Polydaktylie- Vielfingrichkeit

Ist Polydaktylie eine reine Mißbildung oder kommt sie heutzutage häufiger vor, da wir unsere Hände bzw. Finger mehr und mehr gebrauchen. Also von der evolutionären Seite her gesehen. Denn gegeben hat es diese Form von Anatomie schon in der Antike und auch bei Tieren.

Sehr interessant Frage!
Jedoch muss beachtet werden, dass „Evolution“ durchaus länger braucht, als „nur“ die Zeit der Antike bis heute. Die Entwicklung der Säuger hatte sich bei den meisten Arten mit 5-gliedrigen Extremetitäten durchgesetzt.
Sollten mehr Glieder Vorteile (v.a. für die Arterhaltung) erbringen, könnten sich mehr Glieder als evoluionärer Vorteil herausstellen.
Ich persönlich denke eher nicht, da sich mir kein Vorteil erschließt. Ich mag mich aber auch irren!
Es steht allerdings fest, dass wir diesen Schritt nicht miterleben werden :wink:

Hallo Rietschla,

leider kann ich Dir nicht helfen, ich müsste mich selbst in diese Fragestellung einarbeiten, die Zeit habe ich nicht.

vlt. findest Du hilfreichere Antworten.

Trotzdem wünsche ich Dir ein „Frohes Neues Jahr“.

Gruß Volker

Kommt sie heutzutage häufiger vor, da wir
unsere Hände bzw. Finger mehr und mehr gebrauchen.

Sie würde häufiger vorkommen, wenn sie ein Vorteil wäre, der zu einer höheren Vermehrungsrate führt.
Wenn es ein Vorteil wäre, dann hätten wir jetzt schon mehr als 5 Finger oder Zehen. Denn die Fünffingrigkeit ist bei den Menschen solange es sie gibt (mindestens 3 Millionen Jahre) unverändert geblieben. Auch die meisten Säugetiere die ebenfalls seit 60 Millionen Jahren 5 Finger und Zehen haben, haben heute noch fünf oder weniger (Pferd nur noch einen).
Also Mehrfingrigkeit, wenn sie denn spontan entsteht, wird durch die Evolution nicht begünstigt.
Häufiger Gebrauch wäre nur ein Kriterium, wenn mehr Finger zu höherer Geschicklichkeit und damit zu einem Vorteil (indirekt also mehr Nachkommen) in der Sippe führen würde.
Udo Becker

Hallo Rietschla

Genau, bereits in der Bibel ist ein solcher Fall berichtet: „Da war ein großer Mann, der hatte je sechs Finger und sechs Zehen, die machen zusammen vierundzwanzig, und auch er war vom Geschlecht der Riesen“ (1 Chr 20,6). Auch persönlich kenne ich jemand mit nur 4 Finger an einer Hand.
Oft ist es eine Begleiterscheinung einer Chromosomenaberration (Abweichung der Chromosomenzahl) und somit oft eine schwerwiegende Fehlbildung, (vgl. Artikel in Wikipedia), also eine Missbildung.

Mit Evolution im Sinne einer Höherentwicklung hat das nichts zu tun, wenn dann mit dem Gegenteil, einer Verschlechterung, einer Deregulierung des „Bauplans“ des Menschen. Das ist aber per Definition keine Evolution, sondern das Gegenteil. „Evolution“ kann aufgrund der kurzen Zeiträume, die wir zur Beobachtung haben, nicht festgestellt werden. Was wir an Veränderungen sehen, sind im Bereich der Variation. Die Evolutionstheorie ist eine Theorie. Das heisst, sie ist nach wie vor nicht bewiesen und könnte sich als falsch herausstellen. Verschiedenste Beobachtungen sprechen nicht nur für, sondern fast im grösseren Masse gegen sie.

Vielleicht noch das zur Verdeutlichung: Der Gepard ist das schnellste Landtier. Er ist eine Katze, welche viele Eigenschaften im Laufe der Zeit verloren hat und nur noch das da ist, was sie besonders schnell sein lässt. So hat der Gepard ein labiles Skelett, kann die Krallen nicht mehr ganz einziehen und ist nach 400 Spurt völlig k.o. Auch hier treffen wir Degeneration statt Evolution an.

So viel Mal für’s Erste. Wenn Du weitere Fragen hast, dann darfst Du Dich gerne melden.

herzliche Grüsse
Hämi

Vielen Dank daß du dir Zeit genommen hast für diese Frage, mich hat es sehr interessiert wie andere Leute darüber denken. Tendenz geht aber in allen Fällen zu Mißbildung

Danke daß du dir für diese Frage Zeit genommen hast, mich hat es sehr interessiert, wie andere Leute darüber denken. Tendenz geht aber bei allen in Richtung Mißbildung

Danke daß du dir für diese Frage Zeit genommen hast, mich hat es sehr interessiert, wie andere Leute darüber denken. Tendenz geht aber bei allen in Richtung Mißbildung

Kommt sie heutzutage häufiger vor, da wir
unsere Hände bzw. Finger mehr und mehr gebrauchen.

