"Polizei" im Tierreich?

Hallo zusammen,

eine vielleicht dämliche Frage, aber es gibt ja verschiedene Tierarten, die in sozialen Gruppen / Rudelverbänden leben. Da gibt es ja mit Sicherheit auch immer einzelne Kandidaten die aus der Reihe tanzen und den Gruppenfrieden stören. Gibt es im Tierreich eigentlich „Ordnungshüter“, welche die Stabilität einer Gruppe wahren und Aussenseiter bzw. rebellierdende Gruppenmitglieder entsprechend zu „rügen“ ? Also ähnlich einer Polizei? Ich meinte mal gelesen zu haben, dass bei einer bestimmten Affenart eine Art Streitschlichterrolle" nachgewiesen wurde. Der Gruppenfrieden ist für die stabilität einer Gruppe ja enorm wichtig und bei manchen Tieren auch Überlebensnotwendig. Daher dachte ich mir, dass es ausser bei Affen evtl. noch bei weiteren Tierarten „Ordnungshüter“ gibt. Kennt ihr evtl. Beispiele?

Hi

Das hängt ganz stark von der Tierart ab natürlich.

Bei Wölfen zum Beispiel gibts eine ziemlich klare Hierarchie, genauso wie bei Pavianen. Da hat der stärkste jeweils das Sagen und alle anderen die aus der Reihe tanzen, werden von den obersten zurechtgewiesen, oder von den jeweils höheren.

Das dürfte bei recht vielen Tierarten so sein. Wer mehr kann, wer stärker ist, die höhere Position hat, hat das sagen.

Interessant dürfte es bei so Tieren wie den Bonobos werden. Streitschlichten ist dort tatsächlich möglich - und wie mittlerweile allseits bekannt ist - lösen Bonobos ihre Probleme mit Sex. Wenn das rangniedere Tier eine Frucht vom Ranghöheren haben will, wird kurz gepoppt und die Frucht wechselt den Besitzer. Wäre das mal bei Menschen so… :wink:

Grüße

karana

Vielen herzlichen Dank :smile: Also gibt es da in der Tat parallelen :smile:

Hallo,

Affen evtl. noch bei weiteren Tierarten „Ordnungshüter“ gibt.
Kennt ihr evtl. Beispiele?

Ein Beispiel könnten die „Ordnungshüter“ am Eingang von Staaten bildenden Insekten sein.

Am Eingang? Wobei wir gerade bei Ameisen sind: Verspeist die Königin nicht sogar rebelierer? Da meine ich mal was in der Richtung gelesen zu haben…

Hallo,

nein.

Grüße

fribbe

Hi nochmal

es gibt auch sehr viele Tierarten wo die Jungtiere aus der Gruppe verbannt werden sobald sie die Geschlechtsreife erreichen. Damit nicht zu viel gleiches Genmaterial auf einem Ort ist, müssen sie sogar weit von ihrer alten Gruppe weg und eine neue gründen o.ä.

Es kommt nicht selten vor, dass bei solchen Tierarten auch kranke Tiere ausgestoßen werden. Das geschieht denke ich von allen Gruppenmitgliedern gleichzeitig und ist Instinkt, das kranke Tier zurückzulassen um nicht alle zu gefährden.

Ich meine aber mal über Schimpansen eine Doku gesehen zu haben wo ein körperlich behindertes Tier von einem anderen rangniederigen Tier gepflegt/gefüttert wurde. In dem Falle könnte es durchaus sein dass sie vom Alpha mal beide eins über die Rübe kriegen.

Vielen Dank :smile: Kling auch logisch, kranke Tiere können die Gruppenstabilität (in dem Fall das überleben der Gruppe) gefährden.

Hallo,

Auch Hallo,

nein.

Nein würde ich nur sagen, wenn Du das meinst:

Kreuzungsregelungen,
Fahrzeugkontrollen,
Verkehrskontrollen,
Verkehrssicherheitskontrollen,
Verkehrsregelungen,
Verkehrsüberwachungen,
Diebstahlsicherung,
Schlägereien schlichten,
Geschwindigkeitsmessungen,
Geschwindigkeitsüberwachungen,
Verhaftungen,
Geiselbefreiungen,
Schlägereien,
Unfallaufnahmen,

und? was habe ich vergessen?

