Positiver Mutterkomplex

Hallo an alle,

ich bin neulich auf den Begriff „positiver Mutterkomplex“ gestossen und konnte nicht soviel damit anfangen. Erst dachte ich das ist dasselbe wie ein „Ödipus-Komplex“. Aber anscheinend ist es das nicht. Kann mir jemand den Unterschied erklären, falls es einen gibt und auch was dann ein „negativer Mutterkomplex“ ist?

Vielen Dank im vorraus
Gruss Mirko

Hi Mirko,

das ist eine Bezeichnung, die hier und da in Theoremen der sogenannten „Psychodynamik“ auftaucht. Sie faßt die neurotischen Folgen einer Störung in der Persönlichkeitsentwicklung zusammen, besonders in der „analen“ und „oralen“ Phase. Gemeint ist eine starke Bindung bzw. eine starke positive Beziehung (insbesondere des männlichen Kindes) auf die Mutter. Diese Entwicklungsstörung kann (nur um eine Beispiel zu nennen) darin bestehen, daß sie eine spätere partnerschaftliche Beziehungsfähigkeit mit Frauen schwierig macht. Eine Partnerin ist dann im Wesentlichen nur eine unvollkommene Repräsentation der Mutter.

Ein „negativer Mutterkomplex“ ist, wie jetzt leicht erkennbar, eine Folge der Zerstörung der Mutterbeziehung in o.g. Entwicklungsphasen (z.B. durch Enttäuschung von Erwartungen, Fehlen elementarer positiver Zuwendungen). Die Konsequenz davon könnte dann z.B. in Bezug auf die Beziehungsfähigkeit ein tiefliegendes Mißtrauen gegenüber Frauen sein, Unfähigkeit, Kriterien für die „passende“ Partnerschaft zu entwickeln usw. usw.

Analog wird dann auch von positven und negativen Vaterkomplexen gesprochen (die in Störungen in der sog. „genitalen“ Phase ihren Ausgangspunkt haben).

Dieselben Komplexe zeigen sich in der Entwicklung des weiblichen Kindes - je nach Theorie - dann entweder symmetrisch dazu oder eben nicht ganz symmetrisch …

Gruß

Metapher

Vielen Dank für eine Antwort :smile:
.