt Engelmann
„Wir Untertanen“
3882432012
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3882432012/qid…

Bernt Engelmann
„Großes Bundesverdienstkreuz“
3882436034
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3882436034/qid…

Bernt Engelmann
„Schwarzbuch Helmut Kohl“ (auch: „… - oder: wie man einen Staat ruiniert“; auch: „… - Wie alles begann“)
3882437286
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3882437286/qid…

Bernt Engelmann
„Schwarzbuch Franz Josef Strauss“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Bernt Engelmann/PDA
„Das schwarze Kassenbuch - Die heimlichen Wahlhelfer der CDU/CSU“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Noam Chomsky
„War Against People. Menschenrechte und Schurkenstaaten.“
3203760118
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3203760118/qid…

Noam Chomsky
„Profit Over People. Neoliberalismus und globale Weltordnung.“
320376010X
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/320376010X/qid…

Noam Chomsky u.a.
„Die neue Weltordnung und der Golfkrieg“
3922209378
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3922209378/qid…

Noam Chomsky
„Clintons Vision. Freier Markt und Abschottung“
3922209661
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3922209661/qid…

Noam Chomsky
„Haben und Nichthaben“
(derzeit nicht lieferbar?)
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3825702030/qid…

Friedhelm Schwarz
„Das gekaufte Parlament“
349204171X
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/349204171X/qid…

Hans Herbert v. Arnim
„Die Partei, der Abgeordnete und das Geld“
3426800748
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426800748/qid…

Hans Herbert v. Arnim
„Vom schönen Schein der Demokratie. Politik ohne Verantwortung, am Volk vorbei.“
3426272040
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426272040/qid…

Hans Herbert v. Arnim
„Fetter Bauch regiert nicht gern. Die politische Klasse - selbstbezogen und abgehoben“
3426773856
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426773856/qid…

Hans Herbert v. Arnim
„Der Staat als Beute. Wie Politiker in eigener Sache Gesetze machen“
3426800144
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426800144/qid…

Hans Herbert v. Arnim
„Diener vieler Herren. Die Doppel- und Dreifachversorgung von Politikern“
3426773724
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426773724/qid…

Ursula Gröttrup (Hg.)
„Zensierter Alltag“
(vergriffen, schwer zu bekommen)
http://www.sgipt.org/politpsy/politik/politiker.htm

Eckart Spoo (Hg.)
„Die Tabus der bundesdeutschen Presse“
(vergriffen, häufig schwer zu bekommen)
http://www.justbooks.de / http://www.booklooker.de

Michael Opperskalski / Kunhanandan Nair
„CIA. Club der Mörder. Der US-Geheimdienst in der Dritten Welt“
3889771432
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3889771432/qid… (Tstss, ich hinterlasse Spuren!)

Michael Opperskalski
„Mossad. Israels Auftragskiller und Geheimagenten“
3928300873
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3928300873/qid…

Michael Opperskalski / Günter Neuberger
„CIA in Westeuropa“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Michael Opperskalski / Günter Neuberger
„CIA in Mittelamerika“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Gerhard Wisnewski / Wolfgang Landgraeber / Ekkehard Sieker
„Das RAF- Phantom. Wozu Politik und Wirtschaft Terroristen brauchen“
3426800101
http://www.raf-phantom.de
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426800101/qid…

Stefan Aust
„Der Baader Meinhof Komplex“
3442129532
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3442129532/ref…

Jens Mecklenburg
„GLADIO. Die geheime Terrororganisation der NATO“
3885206129
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3885206129/qid…

Erich Schmidt-Eenboom
„Undercover - Der BND und die deutschen Journalisten“
(vergriffen; schwer zu bekommen?)
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/buch/2441/1.html

Hans Werner Kilz / Joachim Preuss
„Flick. - Die gekaufte Republik“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Rüdiger Liedtke
„Wem gehört die Republik 2002? Die Konzerne und ihre Verflechtungen. Namen, Zahlen, Fakten.“
3821815590 (erscheint jährlich)
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3821815590/qid…