Grüße

auchso,

Nastaly

fribbe

Habe heute sogar eine relativ aktuelle Studie gefunden:
http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14533-2012-03-0…

Hi Karana!

es gibt auch sehr viele Tierarten wo die Jungtiere aus der
Gruppe verbannt werden sobald sie die Geschlechtsreife
erreichen.

Interessanterweise häufiger Männchen, während Töchter eher in der Gruppe verbleiben. Warum das so ist, dazu fällt mir nichts ein, nicht mal warum es so sein könnte.

Damit nicht zu viel gleiches Genmaterial auf einem
Ort ist, müssen sie sogar weit von ihrer alten Gruppe weg und
eine neue gründen o.ä.

Dir brauch ich ja nicht zu sagen, wie kritisch ein „Damit“ zu betrachten ist. Wenn sich eine Tierart durch unkontrollierten Inzest in die Paläontologie befördert, ist das wahrscheinlich nicht mal selten, hinterlässt aber nur seeeeehr kurzzeitig fossile Spuren.

Es kommt nicht selten vor, dass bei solchen Tierarten auch
kranke Tiere ausgestoßen werden. Das geschieht denke ich von
allen Gruppenmitgliedern gleichzeitig und ist Instinkt, das
kranke Tier zurückzulassen um nicht alle zu gefährden.

Bei der Fülle des Filmmaterials heutzutage ist mir eine Szene in Érinnerung, wo ein Büffel dem ohnehin schon angeschlagenen einen Stoß versetzt. Ob der sich „dachte“ besser der als ich, den die Löwen fressen, ob er ihn nicht mochte?

Wir bewegen uns ohnehin in einem Erfahrungsaustausch, und auch Gedankenaustausch, nicht bei „belastbaren“ Fakten oder Quellen. Und wenn ich eines gelernt habe in den letzten Jahren, dann dass es eine Kunst ist, die richtigen Fragen zu stellen.

Ich meine aber mal über Schimpansen eine Doku gesehen zu haben
wo ein körperlich behindertes Tier von einem anderen
rangniederigen Tier gepflegt/gefüttert wurde. In dem Falle
könnte es durchaus sein dass sie vom Alpha mal beide eins über
die Rübe kriegen.

Gibt es näher Verwandte? Schimpansen sind auch nur Menschen, ist die naheliegende Antwort. Und zur Verfeinerung habe ich eine Gegenfrage: Wie ist die Ordnung in einer Kleingruppe von Menschen?

Dass sich Eltern um ihre Kinder kümmern, und Enkel aller Stufen - der Familien((ur)groß)vater einer ist, der sich liebevoll um seine Frauen, KInder und Enkel aller Grade kümmert - das ist ein Idealbild. Wie weit das stimmt, kannst du der Presse kurz nach Weihnachten entnehmen. Unappetitliche Details will ich nicht ausbreiten. Aber bezweifeln, dass die Unterschiede zwischen Mensch und Gorilla größer sind als die Unterschiede zwischen einem liebevollen Familienvater, und einem, der zu Weihnachten in Handschellen abgeführt wird.

Jedenfalls achtet auch ein liebevoller Silberrücken auf Harmonie, wenn er klug ist, und schlichtet Konflikte, wenn er klug ist. Und wenn mir mal zum Jahresende ein Scherz gestattet sein mag, ein Haufen rebellischer Weiber kostet mich im Zweifel mehr Kraft als ein Rivale.

Dass also der „weise“ Guppenführer Mitleid mit Einzelnen zum Allgemeinwohl unterbindet, so klug sind auch Menschenaffen nicht. Und die Klügsten der Menschen, das waren nur Arschlöcher der übelsten Sorte

An dich geht nur der Rat, noch genauer hinzuschauen, als du es ohnehin schon tust. Und dieser Rat geht mindestens genau so an mich. Wären schon anspruchsvolle Denkrätsel, wenn nicht nur andere Lebewesen, wir, und die Umwelt insgesamt betroffen wären.

An den Fragesteller nur den Rat, mal genau hinzuschauen. Kampf und Krieg ist beim Menschen vielleicht normal, vom dreißig- zum hundertjährigen Krieg, und momentan knapp 70 Jahren kaltem Krieg.

