Postmoderne und Relativismus

Angenommen also, du behauptest, es gäbe einen
monotheistisch-religiösen Diskurs. Ich sage, es gibt diesen
nicht
Genau genommen ist der monotheistische „Diskurs“ also kein
Diskurs. Von seinem Wesen her ist er das Gegenteil eines
Diskurses, nicht nur wegen seiner autoritären Perpetuierung,
sondern auch weil er sich auf „Offenbarungen“ stützt

Wir verwenden hier zwei unterschiedliche Diskurs-Begriffe.
Du einen Habermas-Apelschen, ich einen einen allgemeinen.

Aus deiner Sichtweise … d’accord.

Die Zweimaligkeit der Verneinung zeigt, dass diese
oder-Verknüpfung wenig sinnvoll ist, weil die normalerweise
nach dem Muster Ja-Nein (exklusives Oder) oder Ja-Ja
(inklusives Oder) funktioniert.

Etwas konkreter bitte.

Wenn beide Teile eine Verneinung zulassen, dann ist es wenig fruchtbar, sie mit dem Operator ‚oder‘ zu verknüpfen.

Ist heute Samstag oder August?
Nein. Montag
Nein. April

Ein weiterer innerer Widerspruch des postmodernen Relativismus ist der sog.
„performative Selbstwiderspruch“: Der Postmoderne behauptet, keine Wahrheit als
absolut anzuerkennen, insistiert aber auf der absoluten Wahrheit seines Ideals

Erstens ist das nicht nur der Selbstwiderspruch des
„postmodernen“ R., sondern der eines jeglichen ontologischen
R.s.

Stimmt, aber es geht hier nun mal um die Postmoderne.

Was auch immer diese ist …
Dieser Begriff wird ja nun wirklich sehr vielgestaltig gebraucht, so dass man darüber nicht diskutieren kann ohne ihn ansatzweise engzuführen.
Ich dachte: PoMo = Relativismus könnte deine Engführung gewesen sein …

Zweitens trifft dieser Vorwurf einem „Naiven Relativismus“ in
der Tat mitten ins Herz, aber auch nur dem.

Der Vorwurf des „performativen Selbstwiderspruchs“ ging
seitens von Apel (der Begriffsschöpfer) und Habermas an die
Adresse von Popper und Albert.

Aber so wie du ihn gebraucht hast (du hast ihn ja weder in die Diskurstheorie noch in die Sprechakttheorie eingebettet), wird er ja schon lange gegen den Relativismus vorgebracht, auch wenn das dann halt ‚Selbstinkonstistenz‘ oder wie auch immer heißt.
Was ich sagen wollte war, dass ein Reflektierter Relativismus darüber nur müde lächeln kann.

Gruß
F.

Postmodernes Lächeln?

Was ich sagen wollte war, dass ein Reflektierter Relativismus
darüber nur müde lächeln kann.

Ein Reflektierter Relativismus ist zu einer kritischen selbst-reflektierenden Engführung zu provozieren, mit der Frage: Wer lächelt da (postmodern)?
Penso

Frage: Wer lächelt da ( postmodern )?

Ihr mit eurer Wortmagie … grmpf!
:wink:

Gruß
Foxy

War ernst gemeint

Frage: Wer lächelt da ( postmodern )?

Ihr mit eurer Wortmagie … grmpf!
:wink:

War ernst gemeint, lieber Foxy! Also keine Wortmagie, sondern Mittel zum Zweck. Wenn ich einen Reflektierten Relativismus als Denk- und Diskursstrategie wähle, und dabei über die vom UP angestoßene Problematik „müde lächle“, kann ich mir doch darüber hinaus zu dieser von mir favorisierten Denk- und Diskusstrategie selbstkritisch klar werden:

So einfach ist es auch nicht, denn wenn ich ehrlich bin zu mir selber, bin ich doch der müde Lächler.

Das ist eine Begründung, die erst einen Reflektierten Relativismus logisch rechtfertigt. Logisch rechtfertigt deshalb, weil der Reflektierte Relativismus eine nützliche Strategie ist in Diskursen.
Penso