John Goetz / Conny Neumann / Oliver Schröm
„Allein gegen Kohl, Kiep und Co. Die Geschichte einer unerwünschten Ermittlung“
3861532174
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3861532174/qid…

Günter Wallraff
„Der Aufmacher. Der Mann, der bei Bild Hans Esser war“
3462026631
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3462026631/qid…

Günter Wallraff
„Zeugen der Anklage“
3462015400 (Fortsetzung/Nachträge zu „Der Aufmacher“)
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3462015400/qid…

Jürgen Gaulke
„Der Klub der Kontrolleure. Das Versagen der deutschen Aufsichtsräte“
3455111645
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3455111645/qid…

Günter Ogger
„Der Börsenschwindel. Wie Aktionäre und Anleger für dumm verkauft werden“
3570004988
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3570004988/qid…

Christoph Gauer / Jürgen Scriba
„Die Standortlüge“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Bund der Steuerzahler
„Die öffentliche Verschwendung“
(jährliche Schwarzbücher; zu erhalten/lesen beim BdSt)
http://www.steuerzahler.de/inhalt/parse.phtml?bereic…

Klaus Kellmann
„Der Staat lässt morden“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Andreas v. Bülow
„Im Namen des Staates“
3492230504
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492230504/qid…

Dorothee Beck / Hartmut Meine
„Wasserprediger und Weintrinker. Wie Reichtum vertuscht und Armut verdrängt wird“
(vergriffen)
http://search.justbooks.de/search/result.asp?dep_aut…

Hubertus Czernin
„Wofür ich mich meinetwegen entschuldige. Haider, beim Wort genommen“
3707600408
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3707600408/028…

Gustave LeBon
„Psychologie der Massen“
3520099152
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3520099152/028…

Volker Angres / Claus-Peter Hutter / Lutz Ribbe
„Bananen für Brüssel. Europa - wie unsere Steuern vergeudet werden“
3426774976
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3426774976/qid…

Ingrid Reinecke / Petra Thorbrietz
„Lügen, Lobbies, Lebensmittel. Wer bestimmt, was Sie essen müssen“
3499605961
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3499605961/ref…

Hallo Ralf!

Letzlich beides. In der Regel ist es so, dass,
wenn die Medien ein Thema nicht aufgreifen sich
auch die Öffentlichkeit nicht dafür interessieren
kann. Gegenbeispiele gibt es aber auch, z.B. das
Thema Globalisierungskritik kam nicht aus den Medien.
Aber wenn sich die Öffentlichkeit für ein Thema nicht
mehr interessiert, verschwindet es auch aus den
Medien. Ist halt ein Wechselspiel.

Das ist in meinen Augen auch recht verständlich, weshalb das Thema Globalisierung ‚von unten‘ und nicht aus den Medien kam. Denn weshalb sollte die Privatwirtschaft Kritik an der Globalisierung üben? Bedauerlicherweise ist es für die Medien vor allem dann ein Thema, wenn es Randale gibt. Dass die Mehrheit jedoch friedlich demonstriert oder dass man etwas über die Inhalt von zum Beispiel ATTAC erfährt, ist eher selten, denn Rauchschwaden und Knüppel ergeben einfach die besseren Bilder. Die Kritik an der Globaliserung besteht nach wie vor, jeden Tag, jede Woche, nicht nur bei den Gipfeltreffen, aber dazwischen ist es kaum kein Thema. Man könnte entgegenhalten, dass es so viele Themen gibt, die „zwischendrin“ passieren und nicht angesprochen werden, aber da könnte ich auch sagen: Beinahe täglich werden Morde verübt, drehen Stars und Sternchen irgendeinen Film, sprechen Politiker und Interessenvertreter Nonsense ins Mikro - das wäre dann auch kaum einer Erwähnung wert.
   Du sagst: „Aber wenn sich die Öffentlichkeit für ein Thema nicht mehr interessiert, verschwindet es auch aus den Medien.“ Auch hier muss ich erneut fragen, wer diese Öffentlichkeit ist, aber vor allem: Wie bringt diese Öffentlichkeit praktisch ihr Desinteresse zum Ausdruck? Wie stellt man fest, dass bei den Menschen keine Interesse mehr an einem Thema vorhanden ist: Meinungsumfragen, Auflagenzahl, Quote?

