Hi Jops,
etwas umformuliert: Ich möchte wissen, wie oft sich für eine
gegebene Mondaufgangsposition Sonne und Mond genau gegenüber
liegen werden.
Hm, mit anderen Worten: du möchtest wissen, wie oft (in einem gegebenen Zeitraum) an einer bestimmten Stelle des Osthorizonts der Mond als Vollmond aufgeht? Denn das ist ja der Fall, wenn sich Sonne und Mond am Himmel gegenüberliegen.
Hier kommt es natürlich darauf an, wie genau man „eine gegebene Stelle“ definiert. Will man eine bis auf die Bogensekunde genaue Wiederholung einer Position, muss man vermutlich tausende wenn nicht millionen von Jahren warten (Laienschätzung von mir, Profis bitte vortreten).
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann habe ich genau
zwei mal pro Sonnenjahr die Gelegenheit dazu: genau an den
beiden Tagen, an denen die Sonne genau gegenüber der gegebenen
Position untergeht. Richtig so weit?
Im Prinzip richtig. Aber man muss sich das so vorstellen: der Vollmondaufgangspunkt pendelt ja entlang des Osthorizontes hin und her. Von seinem „ost-südlichsten“ Punkt im Hochsommer zu seinem „ost-nördlichsten“ Punkt im Winter und zurück. Dabei wird im Prinzip jede Aufgangsposition zweimal durchschritten: einmal auf dem „Hinweg“, und einmal auf dem „Rückweg“. Je symmetrischer zur Sonnenwende sich nun ein Vollmonddatum auf dem Hinweg zum entsprechenden Datum auf dem Rückweg verhält, desto ähnlicher sind sich deren Aufgangspositionen.
Weiter habe ich verstanden, dass diese beiden Gelegenheiten
symmetrisch zur Sonnenwende liegen, d.h. je näher wir uns an
einer der Sonnenwenden befinden, desto näher liegen sie
beieinander. Das bedeutet, das man die Antwort auf meine Frage
für jede mögliche Position einzeln berechnen müsste, oder?
Das Problem ist nun, dass der Mondzyklus nicht symmetrisch ist zur Sonnenwende und damit seinem „Umkehrpunkt“ am Nordosthorizont. 2011 z.B. war Vollmond (auf dem Hinweg zum Umkehrpunkt)12 Tage vor Wintersonnenwende. Auf dem Rückweg aber erst 18 Tage* nach der Wintersonnenwende. Die Aufgangspositionen werden sich also etwas unterscheiden.
Am ehesten ließen sich die Positionen vergleichen, wenn Vollmond genau auf den Tag der Sonnenwende fallen würde. Dann hätten der vorhergehende und der darauf folgende Vollmond aufgrund der zeitlichen Symmetrie zur Sonnenwende sehr ähnliche Aufgangspositionen.
Bei Frühlingsanfang (Tag- und Nachtgleiche) geht die Sonne
genau im Westen unter. Der Vollmond geht an diesem Datum also
genau im Osten auf. Dieselbe Konstellation wiederholt sich zu
Herbstanfang ein halbes Jahr später.
Wenn ich jetzt meine Frage darauf anwende frage ich: Wie oft
haben wir an (genau) diesem Datum auch Vollmond? Oder auch:
Wie häufig geht an diesem Tag der Mond genau im Osten auf?
Wie Reinhard schon darauf hinwies habe ich mich an dieser Stelle falsch ausgedrückt. Natürlich ist es reiner Zufall, wenn genau am Datum der Tag- und Nachtgleiche auch Vollmond ist. Ich meinte, die Vollmonde, die diesen Daten zeitlich am nächsten sind, kommen bei ihren Aufgängen der exakten Ostrichtung am nächsten.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen,
Gruß, C.