Ein so komplexes Sozialstem wie wir dürfen nur die Affen haben, und evtll. die Wale, aber da kenne ich mich nicht aus. Ein guter Führer versucht Frieden zu stiften. Ganz im Gegensatz zu unserem letzten.

Und wir sind nun mal keine Lebewesen, die allein leben können. Zumindest hierzulande und zu dieser Jahreszeit. Ob’s anderswo besser aussieht, wage ich zu bezweifeln. Und was die Psyche ausgeht, bin ich erst recht skeptisch.

So gesehen ist die Evolution der Verhaltensweisen überhaupt nicht von der Evolution der Art zu trennen. Ob dabei immer gutes rauskommt, ist belanglos.

Und in vielen Ländern gibt es keine Polizei, sondern nur Uniformträger, die die Hand aufhalten. Und auch in den „ziisierten“ Ländern gibt es einige, die sie nur für Knechte des Großkapitals halten. Zu welcher Meinung ein intelligenter Mensch wie ich tendiert, überlasse deinem Urteil.

Hoff mal, dir Karana, deinen Blick geschärft zu haben, nicht mal dass ich schärfer bin, aber steter Tröpfen lässt auch darüber Gras wachsen.

Und an den Fragesteller, schon von „der Art“ oder „den Tieren“ zu reden, ist eine lange Liste an Unterstellungen. Und dass die Polizei dir hilft, ebenso. Zu 80% der Zeit hierzulande und zu zig % heutzutage auf der Welt ist die Polizei das, was dich foltert und tötet, du den Mund aufmachst.

Und an euch beide eine kleine Entschuldigung. Habe nie so wirklich über das Thema nachgedacht, aber wo ich es jetzt tue, liebe ich den Menschen insgesamt nicht weniger, euch auch nicht. Würde aber im Zweifel einen lieben Gorilla als Ordnungshüter vorziehen, als einen aufgeblasenen Türsteher. Wie heißen die noch grad Volksmund? Gorillas?

Und wenn ich Polizei nicht mit der Elefantenmutter assoziiere, sondern eher mit meinen Bildern, sind wir hoffentlich 1:1 unentschieden vorurteilsbehaftet.

In diesem Sinne erst mal guten Rutsch. und keinen Respekt vor komplizierten Fragen. Wenn’s einfach wär’, könnt’s ja jeder. Zoelomat

Hi Karana!

es gibt auch sehr viele Tierarten wo die Jungtiere aus der
Gruppe verbannt werden sobald sie die Geschlechtsreife
erreichen.

Interessanterweise häufiger Männchen, während Töchter eher in
der Gruppe verbleiben. Warum das so ist, dazu fällt mir nichts
ein, nicht mal warum es so sein könnte.

Nur mal so als Idee:
Frauen (Weibchen) sind einfach wertvoller. Im Normalfall investierten weibliche Individuen deutlich mehr Energie in die Zeugung von Nachkommen als Männliche. Der Mann steuert ein paar Samen bei, und hat damit seinen Job erledigt.
Daraus folgt: Männliche Tiere können ohne Probleme einer größeren Anzahl von weiblichen Tieren, zu Nachwuchs verhelfen. Andersrum ist das deutlich schwieriger.
Deswegen ist es logisch, daß die Männlichen Individuen vertrieben werden. Die aus der Vertreibung folgende Wanderung, die Suche nach einen neuen „Revier“ etc, kostet Kraft, und da bleiben sicher einige auf der Strecke. Würde man auf diese Weise die Weibchen „opfern“ hätte es möglicherweise negative Auswirkungen auf die Gesamtpopulation, der Verlust von ein paar Männchen, ist da eher zu verkraften, sind ja noch genug übrig.

Die Überzahl von Männchen, die man gewöhnlich findet, „dienen“ der Erkundung, eventuellen Anpassung an neue Lebensräume bzw. -umstände

Weibchen sind dafür tatsächlich zu wertvoll.

Bei vielen Arten erhöht sich der Anteil der „überflüssigen“ Männchen noch, wenn die Art unter Stress gerät.

Übrigens auch beim Menschen.

Gruß, Nemo.

Hallo

es gibt auch sehr viele Tierarten wo die Jungtiere aus der Gruppe verbannt werden sobald sie die Geschlechtsreife erreichen.