Weil dies ein elitäres Denken ist. Sind die
Einschaltquoten der ÖR gering, stellt sich
schon die Frage, warum so viele die Gebühren
bezahlen müssen, wenn sie ein Programm senden,
das (fast) keiner sehen will.

Es wäre erst einmal festzustellen, ob die Zuschauern bei einem anspruchsvolleren Programm der ÖR tatsächlich wegschalten würden. Wenn ich eine Tageszeitung in die Hand bekomme, lese ich im Feuilleton bisweilen Kritik an der Anspruchslosigkeiten gewisser Programmformate, aber nicht, dass etwas zu anspruchsvoll wäre. Oder nehmen wir ein Interview mit Klaus Bednarz. Am 31.05.2001 entgegnete er in „Die Zeit“ auf die Frage, wie er die Entwicklung des ARD-Programms beurteile:

Natürlich müssen auch die öffentlich-rechtlichen Sender darauf achten, dass sie möglichst viele Zuschauer haben. Die andere Seite der Medaille ist, dass sie einen gesetzlichen Auftrag haben, und der lautet eben nicht „Unterhaltung, Unterhaltung, Unterhaltung“, sondern „Information, Bildung, Unterhaltung“. Und da haben sich in der Praxis, auch wenn manche Hierarchen das schönreden, die Gewichte verschoben. Schauen Sie sich doch einmal an, wo die Kultur in den öffentlich-rechtlichen Programmen gelandet ist: an den Rändern, in den Programmghettos. Da frage ich mich, ob diese Entwicklung noch dem gesetzlichen Auftrag entspricht."

Das Publikum wird von Kultur, kritischen Sendungen, einem „besseren“ Programm abkoppelt, und stattdessen gibt man Unterhaltungsformaten den Vorzug. Über diese Verschiebung konnten die Zuschauer nicht abstimmen, und so funktioniert auch das Gegenteil, nämlich wieder hin zu anspruchsvolleren Programm, nicht. Natürlich geht es nicht darum, ein Programmniveau jenseits von Gut und Böse anzustreben, dass womöglich nur Intellektuelle anspricht, aber die ÖR sollten die Unabhängigkeit besitzen, ein buntgemischtes Programm auszustrahlen, ohne bei jeder Sendung die Quoten zu betrachten, als ginge es um Hochrechnungen bei Wahlen.

Wie gesagt, in der Regel. Gibt aber auch Beispiele,
wo die Aufregung ohne die Medien geschehen ist
(Greenpeace, Castor-Transporte). Natürlich
funktioniert das nicht ohne Medien, aber der
Ausschlag (die große Anzahl der Demonstranten
bei Castor-Transporten) geben die Medien dort nicht.

Greenpeace hat ja die Medien verstanden, weshalb es bisweilen spektakuläre Aktionen gibt, die die entsprechenden Bilder liefern. Stiller Protest hätte die Organisation wohl kaum dem gemacht, was sie heute ist, und den Medien wäre es kaum ein Bericht über Castor-Transporte wert, wenn 20.000 friedliche Demonstranten möglichst abseits der Bahngleise ihren Protest kundtun. Allerdings arbeitet man ja daran, jeden anderen Protest als den stillschweigenden als „kriminell“ darzustellen. Wie es der Zufall will - denn ich suchte erst nach dem letzten Satz danach - findet sich dieser Ausdruck auch in einem Interview mit einem Anwalt, der bisweilen Atomkraftgegner vertritt, siehe http://www.wendland-net.de/magazin/artikel/anwalt/
   Eine andere Sicht der Dinge findet sich unter http://www.polizei.niedersachsen.de/castor/verfuegun…, wobei ich bezeichnend finde, wie etwas dargestellt wird. So ist unter letzterem Link zu lesen:

Die Bereitschaft von Versammlungsteilnehmern zu vergleichbaren Aktionen ergibt sich auch aus dem Aufruf eines Teilnehmers des zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelösten Camps Govelin: Dieser rief am 26.03.01 um 09.51 Uhr im Internet auf der Seite von Indymedia dazu auf, zu den Bahnübergängen Leitstade und Grünhagen zu kommen, dort die „Schienen zu begutachten“ und „aktiv“ zu werden.

