Potentialausgleich an der Panzersicherung angeschlossen?

Guten Tag Elektro-Fachleute,
zunächst Grüße zum Neuen Jahr 2015!!

Angeregt durch einen kürzlichen Beitrag hier in einem Forum habe ich mich in unserem Haus (1928 gebaut, in den 60er und 90er Jahren sowie Anfang 2002 modernisiert – auch im elektrischen Bereich) um den Potential-Ausgleich bekümmert, d. h. ihn gesucht und versucht, die Leitungen zu verfolgen.

Es gibt Verbindungen zum Haupt-Wasserrohr, zum Gasrohr, zum Telefon-Anschluss sowie zum ehemaligen Kabel-Anschluss, dessen Leitungen heute mit dem Satelliten-Anschluss verbunden sind.
Ein Kabel geht zu dem großen Kasten zwischen Strom-Eingang und Sicherungs-/Zählerkasten, wohl allgemein als „Panzersicherung“ bezeichnet.

Eine spezielle Erdung habe ich allerdings bis jetzt nicht finden können.

Deshalb meine Frage: kann es sein, dass man vor vielen Jahren den Potential-Ausgleich nur mit der Panzersicherung verbunden hat?
Und wenn so, ist das ausreichend?
Würde das den heutigen Bestimmungen noch entsprechen?

Für sachdienliche Hinweise zur Aufklärung danke ich im Voraus.

Freundliche Grüße Walter VB

Hallo, der Kasten vor dem Zähler ist der Hausanschluss. Da geht oben ein dickes Kabel raus zum Zähler und ein dünnes, die Erdung. Dieses dünne Kabel müsste auf eine Schiene geklemmt sein, Potentialausgleichsschiene. Die Ausgleichsschiene ist entweder mit einem Fudamenterder oder einem erdungsstab verbunden. Von der Auscleichschiene aus werden alle metallischen Gegenstände geerdet. (Wasserleitung, Heizungsrohre, Bade und Duschwanne auch, wenn die aus Metall sind )

Hallo!

Du hast bei Dir sicherlich das weitverbreitete TN-System.
Ins Haus kommen(bei Drehstrom) 3 Phasen und ein 4. Leiter = PEN

PEN, das ist ein kombinierter Leiter, der sowohl Schutzfunktion übernimmt als auch als Rückleiter dient.
In so einem Fall ist die Potenzialausgleichsschiene mit diesem PEN direkt im Hausansachlusskasten( „Panzersicherung“ ist da drin) verbunden.

Hat das Haus einen Erder (Fundamenterder, Tiefenerder, Ringerder), so wäre der mit der PA-Schiene verbunden (und damit auch mit dem PEN).

Das Stromsystem TN braucht keinen Erder für sicheren Betrieb. Der PEN-Leiter ist ja sehr niederohmig mit dem Betriebserder der Trafostation verbunden. Zusätzlich sind im Leitungsverlauf an allen Unterverteilern am Straßenrand weitere Erder vorhanden.
Und alle Erder der Nachbarn sind ebenfalls angeschlossen.

Trotzdem ist in J E D E M Haus mit Elektroanlage ein eigener Erder vorgeschrieben.

Er bietet dann einen erhöhten Schutz auch bei schweren Fehlern im Stromnetz (Bruch des PEN-Leiters) und er verbessert generell den Potenzialausgleich des Hauses.

Übrigens, ich vermisse in der Auflistung Deines Potenzialausgleichs die Einbeziehung der Heizungsrohre und der WW-Versorgung sowie die wichtige Verbindung zur Schutzleiter-Sammelschiene des Stromkreisverteilers.

Oft wird angeführt, Kaltwasser(Wasseruhr) ist ja über den Kessel/Speicher mit allen Rohren verbunden.
Das mag sogar zutreffen, aber trotzdem ist jedes Rohrsystem zu erden und an PA-Schiene zu führen. Es soll ja ganz besonders niederohmig sein, man ist also sicher vor Übergangswiderständen, etwa an Rohrdichtungen usw.
Und es soll auch geerdet bleiben, wenn man mal bei Reparaturen ein Rohr trennt.

MfG
duck313

Hallo
In den alten Häusern gab es keinen Fundamenterder und dshalb hat man diese Erde vom Wasserrohr abgenommen . Heute ist es so daß viele Hauptwasserrohre aus Plastik bestehen und damit ist keine richtige Erdung mehr gewährleistet . In diesem Fall muß ein Tiefenerder installiert werden wo alle Erdungsleitungen ( Potentialausgleich ) angeschlossen werden .
Das ist nur ein kleiner Teil zu dieser Sache .
viele Grüße und ein frohes neues Jahr  noro

Guten Tag verehrter Freund duck313,

ein großes und herzliches Dankeschön für Deine ausführliche und verständliche Stellungnahme - die ist mindestens ein Stern Wert!!

Aber auch an die beiden weiteren Kommentatoren diti1953 und noro - das sind die Informationen, die ich mir erhofft habe.

Du hast bei Dir sicherlich das weitverbreitete TN-System.
Ins Haus kommen(bei Drehstrom) 3 Phasen und ein 4. Leiter = PEN

Das ist anscheinend so, aber da die Zuleitung ja dick isoliert ist, kann ich das natürlich nicht erkennen.

Das Stromsystem TN braucht keinen Erder für sicheren Betrieb…
Trotzdem ist in J E D E M Haus mit Elektroanlage ein eigener
Erder vorgeschrieben…
Er bietet dann einen erhöhten Schutz auch bei schweren Fehlern …

Ein Widerspruch oder eine doppelte Sicherheit - wie die Engländer sagen „belt and braises“ (damit die Hose bestimmt nicht rutscht!)?

