Politische (wissenschaftliche) Studien

Hallo,

anlässlich der neuen „UN-Studie“ mit dem Ergebnis, dass der Golfstrom bald schwächer wird, stelle ich mir folgende Frage:

Da ja bekanntlich Politiker lügen oder die Wahrheit sagen, je nachdem, wie es ihnen in den Kram passt, wie verlässlich sind dann solche „politischen“ Studien. Gibts von Politikwissenschaftlern oder Naturwissenschaftlern Untersuchungen, nach welchen Kriterien man als Otto-Normalbürger zwischen verlässlicher und politischer Studie unterscheiden kann, ohne sich selbst mit dem Thema auszukennen?

Nick

Moin Nick,
du kannst es dir raussuchen! Es gibt Hinweise, daß sich der Golfstrom abschwächt, es gibt keine Beweise, daß er das weiterhin tun wird. Es gibt Hinweise, daß diese Abschwächung mit dem Klimawandel zu tun hat, aber keine Beweise.
Oftmals hilft es zu wissen, wer eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben oder bezahlt hat, aber auch das sind nur Hinweise.
Ich hoffe, ich konnte zu deiner Verwirrung beitragen.

Ralph

Hi,

Gibts von
Politikwissenschaftlern oder Naturwissenschaftlern
Untersuchungen, nach welchen Kriterien man als
Otto-Normalbürger zwischen verlässlicher und politischer
Studie unterscheiden kann, ohne sich selbst mit dem Thema
auszukennen?

da fällt mir nur ein: Traue keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast!

Gruß
Cess

dann solche „politischen“ Studien. Gibts von
Politikwissenschaftlern oder Naturwissenschaftlern
Untersuchungen, nach welchen Kriterien man als
Otto-Normalbürger zwischen verlässlicher und politischer
Studie unterscheiden kann, ohne sich selbst mit dem Thema
auszukennen?

Nachschauen, wer die Studie durchgeführt hat und nach Reaktionen von anderen Wissenschaftlern googlen.

Zu der UN-Studie:
Die Studie ist noch nicht mal veröffentlicht. Ob diese Studie plausible Ergebnisse enthält, kann man daher jetzt gar nicht sagen, da muss man schon abwarten, welche Daten wie und über welchen Zeitraum dem ganzen zugrunde liegen.

Es gab aber z.B. schon diverse andere Studien (Bryden et. al), die eine Abschwächung des Golfstroms erkannt haben wollen. Allerdings sind die dort verwendeten Daten viel zu lückenhaft, um dies halbwegs sicher behaupten zu können. Daher gibt es allenfalls Indizien, die aber genausogut Meßfehler oder Zufall sein können oder eventuell im Bereich der ganz normalen Schwankungen liegen können.

Die UN-Studie wurde unter Leitung des Max-Planck-Institut für Meteorologie durchgeführt, ich kann dir aber nicht sagen, ob die eigene Messungen durchgeführt haben oder auf welche Daten die zugreifen.

Nein, gibt es nicht
Hallo,

Gibts von
Politikwissenschaftlern oder Naturwissenschaftlern
Untersuchungen, nach welchen Kriterien man als
Otto-Normalbürger zwischen verlässlicher und politischer
Studie unterscheiden kann, ohne sich selbst mit dem Thema
auszukennen?

Nein, das gibt es nicht.

Insbesondere ist die Seriosität oder der Grad des Anerkannt-Seins nur ein schwacher Indikator für die Seriosität von Studien.
Hier hilft nur gesunder Menschenverstand oder rudimentäre Kenntnisse in der Denkweise der Statistik.

Ohne Aufwand relativ sicher fährt man, wenn man jede Studie, die auf der politischen Bühne behandelt wird, einfach ignoriert.
Das heisst nicht, dass die dahinter stehende Materie schlecht ist.
Es heisst lediglich, dass politisch hochgespielte Studien mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nichts taugen.

Irgendwie landet man immer wieder beim gesunden Menschenverstand.