Der Aufruf findet sich bei Indymedia unter http://www.de.indymedia.org/2001/03/408.html :

Auf zu den Bahnübergängen!!!
Camp Govelin am 26.03.2001 09:59:51
Es sind ca. 200 Personen auf dem Weg zu den Bahnübergängen Leitstade und Grünhagen, es wäre schön wenn noch mehr dazu kommen! Treffpunkt auf den Bahnübergängen ist 11.30 Uhr! Ihr könnt natürlich auch andere Orte der Schiene begutachten. Get activ now and everywere!!!

Nebenbei wäre zu erwähnen ist, dass es sich um ein „Open Posting“ handelte. (Siehe Indymedia-Anleitung zum Veröffentlichen: „Alle Beiträge werden sofort unzensiert veröffentlicht. Allerdings erscheinen sie dann nicht gleich auf der Startseite, sondern auf der Open-Posting-Seite alle Beiträge.“)

wie stellt man fest, dass bei
den Menschen keine Interesse mehr an einem Thema vorhanden
ist: Meinungsumfragen, Auflagenzahl, Quote?

In Medien vor allem Auflagenzahl, Quote. Meinungsumfragen wohl seltener.

Weil dies ein elitäres Denken ist. Sind die
Einschaltquoten der ÖR gering, stellt sich
schon die Frage, warum so viele die Gebühren
bezahlen müssen, wenn sie ein Programm senden,
das (fast) keiner sehen will.

Es wäre erst einmal festzustellen, ob die Zuschauern bei einem
anspruchsvolleren Programm der ÖR tatsächlich wegschalten
würden.

Ist längst festgestellt. z.B. der Wedel-Mehrteiler. Auch Polit-Magazine haben eine eher geringe Einschaltquote. Der „Grand Prix der Volksmusik“ hat jedenfalls eine höhere.

Wenn ich eine Tageszeitung in die Hand bekomme, lese
ich im Feuilleton bisweilen Kritik an der Anspruchslosigkeiten
gewisser Programmformate, aber nicht, dass etwas zu
anspruchsvoll wäre.

Ja, in Feuilleton. Aber das wird ja auch nicht von der breiten Bevölkerungsschicht gelesen. Warum wohl?

Oder nehmen wir ein Interview mit Klaus
Bednarz. Am 31.05.2001 entgegnete er in „Die Zeit“ auf die
Frage, wie er die Entwicklung des ARD-Programms beurteile:

Natürlich müssen auch die öffentlich-rechtlichen Sender
darauf achten, dass sie möglichst viele Zuschauer haben. Die
andere Seite der Medaille ist, dass sie einen gesetzlichen
Auftrag haben, und der lautet eben nicht „Unterhaltung,
Unterhaltung, Unterhaltung“, sondern „Information, Bildung,
Unterhaltung“. Und da haben sich in der Praxis, auch wenn
manche Hierarchen das schönreden, die Gewichte verschoben.
Schauen Sie sich doch einmal an, wo die Kultur in den
öffentlich-rechtlichen Programmen gelandet ist: an den
Rändern, in den Programmghettos. Da frage ich mich, ob diese
Entwicklung noch dem gesetzlichen Auftrag entspricht."

Ja, wenn ich mich richtig erinnere (weiß nicht mehr genau und will jetzt nicht nachsehen), hatte ich schon geschrieben, dass bei höherem Anspruch und gleichzeitig geringeren Einschaltquoten die Kritik kommt, warum noch Gebühren zahlen für ein Programm, das keiner sehen will? Natürlich haben die ÖR den gesetzlichen Auftrag. Aber sie haben keinen gesetzlichen Auftrag ein Programm anzubieten, das keiner sehen will.