Interessanterweise häufiger Männchen, während Töchter eher in der Gruppe verbleiben. Warum das so ist, dazu fällt mir nichts ein, nicht mal warum es so sein könnte.

Ich denke, dass das auf jeden Fall dann so ist, wenn die Männchen aufgrund von Rivalitätsverhalten nicht miteinander auskommen können. Und das ist ja bei relativ vielen Tieren der Fall, also bei allen, bei denen eine Herde immer aus einem Boss und lauter Haremsdamen besteht. - Oder es könnte auch dann der Fall sein, wenn die Jungs in der Pubertät anfangen, ihrer Mutter nachzustellen, und dass die Mutter sie dann verjagt. - Oder sie werden einfach vom Fernweh gepackt, sowas könnte doch auch vorkommen.

Bei Bonobos (Zwergschimpansen) ist das übrigens nicht der Fall. Da gehen die Mädels auf Reisen. - Bei Menschen ist es in traditionellen Gesellschaften, in denen die Eltern noch den Heiraten zustimmen müssen etc. auch meistens nicht der Fall. Da liegt es aber klar daran, dass die Söhne den Hof übernehmen sollen.

Männliche Tiere können ohne Probleme einer größeren Anzahl von weiblichen Tieren, zu Nachwuchs verhelfen. Andersrum ist das deutlich schwieriger. Deswegen ist es logisch, daß die Männlichen Individuen vertrieben werden.

Es ist logisch, dass sich solche Tierarten besser vermehren können. Aber es ist nicht logisch, dass die Männlichen Individuen deswegen vertrieben werden. Oder glaubst du, dass der Leithengst einer Pferdeherde solche Überlegungen anstellt? Über das Weiterbestehen ihrer Art bewusst nachdenken tun nur Mammuts.

Viele Grüße

Hi Brainstorm, wir sind nicht hier, um Ideen zu äußern!

Wenn ich mich recht erinnerre, bist du da schon im Thema Physik nicht grad derjenige, der nachdenkt, bevor er postet.

es gibt auch sehr viele Tierarten wo die Jungtiere aus der
Gruppe verbannt werden sobald sie die Geschlechtsreife
erreichen.

Interessanterweise häufiger Männchen, während Töchter eher in
der Gruppe verbleiben. Warum das so ist, dazu fällt mir nichts
ein, nicht mal warum es so sein könnte.

Nur mal so als Idee:

Es wäre nett gewesen, wenn du mal innerhalb deiner Idee Platz für Punkt oder Komma gelassen hättest. Die eine oder andere Idee hab ich auch, aber zwischen einem wirklichen Experten, der jüngst genau dazu grade habilitiert oder zumindest promoviert hat, einem gut belesenem und einem zwar examaninierten, aber zwischen Altersweisheit und Altersstarrsin seinen optimistisch seinen nach vorn gerichteten Weg sucht:

Frauen (Weibchen) sind einfach …

So jedenfalls geht es nicht. Es sei denn, du willst als SuperSuperSoftSoftChauavie durchgehen. Oder bist gar eine Frau. Männchen und Weibchen bilden eine Fortpflanzungsgemeinschaft, und Artgemeinschaft, Familien- oder meinetwegen Sippen- oder Rassengemeinschaft.

Gegensätze wie Gemeinsamkeiten bilden ein Konglumerat, das besser überlebt, als der Rest der Arten, oder Sippen, oder …

Ein Urteil darüber steht uns nicht zu, als Menschen. Und verbietet sich dem Biologen, wissenschaftlich.

Eine Meinung dazu habe ich aber trotzdem, als Mensch. Ich liebe Tiere, und mehr noch die Menschen. Aber bei einigen Tieren endet meine Liebe. Wenn sie nur von der Geburt bis zum Tode im Dunken leben und Scheiße fressen, dann schalte ich ab, und nur wenn es absolut not tut meinen wissenschaftlichen Verstand ein. Aber ganz ausschalten kann ich nicht.

Du kannst spekulieren, oder besser die richtigen Fragen stellen. Das kann weiter führen. Bloße Ideen helfen nicht, zumal wenn die Qualität aufgrund von Vorerfahrungen sehr kritisch zu sehen ist.

Gruß, Zoelomat