Sie würde häufiger vorkommen, wenn sie ein Vorteil wäre, der
zu einer höheren Vermehrungsrate führt.
Wenn es ein Vorteil wäre, dann hätten wir jetzt schon mehr als
5 Finger oder Zehen. Denn die Fünffingrigkeit ist bei den
Menschen solange es sie gibt (mindestens 3 Millionen Jahre)
unverändert geblieben. Auch die meisten Säugetiere die
ebenfalls seit 60 Millionen Jahren 5 Finger und Zehen haben,
haben heute noch fünf oder weniger (Pferd nur noch einen).
Also Mehrfingrigkeit, wenn sie denn spontan entsteht, wird
durch die Evolution nicht begünstigt.
Häufiger Gebrauch wäre nur ein Kriterium, wenn mehr Finger zu
höherer Geschicklichkeit und damit zu einem Vorteil (indirekt
also mehr Nachkommen) in der Sippe führen würde.
Udo Becker

Danke daß du dir für diese Frage Zeit genommen hast, mich hat es sehr interessiert, wie andere Leute darüber denken. Tendenz geht aber bei allen in Richtung Mißbildung

Kommt sie heutzutage häufiger vor, da wir
unsere Hände bzw. Finger mehr und mehr gebrauchen.

Sie würde häufiger vorkommen, wenn sie ein Vorteil wäre, der
zu einer höheren Vermehrungsrate führt.
Wenn es ein Vorteil wäre, dann hätten wir jetzt schon mehr als
5 Finger oder Zehen. Denn die Fünffingrigkeit ist bei den
Menschen solange es sie gibt (mindestens 3 Millionen Jahre)
unverändert geblieben. Auch die meisten Säugetiere die
ebenfalls seit 60 Millionen Jahren 5 Finger und Zehen haben,
haben heute noch fünf oder weniger (Pferd nur noch einen).
Also Mehrfingrigkeit, wenn sie denn spontan entsteht, wird
durch die Evolution nicht begünstigt.
Häufiger Gebrauch wäre nur ein Kriterium, wenn mehr Finger zu
höherer Geschicklichkeit und damit zu einem Vorteil (indirekt
also mehr Nachkommen) in der Sippe führen würde.
Udo Becker.

Danke für die Rückmeldung und den Beitrag von Udo

mfg Hämi

Hallo Rietscha,
Da muss ich spekulieren:
Nein, ich glaube nicht, dass diese Missbildung heute häufiger vorkommt als früher, da wir unsere Hände mehr und mehr gebrauchten (stimmt wohl auch nicht). Das wäre ja Lamarckismus, die Vererbung erworbener Eigenschaften - etwa wie die widerlegte Theorie, dass Giraffen an ihre Nachkommen immer längere Hälse vererbt hätten, weil sie diesen ständig nach hochhängenden Blättern recken mussten.

Laut Wikipedia ist Polydaktylie ja ein Symptom vieler verschiedener durch Genmutation hervorgerufener Syndrome. Es handelt sich wohl um eine Missbildung, die die Überlebensfähigkeit nicht direkt beeinflusst und daher nicht im Laufe der Evolution eliminiert worden ist.
Viele Grüße,
Hans

Danke daß du dir die Zeit genommen hast, mich hat es einfach interessiert wie andere Leute darüber denken. Die Richtung geht aber immer zur Mißbildung hin

Hallo Rietschla,

zunächst einmal halte ich den Begriff „Mißbildung“ für unangemessen und nicht mehr zeitgemäß, da er ja Mutationen beschreibt, welche aber bekanntermaßen keine "Fehl"entwicklungen im eigentlich Sinne sind sondern eher zufällige Weiterentwicklungen, welche entweder anhand von Selektion weitergegeben werden oder eben nicht. Kurz: „Mißbildung“ klingt zu negativ als dass es passend wäre.
Zweitens bezweifle ich, dass die Menschen in den heutigen Industriegesellschaften ihre Hände wirklich mehr gebrauchen als früher. Man tippt mehr auf Tastaturen, das mag sein, aber handwerkliches Geschick, Malerei, Schreiben und andere Dinge, für die man die Hände benutzt sind uralt und sogar Frühmenschen benutzten ihre Hände ja immerhin zum Greifen und Klettern, sowie zum Sammeln von Nahrung. Dass der Mensch fünf Finger hat, so wie meines Wissens nach jedes Säugetier (auch wenn man es bei manchen nicht auf den ertsen Blick sieht), liegt daran, dass es innerhalb der Säugerfamilie von einer Art zur nächsten weitervererbt wurde und außerdem hat es sich wohl als optimale Anzahl an Fingern herausgestellt. Hierbei halte ich aber den ersten Aspekt, die Vererbung der Vierfingrigkeit innerhalb der Familie der Säugetiere, für am wichtigsten.
Und drittens bezweifle ich persönlich, dass es innerhalb der zivilisierten und global vernetzten Menschheit von heute überhaupt noch zu zielgerichteter Evolution kommt. Mutationen finden zwar noch statt, bei Selektion und Isolation hört es aber schon auf. Da die Menschen unter keinem Überlebensdruck mehr stehen, würden sich auch vorteilhafte Mutationen nicht nennenswert verbreiten, weil ja die „alten“ Individuen nicht weniger werden. Ohnehin sind die Gruppen, in denen sich menschliches Erbgut in Industriegesellschaften mischt so groß, dass es dutzende Generationen gleichermaßen gerichtete Mutationen geben müsste um überhaupt eine Veränderung am Menschen hervorzurufen.

So, das war’s aber erst mal.
Wenn du noch Fragen hast, dann meld dich ruhig.

Grüße von Niels

Hallo danke für deine Antwort, mich hat es einfach interessiert wie verschiedene Leute darüber denken, und die Antworten gingen immer in die selbe Richtung, wie deine auch. Gruß