Hallo nochmal,
Genau da, meine ich, irrst du. Die Leute interessieren sich
nicht besonders für Politik und vertrauen darauf, dass dort
alles „korrekt“ abläuft. Sie wollen sich nicht näher mit den
Details befassen und stützen daher ihre Entscheidungen auf
fragmentarische Details. Umso größer ist dann die Empörung,
wenn sich nun bei Einzelnen herausstellt, dass bei diesen
Details irgendetwas nicht stimm(t/en könnte). Das ist nur
natürlich.
es kann gut sein, daß es sich so verhält, wie Du beschreibst. Ich bin allerdings auch imstande, mich über Dinge zu ärgern, die natürlich sind und dieses Verhalten gehört dazu. Daß dieses Verhalten nur auf die Politik beschränkt ist, glaube ich übrigens nicht. Das gilt für den Sport, den Klatsch- und Tratschbereich oder die von Dir angeführte Ernährung ganz genauso.
Wie ich schon oft erwähnte, finde ich es bedauerlich und ärgerlich, daß ausgerechnet heutzutage, d.h. in einer Zeit, in der Informationen leichter und umfassender verfügbar sind als jemals zuvor, immer mehr Menschen auf Information verzichten bzw. sich von Massenmedien tendenziös, oberflächlich und fragmentarisch berieseln lassen.
Das führt zu erratischen, plötzlichen und unbegründeten Stimmungsumschwüngen, die den Medien eine Macht verleihen, über die sie nicht verfügen sollten.
Interessant ist der Diskussionsverlauf im Falle der Frau Schavan im Vergleich zum Vorjahr in Sachen zu Guttenberg. Obwohl ich mir sicher bin, daß weder Medien noch Bevölkerung die Schwere der Fälle miteinander vergleichen bzw. gegeneinander abwägen können, verläuft die Sache derzeit wesentlich ruhiger, obwohl es sich bei beiden um Bundesminister aus dem inneren Führungszirkel der Union handelt(e) (und nicht zuletzt Frau Schavan noch letztes Jahr mit heftigen Angriffen ggü. zu Guttenberg glänzte, was man ihr heute noch zusätzlich vorhalten könnte aber nur ganz vereinzelt passiert).
Ich kann das im Moment nur darauf zurückführen, daß Frau Schavan nicht als aufstrebende und hoffnungsvolle Nachwuchspolitikerin gilt, sondern vielmehr allmählich beginnt, sich aus der Politik zurückzuziehen.
Das hat sich die blinde Justizia auch mal anders vorgestellt.
Gruß
C.