Übrigens, ich vermisse in der Auflistung Deines Potenzialausgleichs die Einbeziehung :der Heizungsrohre und der WW-Versorgung sowie die wichtige Verbindung zur
Schutzleiter-Sammelschiene des Stromkreisverteilers.

Ich habe noch nicht alle diese Punkte gefunden bzw. noch nicht alle Leitungen definieren können bei dem über Jahrzehnte entstandenen „Kabelsalat“ an Wänden und Decken unserer Keller.

Ich werde jetzt also ein Kabelschema der Gegebenheiten skizzieren und dann einen Elektro-Installateur holen, der alles prüft und notwendige Korrekturen / Ergänzungen durchführt.
Mitr ist die Problematik der Angelegenheit sehr bewusst geworden und ich möchte meine Familie (zwei kleine Enkkel!!) geschützt wissen.

Abschließend noch eine für mich als Laien in Sachen Haustechnik wichtige Frage zum Verständnis:
Als vor mehreren Jahren das verrottete Metallrohr der Wasserzufuhr ins Haus gegen ein Kunststoffrohr ausgewechselt wurde, hat anschließend der Elektro-Installateur eine Potential-Ausgleichschiene OBO eingebaut, um die verschiedenen Kabel zu verbinden und von dort ein Kabel NYM-J 1x16 qmm zum Metall-Wasserrohr nach / hinter der Wasseruhr verlegt.
Soll diese Verbindung die Erdung bedeuten - oder ist das der Anschluss des Wassersystems im Haus an den Potentialausgleich?

Das ist mir nach wie vor nicht klar.

Freundliche Grüße - und nochmals besten Dank.

Walter VB

Hallo Walter,

Das Stromsystem TN braucht keinen Erder für sicheren Betrieb…
Trotzdem ist in J E D E M Haus mit Elektroanlage ein eigener
Erder vorgeschrieben…
Er bietet dann einen erhöhten Schutz auch bei schweren Fehlern …

Ein Widerspruch oder eine doppelte Sicherheit - wie die
Engländer sagen „belt and braises“ (damit die Hose bestimmt
nicht rutscht!)?

Eigentlich ist das Elektrosystem so konzipiert, dass meistens zwei Fehler gleichzeitig auftreten müssen, damit es lebensgefährlich wird. Also doppelte Sicherheit!

Abschließend noch eine für mich als Laien in Sachen
Haustechnik wichtige Frage zum Verständnis:
Als vor mehreren Jahren das verrottete Metallrohr der
Wasserzufuhr ins Haus gegen ein Kunststoffrohr ausgewechselt
wurde, hat anschließend der Elektro-Installateur eine
Potential-Ausgleichschiene OBO eingebaut, um die verschiedenen
Kabel zu verbinden und von dort ein Kabel NYM-J 1x16 qmm zum
Metall-Wasserrohr nach / hinter der Wasseruhr verlegt.
Soll diese Verbindung die Erdung bedeuten - oder ist das der
Anschluss des Wassersystems im Haus an den Potentialausgleich?

Naja, früher, mit Metallrohr, war es der Erder, heute ist es nur noch Potentialausgleich der Wasserinstallation.
Früher war es halt Usus alle im Erdreich vebuddelten Rohre als Erder zu missbrauchen. Da heute vermehrt Kunststoffrohre verwendet werden, geht das nicht mehr und man benötigt einen eigenen Erder für jedes Haus.
Der Missbrauch der Rohrleitungen hatte schon immer auch gewisse Probleme mit sich gebraucht. Wenn Ausgleichsströme über die Rohrleitungen fliessen, kommt es oft vermehrt zu Leitungskorrosion, und dadurch Lecks, durch galvanische Vorgänge.

MfG Peter(TOO)

Die Aussage, dass im TN System ein lokaler Erder vorhanden sein bzw. nachgerüstet werden muss, hätte ich gerne belegt.

Die mir bekannten Beiträge in Fachzeitungen (kann ich nicht verlinken, da im geschützten Bereich der Webseiten liegend) sagen das genaue Gegenteil.

Im Übrigen darf ich anmerken, dass beim oft zitierten PEN Bruch - trotz eines Kreuzerder mit seinen 100-200 Ohm - schon beim Betrieb einer einzigen Glühlampe die Spannung am PE lebensgefährlich hoch anwachsen lässt.

Hallo Gruß und Namenlo(o)ser
in Deiner Vita steht so was wie „elektrotechnik“.
Deine Antwort fidne ich nicht gerade „elektrotechnisch“.

Hallo, der Kasten vor dem Zähler ist der Hausanschluss. Da
geht oben ein dickes Kabel raus zum Zähler und ein dünnes, die
Erdung.

Das mit den zwei Kabel ist nicht überall erforderlich bzw. vorhanden.
Meistens sind diese Kabel keine Kabel sondern Leitungen.

Dieses dünne Kabel müsste auf eine Schiene geklemmt

müsste oder könnte ist ein dehnbarer Begriff

sein, Potentialausgleichsschiene. Die Ausgleichsschiene ist
entweder mit einem Fudamenterder oder einem erdungsstab

selbst Das ist noch lange nicht allgemeingültig

verbunden. Von der Ausgleichschiene aus werden alle
metallischen Gegenstände geerdet. (Wasserleitung,
Heizungsrohre, Bade und Duschwanne auch, wenn die aus Metall
sind )

Bitte unterscheide doch mal Erdung vs. Potenzialausgleich!
Wie sieht es Deiner Meinung nach aus, wenn metallische Türzargen,- Fensterrahmen oder - Bilderrahmen vorhanden sind?

Gruß

  • Volker Wolter -

Hallo!

Ein vorgeschriebener Fundamenterder (für alle neu errichteten Gebäude !) hat ja deutlich niedrigere Werte (

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