Gruss,
Thomas

hallo nick,

das problem betrifft im grunde ja alles, was in den medien unter dem deckmantel ‚wissenschaftlich‘ verbreitet wird. schau’ mal ins brett diäten (oder die bücher zu diesem thema), dann siehst du, was da alles als ‚wissenschaftlich‘ möglich ist…klar, die zielgruppe ist dort nur am eigenen bauchnabel interessiert, folglich muss man im niveau auch nicht so hoch stapeln.

ich weiss nicht, inwieweit info-profs (wie du…) diskussionen zb. in nature etc. verfolgen. es hat sich ja nichts erst seit der kalten fusion und dem klon-star aus südkorea gezeigt, dass wissenschaftler bereit sind für die ehre einer veröffentlichung / bekanntheit / daran gekoppelten forschungsgelder sich zumindest ordentlich in die eigene tasche zu lügen. oft kann man mit guten gründen auch noch mehr unterstellen.

was kann der otto normalbürger tun?
ich kann dir nur sagen, was ich tu’ :wink:
überlegen welche interessengruppen von den ergebnissen einer studie profitieren, wer hat eine studie beauftragt? wer hat sie durchgeführt, mit wem, in welchem umfeld hat er / sie zuvor gearbeitet?
inhaltlich kann man m.e. meist nicht viel aussetzen, da dir als otto normalbürger die experimentellen / stat. daten sowieso nicht zur verfügung stehen. hier kann man nur hoffen, dass ein grundmass an ehrlichkeit - zumindest an peer-review dazu führt, dass allzu grobe ausrutscher ausbleiben. aber klar: je stärker die interessen (gemessen in USD oder EURO), desto weniger derlei einflüsse.
aber: auch ein forscher in zb. der pharmaindustrie kann durchaus umsatz-positive und ‚trotzdem‘ wissenschaftliche korrekte ergebnisse produzieren!

es scheint aber, als würde sich irgendwann die sinnvollere, weil realitätsnähere meinung durchsetzen. s. zb. die erderwärmung. streng wissenschaftlich ist die ja auch immer noch meinung, es gibt 1001 stat. evidenz dafür, aber wie will man derlei beweisen? ist das 1001ste modell der beweis? deswegen hatten die ‚gegner‘ wie die us-amerk. regierung ja auch jahrelang die möglichkeit dagegen meinung zu ‚machen‘.

hth,

stefan

Hallo,

da ich es definitiv weiß, kann ich dir bestätigen, daß viele Studien politischer Natur sind.
Wenn ein Professor Geld für seine Arbeit haben möchte, hat er Studien zu erstellen, deren Resultat er vorgegeben bekommt.

Grüsse

.

stimmt so nicht
hallo andre,

ja schön, welches thema ist nicht politisch, welche studie ist objektiv…hier erwähnst du einen allgemeinplatz.

das folgende

Wenn ein Professor Geld für seine Arbeit haben möchte, hat er
Studien zu erstellen, deren Resultat er vorgegeben bekommt.

kann ich nur als produkt extremer frustration deinerseits verstehen. ich weiss auch nicht, ob du hier alle fakultäten meinst. hast du mal überlegt, wer zuerst vor zb. der klimakatstrophe gewarnt hat? die profs. bei denen ich studiert habe, mit denen ich gearbeitet habe waren hier integer. ich weiss auch nicht, welche studien du meinst. gewöhnlich funktioniert das mit der peer-review in wissenschaftlichen journalen ganz gut - ja, es gibt ausnahmen…aber kannst du mir sagen - zb. - wieviel die herren pons/fleischmann für ‚ihre‘ kalte fusion erhalten haben? an ihrer damaligen uni dürfen sie jedenfalls nicht mehr lehren…

vielleicht setzt du dich auch vor derlei urteilen erst mal mit dem alltag eines profs auseinander. über seinen lehrstuhl ist er / sie ganz gut versorgt. im grunde könnte er / sie dan ganzen tag aus dem fenster gucken und die pflichtswst. halten und gut is’. ganz ohne studien.

so long,

stefan

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