Das ist ja das Problem: einerseits Kultur und Anspruch wegen gesetzlichen Auftrag, andererseits hohe Einschaltquoten, um Gebühren zu rechtfertigen. Beides gleichzeitig zu erfüllen ist möglich, aber schwierig.

Das Publikum wird von Kultur, kritischen Sendungen, einem
„besseren“ Programm abkoppelt, und stattdessen gibt man
Unterhaltungsformaten den Vorzug. Über diese Verschiebung
konnten die Zuschauer nicht abstimmen,

Über die Einschaltquoten hat der Zuschauer abgestimmt.

und so funktioniert
auch das Gegenteil, nämlich wieder hin zu anspruchsvolleren
Programm, nicht. Natürlich geht es nicht darum, ein
Programmniveau jenseits von Gut und Böse anzustreben, dass
womöglich nur Intellektuelle anspricht, aber die ÖR sollten
die Unabhängigkeit besitzen, ein buntgemischtes Programm
auszustrahlen, ohne bei jeder Sendung die Quoten zu
betrachten, als ginge es um Hochrechnungen bei Wahlen.

Im Vergleich zu den Privaten ist es ja buntgemischt.

Greenpeace hat ja die Medien verstanden, weshalb es bisweilen
spektakuläre Aktionen gibt, die die entsprechenden Bilder
liefern. Stiller Protest hätte die Organisation wohl kaum dem
gemacht, was sie heute ist, und den Medien wäre es kaum ein
Bericht über Castor-Transporte wert, wenn 20.000 friedliche
Demonstranten möglichst abseits der Bahngleise ihren Protest
kundtun. Allerdings arbeitet man ja daran, jeden anderen
Protest als den stillschweigenden als „kriminell“
darzustellen. Wie es der Zufall will - denn ich suchte erst
nach dem letzten Satz danach - findet sich dieser Ausdruck
auch in einem Interview mit einem Anwalt, der bisweilen
Atomkraftgegner vertritt, siehe
http://www.wendland-net.de/magazin/artikel/anwalt/
   Eine andere Sicht der Dinge findet sich unter
http://www.polizei.niedersachsen.de/castor/verfuegun…,
wobei ich bezeichnend finde, wie etwas dargestellt wird. So
ist unter letzterem Link zu lesen:

Die Bereitschaft von Versammlungsteilnehmern zu
vergleichbaren Aktionen ergibt sich auch aus dem Aufruf eines
Teilnehmers des zu diesem Zeitpunkt bereits aufgelösten Camps
Govelin: Dieser rief am 26.03.01 um 09.51 Uhr im Internet auf
der Seite von Indymedia dazu auf, zu den Bahnübergängen
Leitstade und Grünhagen zu kommen, dort die „Schienen zu
begutachten“ und „aktiv“ zu werden.

Der Aufruf findet sich bei Indymedia unter
http://www.de.indymedia.org/2001/03/408.html :

Auf zu den Bahnübergängen!!!
Camp Govelin am 26.03.2001 09:59:51
Es sind ca. 200 Personen auf dem Weg zu den Bahnübergängen
Leitstade und Grünhagen, es wäre schön wenn noch mehr dazu
kommen! Treffpunkt auf den Bahnübergängen ist 11.30 Uhr! Ihr
könnt natürlich auch andere Orte der Schiene begutachten. Get
activ now and everywere!!!

Nebenbei wäre zu erwähnen ist, dass es sich um ein „Open
Posting“ handelte. (Siehe Indymedia-Anleitung zum
Veröffentlichen: „Alle Beiträge werden sofort unzensiert
veröffentlicht. Allerdings erscheinen sie dann nicht gleich
auf der Startseite, sondern auf der Open-Posting-Seite alle
Beiträge.“)

Hört sich interessant an. Habe aber nicht ganz verstanden, was Du damit aussagen willst.